Rotation zweiatomiger Moleküle Schrödingergleichung für die Kernbewegung In der Born Oppenheimer Näherung kann die Wellen- hängt damit allein vom Abstand nicht aber von den Winkeln ab. funktion als Produkt einer Wellenfunktion für die Kernbewegung χk {Ri} ( ) und einer Wellenfunktion für die Elektronenbewegung bei starren Kernkoordinaten Ψ k0 { ri }, {Ri} ( ) Abbildung 2.1 Definition der Abstände der Atome in einem zweiatomigen Molekül im Schwerpunktsystem [aus Demtröder]. dargestellt werden. Der Index R1 R2 k = {n, L, Λ} gibt dabei den Satz von Quantenzahlen für die Wellenfunktion an. Ψk ({ ri }, {Ri}) = χk {Ri} ⋅ Ψ k0 { ri }, {Ri} ( ) ( ) S (1) Mit diesem Produktansatz separiert die Schrödingergleichung in eine Schrödingergleichung für das Elektronenproblem und eine Schrödingergleichung für die Bewegung der Kerne. Diese lautet −ħ 2 −ħ 2 ΔA + ΔB + Epot {Rj}; {k} χ ( R ) = Eχn {Rj} ( )) n { j} ( ) 2MA ( 2MA und beinhaltet mit XX die Potentialkurve aus dem Elektronen-Problem des starren Moleküls im Elektronischen Zustand mit dem Satz von Quantenzahlen {k} und dem Parameter-Satz von Kernkoordinaten {Rj}. Im Schwerpunktsystem lautet die Schrödinger- gleichung für die Bewegung der Kerne im zweiatomigen Molekül damit −ħ 2 Δ + Epot (R; k) χn(R) = Eχn(R) ( 2M ) (2) wobei M = MA MB /(MA + MB) die reduzierte Masse ist. Die potentielle Energie für die Kernbewegung M1 M2 R Abb. 9.31. Zweiatomiges Molekül als starrer Rotator Radialfunktion HINWEIS 2.1 S(R) die Gleichung ! " dS 1 d Energie 0 2 E Die potentielle für die Kernbewegung im(9.54a) (R) k R · 2 dR R dR elektronischen Zustand # k = (n, L, Λ) hängt nur vom $ Kern2M von den Winkeln ϑ, J(J + 1) !2 ist desϕ ab abstand R , nicht und + 2 E − E pot (R) − S=0 ! 2MR2 halb kugelsymmetrisch! und für die Winkelfunktion Y(ϑ, ϕ) die bereits in Abschn. 4.4.2 behandelte Gleichung (4.93) ! " ∂Y 1 ∂ sin ϑ Damit ergibt sich wie für das Wasserstoffatom ein sin ϑ ∂ϑ ∂ϑ kugelsymmetrisches 2Problem. Allein die Massen 1 ∂ Y + J(J + 1) Y = 0 . Protonen(9.54b) + 2 Elektronenmasse (beim Wasserstoff und sin ϑ ∂ϕ2 masse) sind hier anders. Wir wollen uns jetzt der Behandlung der Rotation zweiatomiger Moleküle zuwenden. Deshalb kann auch für dieses Problem die Wellenfunktion in ein Produkt aus radialer und winkelab9.5.2 Der starre Rotator hängiger Wellenfunktion zerlegt werden. Ein zweiatomiges Molekül mit den Atommassen M1 kann umϕ) eine Achse durch den Schwerpunkt (3) S χn(R, und ϑ, ϕ)M =2 S(R)Y(ϑ, rotieren (Abb. 9.31). Seine Rotationsenergie bei einer Winkelgeschwindigkeit ω ist dann E rot = 1 J2 I · ω2 = , 2 2I (9.55) wobei M1 8· M2 M1 + M2 das Trägheitsmoment des Moleküls bezüglich seiner Rotationsachse und | J | = I · ω sein Drehimpulsbetrag I = M1 R12 + M2 R22 = MR2 mit M= Beim Wasserstoffatom wird bei der Separation die Der starre Rotator Betrachtet man die obige Diffe- Quantenzahl l eingeführt. Bei der Bewegung der Ker- rentialgleichung für einen konstanten Kernabstand ne bezeichnet man diese als J. R, dann verschwindet der erste Term in dieser Gleichung. Damit muss dann der Term in der eckigen Klammer auch verschwinden. Die Differenz aus Ge- Die Differentialgleichung für den Radialteil der Wellenfunktion S(R) lautet dann 1 d d 2M J(J + 1)ħ R2 + 2 E − Epot − S(r) = 0 2 ( ) [ dR ħ 2MR 2 ]} { R dR Diese Differentialgleichung kann man wie bereits bei den Berechnungen zum Wasserstoffatom lösen. Hier benötigen wir nur die Energieeigenwerte die man einerseits über einen kleinen klassischen Umweg oder direkt aus der obigen Gleichung erhält. samtenergie E und potentieller Energie Epot ist die kinetische Energie der Rotation, die sich zu Erot = ħ2 J(J + 1) 2MR 2 (4) ergibt. In einer klassischen Betrachtung erhält man für die Rotationsenergie des Systems 2 Erot 1 1 J = Iω 2 = 2 2 I (5 mit dem Trägheitsmoment I = M1R12 + M2 R22 = MR 2 M M M = M 1+ M2 1 (6) 2 und dem Betrag des Drehimpulses | J | = Iω. Erweitert man diese klassische Beschreibung durch Übertragen der Größen in quantisierte Größen, so muss man für den Betrag des Drehimpulses J = ħ J(J + 1) einführen, wodurch man auch zum quantenmechanischen Ausdruck gelangt. Die Energieniveaus des starren Rotators stellen damit eine Folge von diskreten Werten dar deren Abstände ΔErot = Erot (J + 1) − Erot (J ) = (J + 1)ħ2 /I linear mit J zunehmen. In der Spektroskopie werden die Termwerte in der Regel in cm −1 angegeben. Dies erhält man durch 9 htsabt. Aus tt m−1 n den Über) Ab- 9.58a) 9.58b) gegeben sind. Sie liegen im Mikrowellenbereich [9.6]. In Abschn. 9.6.2 wird gezeigt, dass nur Moleküle mit einem permanenten Dipolmoment Strahlung auf reinen Rotationsübergängen absorbieren können. Homonukleare zweiatomige Moleküle haben daher kein reines Rotationsspektrum. T= E(J ) F(J ) = = Be J(J + 1) [cm-1] hc BEISPIEL 2.1 [aus Demtröder] BEISPIELE 1. Das H2 -Molekül hat die reduzierte Masse M = 0,5 MH = 8,35 · 10−28 kg und den Gleichgewichtsabstand R e = 0,742 · 10−10 m ⇒ I = 4,60 · 10−48 kg m2 . Seine Rotationsenergien sind damit mit der Rotationskonstanten Be = (10−6 −1 übergäng im Mikro Bei e Rotation ħ ħ [cm-1] = 2 4πcMRe 4πcI beim Gleichgewichtsabstand R = Re. Bei Absorption einer elektromagnetischen Welle (für Rotationen im Mikrowellenbereich) werden Übergänge zwischen Niveaus mit J → (J + 1) stattfinden. Die Übergangsfrequenz in cm −1 ist dann E rot = 1,2 · 10−21 J(J + 1)Joule ≈ 7 meV · J(J + 1) , B e = 60,80 cm−1 . 37 2. Für das H Cl-Molekül ist M = 0,97 AME = 1,61 · 10−27 kg, R e = 1,2745 · 10−10 m ⇒ B e = 10,68 cm Aus der Tabelle sieht man, dass die Rotationsenergien zweiatomiger Moleküle im Bereich von (10−6 − 10−2) ⋅ J(J + 1) eV liegen, d.h. Wellenlängen von 10−5 − 10−1 m also im Mikrowellenbereich. 1. H2 -M ⇒ 2. J2 -M ⇒ und die Rotationskonstante B e ist E rot = 2,1 · 10−22 J(J + 1)Joule = 1,31 meV · J(J + 1) , ν̄(J ) = 2Be(J + 1) [cm-1] BEISPI −1 Die Z Rotation Sie varii Trot = 1,6 9.5.3 Ze . Bei eine Kernabst Fr = −(∂ In Tabelle 9.5 sind die Gleichgewichtsabstände R e der und die Rotationskonstanten B für einige zweiatomige moment Strahlung auf Rotationsübergängen absor- Zentr e Moleküle aufgelistet. bieren können. Dabei gelten die gleichen Auswahlre- In de Man sieht aus der Tabelle, dass die Rotations- kann das , ΔM =von 0, ± 1rabelpote gelnenergien wie beim Wasserstoffatom zweiatomiger MoleküleΔJim= ± Bereich Da die Rotationskonstante als einzige Abhängigkeit die vom Trägheitsmoment des Moleküls I hat, lassen sich mit Hilfe der Rotationsspektren die Trägheitsmomente von Molekülen sehr genau bestimmen. Tabelle Gleichgewichtsabstände, RotationskonTabelle 9.5. 2.1 Gleichgewichtsabstände Re , Rotationskonstan- stanten undSchwingungskonstanten Schwingungsfrequenzen ten Be und ωe für füreinige einigezweiatozweiatomige Moleküle [aus Demtröder]. mige Moleküle Molekül Re /pm Be /cm−1 ωe /cm−1 H2 Li2 N2 O2 NO I2 ICl HCl 74,16 267,3 109,4 120,7 115,1 266,6 232,1 127,4 60,8 0,673 2,010 1,446 1,705 0,037 0,114 10,59 4395 351 2359 1580 1904 214 384 2990 [9.6]. Behandlung der Intensitäten der Übergänge leküle Bei der (10−6 −10−2 )·J(J + 1)eV liegen und die Rotationsng auf wird sich zeigen, dass nur Moleküle−5mit einem Dipolübergänge bei Wellenlängen von 10 −10−1 m, also . im Mikrowellengebiet. Bei einem Rotationsdrehimpuls J = I · ω wird die n daRotationsperiode 2π 2π · I 2π · I T= = =√ . ω |J| J(J + 1)! 10 Intensitäten Die Intensitäten der Rotationslinien werden durch • das statistische Gewicht der beteiligten Zustände • die thermische Besetzung der Niveaus • die Auswahlregeln bestimmt. Das statistische Gewicht der jeweiligen Zustände ist durch den Entartungsgrad gegeben. Wie auch schon beim Wasserstoffatom, gibt es zu jeder Quantenzahl J, 2J+1 Wellenfunktionen mit der magnetischen Quantenzahl M=J,J-1,... -J wenn keine zusätzliche Wechselwirkung die Entartung aufhebt. Die wichtigsten Auswahlregeln sind Abbildung Rotationsspektrum eine zweiatomi9.2 2.2 Zweiatomige Moleküle 161 gen Moleküls [aus Haken & Wolf]. – Nur polare Moleküle, das heißt Moleküle mit einem permanenten Dipolmoment, haben ein spektroskopisch beobachtbares Rotationsspektrum. Abb. 9.2. Energieniveau-Schema für die Rotation eines zweiatomigen –Moleküls (linearersind KreiOptisch erlaubt Übergänge mit ∆J = ±1 d.h. sel) und Transmissionsspektrum. Übergänge, bei denen sich der Drehimpuls des MoNach oben ist die mit J wachumaufgetragen, unsende leküls Energie ten das Transmissionsspektrum. Die Auswahlregel optische | J(J Δ | L |J→J±1 = ħfür + 1) − J ± 1(J ± 1 + 1) | Übergänge lautet ∆J = ±1, die Intensitäts-Verteilung im Spektrum wird im Text erklärt. Die FürSpektrum große J ist ersten ändert. Linien im sinddiese Änderung näherungsso schwach, daßDiese sie inDrehimpulsdieser weise ħ. Änderung entspricht Auftragung nicht sichtbar sind dem Drehimpuls des Lichtquants, das bei Absorption aufgenommen und bei Emission abgegeben wird, so dass hierdurch der Drehimpuls-Erhaltungssatz erfüllt wird. Zusätzlich ist noch die thermische Besetzung der Ausgangszustände bei der Temperatur T notwendig. Raumtemperatur entspricht einer Energie von 1/40 eV oder 200 cm-1 und damit groß gegenüber Be. Im thermischen Gleichgewicht sind deshalb viele Rotationsniveaus besetzt. Die Besetzungszahl NJ gegenüber dem Grundzustand N0 ist dann die Rotationsenergie eines solchen Rotators 11 (9.1) schen Feldstärken von 100 V cm−1 und Frequenzen zwischen 50 Hz und 100 kHz nennt man deshalb Stark-Modulation. Im Nachweisteil der Apparatur werden nur die modulierten Signale verstärkt und nachgewiesen. Damit läßt sich Stör- und Untergrundstrahlung von der Strahlung abtrennen, die gemessen werden soll. Die Resonanz zwischen dem Licht und dem untersuchten Niveau wird also periodisch an- und abgeschaltet. So kann man die Frequenz der Mikrowellenstrahlung und damit der Rotationsübergänge mit einer relativen Genauigkeit von besser als 10−6 bestimmen. Entsprechend den Auswahlregeln für die Wechselwirkung von Molekülen mit Licht können nur von Molekülen mit permanentem elektrischen Dipolmoment Rotationsspektren beobachtet werden. Diese Auswahlregel für elektrische Dipolstrahlung ist anschauverständlich: Ein polares Molekül scheint für einen ortsfesten Beobachter ein verNlich gJ Dipolmoment zu haben, wenn es rotiert. Deshalb j änderliches ist die Rotation solcher = exp( − (Ej −optischen E0)/kTAbsorption ) = (2J + 1)e −BhcJ(J+1)/kT aktiv, das heißt, ihre Rotation führt zur N0Moleküle g0 hinsichtlich der Absorption elektromagnetischer Strahlung, wenn beide Frequenzen übereinstimmen. Für homonukleare zweiatomige Moleküle wie H2 , N2 , O2 gilt dies nicht, weil sie kein Dipolmoment besitzen. Sie zeigen deshalb kein Rotationsspektrum. Das gleiche gilt für Für wächstohne diepermanentes Besetzung nahezuzum linear und allekleine größerenJ Moleküle Dipolmoment, Beispiel CCl4 – es sei denn die Rotation führt zu einer Verzerrung und damit zu einem rotationsinduzierten J ex- Schwin-Abbildung durchläuft und fällt bei größeren Dipolmoment,ein oderMaximum aber das Molekül führt gleichzeitig eine unsymmetrische gung aus und besitzt dadurch ein Dipolmoment, an dem ein elektrisches Feld angreifen tröder] ponentiell ab. Durch Differentiation kann man zeikann. 2.5 Zur Zentrifugalaufweitung [aus Dem- gen, dass E e R Epot (R) 9.2 Zweiatomige Moleküle kT 1 9.2.1 Das Spektrum Jmax ≈ − des starren Rotators (Hantel-Modell) 2hcB 2 Als typisches Rotationsspektrum eines zweiatomigen Moleküls zeigt Abb. 9.1 das Spektrum von HCl. Abbildung 9.2 zeigt schematisch ein Rotationsspektrum eines anderen linearen Kreisel-Moleküls mit kleinerem Linienabstand zusammen mit dem zugehörigen Energietermschema, das wir jetzt ableiten wollen. Das Spektrum besteht aus einer größeren Anzahl fast äquidistanter Linien mit einer charakteristischen, temperaturabhänAbbildung 2.3 Rotationsspektrum vonalsHCl in der eines starren gigen Intensitäts-Verteilung. Dieses Spektrum läßt sich das Spektrum Rotators verstehen, das heißt als das Spektrum Systems, rotiert und bei dem Gasphase. Absorptionsspektrum. Dieeines Minima derdasTransdie beidenentsprechen Atome starr miteinander sind. Dieses sogenannte mission Maximaverbunden der Absorption. [aus HakenHantel-Modell ist das einfachste Modell für die Rotationsbewegung eines zweiatomigen Moleküls. In → → Fr Fz & Wolf] Re R Abb. 9.33. Zur Zentrifugalaufweitung sspektrum hase. Abe Minima ntsprechen on s einer linearen Rückstellkraft Fr = −k · (R − R e ) · R̂ HINWEIS 2.2 [email protected] (9.59) führt. Aus der Relation J2 = I 2 ω2 = M 2 R4 ω2 folgt: 6.5. ROTATIONSSPEKTRUM J(J + 1) !2 ! = k · (R − R e ) Mω2 · R = Rotationsspektrum. MR3 1 Beispielsweise folgt mit B = 10, 59 cm , I = 2, 65 · 10°47 kgm2 , µ = 1, 63 · 10°27 für!2HCl ein Wert J(Jkg + 1) = , (9.60) ⇒ R − R e von re = 1, 275 Å. M · k · R3 2.4 iii.) Abbildung Besetzungszahlen: d. h. der Kernabstand wird durch die Rotation des Moleküls aufgeweitet. Dadurch tritt, zusätzlich zur kinetischen Energie des starren Rotators, noch die potentielle Energie 1/2 k(R − R e )2 auf, so dass die Gesamtenergie der Rotation Homonukleare zweiatomige Moleküle haben kein reines E rot = J(J + 1) !2 1 + k(R − R e )2 2MR2 2 (9.61) wird. Ersetzt man mithilfe von (9.60) R durch R e , so ergibt dies: µ ∂ nJ (2J + 1) hcBJ(J + 1) = · exp ° ENDE 3 n0 VORLESUNG 1 kB T N= 1 X J=0 kB T nJ = n0 · hcB µ ∂ nJ hcB(2J + 1) hcBJ(J + 1) = exp ° N kT kBT ! " J(J + 1) !2 R = Re 1 + = R e (1 + x) M · k · R e · R3 # 1− + 2 J(J + 1) !2 M · k · R4e 3 J 2 (J + 1)2 !4 ∓··· M 2 · k 2 · R8e 12 $ D G o d 9 mit x ≪ 1. Dies lässt sich in die Reihe 1 1 = 2 2 R Re m B ti s d a h k Zentrifugalaufweitung Da die Bindung zwischen Atomen im Molekül nicht vollkommen starr ist, wird durch die Rotation der Kernabstand aufgeweitet. Abb. 9.5. und Energieniveaus Dadurch wächst das Trägheitsmoment bei glei- und Spektrum des nicht-starren Rochem Drehimpuls wird die Rotationsenergie kleiner. tators imAbb. Vergleich zum starren 9.5. Energieniveaus und Spektrum des nicht-starren Ro2 Rotator. tators Für im dieVergleich DehnungskonJ(J + 1)ħ 1 zum starren −3 Erot = + k(R − Re)2 stante ist Rotator. D = 10 angenomFür dieB Dehnungskon−3 2MR 2 2 D = 10 B angenommen. Diestante im istAbstand 2B äqui- Abbildung 2.6 Änderung der Energiezustände beim Übergang vom zum nichtstarren Rotator. [aus Ha168 9. starren Rotationsspektren ken & Wolf] 168 9. Rotationsspektren men. Die im Abstand 2B äqui- distanten distanten LinienLinien des des starren starren RoRotators werden nicht-starren tators werden beimbeim nicht-starren Rotator nach kleineren Energien Rotator nach kleineren Energien Herleitung Zentrifugalaufweitung verschoben, wobei die Verschiebung wobei mit J zunimmt, hier überverschoben, die VerschieZentripetalkraft groß gezeichnet bung mit trieben J zunimmt, hier über2 trieben groß gezeichnet F = − Mω R z lineare Rückstellkraft im Minimum F = − k(R − R )R^ r Fz = Fr e über J 2 = I 2ω 2 = M 2 R 4ω 2 follows J(J + 1)ħ2 R − Re = Mk R 3 Man erhält also zusätzlich zur kinetischen Energie des Rotators die potentielle Energie des gespannten Feder 1/2k(R − Re)2 J(J + 1)ħ2 J(J + 1)ħ2 R = Re 1 + ≈ R 1 + e Mk Re R 3 ) Mk Re4 ) ( ( wegen 3ΔR ΔR R 3 = (Re + ΔR)3 = Re3 1 + +… , <<1 Re ( ) Re Die Auswahlregeln bleiben ungeändert, weil die Symmetrien der Rotationszu durch die Federkraft nicht geändert werden. Zur Erläuterung noch einige Zahlenwerte. Dabei wählen wir als einfaches kül das HCl. Hierfür erhält man nach Tabelle 9.1 bei Annahme des starren Ro 2B = 20,79 cm−1 . Für den nichtstarren Rotator ergibt sich das Korrekturglied 0,0016 cm−1 , siehe Tabelle 9.2. Tabelle 9.2 vergleicht Meßwerte und berechnete Werte für das HCl-Molekül m Die Auswahlregeln bleiben ungeändert, weil die Sym genannten Zahlenwerten. Tabelle 2.2 Federkraft [aus Demtröder] durch die nicht geändert werden. Tabelle 9.2. Vergleich experimenteller und berechneter Werte Zahlenwerte. für Rotationslinien Zur Erläuterung noch einige Dabei von HCl, in cm−1 kül das HCl. Hierfür erhält man nach Tabelle 9.1 be J → J + 1 experimentell berechnet für −1 . Für 2B = 20,79 cm den nichtstarren Rotator ergib starren nicht-starren Rotator −1 0,0016 cm , siehe Tabelle 9.2. 0–1 20,79 9.2 vergleicht 20,79 20,79 (nach (9.24) Tabelle Meßwerte und berechnete We 3–4 83,03 83,16 83,06 und (9.27) genannten Zahlenwerten. 6–7 145,03 145,53 144,98 mit 2B = 20,79 cm−1 9–10 206,38 207,90 206,30 und 4D = 0,0016 cm−1 ) Tabelle 9.2. Vergleich experimenteller und berechneter Werte für Die Gesamtenergie er Rotation besteht nur aus der HINWEIS 2.3 Durch die Zentrifugalaufweitung wird die Bindungslänge größer und dadurch das Trägheitsmoment größer. Dadurch ist die Rotationsenergie bei gleichem Drehimpuls kleiner. kinetischen Energie der Rotation und der potentiellen Energie die in der gespannten Feder steckt. In dieser Gleichung von HCl, in cm−1 ist nun die Aufweitung der Bindung ΔR = (R − Re) zu ersetzen. Dies geschieht wie 9.3 Isotopie-Effekte J → J +1 experimentell berechnet für starren nicht-starren Rotator sung der Rotationskonstanten B bestimmen kann, führt zu einer wichtigen Anwe in Die dergroße Herleitung inmit der anbei. Genauigkeit, derBox man die Trägheitsmomente von Molekülen aus der J(J + 1)ħ2 20,79 J 2(J + 1)2 ħ420,79 0–1 Erot = − +… 2 2M 2 k R 6 3–4 2MRe 83,03 [email protected] 83,16 20,79 ()(nach (9 83,06 und (9.2 6–7 145,03 145,53 144,98 mit 2B = 9–10 206,38 207,90 206,30 und 4D In der spektroskopischen Notation ergibt sich damit Frot (J ) = Be J(J + 1) − De J 2(J + 1)2 + He J 2(J + 1)3 ± … 9.3 Isotopie-Effekte 13 Die große Genauigkeit, mit der man die Trägheitsmome sung der Rotationskonstanten B bestimmen kann, führ Verschiebung ist hier übertrieben groß gezeichnet mit den Rotationskonstanten Detaillierte Analyse der Rotationsspektren Be = ħ 4πcMRe2 () Isotopieeffekt Man kann aus Linienverschiebungen De = ħ3 4πck M 2 Re6 () die Isotopenmassen bestimmen, wenn Moleküle mit verschiedenen Isotopen desselben Elementes untersucht werden. Aus den Linienintensitäten kann man die Isotopenhäufigkeiten bestimmen. Da die Rotationskonstante dem Trägheitsmoment umgekehrt proportional ist, haben nämlich Moleküle mit schwere- estim3ħ5 t wer-He = () 4πck 2 M 3 Re10 Da die ämlichIn der Rotationsspektroskopie werden heutzutage e undauch höhere Korrekturen noch aufgelöst. erstoff cm−1 . 1 , also roßen olekül e Uncm−1 , cm−1 . O mit ie Abineare Rotatitsmoängen ng mit CO34 S estimetzung (9.28) B.c [GHz] D.c [GHz] 12C16O 13C18O 57,6 52,4 9.3 183,6 Isotopie-Effekte 169 151,4 Abb. 9.6. De Rotationsterm hörigen Rot Moleküls C konstante B d leküls ist k 12 CO, desha für 13 CO (ge jenigen von neren Energi Verschiebung groß gezeich ren Isotopen Rotationslinien mit geringerer Quantenenergie und kleinerem gegenseitigen bestimAbstand. der Rotationsspektren. Man kann aus Linienverschiebungen die Isotopenmassen men, wenn Moleküle mit verschiedenen Isotopen desselben Elementes untersucht werist der Isotopie-Effekt Wasden. Aus den Linienintensitäten kann manNaturgemäß die Isotopenhäufigkeiten bestimmen. Da beim die dem Trägheitsmomentserstoff umgekehrt proportional ist, Rotationskonstante haben nämlich Abb. Rotationskonstante 9.7. Das Molekül besonders groß. Die 2Be Moleküle mit schwereren Isotopen Rotationslinien mit geringerer Quantenenergie und Kohlenstoff-Oxysulfid, OCS, für Wasserstoff, H2, beträgt 121,62cm−1. Für den kleinerem gegenseitigen Abstand. Naturgemäß ist der Isotopie-Effekt beim Wasserstoff zur Definition der Bezeich2H , ergibt sich−1 schweren Wasserstoff, 2 besonders groß. Die Rotationskonstante 2B für Wasserstoff, H2 , beträgt 121,62 cm im . Experinungen Für fürdendie Massen und −1 2 −1 2BeExperiment = 60,86 cm2B, also ziemlich sich im = 60,86 cm genau , also der halschweren Wasserstoff, H2 , ergibtment die Abstände der der Atome ziemlich genau halbe O, Wert wegen der doppelten Masse und dem doppelt so großen be Wert wegen der doppelten Masse und dem dopC und Trägheitsmoment. S zum gemeinsamen Übrigens folgt daraus auch, daß der Bindungsabstand im H -Molekül pelt so großen Trägheitsmoment. 2Übrigens folgt daSchwerpunkt durch die schweren Isotope kaum geändert wird. Bei anderen Molekülen sind die Unterschiede wesentlich geringer. So mißt man für das Molekül 12 CO 2B = 3,842 cm−1 , für das Molekül 13 CO mit dem schweren Isotop des Kohlenstoffs 2B = 3,673 cm−1 . Abbildung 9.6 zeigt als Beispiel die Unterschiede im Rotationsspektrum von CO mit den Isotopen 12 C und 13 C. 14 Bei mehratomigen Molekülen kann man mit Hilfe des Isotopie-Effektes auch die Abstände der verschiedenen Atome im Molekül messen. Als Beispiel sei hier das lineare Molekül Kohlenstoffoxysulfid, OCS, angeführt. Wenn man wie besprochen die Rotationskonstante B eines linearen Moleküls mißt, so kann man daraus nur das Trägheitsmo- raus auch, daß der Bindungsabstand im H2-Molekül durch die schweren Isotope kaum geändert wird. 12CO 13CO 2B = 3,842 cm−1 2B = 3,673cm−1 KAPITEL 6. MOLEKÜLE Bestimmung von Bindungsabständen ist auch mögRotationskonstante: lichU für mehratomige Moleküle z.B. Kohlenstoffo~2 h xysulfid, OCS: B = = 0 2hcI0 8º 2 cµr02 U Rotations-Dehnungs-Konstante Wenn man wie besprochen die (D Rotationskonstante 0 ø B0 ): B eines linearen Moleküls3mißt, so kann man daraus ~4 ~ D = = 0 2 r6 nur das Trägheitsmoment zur Molekülach2hckµ2 r06 4ºckµsenkrecht 0 se, Ubestimmen, woraus sich nicht beide BindungsSpektrum (¢J = 1): längen vom zentralen C-Atom zu den Atomen O (J + 1) ° 4D0 (J + 1)3 und S ∫˜berechnen J+1/J = 2B0lassen. c.) Detaillierte Analyse mO RO + mC RC = ms RS I = mO RO2 + mC RC2 = ms RS2 RO = RCO + RC , RS = RCS − RC Diese beiden Gleichungen kombiniert man zu MRC = mS RCS − mO RCO mit M = mO + mC + mS Aus diesen Gleichungen folgt dann für das Trägheitsmoment 2 2 I = mO RCO + mS RCS − (mO RCO − mS RCS )2 M Wenn man ein Molekül mit einem anderen Isotop i.) Isotopie-EÆekt: verwendet, ändert sich nun eine Masse und man erDieser ist gut meßbar bei zweiatomigen Molekülen. Die Isotopenverhältnisse sind somit bestimmbar! Durch Messung mit zwei verschieden isotop substi12 16 wie13 zum tuierten Molekülen C O C18 O Beispiel CO32S und 34S kann man jedoch die Bindungslängen CO COB 57,6 52,4 0 · c [GHz] und CS aus den Trägheitsmomenten bestimmen, D0 · c [kHz] 183,6 151,4 wenn sich der Abstand CS mit der Änderung der isom1 m2Zusammensetzung 1 topischen µ= , B ª (r0 º const.) nicht ändert. Dies m1 + m2 µ lässt sich folgendermaßen zeigen. 1 Dª 2 µ Abbildung 2.7dann Aufspaltung RotationsniDaraus ergibt sich eine stärkereder Abhängigkeit. veaus beim Stark-Effekt ii.) Stark-EÆekt hält ein anderes Trägheitsmoment. Aus der Messung von zwei Trägheitsmomenten lassen sich dann die Abstände RCO und RCS bestimmen. Für diese erhält man 1.16 bzw. 1.56 Å. Stark-Effekt Ein statisches elektrisches Feld führt zu einer Aufhebung der (2J + 1)fachen Entartung der Rotationsniveaus, da die unterschiedlichen Zustände mit gleichem J, aber mit verschiedenen magnetischen Quantenzahlen M verschiedenen Wahrscheinlichkeitsverteilungen der Ladungsdichte in bezug auf die Molekülachse und damit verschiedenen Polarisationen durch ein elektrisches Feld entsprechen. Für 2-atomige Moleküle ergibt sich die Energieverschiebung zu ΔEJ,M = p2E2 J(J + 1) − 3M 2 2hcB J(J + 1)(2J − 1)(2J + 3) wobei jetzt die Richtung des E-Feldes die Vorzugsrichtung für M ist. Dabei ist p das elektrische DipolMoleküls, E die elektrische Feldstärke. Dieser tritt analog zu Atomen auf. Die Auswahlregeln betragen ¢Jmoment = 1, ¢Mdes = ±1; 0. Die Größe von J ist aus der Niveauzahl ablesbar! iii.) Kernspin-Rotation-Kopplung: F~ = J~ + I~ D E p |F~ | = F (F + 1)~ mit F = J + I, J + I ° 1, . . . , J ° I (> 0) 15 248 Abb. 12.9. Rotations-Niveaus GrundMoleküls Hgilt Als Auswahlregel für optische des Übergänge ähn2 im zustand mit Spin-Orientierung lich wie in der Atomphysik, daßderesKerne Übergänge (ortho- und mit para-H2 ) und Angabe der statistischen ∆M = 0, sogenannte π-Übergänge, und Übergänge Gewichte der Konfigurationen. mit ∆M = ±1, sogenannte σ-Übergänge gibt. Im übriZu Ortho-Wasserstoff gehören Rotationsniveaus mit ungeragen gilt die Auswahlregel für elektrische Dipolstrah- mit dem J, zu Para-Wasserstoff geradem J lung ∆J = ±1. Die Aufspaltung ist sehr klein. Typisch sind Werte von ∆ν/ν zwischen 10−4 und 10−3 bei einer elektrischen Feldstärke von 103 V/cm. Anwendungen des Stark-Effekts in der Molekülphysik sind – Bestimmung der Quantenzahl J aus dem Aufspaltungsbild einzelner Rotationslinien Abb. 12.9. Rotations-Niveaus des Moleküls H2 im Grundzustand mit Spin-Orientierung der Kerne (ortho- und para-H2 ) und Angabe der statistischen Gewichte der Konfigurationen. Zu Ortho-Wasserstoff gehören Rotationsniveaus mit ungeradem J, zu Para-Wasserstoff mit geradem J – Bestimmung von Molekül-Dipolmomenten p aus der Größe der Aufspaltung bzw. der Termverschiebung im E-Feld – Effekt-Modulation zur Erhöhung der Meßgenauigkeit beim Messen von Rotations-Absorptions-Spektren verwenden kann. 12. Raman-Spektren Kernspin-Rotations-Kopplung H2-Molekül, beiden Protonen sind Fermionen mit dem Spin 1/2 a) Kernspins stehen parallel I = 1 und Spinwellenfunktion ist symmetrisch bei Vertauschung der ProtonenOrtho-Wasserstoff, o-H2. b) Kernspins antiparallel I = 0, Spin-Wellenfunktion antisymmetrisch gegen Vertauschung Para-Wasserstoff, p-H2 Das statistische Gewicht beider K o n fig u r a t i o n e n verhält sich wie tisymmetrisch gegen Vertauschung.3:1, Manda spricht dannEinvon Para es drei statistische Gewicht beider Konfigurationen verhält sich wie 3:1 Die Gesamtwellenfunktion desstellmöglichkeiten Moleküls ist das Produkt Abbildung 2.8 [aus Ha248 12. Raman-Spektren ken Wolf] schließlich Rotation) und Spinfunktion. der Ker 1 gibt. für I =Vertauschung telmolekül ein Umdrehen der Hantel, also eine Inversion im O die Rotationseigenfunktionen (vgl. Abschn. 11.1) für J = 1, 3 Die Gesamtwellensie haben negative Parität, sind antisymmetrisch gegen Vertau funktion des Molefunktionen mit J = 0, 2, 4, . . . bleiben unverändert, ihre Par symmetrisch. küls ist das ProDie Gesamtparität ergibt sich als Produkt der Paritäten der a dukt aus Ortsfunkligten Funktionen. Für Teilchen mit halbzahligem Spin muß sie also Wasserstoff-Molekülen mit I tion = 1,(einschließlich und damit positiver P gehören also Rotationszustände mitRotation) negativer und Parität, das heißt Spinstatistischen Gewicht 3, wenn die restliche Ortsfunktion positi funktion. ist.von Wir werden in Absch im Grundzustand von H2 verwirklicht tisymmetrisch gegen Vertauschung. Man spricht dann Para-Wasserstoff, p-H2 . D statistische verhält sich1wie wie Tabelle 12.1 ze daß diesGewicht bei derbeider mit Konfigurationen dem Quantensymbol Σg+3:1, bezeichneten Gru Die Gesamtwellenfunktion des Moleküls ist das Produkt aus Ortsfunktion (e Wasserstoff-Moleküls der Fall ist. Der Para-Wasserstoff mit I = schließlich Rotation) und Spinfunktion. Vertauschung der Kerne bedeutet beim H telmolekül ein Umdrehen der Hantel, also eine Inversion im Ortsraum. Dabei änd J = 1, 3, 5, . . . ihr Vorzeich sie haben negative Parität, sind antisymmetrisch gegen Vertauschung. Die Rotatio funktionen mit J = 0, 2, 4, . . . bleiben unverändert, ihre Parität ist positiv, sie s MI Wellenfunktion Charakter symmetrisch.I Die Gesamtparität ergibt sich als Produkt der Paritäten der am Gesamtsystem bet ligten Funktionen. Für Teilchen mit halbzahligem Spin muß sie negativ sein. Zu o-H o-H2 1 1 ↑↑ also Wasserstoff-Molekülen mit I = 1, und damit positiver Parität der Spinfunkti 1 gehören also Rotationszustände mit J = 1, 3, 5 . . . mit d 0 (↑↓ + Parität, ↓↑) das heißt Triplett √negativer 2 statistischen Gewicht 3, wenn die restliche Ortsfunktion positive Parität hat, wie d ↓↓ ist. Wir werden in Abschn. 13.3 und 13.4 seh im Grundzustand von H−1 2 verwirklicht 1 Σ + bezeichneten Grundzustandsfunktion d 1 daß dies bei der mit dem Quantensymbol p-H 0 0 −g ↓↑) √ (↑↓ 2 Wasserstoff-Moleküls der Fall ist. Der Para-Wasserstoff mit Singulett I = 0 und negativer Par 2 die Rotationseigenfunktionen (vgl. Abschn. 11.1) für Tabelle [aus Haken Wolf] Tabelle 12.1.2.3 o- und p-Wasserstoff Tabelle 12.1. o- und p-Wasserstoff Vertauschung bedeutet beim HantelmoleI M Ider Kerne Wellenfunktion Charakter kül ein Umdrehen der Hantel, also eine Inversion im o-H2 1 1 ↑↑ 1 [email protected] Ortsraum. Dabei ändern die Rotationseigenfunktio0 Triplett √ (↑↓ + ↓↑) 2 −1 ↓↓ nen (vgl. Abschn. 11.1) für J = 1,3,5,... ihr Vorzei1 p-H2 0 0 √ (↑↓ − ↓↑) 2 Singulett 16 [email protected] 12.4 Kernspin-Einflüsse auf die Rotationsstruktur 249 der Spinfunktion muß demgegenüber Rotationsfunktionen mit J = 0, 2, 4 . . . besitzen, damit insgesamt als Produkt sich für die Gesamt-Wellenfunktion negative Parität ergibt. Zwischen diesen beiden Wasserstoff-Sorten, die sich übrigens auch makroskopisch voneinander trennen lassen, gilt ein ziemlich strenges Übergangsverbot. Es sind nur Übergänge innerhalb des Termsystems mit geradem J und innerhalb des Termsystems mit ungeradem J möglich, wenn die Kerne streng entkoppelt sind. Die schwache Kopplung zwischen Kernspins und Elektronenhülle ermöglicht jedoch mit sehr kleiner Überchen, sie haben negative sind antisymmegangswahrscheinlichkeit Übergänge zwischen den Parität, beiden Systemen. Bei tiefsten Temperaturen ist nur p-H2 stabil, o-H2 ist wegen J = 1, d. h. weil ein trischangeregt gegen Vertauschung. Die RotationsfunktioRotationsquant ist, metastabil. Die spontane Umwandlung von o-H2 in p-H2 durch Umklappen eines Kernspins erfolgt extrem langsam, in Jahren. Man kann den mit J = 0, 2, 4, . . . bleiben ihre PaProzeßnen durch paramagnetische Beimischungen oder andereunverändert, Katalysatoren beschleunigen und so bei tiefen Temperaturen reinen p-H2 herstellen. Dieser bleibt auch beim Aufwärrität positiv, sie men und beim ist Verdampfen als p-H einige symmetrisch. Zeit erhalten. Übrigens ist es bei schwe2 fürsind rem Wasserstoff, 2 H, gerade umgekehrt. Der Kernspin von 2 H ist I = 1, der Kern ist ein Boson, und bei tiefsten Temperaturen ist Ortho-2 H2 stabil, und Para-2 H2 metastabil. Normalerweise stellt sich ein thermisches Gleichgewicht zwischen beiden H2 Modifikationen ein. Wasserstoff ist dann eine Mischung aus p-H2 und o-H2 im Verhältnis 1:3. Für die Rotations-Raman-Spektren hat das folgende Konsequenz (siehe dazu Abb. 12.10): Abbildung 2.9 [aus Haken Wolf] Der Para-Wasserstoff mit I = 0 und negativer Parität der Spinfunktion muss demgegenüber Rotationsfunktionen mit J = 0, 2, 4 . . . besitzen, damit insge- samt als Produkt sich für die Gesamt-Wellenfunktion negative Parität ergibt. Zwischen diesen beiden Wasserstoff-Sorten, die sich übrigens auch makroskopisch voneinander trennen lassen, gilt ein ziemlich strenges Übergangsverbot. Es sind nur Übergänge innerhalb des Termsystems mit geradem J und innerhalb des Termsystems mit ungeradem J möglich, wenn die Kerne streng entkoppelt sind. Die schwache Kopplung zwischen Kernspins und ElektAbb. 12.10. Rotations-RamanSpektrum ronenhülle des Moleküls H2 . Dasermöglicht jedoch mit sehr kleiner ÜberGesamtspektrum ist eine Überlagerung der Spektren von Orthogangswahrscheinlichkeit Übergänge zwischen den und Para-Wasserstoff im Intensitätsverhältnis 3:1. Die direkte Linie im beiden Zentrum desSystemen. Spek- trums ist die Rayleigh-Linie 6.5. ROTATIONSSPEKTRUM Orthound Para-WasserstoÆ H2 :Übergänge mit ∆J = ±1 und damit überhaupt – Esiv.) kann im Rotationsspektrum keine 1 Die Gesamtzahl von Fermionen sein! Mitwegen zwei sdes = fehlenkeine erlaubten Übergänge geben. Diesemuß sindantimetrisch allerdings ohnedies 2 -Elektronen und zwei 1 Bei tiefsten Temperaturen ist nur p-H2 stabil, o-H2 ist Protonen mit Iavon = IH (d.h. Fermionen) folgt dann: b = Infrarot-inaktiv. den Dipolmomentes 2 2 1 + – Rotations-Raman-Linien mit ∆J = ±2 sind dagegen erlaubt. Sie gehören abwechæTabelle æ ß g g 2.4 g wegen J = 1, d. h. weil ein Rotationsquant angeregt selnd zu o- und p-H2 . Deshalb beobachtet man im Raman-Spektrum alternierende Intensitäten, wie in Abb. 12.10 ersichtlich. Isym = 1 Triplett ("") Ianti = 0 Singulett ("#) Bei anderen homonuklearen Molekülen kann man die beobachteten Intensitätswech16 O mit I = 0, daß alle Nisel im Spektrum in analogerantimetrisch Weise verstehen. So gilt für 2 Rotationszustand Rotationszustand symmetrisch veaus mit gerader Quantenzahl J fehlen. Hier hat die elektronische Wellenfunktion des 3 Σ − ). Damit die Gesamtwellenfunktion Grundzustandes negative Parität (Termsymbol g J = 1, 3, 5, . . . J = 0, 2, 4, . . . sym anti 3-faches Gewicht 1-faches Gewicht 3 £ (2J + 1) 1 £ (2J + 1) [email protected] Ortho-WasserstoÆ“ ” Para-WasserstoÆ“ ” ist, metastabil. Die spontane Umwandlung von o-H2 in p-H2 durch Umklappen eines Kernspins erfolgt extrem langsam, in Jahren. Man kann den Prozeß durch paramagnetische Beimischungen oder andere Katalysatoren beschleunigen und so bei tiefen Temperaturen reinen p-H2 herstellen. Dieser bleibt auch beim Aufwärmen und beim Verdampfen als pH2 für einige Zeit erhalten. Tiefster zulässiger Rotationszustand J = 1 Keine J = 0 7! J = 1-Anregung! µ ∂ 1 ^ 121, 6 = 175 K cm Ohne Katalysatoren dauert die Ortho-Para-Umwandlung Monate bis Jahre. Die ist wichtig für die Lagerfähigkeit von flüssigem H2 bei tiefen Temperaturen (Einfluß auf die molare Wärmekapazität). d.) Mehratomige Moleküle i.) Kreisel, allgemein: Hauptträgheitsmoment IA , IB , IC Die Gesamtparität ergibt sich der Kreisel) ParitäIA ; IB = IC (symmetrischer Kreisel) IA 6=als IB 6=Produkt IC (asymmetrischer ten der Funktionen. IA = IBam = IC Gesamtsystem (Kugelkreisel) IAbeteiligten 7! 0; IB = IC (Lineares Molekül) (bisher behandelt) Für Teilchen mit halbzahligem Spin muss sie negativ J~A J~ J~ sein.WrotZu= o-H + 2,B also + C Wasserstoff-Molekülen mit I = 1, 2 2IA 2 2IB 2 2IC undDaraus damit Parität der Spinfunktion, gehöergibtpositiver sich dann: ≥ ¥ ~2 J 1 2 2 A ren also Rotationszustände mit negativer Parität, + J~B + J~C 2IA 2IB das heißt J = 1, 3, 5 . . . mit dem statistischen Geii.) Quantenmechanisches Ergebnis: Betrachten wir beispielsweise das Molekül CH3 F. wicht 3, wenn die restliche Ortsfunktion positive Parität hat, wie dies im Grundzustand von H2 verwirklicht ist. 17 ~ U Gesamtdrehimpuls J: D E p ~ = J(J + 1)~; J = 0, 1, 2, . . . |J| 105 Rotation mehratomiger Moleküle Zweiatomige und lineare Moleküle haben nur Rotationen durch eine Achse senkrecht zur Molekülachse. Für nichtlineare Moleküle entstehen mehr Möglichkeiten für die Rotation. Ausgedehnte Körper drehen sich um freie Achsen durch den Schwerpunkt wobei ohne Krafteinwira) kung der Drehimpuls konstant ist. a K·h Mit der Winkelgeschwindigkeit im Hauptachsensys- Dreht sich solch ein Kreisel um eine freie Achse durch den Schwerpunkt, dann präzidiert die Kreiselsymmetrieachse auf dem Nutationskegel um die Drehimpulsachse (siehe Abbildung). Abbildung 2.10 Rotation eines symmetrischen Kreisels [aus Demtröder] ein, so erha b) a → E rot /hc J Figurenachse tem ω = {ωa, ωb, ωc} und den Hauptachsen desI Träg- Frot = B Nutationskegel heitstensors Ia, Ib, Ic ist der Drehimpuls Die energeti davon ab, o S J J = {ωa Ia, ωb Ib, ωc Ic} c (oblater Kre ω dargestellt. D b C und die Rotationsenergie ßer oder gle H bei Werten J2 J2 J2 1 Erot = (ωa2 Ia + ωb2 Ib + ωc2 Ic) = a + Hb + c RastpolWeil die 2 2Ia 2Ib 2Ic H kegel veaus von − Abb. 9.70.behan(a) Methyliodid als Beispiel eines symmetrischen K > 0 zweif Der Trägheitstensor wird wie in der mechanik (b) RotationIstdes Kreisels diesymmetrischen Symmetrieachse durch den Index a gegeben Beispiel delt durch einen TrägheitsellipsoidenKreisels; repräsentiert. und Ia ≠ Ib = Ic dann ist die klassiche RotationsenerMethyliodid gie zu Im ther HINWEIS 2.4 gilt Iades ̸= MoleIb = Ic , und (9.107) kann vereinfacht werden ratur T gil Da die Hauptträgheitsachsen bei der Rotation 2 J 1 1 nes Rotatio küls im Allgemeinen ihre Richtung im Raum zu ändern, sind Erot = + Ja2 + 2I 2I 2I ( ) b a b g(J, K) = 2 auch die Komponenten Ja, Jb, Jc zeitlich veränderlich, 2 2 2 2 2 2 J + J J J J − J obwohl der Gesamtdrehimpuls J nach Betrag und Rich-a c a insgesamt ( E rot = + b = + a tung zeitlich konstant bleibt. 2Ia 2Ib 2Ider 2Ia einer raumf b Quantenmechanik gegeben. Da in der Gesamt! " M · ! (−J ≤ drehimpuls und J2 1 eine Komponente des Drehimpul1 2 . (9.108) = + Jases − en gleichzeitig beliebig genau bestimmbarzweifach sind, 2Ib 2Ia 2Ib → können wir In der quantenmechanischen Beschreibung können der Der symmetrische Kreise Symmetrische Kreisel 2 2 ⟨J ⟩ = J(J + Drehimpuls J und eine seiner1)ħ Komponenten gleichzeisind Objekte mit einer Symmetrieachse. D.h. der tig bestimmt werden (siehe Abschn. 4.4.2). Wir wählen Trägheitsellipsoid ist dann rotationssymmetrisch. als ausgezeichnete Richtung die Symmetrieachse und erhalten dann die Eigenwerte # 2$ Ĵ = J(J + 1) !2 , # $ (9.109) Ĵ a = K · ! , N(J, K) wobei N = & Z18= J,K die Zustand ⟨Ja⟩ = K ħ Den Kreisel mit A > B ( Ia < Ib,c ) nennt man einen prolaten Kreisel, während A < B Ia > Ib,c einen obla- Letzteres ist die Projektion des Drehimpulses auf ten Kreisel definiert. die Symmetrieachse. Die Quantenzahl K kann wie bereits für das Wasserstoffatom die Werte • es gilt J ≥ K, d.h. Rotationsleitern beginnen demenstprechend −J ≤ K ≤ J also 2J + 1 werte annehmen. Damit ergeben sich dann die Energiezustände des symmetrischen Kreisels zu Erot = • Energie hängt von K 2 ab,d.h. K = ± 1 ist entartet für K > 0 J(J + 1)ħ2 1 1 + K 2 ħ2 − 2Ib ( 2Ia 2Ib ) Abbildung 2.12 Methyliodid und Chloroform als Beispiel für symmetrische Kreisel [aus Wikipedia] Mit Hilfe zweier Rotationskonstanten A= ħ ħ und A = 4πcIa 4πcIb lassen sich jetzt die Rotationswerte F = B ⋅ J(J + 1) + (A − B)K 2 348 Abbildung 9. Moleküle2.11 Energiezustände eines symmetrischen prolaten (a) und eines oblaten (b) Kreisels [aus Demtröder] a) E J = 10 J=9 J=8 J=7 J = 10 J=9 J=9 J=8 J=8 J=7 J=8 b) J=6 J=5 J=7 J=4 K=4 J=6 E J = 10 J = 10 J = 10 J = 10 J = 10 J=9 J=9 J=9 J=9 J=9 J=8 J=8 J=8 J=8 J=8 J=7 J=7 J=7 J=7 J=7 J=6 J=6 J=6 J=6 J=6 J=5 J=5 J=5 J=7 J=7 J=6 J=6 J=5 J=5 J=4 J=5 J=4 J=3 J=2 J=1 J=0 K =0 J=4 J=3 J=2 J=1 J=6 J=3 J=2 J=4 J=3 K=3 K=2 K =1 J=5 J=5 J=5 J=4 J=4 J=4 J=4 J=4 J=3 J=3 J=3 K=4 J=3 J=2 J=2 J=2 K=3 J=1 J=1 K=2 J=0 K =0 K =1 Abb. 9.71a,b. Rotationsterme eines (a) prolaten und (b) oblaten symmetrischen Kreiselmoleküls 19 gibt deshalb keine Symmetrieachse und deshalb auch keine Vorzugsrichtung zur Definition der Projektion 9.9 Schwingungen Für die Beseitzungsdichte im thermischen Gleichgewicht gilt jetzt N(J, K ) = N 2(2J + 1)e −Erot /kBT Z mit N= ∑ N(J, K ) und Z = ∑ (2J + 1)e −Erot /kBT. J,K Dabei kommt das (2J + 1) von den verschiedenen Drehimpulswellenfunktionen selbst und der Vorfaktor 2 von der 2-fachen Entartung durch das ± K. Asymmetrische Kreiselmoleküle Die meisten mehratomigen Moleküle haben 3 verschiedene Trägheitsmomente. Es gibt keine Symmetrie und auch keine Vorzugsrichtung für die Projektion von J. Eine detaillierte Beschreibung asymmetrischer Kreisel findet sich im Haken Wolf. 20
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