LOKALSPIEGEL OBERSEE NACHRICHTEN Donnerstag, 27. August 2015 11 KESB-DIREKTOR AUF ABWEGEN Chef der KESB Linth sitzt einem Gutachten à la Mike Shiva auf Für den KESB-Direktor wird es eng. Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich zerzaust das vom Baumulti HRS vorgelegte Gutachten zu Gipser Vontobel in der Luft. Doktor Grob müsste den Fall sofort stilllegen. Der Fall HRS wird auch zum Fall des KESB-Linth-Chefs Dr. Walter Grob. Er ist in einem Firmenstreit auf ein 3-Seiten-Psychologen-Gutachten eingestiegen, das mehr einer Prognose von Mike Shiva als einem Fachbericht gleicht. Das geht aus einer Stellungnahme der Uni-Klinik Zürich hervor. Nach der Publikation durch die ON ist der Fall mittlerweile schweizweit bekannt: Der Bauriese HRS will seine an den Gipsermeister Vontobel aus Benken bezahlten 300 000 Franken wieder zurückerpressen. Dazu lässt die HRS vom Zürcher Psychiater Hans Bühlmann ein Ferngutachten zu Vontobel erstellen und diffamiert ihn damit bei der KESB Linth. KESB-Direktor Walter Grob beisst sich sofort fest und eröffnet ein «Verfahren». Er will Vontobel mit der Polizei abholen, ihn «persönlich anhören» und sich von ihm «ein erstes Bild» machen und schreibt schon vom «Lauf des Verfahrens». Zeitgleich weigert er sich, dass das lusche HRS-PsychoGutachten fachlich beurteilt wird. Nun liegt zum HRS-Papier trotz Grobs Weigerung eine «Stellungnahme» der Uni Zürich vor. Vontobels Anwalt hat sie verlangt. Für den KESBChef wird der Fall immer peinlicher. Unglaubwürdiges HRS-Papier Professor Dr. med. Elmar Habermeyer, Direktor «Forensische Psychiatrie» an der Universitätsklinik Zürich, zerzaust die HRS-Eingabe an die KESB auf zehn Seiten in der Luft. Der Professor wirft dem HRS-Gutachter Bühlmann vor, seine Diagnose sei «fachlich nicht begründet». Sie basiere auf «eingeschränkter» und allenfalls «einseitiger Informationsgrundlage». Es liege «keine differenzierte Auseinandersetzung» vor. Aus dem Bericht des HRS-Psychologen ergibt sich laut Uniklinik «kein tragfähiges Argument» dafür, dass de- Sozialbehörde im Firmenstreit: KESB-Linth-Chef Walter Grob (links) gegen Unternehmer Ansgar Vontobel. ren Thesen stimmen. Der Uni-Professor stuft die HRS-Eingabe als «problematisch» und «unzureichend» ein. Es würden Diagnosen kombiniert, die sich nach Vorgabe der Weltgesundheitsorganisation WHO gar ausschliessen. Professor Habermeyer schreibt zusammenfassend, dass der Fall «einer polizeilichen Abklärung und nicht der Abklärung durch die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB» bedürfe. HRS-Psychiater befangen? Professor Habermeyer bezweifelt zudem, dass der Baumulti-Psychologe «überhaupt in der Lage» ist, über Forderungen im Sachstreit zu urteilen. Mit seinen Aussagen setze sich der HRSGutachter gar dem Vorwurf «der Befangenheit» aus. Kein Fall für die KESB Womit die Geschichte am richtigen Punkt angelangt ist: Falls der Bauriese HRS das Gefühl hat, er müsse von jemandem Geld fordern, gehört dies auf den Rechtsweg. Und falls sich die Generalunternehmung HRS, die selber in 15 Fällen über einen Gesamtbetrag von 3,28 Millionen Franken betrieben wird, wegen ihres Geschäftsstils bedroht fühlt, muss sie zur Polizei. Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde KESB darf damit nichts zu tun haben. Ausser der KESB-Direktor labt sich daran. Der Anwalt des Gipsers Vontobel hat Dr. Grob bis heute Donnerstag Zeit gegeben, den Fall abzuschliessen. Die ON werden berichten. Bruno Hug, Mario Aldrovandi HRS und KESB Am 13. August schreibt Dr. Grob dem Gipser-Anwalt, dass er «fast täglich Hinweise» von der HRS erhalte. Scheinbar pflegen HRS und KESB engen Kontakt. Die gute Beziehung erstaunt nicht: Dr. Grob und einer der Verwaltungsräte der HRS arbeiteten früher als Kader gleichzeitig bei Bühler Uzwil. Grobs schnelle Wahl Am 11. Februar 2014 gab Erich Zoller, Stadtpräsident von Rapperswil-Jona, bekannt, man suche ab sofort einen neuen KESBChef. Bereits nach sieben Wochen wurde der in St. Gallen wohnende Dr. Walter Grob aus einer «grossen Anzahl qualifizierter Bewerber» vom Stadtrat zum KESB-Chef gewählt. Das ist inklusive Inserate, Eingabefrist und mehrstufigen Bewerbungsgesprächen für eine derart wichtige Aufgabe verdächtig kurz. Eigenartig ist auch, wie Walter Grob als gut genug qualifiziert gelten konnte: Von 1994 bis 2004 war er Firmenanwalt der Bühler AG in Uzwil. Danach arbeitete er drei Jahre als «selbstständiger Berater». 2005 kandidierte Grob für das Präsidium des Kreisgerichts St. Gallen, nominiert von den Grünliberalen, und verlor die Volkswahl haushoch. Ab 2007 war er Gemeindepräsident von Au-Heerbrugg, nominiert als Parteiloser von der CVP. Nach sechs Jahren wurde er 2012 abgewählt. Ausser der CVP hatten sich alle Parteien von ihm abgewendet. Gemäss «St. Galler Tagblatt» wegen «fehlender kommunikativer Fähigkeit» und «ungenügender Sozialkompetenz». Sein Versuch, vom Staat eine Rente (90 Prozent des Lohns) zu erhalten, weil er abgewählt worden war, scheiterte. Danach war Grob eineinhalb Jahre lang selbstständiger Anwalt. Während seiner Amtszeit in AuHeerbrugg sass Grob zusammen mit Erich Zoller, damals Gemeindepräsident von Sargans, im Verwaltungsrat der Rheintal Bus AG. Am 31.3.14 wählte ihn der Stadtrat von Rapperswil-Jona, nach dem erstaunlich kurzen Auswahlverfahren, zum Präsidenten der KESB Linth. Wie bitte, Löwe oder Möwe? Es ist Zeit für eine Gratis-Höranalyse. Unsere erfahrenen Akustiker beflügeln Ihr Gehör. Sie fühlen sich unsicher, was Sie gehört haben? Das muss nicht sein! Mit unseren innovativen Lösungen erlangen Sie die Gewissheit zurück, alles richtig zu verstehen. Rufen Sie uns an oder besuchen Sie unsere Hörmittelzentrale in Ihrer Nähe. i n k l. Jetzt gratis e Gerätetragen! 5. ProbSeptember 201 : 0. 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