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5. Erfahrungsaustausch Wasserbauer am 17.11.2015
Zu TOP 2: Ausbildung bei Emschergenossenschaft / Lippeverband (EGLV)
Frau Brauckmann (EGLV) stellte das
Verbandsgebiet vor und schilderte die
Ausbildungsformen bei EGLV.
Derzeit werden 65 Auszubildende in
10 Berufen ausgebildet.
Zu TOP 3: Wasserbauerausbildung – aktueller Sachstand
2015
konnten
nicht
alle
„freien“
Ausbildungsplätze
mit
geeigneten
Bewerbern besetzt werden; dennoch
wurden insgesamt neun Auszubildende
neu eingestellt.
Eine Umfrage bei den Anwesenden
ergab, dass im kommenden Jahr 2016
zirka 12 Ausbildungsplätze besetzt werden
sollen.
Übersicht der NRW-Ausbildungsbetriebe
für Wasserbauer / Wasserbauerinnen
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5. Erfahrungsaustausch Wasserbauer am 17.11.2015
Kurzbeitrag von Manfred Pree, NLWKN:
Wasserbauer/innen werden im NLWKN und seinen Vorgängerbehörden seit 1977 ausgebildet. Insgesamt wurden bislang 105 Auszubildende eingestellt, darunter zwei weibliche. Nach Abschluss ihrer Ausbildung bildete sich eine Wasserbauerin zur Technikerin weiter; die andere ist als Wasserbauerin auf Langeoog tätig. Neben der Betriebsstelle Norden‐Norderney werden Wasserbauer/innen auch in den Betriebsstellen Meppen und Cloppenburg ausgebildet; in Aurich nicht mehr. Die Gewinnung möglicher Auszubildender erfolgt über die Presse, das Internet, über Jobbörsen und Praktika. Betriebsstelle Norden‐Norderney: Jahrgang 2013: Es wurden vier Auszubildende eingestellt; eine weibliche Auszubildende ist aufgrund körperlicher Schwächen abgesprungen. Ein Auszubildender wurde vorzeitig zur Prüfung zugelassen und nimmt an der Abschlussprüfung im Januar 2016 in Kleinmachnow teil. Bei bestandener Prüfung erfolgt eine unbefristete Übernahme. Die beiden anderen Auszubildenden dieses Jahrganges werden im Juli 2016 in Koblenz an der Abschlussprüfung teilnehmen. Eine befristete Übernahme für ein halbes Jahr wird angeboten. Im Anschluss soll der Versuch einer Bindung an NLWKN als Saisonkraft mit späterer Übernahmemöglichkeit erfolgen. Jahrgang 2016: Vier Wasserbauerstellen sind ausgeschrieben. Hierauf sind 15 Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet eingegangen; die schulische Vorbildung dieser Bewerber reicht von der Hauptschule bis zur Hochschulreife. Kurzbeitrag von Armin Köller, WWA Ingolstadt:
Personalsituation in der Wasserwirtschaft in Bayern: In den nächsten 20 Jahren gehen in Bayern 80 % der Wasserbauer in den Ruhestand. Dies bedeutet einen durchschnittlichen Verlust von jährlich ca. 20 Wasserbauern. Um diese Abgänge zu kompensieren, sollen in der Wasserwirtschaftsverwaltung konstant sechs bis acht Azubis jährlich ausgebildet werden. Derzeit werden fünf Azubis im ersten Ausbildungsjahr und ein Azubi im dritten Lehrjahr beschäftigt. 2015 haben drei Wasserbauer ihre Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen. In Bayern gibt es unterschiedliche Bewerberzahlen auf die Stellenausschreibungen. In wirtschaftlich starken Regionen wie Ingolstadt (Arbeitslosenquote 1 %), konkurriert die öffentliche Hand mit der freien Wirtschaft. Zum Vergleich: Audi stellt jährlich über 500 Azubis ein (ca. 1800 Bewerber) das WWA Ingolstadt 2 (7 Bewerber, vom Masterabsolventen bis ohne Schulabschluss). Am Wasserwirtschaftsamt Weiden, im Grenzgebiet zu Tschechien, haben sich auf 2 Azubistellen 25 Bewerber gemeldet. Zu Sicherung eines qualifizierten Nachwuchses wurde 2015 die Förderung von guten LANUV-NRW 59.03 G. Gathmann
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5. Erfahrungsaustausch Wasserbauer am 17.11.2015
Auszubildenden, die sich auch in der praktischen Arbeit als Wasserbauer empfohlen haben, zu Bautechnikern eingeführt. Neben einer finanziellen Unterstützung in Höhe von 5000,00 € und einer Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit um 10 % wird den Wasserbauern eine Ausbildung zum Flussmeister in Aussicht gestellt. Kurzbeitrag von Armin Fink, WSA Freiburg:
Ausbildungssituation beim Bund: Aktuell werden 330 Personen als Wasserbauer/in ausgebildet, davon sind 18 Personen weiblich. Anzahl der Auszubildenden im dritten Ausbildungsjahr in den BBiZ´en Koblenz und Kleinmachnow (ohne die Landestalsperrenverwaltung Sachsen): 2010 ‐ 127 Azubis; 2011 ‐ 93 Azubis; 2012 ‐ 99 Azubis; 2013 ‐ 96 Azubis; 2014 ‐ 121 Azubis; 2015 ‐ 138 Azubis. Für das 2016er Ausbildungsjahr gibt es die Vorgabe von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt von maximal 120 Azubis insgesamt für beide BBiZ´en. Davon sollen 80 Azubis vom Bund und 40 Azubis von Dritten, z. B. den Ländern, eingestellt werden. Für das BBiZ Koblenz werden 60 Azubis (40 Bund, 20 von Dritten) eingeplant. Für die Bewerbergewinnung werden alle bekannten Möglichkeiten genutzt, jedoch sind die häufigsten die Zeitung, das Praktikum und die Ausbildungsmessen. Von allen genutzten Möglichkeiten hat sich das Praktikum als die effektivste erwiesen. Hierbei besteht der Vorteil, dass sich beide Seiten kennenlernen können und der mögliche Azubi frühzeitig an das Unternehmen gebunden werden kann. Die Resonanz auf die Stellenausschreibung ist regional sehr unterschiedlich. Tendenziell haben diejenigen den größten Erfolg, die für die Ausbildung viel werben. Selbst in strukturstarken Gebieten kann durch ausreichend Werbung eine gute Resonanz auf Stellenausschreibungen erzielt werden. Die auf zwei Jahre erhöhte befristete Übernahme der ausgelernten Wasserbauer/‐ innen, wird ab Januar 2016 wieder auf ein Jahr verkürzt. In den vergangenen zwei Jahren konnten wieder mehr ausgebildete Fachkräfte nach der befristeten Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen werden. Auswirkungen auf die Ausbildungssituation innerhalb der WSV aufgrund von Besonderheiten, wie Sturmfluten oder Hochwassersituationen, sind nicht bekannt. Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass für Wasserbauer / Wasserbauerinnen
nach der Ausbildung unbefristete Stellen zur Verfügung stehen, aber nicht unbedingt im
Ausbildungsbetrieb oder in der näheren Umgebung. Insgesamt ist eine zu geringe
Mobilitätsbereitschaft bei den „fertigen“ Wasserbauern / Wasserbauerinnen
festzustellen.
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Prüfungen
Seit dem letzten Erfahrungsaustausch, am 26. November 2014, wurden vier Prüfungen
durchgeführt.
- im Januar 2015 die Abschlussprüfung A11/12 mit drei Teilnehmern;
- Anfang März 2015 die Zwischenprüfung Z13a mit 8 Teilnehmern;
- Ende März 2015 die Abschlussprüfung der Bundesfachklasse mit sechs Teilnehmern;
- im Juli 2015 die Abschlussprüfung A12b mit neun Teilnehmern.
Insgesamt haben 14 Teilnehmer die Prüfung zum Wasserbauer / zur Wasserbauerinnen
bestanden.
Die Aufgabenstellungen und Prüfungsleistungen sind auf der Internetseite der BR-D
nachzulesen.
Für das kommende Jahr 2016 stehen folgende Prüfungstermine an:
- Abschlussprüfung A12/13 für Wiederholer und vorzeitig zugelassene Auszubildende;
- Zwischenprüfung Z14c für den Ausbildungsjahrgang 2014 mit 16 Teilnehmern;
- Abschlussprüfung A13a für den Ausbildungsjahrgang 2013 mit sechs Teilnehmern.
Die Termine sind bereits im Internet auf der BR-D-Seite veröffentlicht.
Kurzinformationen
Ein aktueller Jahresplan für den Ausbildungszeitraum 2015/2016 ist auf der
Internetseite der BR-D veröffentlicht. Der Jahresplan für den Zeitraum 2016/2017 wird
im Juli 2016 ins Internet gestellt.
Auf die ordnungsgemäße Führung von Ausbildungsnachweisen wird hingewiesen.
Regelungen hierzu sind ebenfalls auf der Internetseite der BR-D eingestellt.
Die Anwendung des Leitfadens für Ausbilder wird angesprochen. Hierzu kommt vom
BBiZ-Koblenz die Information: „Auszubildende, die den Leitfaden nutzen, haben eine bessere Vorbildung.“
Ausbildungsabschnitt im SBK-RHEIN
Vom 16. bis 20. November 2015 findet die dritte Ausbildungsmaßnahme im SchifferBerufskolleg-Rhein (SBK-RHEIN) statt. Hieran nehmen die acht NRW-Auszubildenden
des Ausbildungsjahrganges 2013 teil. Darüber hinaus sind drei Auszubildende aus
Niedersachsen angemeldet.
Der Kurs läuft aktuell und dauert fünf Tage und findet im SBK-RHEIN sowie auf dem
Schulschiff-RHEIN statt. Das Schulschiff-RHEIN ist eine Einrichtung zur Aus- und
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Fortbildung von Binnenschiffern und Hafenlogistikern. Träger der Einrichtung ist der
Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V.. Eine Unterbringung auf dem
Schulschiff-RHEIN ist aufgrund von Umbaumaßnahmen derzeit nicht möglich, wird für
Folgemaßnahmen wieder angestrebt, ist aber für jeden Kurs neu zu verhandeln.
Die Kosten setzen sich aus einem Festbetrag des SBK-RHEIN und einer
Teilnehmerpauschale des Schulschiffes-RHEIN zusammen.
* Darin enthalten : 4x Vollverpflegung, Einweisung und 3x Unterweisung lt. Stundenplan incl. Dozenten
Das Programm ist auf die Bedürfnisse der Betriebe abgestimmt und wird wie folgt
durchgeführt:
Ein Bericht der Auszubildenden
Erfahrungsaustausch vorgetragen.
zu
dieser
Maßnahme
wird
beim
nächsten
Für das kommende Jahr 2016 ist wiederum eine Maßnahme beim
SBK-Rhein vorgesehen. Die beteiligten Betriebe werden
entsprechend informiert.
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Ausbildungsabschnitt Insel und Küste
Acht Auszubildende des Ausbildungsjahrganges 2013 absolvierten vom 17. bis
28. August 2015 den Ausbildungsabschnitt „Insel und Küste“ beim NLWKN auf dem
Betriebshof Hilgenriedersiel. Tom Klapproth (Aggerverband) berichtete über das
absolvierte Ausbildungsprogramm.
In 2016 werden 16 Auszubildende an
der Maßnahme teilnehmen. Geplant ist
die neue Maßnahme für den Zeitraum
vom 10. bis 21. Oktober 2016.
Sarah Adler (Wasserverband Eifel-Rur)
trug Informationen zu den neuen Unterbringungsmöglichkeiten für die 2016er
Maßnahme vor.
Zur Begleitung und Betreuung vor Ort sollen vier Ausbilder aus verschiedenen
Ausbildungsbetrieben mitreisen. Anfragen hierzu werden an die beteiligten
Ausbildungsbetriebe gerichtet.
Zu TOP 4: Mobile Instandhaltung
Herr Kordus stellt in seinem Vortrag
die Planung und Steuerung der
Instandhaltungsaufgaben mit einem
Betriebsführungssystem bei Emschergenossenschaft / Lippeverband vor.
Zum Inhalt:
- Umsetzung der Arbeitsvorbereitungsprozesse unter der Mitwirkung der Mitarbeiter
- Ausprägung des SAP PM Moduls im Unternehmen
- Das Betriebsführungssystem mit mobiler Komponente
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Zu TOP 5: Sonstiges
Qualifikation zum Wasserbaumeister
Zur Zeit läuft die 43. Maßnahme, die im Herbst 2016 enden wird.
Im Winter 2016 soll die 44. Maßnahme starten. Diese Fortbildungsmaßnahme wird für
ca. 20 Personen geplant; vier Plätze davon können mögliche Kandidaten der Länder /
Verbände nutzen.
Interessierte Bewerber sollen sich möglichst bis Juli 2016 beim BBiZ-Koblenz melden
und auch dort den Antrag auf Zulassung stellen.
Ausbildung in der Bauwirtschaft
Frank Tasse (Hülskens Wasserbau) referierte über die Ausbildung in der Bauwirtschaft.
Die Firma Hülskens Wasserbau bildet seit 2013 im Ausbildungsberuf Wasserbauer /
Wasserbauerin aus. Die Ausbildung in der Bauwirtschaft wird durch die Sozialkassen
der Bauwirtschaft (SOKA-Bau) finanziell gefördert. Die Mittel hierfür werden im
Umlageverfahren solidarisch durch alle Unternehmen der Bauwirtschaft zusammen
getragen, unabhängig davon, ob der Betrieb selbst ausbildet oder nicht. Durch die
finanzielle Ausbildungsförderung wird ein Ausbildungsstand erreicht, den auch Betriebe
auf der Suche nach Fachkräften nutzen können, die selbst nicht ausgebildet haben.
Voraussetzung für die Erstattung überbetrieblicher Ausbildungskosten ist, dass die
überbetriebliche Ausbildungsstätte bestimmte Anforderungen erfüllt und in die bei der
SOKA-Bau geführte Liste eingetragen ist. Das BBiZ Koblenz ist seit kurzem in dieser
Liste erfasst. Somit kann eine finanzielle Förderung auch für die Wasserbauerausbildung in der Bauwirtschaft erfolgen.
Bezuschussung der Wasserbauer-Ausbildung in NRW
Axel Schröder (Bergisch-Rheinischer Wasserverband) berichtete über einen Kontakt mit
der Bezirksregierung Düsseldorf. Ziel ist es, sowohl für die Ausbildung als auch für die
Bundesfachklasse eine finanzielle Unterstützung zu erhalten. Gespräche hierzu laufen
noch; aktuelle Informationen werden beim nächsten Treffen vorgetragen.
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5. Erfahrungsaustausch Wasserbauer am 17.11.2015
Bundesfachklasse Wasserbauer
Eugen Kalff (Niersverband) informierte über die Bundesfachklasse Wasserbauer, die im
März 2015 endete. Eine Folgemaßnahme ist für Ende 2016 geplant. Derzeit werden
Gespräche mit verschiedenen Arbeitgebern geführt, um Bewerber für die neue
Maßnahme zu gewinnen. Für die Installation ist eine Teilnehmerstärke von mindestens
10 Personen erforderlich.
Weiterhin berichtete Eugen Kalff über die neu geschaffene „Gütegemeinschaft
Wasserbau e. V.“. Es wird eine Beratung in Renaturierungsfragen bei der Umsetzung
der EU-Wasserrahmenrichtlinie 2000 angeboten. Ein weiteres Ziel ist einen praktischen
Beitrag zur Förderung der Transparenz beruflicher Qualifikationen, der nationalen und
internationalen Mobilität von Fachkräften im Wasserbau zu leisten.
Nächstes Ausbildertreffen
Der sechste Erfahrungsaustausch soll 2016 stattfinden. Der Sitzungsort wird noch
erkundet. Als möglicher Zeitraum wird wieder der Monat November angestrebt.
Informationen hierzu werden rechtzeitig im Internet veröffentlicht, entweder auf der
bisher bekannten Seite der BR-D oder auf der Seite des LANUV NRW.
Für die hervorragende Vorbereitung und Organisation der Veranstaltung geht der Dank
an Frau Brauckmann und Herrn Petruck.
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