9. Nationale Maritime Konferenz Statement VSM (Harald Fassmer) am 20.10.2015 Sehr geehrte Damen und Herren, Allen die an der Vorbereitung und Durchführung der Branchenforen und der Konferenz selbst mitgewirkt haben möchten auch wir ganz herzlich danken! Als VSM, gemeinsam mit der IG Metall, haben wir uns dieses Jahr besonders auf das Thema Innovationsoffensive fokussiert. Umso mehr freuen wir uns, dass die Bemühungen des Maritime Koordinators, der Fachbeamten und v.a. der Abgeordneten des Deutschen Bundestages endlich Bewegung in die richtige Richtung bewirkt haben. Vielen Dank! Die Erhöhung des Haushaltsansatzes für die Förderung der Innovationskraft des Schiffbaus ist ein wichtiger Schritt. Denn im internationalen Wettbewerb kann sich die deutsche Schiffbauindustrie nur mit überlegener Technik behaupten. Doch Innovationen voranzutreiben birgt auch immer ein hohes technisches und wirtschaftliches Risiko für die überwiegend mittelständig geprägte Industrie. Die Innovationsförderung des Bundes in Kooperation mit den Ländern kann dabei das entscheidende Zünglein an der Waage sein. Mit der Erhöhung des Bundesanteils an der Innovationsförderung, ist der Bund den Ländern einen großen Schritt entgegengekommen. Für die Bundesländer ergibt sich hieraus eine große Chance, denn künftig sollen für jeden Euro aus dem Land zwei aus dem Bund dazukommen. Nun müssen die Küstenländer den Ball aufnehmen und ihrerseits alles Notwendige tun, damit die Erhöhung der Innovationsförderung auch bei den Unternehmen ankommt. Ebenso begrüßen wir die, an die Bundesregierung erhobene Forderung, das Forschungs- und Entwicklungsprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums zu den maritimen Technologien der nächsten Generation nicht nur über das laufende Jahr hinweg zu verlängern, sondern auch aufzustocken. Allen Beteiligten, die hier mit viel Einsatz geholfen haben, möchten wir ebenso ganz herzlich danken! Auch unser Vorschlag einer institutionellen Verbesserung in der maritimen Forschungslandschaft wurde vom BMWi aufgegriffen. Die hierzu beauftragte Studie wird den Bedarf ermitteln und Implementierungsvorschläge vorlegen. Und dann hoffen wir selbstverständlich auf eine schnelle Umsetzung! Schließlich freuen wir uns, dass das BMWi mit einer Machbarkeitsstudie nun die Voraussetzungen für einen Pilot Mining Test im Tiefseebergbau schaffen will, ein sehr wichtiger Schritt damit hier ein weiteres maritimes Wachstumssegment entstehen kann. Es gibt also positive Entwicklungen nachdem es im Juni noch nach Stillstand aussah. Das ist erfreulich, doch leider gehen zur selben Zeit auch andere Signale, von dieser Bundesregierung aus: z.B. mit dem Beschluss, den Überwassermarineschiffbau nicht mehr zu den deutschen Schlüsseltechnologien zu zählen. Dass ausgerechnet das bisher größte Marineprogramm Deutschlands, das MKS 180, als Pilotprojekt für eine europäische Beschaffung herhalten muss, wird auch von unseren ausländischen Kollegen als klare Absage an die heimische maritime Industrie verstanden. Ähnliches gilt für den politisch definierten maritimen Markt der Offshore Windenergie. Hier wurde ein großes Wertschöpfungspotential für Schiffbau und Meerestechnik gesehen, doch heute herrscht überwiegend Ernüchterung. Wir sehen auch anhand dieser Beispiele, die Notwendigkeit einer gemeinsamen, stringenten maritimen Strategie auch mit dem Ziel die Systemkompetenz und eine lückenlose Wertschöpfungskette in Deutschland zu erhalten. Die Eckpunkte, die der Maritime Koordinator gestern diesbezüglich vorgetragen hat, gehen zweifellos in die richtige Richtung. Insofern hoffen wir, dass das Bundeskabinett möglichst bald eine entsprechende Beschlussfassung vornehmen wird. Und natürlich sehen wir uns auch als Unternehmen gefordert. Neben der Verantwortung den Mitarbeitern gegenüber, und der Aufgabe uns täglich den Herausforderungen im globalen Wettbewerb stellen zu müssen, kommt es ganz besonders auf unsere Bereitschaft an, in die Entwicklung neuer innovativer Technologien zu investieren. Und schließlich, und hier spreche ich insbesondere die herstellende Industrie an, müssen wir unsere Handlungsempfehlungen an die Politik künftig noch viel besser abstimmen. Dass die maritimen Leitverbände VSM, VDR und ZDS u.a. in den vergangenen Monaten oft gemeinsam nach Verbesserungen für den maritimen Standort Deutschland gerufen haben, finde ich sehr gut. Nur gemeinsam wird es uns gelingen, den Menschen zu erklären, wie groß das Zukunft Potential ist, das sich aus der vielseitigen Nutzung der Meere ergibt. Ob nun einfach nur als Verkehrsweg oder als Wirtschaftsraum, es geht immer um hoch innovative Technologien. Die nationale maritime Konferenz ist und bleibt daher von herausragender Bedeutung. Vielen Dank!
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