top Technik Laden und wiegen �� � � �� � � ��� � �� � � �� � � ��� � Eine Waage am Frontlader – klingt gut: Nie mehr den Schaufelinhalt schätzen, sondern genau wiegen. Wir haben eine Lösung der Firma Fliegl auf einem Biogasbetrieb getestet. B ei Radladern sind Wiegeeinrichtungen weit verbreitet. Sie arbeiten mit Wiegestäben in den Drehpunkten und können sogar geeicht werden. Fliegl geht einen anderen Weg. Die Frontladerwaage misst den Öldruck in den Hubzylindern des Laders und schließt daraus auf das Gewicht in der Schaufel. Hat man erstmal den richtigen Hydraulikschlauch ausgemacht, ist die Montage einfach. Ein T-Stück in der Leitung verbindet den Sensor mit dem Hydraulikkreis. Wichtig: Der Sensorkopf sollte nach oben zeigen und sorgfältig entlüftet werden, damit sich keine Luft vor dem Fühler sammelt und die Messung beeinflusst. Ein Kabel verbindet den Drucksensor mit dem Display in der Kabine. Bei der Befestigung der Anzeige mussten wir improvisieren und haben uns selbst 84 top agrar 10/2008 Die Waage errechnet das Gewicht der Ladung in der Frontladerschaufel über den Öldruck in den Zylindern. einen Halter gebaut. Ein Saugfuß für die Scheibe wäre sehr praktisch. Kalibrieren und wiegen Um die Waage startklar zu machen, muss sie auf den Nullpunkt justiert und mit einem bekannten Gewicht voreingestellt werden. Wichtig: Die Grundeinstellungen und auch alle späteren Messungen müssen in der gleichen Schwingen- und Werzeugposition erfolgen. Man baut sich also am besten eine kleine Anzeige für die Höhe des Messpunktes. Zur Kalibrierung: Der Nullpunkt und das Referenzgewicht müssen umständlich über verschiedene Menüpunkte eingestellt werden. Bei einmaligem Kalibriervorgang wäre das kein Problem, aber bei jedem Gerätewechsel geht der Spaß wieder los. Will man zum Beispiel erst mit der Schaufel Getreide laden, später mit der Palettengabel arbeiten und dabei immer wiegen, muss man zwischendurch neu kalibrieren. Das wird nötig, weil der Lastmittelpunkt unterschiedlich liegt und sich damit auch der Druck im Zylinder bei gleichem Gewicht ändert. Wir hätten uns einige Speichermöglichkeiten für verschiedene Werkzeuge oder zumindest zwei Knöpfe für Nullpunkt- und Lastkalibrierung gewünscht, damit die Sache schneller geht. Zur Bedienung: Neben dem Ein- und Ausschalter wird die Waage über drei weitere Knöpfe gesteuert. Weicht das Gewicht der leeren Schaufel ab, kann es über die Taste „Nullen“ wieder zurückgesetzt werden. Das ersetzt aber nicht den Kalibriervorgang. Eine Tara-Taste erlaubt das Einwiegen von mehreren Komponenten in einer Schaufel. Nach einem Tastendruck auf „Gross/Net“ erscheint wieder das Gesamtgewicht. In der Premium-Ausstattung summiert die Waage auch mehrere Füllungen zu einem Gesamtgewicht auf. Wir haben die Waage hauptsächlich mit der Greifschaufel zum Befüllen der Biogasanlage eingesetzt. Ein Wiegevorgang läuft dabei einfach ab: Schaufel füllen, einknicken und auf die Wiegehöhe anheben, das Display zeigt ein Gewicht. Wichtig dabei: Bei doppelt wirkenden Zylindern sollte die Wiegehöhe im Anheben, bei einfach wirkenden im Absenken erreicht werden. Nachteil: Der Schlepper muss still stehen, die Ladegeschwindigkeit leidet. Eine dynamische Variante, die auch während der Fahrt wiegt, ist laut Fliegl bald erhältlich. Es geht genauer Bei den Messungen mit der Greifschaufel ergab sich ein besonderes Problem: Solange die Schaufel nur gestrichen voll war (ca. 700 kg Maissilage), wichen die Messungen nur im Bereich von maximal 20 kg nach unten vom tatsächlichen Gewicht ab. Arbeitete man jedoch mit dem Greifer, um die volle Kapazität zu nutzen (1 450 kg Mais), wanderte der Lastpunkt nach vorne und die Messung wich um bis zu 80 kg in beide Richtungen ab. Die Waage arbeitet genau, solange die Last in der Schaufel oder auf der Palettengabel bei jedem Durchgang gleichmäßig verteilt ist. Rund 665 E (inkl. MwSt.) verlangt Fliegl für das Einsteigermodell der Frontladerwaage. Wir halten fest Die Montage ist einfach: Mit dem passenden TStück wird der Sensor in die Leitung eingebaut und dann entlüftet. In unserem Test überzeugte die Frontladerwaage nur bei gleichmäßig gefüllter Schaufel. Verteilte sich die Last ungleichmäßig, wie zum Beispiel mit einer Greifschaufel, gab es große Abweichungen. Auf unserem Testbetrieb wäre die Frontladerwaage deshalb wohl nicht in der Lage, die Wiegestäbe unter dem Vormischer zu ersetzen. Wenn Sie oft Getreide laden oder Paletten wiegen müssen und sonst auf eine Brückenwaage verzichten können, kann die Waage am Lader eine Alternative sein. Für den Werkzeugwechsel würden wir uns eine einfachere Kalibrierung wünschen. -fb- top agrar 10/2008 85
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