Teenager Trouble_ Schaumburg Lippische Land_ 15

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„Für Kinder braucht man ganz, ganz viel Humor“
Sabine Hustedt macht als Sabine Christel aus Internet-Blog ein Buch / Wir haben „Teenager Trouble“ schon gelesen
In diesem leichtfüßig formulierten, stets augenzwinkernden
und hintergründig ironischen
Stil ist das ganze Buch gehalten.
Vieles davon ist autobiografisch
eingefärbt oder stammt aus Erzählungen anderer Single-Mütter, mit denen sich die Autorin
seit Jahren über Internetgruppen intensiv austauscht, oder
ist fantasievoll dazuerfunden.
Und auch wenn die Namen tatsächlich lebender Personen
grundsätzlich verändert wurden, so wird doch der eine oder
andere Bückeburger beim Lesen von „Teenager Trouble“ jede Menge WiedererkennungsEffekte erleben.
VON JOHANNES PIETSCH
Bückeburg. Astrid Lindgren
war es zeitweilig, Iris Berben
und Hannelore Hoger brachten
das Thema ins gesellschaftliche
Bewusstsein, mit Charlize Theron wurde gerade eine der berühmtesten 40 Jahre alt, und
für fast 1,5 Millionen Frauen in
Deutschland ist es schlichter
Alltag: das Dasein als alleinerziehende Mutter. Laut einer
Studie der Bertelsmann-Stiftung leben in Deutschland circa
1,6 Millionen alleinerziehende
Eltern, Tendenz steigend: Das
ist rund ein Viertel mehr als
noch Mitte der 90er Jahre.
Rund 90 Prozent davon sind
Frauen. Mit „Teenager Trouble“ hat sich Sabine Christel
Hustedt mit ebenso spitzer wie
treffsicherer Feder des Phänomens alleinerziehender Mütter
und all dessen, was ihre Situation so besonders macht, angenommen.
Die Faszination für das
Schreiben entdeckte die gelernte Rechtsanwalts- und Notariatsfachangestellte, die selbst alleinerziehende Mutter ist und
daher bei diesem Thema aus
dem Vollen eigener Erfahrungen schöpfen kann, schon vor
einiger Zeit. Ihre ersten Texte
erschienen in Internetforen
und stießen dort bereits auf
große Resonanz. Ihr Anfang
2014 begonnener Internet-Blog
„Sunnyspice
Bloggermom“
fand binnen kürzester Zeit viele
tausend Leser. Nachdem sie
dort eine Vielzahl kurzer und
längerer Erzählungen,
Geschichten, Glossen,
Randbemerkungen
und Artikel veröffentlicht hatte, die sich nahezu immer um das
Kernthema
Kinder
und Eltern drehten,
wurde die 43-Jährige
wiederholt mit der Frage konfrontiert: „Gibt’s das auch als
Buch?“ Gab es noch nicht, sodass sich die Bückeburgerin auf
die Suche nach einem Verlag
machte und diesen binnen kürzester Zeit auch fand.
In „Teenager Trouble“ hat
41 Geschichten – in
sich abgeschlossen
In ihrem ersten
Buch hat die
Bückeburger
Autorin Sabine
Christel Hustedt eine Vielzahl von Geschichten und
Ereignissen,
Alltagsbetrachtungen,
Ideen und Gedanken rund
um das Thema
Single Mama
zu einer ebenso amüsanten
wie kurzweiligen Sommerlektüre zusammengetragen.
jp
Sabine Hustedt, die als Autorin ihren zweiten
Vornamen zum Nachnamen
erklärte und sich somit Sabine
Christel nennt, praktisch eine
Best-of-Zusammenstellung ihrer Kolumne aus dem Internet-Blog in Buchform veröffentlicht.
Der Titel mag ein klein we-
nig verwirren, klingt er doch
auf den ersten Blick eher nach
einem Jugendbuch als nach einer Kurzgeschichtensammlung
über das Dasein einer SingleMutter. Doch „Teenager Trouble“ ist nicht nur der Name ihrer ersten im Internet-Blog
„Sunnyspice Bloggermom“ veröffentlichten
Kurzgeschichte
und daher auch Titelgeber des
gesamten
Buchs,
sondern
schlicht die Bezeichnung für ihre 13-jährige Tochter, die sie
einst nach einer nur dreitägigen
Klassenfahrt völlig verändert
zurückerhielt: nämlich in der
Pubertät. Wissenschaftliche Diagnose: „Sie ist kein Mädchen
mehr, sondern irgendetwas anderes.“ Was für die Bückeburgerin, die auch noch einen sie-
benjährigen Sohn unter ihren
alleinerziehenden Fittichen hat,
schier unabsehbare Folgen
nach sich zog: „Seitdem darf
niemand mehr das Bad betreten, wenn sie drin ist. Umgekehrt fühlt sie sich über solche
Vereinbarungen natürlich erhaben. Wenn Madame Eintritt
wünscht, dann geht Madame
hinein!“
Alle 41 Geschichten in
„Teenager Trouble“ sind in sich
abgeschlossen und verbunden
durch den roten Faden der Single Mom. Trotz aller Mühen,
Sorgen, und Nöte, die das Leben als alleinerziehende Mutter
(halber Lohn und doppelte
Verantwortung) so mit sich
bringt, fehlt der moralintriefende Zeigefinger dabei glücklicherweise ebenso wie auch nur
der kleinste Ansatz zu Jammerei.
Im Gegenteil: „Ich möchte
Single-Müttern Mut machen,
die eigene enorme Arbeit, die
sie leisten, mehr wertzuschätzen“, ist Sabine Hustedts Intention. „Mehr positiv denken und
das Leben entspannter sehen“,
lauten ihre Tipps für andere alleinerziehende Mütter. Und die
wichtigste Botschaft des Buches: „Für Kinder braucht man
nicht nur Liebe und Verständnis, sondern auch ganz, ganz
viel Humor.“
Bezugsquelle:
„Teenager
Trouble“ ist im Verlag tredition GmbH Hamburg erschienen und kostet 14,99
Euro. ISBN: 978-3-73235499-3 Paperback. ISBN:
978-3-7323-5476-4 Hardcover. ISBN: 978-3-73235551-8 ebook.
Schulleiter Maxin zwischen den Stühlen
Hans-Joachim Gauglitz leitet Dr.-Kurt-Blindow-Schule / Landesschulbehörde pocht auf Entscheidung
Bückeburg. Mehr als 15 Jahre
hat Rüdiger Maxin die Berufsfachschulen Dr. Kurt Blindow
im Palais geleitet. Diesen Posten musste er
nach
Angaben von
Inhaber
Bernd Blindow vor drei
Monaten aufgeben.
Der Grund: Maxin
habe vor etwa
einem
Jahr
zusätzlich die Leitung der
Ross-Schule in Hannover übernommen,
die
ebenfalls zu
der BerndBlindowGruppe gehört.
„Wir
haben
ihn
drin-
gend an der Schule in Hannover gebraucht“, erklärt Blindow. Aus Sicht der Landesschulbehörde, deren Aufsicht
Privatschulen unterliegen, sei
das auf Dauer „eine zu große
Arbeitsbelastung“. Die BerndBlindow-Gruppe hatte für den
Standort Hannover eine neue
Schulform beantragt. Die wurde von der Behörde nur unter
der Auflage genehmigt, dass
nicht beide Schulen von einem
Leiter geführt werden, wie eine
Sprecherin auf Anfrage mitteilt.
Eine Einschätzung, die Blindow nicht teilt: „Ich kann das
nicht nachvollziehen.“ An jeder
der beiden Einrichtungen seien
rund 250 Schüler. Nach Worten
von Blindow gibt es Leiter, die
Schulen mit wesentlich mehr
Schülern betreuen. Für die Landesschulbehörde habe jedoch
nicht unbedingt nur die Schülerzahl eine Rolle gespielt. Auch
die Entfernung zwischen beiden Standorten sei ein Faktor
für die Auflage gewesen, heißt
es.
Übergangsweise hat Blindow
zufolge Hans-Joachim Gauglitz
den Schulleiterposten an der
Dr.-Kurt-Blindow-Schule
in
Bückeburg übernommen. Die
Entscheidung, ob Hans-Joachim Gauglitz die Nachfolge
von Maxin auch endgültig
übernimmt, steht dem Inhaber
der Bildungseinrichtungen zufolge jedoch noch aus. Es müsse
noch geklärt werden, welche
der beiden Schulen Maxin langfristig leiten werde.
tb
Das Palais, Sitz der Dr.-Kurt-Blindow-Schule.
tb
Persönlich erstellt für: Hedwig Pietsch
B ÜCKEBURG
Sonnabend, 15. August 2015