Quartiergrössen plaudern vor Gästeschar

Züriberg
AKTUELL
Nr. 21
21. Mai 2015
5
Quartiergrössen plaudern vor Gästeschar
In «Quartiergesprächen»
erzählen Riesbacher Persönlichkeiten aus ihrem Leben.
Zuletzt stand die Galeristin
Ute Barth offen Rede und
Antwort.
Quartier bereits mehrmals gekreuzt
haben, wie dies auch bei Bircher und
Barth der Fall war. Weniger Hemmungen wünschte sich Letztere übrigens
auch in Bezug auf ihre Galerie: Besucher seien stets willkommen, machte
sie klar, auch wenn diese nichts kauften. Schliesslich sei mit den Ausstellungen viel Arbeit verbunden und es
gehe ihr in erster Linie ja darum, die
Kunst zu zeigen und die Freude daran
zu teilen.
Lena Schenkel
Trotz anderen Freizeitverlockungen
ist der Garten hinter dem Art Forum,
der dem zweiten Riesbacher Quartiergespräch der Saison als Bühne dient,
an diesem vorsommerlichen Mittwochabend bis auf den letzten Platz
besetzt. Getreu dem Motto «Menschen
aus dem Quartier sitzen zusammen
und hören Geschichten, die das Leben
schrieb» der Veranstaltungsreihe,
sind Quartierbewohner heute bei der
Galeristin Ute Barth zu Gast.
In ungezwungener Atmosphäre
beantwortet sie die Fragen von Quartiervereinspräsident Urs Frey und Annemaria Bircher. «Wie wird man Galeristin?», fragte sie die Gastgeberin.
Und diese erzählte ihren Werdegang:
Wie sie «zufällig in der Schweiz gelandet» sei, Kunstgeschichte und französische Literatur studiert und zehn
Jahre in einem Aktionshaus arbeitete.
Dort habe sie gemerkt, dass sie «gut
hängen kann», gerne Ausstellungen
organisiert und Freude an der Arbeit
mit Kunst, vor allem aber mit Menschen habe. Daher auch der Name
«Art Forum» ihrer 1995 zunächst in
Witikon gegründeten Galerie, die vor
allem ein Ort des Austausches sein
soll. Auch sonst erfuhr man im Verlauf des einstündigen Gesprächs vieles
aus der Kategorie «Was ich schon immer mal wissen wollte». Etwa dass sie
die Künstler, mit denen sie meist über
Weniger Berührungsängste
Quartiervereinspräsident Urs Frey, Interviewerin Annemaria Bircher und Gastgeberin Ute Barth, Inhaberin der
Galerie Art Forum (v.l.) während des «Quartiergesprächs». Weitere Events werden folgen.
Fotos: Lena Schenkel
Überhaupt würde sich Ute Barth über
einen regeren Austausch mit dem
Quartier freuen, das sie, die ganz in
der Nähe der Galerie wohnt, lange
mehr aus der privaten Perspektive
wahrnahm und schätzte: Dass sie mit
dem Hund schnell im Tobel sei und
nah am Kunsthaus etwa. Aber als
man ihre Galerie kürzlich an einer
New Yorker Ausstellung kannte, nicht
aber am letzten Quartiergespräch in
der Buchelt Papeterie, sei ihr klar geworden, wie viel Potenzial noch in der
Nachbarschaft steckt, an der sie vor
allem die Durchmischung mag. Zum
Abbau von Berührungsängsten soll
das idyllische Ambiente des Riegelhauses beitragen, in dem Ute Barth
Werke der klassischen Moderne und
zeitgenössische Kunst zeigt: «Ich will
auch, dass moderne Kunst keine
Angst macht – und in diesem Haus
hat man auch vor der schrägsten
Kunst keine Angst.»
Ungeniert wurde drauflosgefragt und
ebenso offen Auskunft gegeben. Das
macht die beliebten Anlässe aus: die
Möglichkeit, mit interessanten Persönlichkeiten ins Gespräch zu kommen.
Etwas, was man sich ansonsten kaum
traut, selbst wenn sich die Wege im
Das Gespräch ist unter «Art Forum Ute
Barth Quartiergespräch 2015» auf YouTube zu sehen. Nächste Termine: Mi, 10.
Juni, mit Melanie Serschön, Kreischefin 8,
Stadtpolizei Zürich; Mi, 1. Juli, mit Silvia
Nitschke, Reformhaus Seefeld. Nähere Infos: www.8008.ch; www.utebarth.com.
Jahre zusammenarbeitet und von denen sie viele zu ihren Freunden zählt,
nicht nach deren Marktwert auswählt,
dass Gewinne sogleich reinvestiert
würden und entsprechend keiner ihren Lohn wissen wolle. Auf die Frage,
was Galeristen eigentlich den ganzen
Tag machten, erläuterte sie, dass ihre
Arbeit nicht nur aus stereotypem Cüplitrinken im kleinen Schwarzen bestehe, sondern neben der Ausstellungskreation und Künstlerbetreuung auch
Buchhaltung,
Handwerk,
Putzen,
Pressarbeit und viel Zügeln beinhalte.
UNO-JAHR DES BODENS – TOLLE SCHOLLE V
Koffermarkt kommt nun auch in Riesbach
Landauf, landab erfreuen sich Koffermärkte immer grösserer Beliebtheit.
Das Konzept ist simpel und kommt
darum wohl so gut an: Ein mitgebrachter Koffer dient als Verkaufsfläche. Die darin möglichst hübsch präsentierten Waren sind vorzugsweise
selbst- oder zumindest handgemacht.
Darüber hinaus sind den Ideen keine
Grenzen gesetzt. Bei schönem Wetter
findet der Koffermarkt im GZ Riesbach auf der Terrasse statt, bei Regen im Foyer mit Barbetrieb. (zb.)
Pilze sind
Nützlinge
Koffermarkt im GZ Riesbach am Freitag,
11. September, 19 bis 21.30 Uhr. Anmeldung an [email protected]. Platzgebühr: 10 Franken.
Ob im Boden oder im Holz:
Alle Pilze sind unter
dem Boden grösser als
darüber. Was man sieht,
ist nur der Fruchtkörper.
VERSICHERUNGSTIPP
Publireportage
Erschöpfte Mitarbeiter unterstützen
Der Stress am Arbeitsplatz hat stark
zugenommen. Die Folgen: Immer öfter fallen Angestellte für lange Zeit
aus. Ein guter Lösungsansatz ist ein
professionelles Coaching.
Mit der sich schnell verändernden
Arbeitswelt hat der Stress am Arbeitsplatz stark zugenommen. Fast
die Hälfte aller Angestellten leiden
unter starker nervlicher Anspannung. Immer mehr Mitarbeiter erleiden ein Burnout. Sie werden durch
die hohe Belastung lange Zeit arbeitsunfähig. Die Rechnung zahlt schlussendlich die Gesellschaft.
Es gibt wirkungsvolle Lösungen,
um den Folgen von Stress am Arbeitsplatz entgegenzuwirken: eine
professionelle Coaching-Begleitung.
Dabei werden stressgeplagte Arbeitnehmer von geschulten Beratern in
schwierigen Situationen unterstützt.
Die Zurich Schweiz bietet ihren Mitarbeitern seit zehn Jahren ein professionelles Coaching an. Nun stellt sie
diese Dienstleistung auch Mitarbeitenden von Geschäftskunden zur Verfügung.
Mitarbeiter von Unternehmen, die
das Care-Point-Angebot nutzen, können sich online anmelden. Ziel ist es,
Marc Vogt
Der Fliegenpilz hat in Märchen Karriere gemacht und ist ein Glückssymbol, und wie Schamanen seit Urzeiten wissen, können Pilze auch Ekstase auslösen. Ihre Verwandten, die
Trüffeln und Morcheln, können in delikaten Gerichten Ekstasen kulinarischer Art verursachen. Die von uns
gesammelten essbaren Pilze sind jedoch nur deren Fruchtkörper. Der eigentliche Pilz ist das feine, meist unsichtbare Geflecht aus Pilzfäden (Hyphen) im Boden oder, bei Baumpilzen, im Holz.
Marcel Strangis.
Foto: zvg.
Pilzmyzele sind teilweise riesig
dass sich Angestellte frühzeitig Unterstützung holen, damit es gar nicht
zu Langzeiterkrankungen kommt.
Wird ein einziger Burnout-Patient für
zwei Jahre arbeitsunfähig, entstehen
schnell Kosten in fünfstelliger Höhe.
Über ein Drittel aller stressbedingten
Arbeitsausfälle könnten mit Präventionsmassnahmen vermieden werden.
Marcel Strangis,
Zurich Versicherungs-Gesellschaft
Interessierte können unverbindlich mit
der Zurich Generalagentur Seefeld in Kontakt treten. Bellerivestr. 20, 8008 Zürich,
Tel 044 387 73 73, [email protected].
Die Hyphen bilden ein dichtes, grossflächiges Netz, das Myzel. Pilzmyzele
können über einen Quadratkilometer
gross und sehr alt werden. Die meisten Waldbäume leben mit einem Pilz
zusammen, der mit seinen Hyphen
die Baumwurzeln umschliesst. So
versorgt das Pilzmyzel die Baumwurzel mit Wasser und darin gelösten
Nährstoffen, die es besser aufnehmen kann als diese selbst. Bäume ihrerseits liefern den Pilzen Kohlenhydrate, Produkte der Fotosynthese
hauptsächlich seiner Blätter.
Mehr als zwei Drittel der Pilzarten
wachsen im Wald und spielen für
Pilze wie der Parasol können komplexe, chemische Verbindungen lösen,
das hilft Tieren und auch Pflanzen im Ökosystem.
Foto: Andreas Minor
dieses komplexe Ökosystem eine zentrale Rolle. Sie zersetzen organisches
Material wie Holz oder Laub und halten so den Nährstoffkreislauf in
Schwung. Sie sind die wichtigste
Gruppe der Lebewesen, die organische Substanzen abbauen. So spalten
sie selbst die komplexen Verbindungen in verholzten Zellwänden von
Pflanzen auf und verwerten sie. Besonders in sauren Böden ist ihre Arbeit wichtig, weil es dort weniger
Bakterien gibt. Pilze machen also
auch Humus. Und sie sind Dienstleister für uns: Marcel van der Heijden
von der Forschungsanstalt Agroscope
hat solche Dienstleistungen aufgezeigt. Ein Beispiel ist der Gewässerschutz: Pilze und andere Bodenorganismen halten beinah 50 Kilogramm
Stickstoff pro Hektar zurück, die so
nicht in die nächsten Gewässer oder
ins Grundwasser gelangen, um dort
zu unerwünscht hohen Nitratgehal-
ten zu führen. Wichtig für das Klima
ist auch, dass sie den Ausstoss von
Lachgas aus dem Boden um mehr als
einen Drittel reduzieren können. Das
ist deshalb wichtig, weil Lachgas ein
hochpotentes Treibhausgas ist, es ist
sogar 298-mal wirksamer als Kohlendioxid.
Der Mensch macht den Pilzen die
Arbeit jedoch oft schwer. Zu häufige
Bodenbearbeitung, zu viel Dünger,
Pestizide und stickstoffhaltige Schadstoffe, die über die Luft in die Böden
gelangen, können die Bodenorganismen schädigen. Vielerorts ist das
Wachstum der Pilzfäden schon stark
reduziert. Dies kann Ernteerträge,
die Artenvielfalt und die Gesundheit
der Waldbäume negativ beeinflussen.
Samstag, 30. Mai, 11 bis 17 Uhr, BioZH:
Burgwiesfest, Burgwiesplatz. Donnerstag
18. Juni, 18 bis 19.30 Uhr, BioZH: Essbare
Wildpflanzen im Sommer, Treffpunkt:
In-Finitude. Mehr Infos: www.biozh.ch.