Tourismus in Ungarn

Péter Bagoly-Simó
Tourismus in Ungarn
Formen, Gründe, Menschen
Budapest, Balaton, Bánkút: An Stationen lernen die Schüler Formen
und Merkmale des Tourismus in Ungarn kennen. Gerade der Binnentourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor des Landes. Er gibt
entscheidende Impulse für die Transformation und veranschaulicht
Dimensionen dieses fortlaufenden Übergangs.
Sachanalyse
Der 1989 eingeleitete Übergang von der
sozialistischen Planwirtschaft zur Marktwirt­
schaft verursachte neben wirtschaftlichen
Veränderungen auch eine Reihe tiefgrei­
fender politischer, kultureller und sozialer
Transformationen (vgl. Pickles und Smith
1998). Diese prägen Ungarn bis heute. Die
Dienstleistungen im Allgemeinen und der
Tourismus im Besonderen veranschau­
lichen etliche Dimensionen dieses fortlau­
fenden Übergangs. Vier ausgewählte As­
pekte werden in diesem Beitrag diskutiert.
1. Inlandtourismus
Der Inlandtourismus ist in Ungarn wichti­
ger als der internationale Tourismus. Die
Grenzöffnung führte nach 1989 zu einer
wachsenden Beteiligung der ehemaligen
Ostblockstaaten am internationalen Tou­
rismus. Die ökonomischen Bedingungen
sowie weiche Faktoren der Sozialisierung
stärkten jedoch den Inlandtourismus auch
während der postsozialistischen Transfor­
Klassenstufe: ab 8
mation. Die fehlenden Investitionen in die
touristische Infrastruktur und konkurrenz­
fähige Auslandsangebote führten in den
letzten Jahren zu erheblichen Einbrüchen
im Inlandtourismus. Gleichzeitig stagnierte
der internationale Tourismus. Die Region
um den Plattensee wirkt als Indikator die­
ser Veränderungen (vgl. Rácz et al. 2008;
Michalkó 2007).
2. Inwertsetzung des Naturund Kulturerbes
Die Inwertsetzung des Natur­ und Kultur­
erbes führte unter marktwirtschaftlichen
Bedingungen sowohl zu einer Segmen­
tierung der Märkte als auch zu einer stär­
keren regionalen Integration der einzelnen
Formen und Typen des Tourismus. Wäh­
rend das Wachstum des Spa­ und Well­
nesstourismus vorrangig den Mustern der
Nachfrage aus dem Inland, aber auch aus
den benachbarten Ländern (Ukraine, Ru­
mänien und Slowakei) folgte, standen na­
tionale und regionale Politiken hinter der
Integration des Natur­ und Kulturerbes in
Zeitbedarf: 3 – 4 Unterrichtsstunden
geförderte Kompetenzen: Fachwissen, Räumliche Orientierung, Beurteilung/Bewertung
Station 1: Wo machen die Ungarn Urlaub?
Station 2: Skifahren in Ungarn
Station 3: Ein Nachmittag in Budapest
Station 4: Badetourismus am Balaton
Station 5: Familie Kovács plant den Sommerurlaub
Zum Download
Europakarte zu den Stationen für die Erstellung einer thematischen Karte
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den strukturschwachen Gebieten wie die
Hortobágy und der Theißsee (vgl. Dávid
und Michalkó 2008).
3. Grenzüberschreitende Mobilität
Der Tourismus trägt zu einer größeren
grenzüberschreitenden Mobilität bei. Ein
Vergleich der Besucherzahlen in Ungarn
verdeutlicht, dass neben den traditionel­
len mittel­ und westeuropäischen Märkten
Touristen vor allem aus den drei Nachbar­
ländern (Rumänien, Slowakei und Ukraine)
kommen. Die Gründe hierfür sind die ver­
schiedenen Formen des Tourismus ent­
lang der Grenzen, wie der Einkaufs­ und
Gesundheitstourismus (bedingt durch die
Lage der Thermalbäder im Länderviereck),
aber auch die immer noch starken ver­
wandtschaftlichen Beziehungen zwischen
der Bevölkerung Ungarns und der ungari­
schen Minderheiten der Anrainerstaaten.
4. Motivation ungarischer
Touristen
25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vor­
hangs hat sich die Motivation ungarischer
Touristen kaum verändert. Erholungsurlau­
be und Familienbesuche spielen nach wie
vor eine zentrale Rolle. Veränderungen las­
sen sich im Bereich des Gesundheitstou­
rismus feststellen. Dieser ist für die meisten
Senioren unzugänglich geworden durch
den Wegfall der Subventionen während
der sozialistischen Gyurcsány­Regierung.
Das überdurchschnittliche Wachstum des
Spa­ und Wellnesstourismus ist überwie­
gend eine Folge der Diversifizierung der
Produkte für die erwerbstätige Bevölke­
rung. Gleichzeitig vollzieht sich eine se­
lektive Distanzierung von traditionellen
Kurorten und der Entstehung von neuer
Infrastruktur in der Nähe der größten Märk­
te (vgl. Michalkó und Rácz 2011).
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© pgaborphotos – Shutterstock.com
zum thema
Abb.: Der Inlandtourismus hat in Ungarn eine wichtige Bedeutung. Der Balaton beispielsweise ist ein beliebtes Urlaubsziel vieler Ungarn
Didaktische Analyse
Studien zu Schülerinteressen haben wie­
derholt gezeigt, dass die Länder des ehe­
maligen Ostblocks bei Lernenden auf we­
nig Interesse stoßen (vgl. Hemmer und
Hemmer 2010). Die Gründe hierfür liegen
unter anderem in der thematisch­regiona­
len Tradition des Geographieunterrichts:
einzelne Themen werden mit ausgewähl­
ten Regionen verknüpft. Abweichungen
von der ursprünglichen Assoziation finden
nur selten statt (vgl. Bagoly­Simó 2013).
Ziel der hier vorgestellten Materialien ist
es, zunächst ausgewählte Merkmale Un­
garns als ein europäisches Transforma­
tionsland vorzustellen. Darüber hinaus soll
der thematische Transfer einen Anschluss
an solche Themen und Lernsituationen er­
möglichen, die Ungarn oder die ehema­
ligen sozialistischen Länder Europas bis­
lang kaum berücksichtigten. Dabei lassen
sich vier Schwerpunkte ableiten:
1. Ungarn eignet sich für die Diskus­
sion der klimatischen Merkmale Europas:
Die Kontinentalität nimmt von Westen nach
Osten zu, bei gleichzeitiger Abnahme der
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Niederschläge. Trotz niedriger Reliefener­
gie eignen sich einzelne Regionen des
Landes wegen des kontinentalen Klimas
für verschiedene Formen des Wintertou­
rismus. Dies führt zu einer Segmentierung
der touristischen Märkte. Die Erschließung
neuer Märkte sowie die Integration ver­
schiedener Tourismusformen sind gegen­
warts­ und zukunftsrelevante Themen des
Geographieunterrichts.
2. Die Förderung der Kompetenz, kon­
kurrierende Wünsche unter Berücksichti­
gung der zur Verfügung stehenden Res­
sourcen weitgehend zu erfüllen, zählt zu
den zentralen Aufgaben des (Fach­)Unter­
richts. Die Schulgeographie leistet ihren
Beitrag zu diesem Bildungsauftrag häufig
durch Raumbeispiele aus Südamerika. Die
Auseinandersetzung mit der Inwertsetzung
des Natur­ und Kulturerbes in einem ehe­
maligen sozialistischen Land bei gleichzei­
tiger Berücksichtigung der zur Verfügung
stehenden finanziellen Ressourcen bringt
die Kompromissfindung nicht nur phy­
sisch, sondern implizit auch mental näher.
Für den Kompetenzbereich Fachwissens
ist die Beobachtung der räumlichen Ver­
teilungsmuster der verschiedenen Formen
des Tourismus und deren Integrationsclus­
ter eine Kernaufgabe.
3. Die räumliche Orientierung zählt zu
den Hauptaufgaben des Geographieun­
terrichts. Informationen aus verschiede­
nen Quellen zu gewinnen und diese mit­
einander zu verknüpfen, gehört zu den
Alltagshandlungen der Schülerinnen und
Schüler. Die Entscheidung für einen Bei­
spielraum zur Entwicklung der räumlichen
Orientierung fällt in der Praxis auf den Nah­
raum und in den meisten Medien auf eine
(kompakte) europäische Stadt. Budapest
bietet die Möglichkeit, Planungs­ und Ent­
scheidungsprozesse für künftige Urlaubs­
situationen zu üben. Gleichzeitig wird eine
europäische Metropole behandelt, deren
Urbanisierung mit den meisten Metropolen
des Kontinents vergleichbar abgelaufen ist.
4. Methoden und Arbeitsweisen ermög­
lichen die Lösung von etlichen Alltags­
situationen. Informationen aus nicht­kon­
tinuierlichen (z. B. Diagramme, Tabellen,
Karten) und kontinuierlichen Texten zu
gewinnen, beschreiben, erklären und für
eine Entscheidungsfindung zu gebrau­
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chen ist gleichwohl gegenwarts­ als auch
zukunftsrelevant.
Der Unterrichtsvorschlag „Tourismus in
Ungarn“ korrigiert auch Fehlvorstellungen
von einer überdimensionierten, gar noma­
dischen Beteiligung der ehemaligen sozia­
listischen Länder Europas am internationa­
len Tourismus. Darüber hinaus gewinnen
die Lernenden einen Einblick in die grenz­
überschreitenden Prozesse eines Transfor­
mationslandes und die Reisemotivation der
Ungarn. Die Auseinandersetzung mit der
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Realität Ungarns verhilft zu einem Abbau
der starken Stigmatisierung und Stereoty­
penbildung, die das Land insbesondere
durch mediale Inszenierungen in den letz­
ten Jahrzehnten erlebt hat.
Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler …
Fachwissen
▶ beschreiben die Funktionen von phy­
sisch­geographischen Faktoren (u. a.
Temperatur und Niederschlag),
▶ erklären das Zusammenwirken von
physisch­geographischen Faktoren
auf regionalem Maßstab,
▶ richten die geographische Fragestel­
lung nach der Eignung für Winter­
sportzwecke selbst identifizierter Ge­
biete an den konkreten Raum Ungarn.
Räumliche Orientierung
▶ werten thematische und physische
Karten anhand ausgewählter Merkma­
le (z. B. Höhe über NN) aus,
▶ fertigen einfache thematische Karten
zum Thema Wintersportarten an,
▶ beschreiben die Lage ausgewähl­
ter Sehenswürdigkeiten in Bezug zu
verschiedenen Bezugseinheiten und
Ordnungssystemen,
▶ wenden die schematische Darstellung
des U­Bahn­Linienplanes von Buda­
pest an.
Kommunikation
▶ drücken geographische Sachverhal­
te sachlogisch unter Verwendung von
Fachsprache aus,
▶ organisieren und präsentieren geo­
graphisch relevante Mitteilungen fach­
und situationsgemäß.
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Beurteilung/Bewertung
▶ nennen fachbezogene Kriterien (z. B.
Temperatur, Niederschlag, Distanz,
Lagebeziehung) des Beurteilens,
▶ beurteilen thematische und physische
Karten in Hinblick auf die Feststellung
der Eignung einzelner Gebiete für den
Wintersport,
▶ bewerten mögliche Alternativen der
Urlaubsgestaltung unter Berücksich­
tigung räumlicher Strukturen und
Ordnungen der Tourismusformen und
begründen die Vor­ und Nachteile für
einzelne Beteiligte.
Erkenntnisgewinnung/Methoden
▶ wählen problem­, sach­ und zielge­
mäß Informationen aus thematischen
und physischen Karten, Bildern sowie
Statistiken und Diagrammen aus,
▶ verknüpfen zielorientiert Informatio­
nen aus Karten, Bildern, Statistiken
und Diagrammen und wandeln sie in
alternative Formen der Darstellung um
(z. B. Bilder in Karten, Statistiken in
Diagramme).
Methodische Analyse
Das Stationenlernen behandelt verschiede­
ne Formen und Merkmale des Tourismus in
Ungarn. Empfohlene Sozialformen sind da­
bei die Einzel­, Partner­ und Gruppenarbeit.
Alle Stationen gelten als Pflichtstationen.
Stationen 2 – 4 besprechen verschiedene
Formen des Tourismus, daher kann wahl­
weise eine Schwerpunktsetzung erfolgen
und auf ausgewählte Stationen verzichtet
werden.
Station 1
Die Aufgaben der Station 1 fördern primär
den Kompetenzbereich Erkenntnisgewin­
nung/Methoden. Die erste Aufgabe ver­
knüpft zwei nicht­kontinuierliche Textquel­
len miteinander und erzielt über einzelne
Schritte der Beschreibung und Bewertung
die Überprüfung der Validität einer Aus­
sage.
Ähnlich dient die zweite Aufgabe der
Verknüpfung von statistischen und karto­
graphischen Quellen. Die Schülerinnen
und Schüler können in diesem Fall nicht
nur eine thematische Karte erstellen, son­
dern mithilfe der eigenen Kartendarstellung
Fragen beantworten. Die Aufgabe könnte
sicherlich um einen reflexiven Schritt er­
weitert werden, der mit der Festlegung der
Legendenintervalle zusammenhängt. Der
Erweiterungsschritt bietet sich auch für den
Einsatz von GIS an.
Die dritte Aufgabe versteht sich als Zu­
satz zur inneren Differenzierung, kann aber
auch zur Klärung der Grundmerkmale des
ungarischen Tourismus eingesetzt werden.
Die Aufgaben können sowohl mit analogen
als auch mit digitalen Medienträgern bear­
beitet werden. Es bietet sich Einzel­ oder
Partnerarbeit an. Die Schwerpunktsetzung
zwischen Methodentraining und Fachwis­
sen ist der Lehrkraft überlassen.
Station 2
Station 2 verknüpft klimageographische
Aspekte mit dem Wintertourismus. Die
Schülerinnen und Schüler analysieren die
Eignung der Regionen Ungarns für den
Wintertourismus, lokalisieren potenzielle
Gebiete und begründen sowohl ihre Vor­
gehensweise als auch die Ergebnisse ihrer
Arbeit.
Der erste Schritt besteht aus der Nen­
nung der wichtigsten naturräumlichen Vo­
raussetzungen, die für den Skiurlaub not­
wendig sind, was nach der Problemfrage
der Formulierung von Hypothesen dienen
kann. Im zweiten Schritt müssen die Schü­
lerinnen und Schüler zwei thematische und
eine physische Karte lesen, Informationen
gezielt ausfiltern und diese kartographisch
darstellen.
Die Konstruktion der Aufgabenstellun­
gen folgt in allen drei Aufgaben einem
identischen Verlauf, was durch die Jahr­
gangsstufe bedingt, gewisse Übungs­
effekte erzielt. Gleichwohl können die drei
Schritte arbeitsteilig durchgeführt werden.
Der dritte Schritt fördert die Kommunika­
tionskompetenz, daher wäre für die Durch­
führung dieser Aufgabe eine Partner­ oder
Gruppensituation sinnvoll. Auch sollte für
die Diskussion der einzelnen Begründun­
gen im abschließenden Schritt genügend
Zeit eingeplant werden. Die Aufgaben kön­
nen sowohl mit analogem Kartenmaterial
als auch mit interaktiven Whiteboards ge­
löst werden.
Schwierigkeiten können zunächst bei
der Identifizierung der natürlichen Faktoren
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Station 3 | Ein Nachmittag in Budapest
zum thema
AUFGABEN
© Friedrich Verlag GmbH | GEOGRAPHIE HEUTE 318 | 2014
Der Schüleraustausch nähert sich dem Ende. Ihr habt die Möglichkeit bekommen,
den letzten Nachmittag in der ungarischen Hauptstadt Budapest nach euren Vorstellungen zu gestalten. Drei Wünsche wurden in der Gruppe formuliert. Da ihr aber nur
über eine Gruppenfahrkarte verfügt, müssen die drei Ziele der Reihe nach angefahren
werden. Löse die Aufgaben mithilfe der Materialien und deinem Atlas.
Station 3
Der Kompetenzbereich räumliche Orien­
tierung steht im Mittelpunkt der Station 3.
Anhand der ersten zwei Aufgaben lesen
die Schülerinnen und Schüler Karten, ver­
gleichen verschiedene Quellen, beschrei­
ben die relative Lage von Standorten und
entscheiden über mögliche Routen. Die
ähnliche Struktur verfolgt die bereits bei
Station 1 erwähnten Ziele.
Die dritte Aufgabe ergänzt die Schüler­
handlungen um die Analyse der relativen
Lage einzelner Objekten sowie Entschei­
dungen zur Festlegung einer Route mit
sechs Stationen. Die letzte Aufgabe ver­
bindet zwei verschiedene nicht­kontinu­
ierliche Quellen und fördert die Auswahl
von Landmarken und die Bestimmung von
relativen Lagebeziehungen von Objekten,
die in beiden Quellen erkennbar sind. Hin­
zu kommt der Vergleich von jeweils zwei
Lösungen. Die Aufgaben eignen sich für
verschiedene Sozialformen.
Station 4
Die Aufgaben der Station 4 fördern über­
wiegend die Kompetenzbereiche Kommu­
nikation und Beurteilung/Bewertung. Die
erste Aufgabe erzielt die Identifizierung
verschiedener Tourismusformen, die am
Balaton praktiziert werden können. An­
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1. Deine Gruppe steht vor dem Gebäude, das auf der Karte (Abb. 2) mit einem roten Kreis markiert ist.
Das erste Ziel ist der Zoo und der Vergnügungspark im Stadtpark „Városliget“.
1.1
Lokalisiere das erste Ziel auf der Karte (Abb. 2).
1.2
Nenne die Himmelsrichtung des Ziels von eurem Standpunkt aus gesehen.
1.3
Entscheide dich für eine Route zum Ziel mithilfe des U-Bahn-Linienplans von Budapest (Abb. 1).
Beschreibe die Route und begründe deine Entscheidung.
Station 3 | Ein Nachmittag in Budapest
MATERIAL
© Friedrich Verlag GmbH | GEOGRAPHIE
HEUTE 318 | 2014
2. Die Freibäder der Donauinsel „Margitsziget“ sind das zweite Ziel.
Szentendre
Lokalisiere das zweite Ziel auf der Karte (Abb. 2).
2.2
Entscheide dich für eine Route zum Ziel und nutze dabei den U-Bahn-Linienplan (Abb. 1).
Beschreibe diese Route.
2.3
Erläutere den Weg und gib die Entfernung an. Nutze hierzu den Maßstab der Karte (Abb. 2).
H 5
Újpest
Városkapu
Kaszásdúló
Újpest-központ
3
M
Gyöngyösi utca
Filatorigát
Budapest metro &
suburban railway
network
Forgách utca
Szentlélek tér
Árpád híd
3. Nun ist die Gruppe übrig geblieben, die sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
der Stadt anschauen möchte. Hierzu müsst ihr zum „Batthány tér“.
Verbinde die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
(bunte Kreise) miteinander,
MATERIAL
sodass eine©Route
entsteht. Begründe deine Entscheidung.
Friedrich Verlag GmbH | GEOGRAPHIE HEUTE 318 | 2014
3.4
Erkläre nun den gewählten Weg und beschreibe diesen durch Angabe
von Richtung und Orientierungspunkten.
under
1 2 3 4 construction
5 6 7 8 9
Szépvölgyi út
Lehel tér
Margit híd, budai hídfó
M
Lokalisiere das dritte Ziel auf der Karte (Abb. 2).
Identifiziere den kürzesten Fußweg vom zweiten zum dritten Ziel und erläutere diesen.
3.3
Arany
János
utca
Batthyány
tér H 5
Déli pályaudvar
2
Puskás
Blaha
Keleti
Ferenc
Lujza tér pályaudvar Stadion
Deák Ferenc tér
Vörösmarty tér
Astoria
1
Quelle:eigene Darstellung
Boráros
tér
Salgótarján
Niyregyháza
Eger
Burg:
Tatabánya
■ C
■ D
Budapest
Begründung:
con
H 7
M
Nagyvárad tér
Köbánya-Kispest
n
ctio
stru
er
und
Gödöllö
Klinikák
Népliget
Kelenföld, városközpont
Kelenföldi pályudvar
2
9 Csömör
II. János Pál papa tér
con
Újbuda-központ
con
M
Begründung:
Miscolc
er
und
Móricz Zsigmond körtér
Örs
vezér
tere
H 8
Rákóczi tér
Corvin-negyed
n
ctio
stru
er
und
n
stru
Györ
Pillangó
utca
4
under construction
Kálvin tér
Fövám tér
ctio
■ B
M
Ferenciek tere
4. Identifiziere mithilfe der Karte (Abb. 2), der Aufnahmen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten (Foto 1 – 6)
und der Perspektivenkegel in der Karte (Abb. 2), aus welcher Richtung die Aufnahmen der Burg
und des Parlaments entstanden sind. Begründe deine Entscheidung.
Parlament: ■ A
1
Mexikói út
Széchenyi-fürdó
Hösök tere
Bajza utca
Kodály körönd
Vörösmarty utca
Oktogon
Opera
Bajcsy-Zsilinszky út
Nyugati
pályaudvar
Kossuth
Lajos tér
Széll Kálmán tér
M
3.1
3.2
Dózsa György út
M
Station 2 | Skifahren in Ungarn
M
H
Tímár utca
4
Lágymányosi híd,
pesti hídfó
Csepel
Abb. 1: U-Bahn-Linienplan von
Vágóhíd
H 6
Ecseri
út
Pöttyös
utca
Határ
út
M
2.1
3
Ráckeve
H 7
Budapest
Debrecen
Szombathely
Szolnok
Székesfehérvár
Kecskemét
<>-51
Zalaegerszeg
Békéscsaba
-50––-41
-4­1––-30
Kaposvár
Szekszárd
-3
­2 –– -2
­1
Szeged
-2
­3 –– -1
­2
Pécs
-1 –– ­3
0
­4
1
­50 –– ­4
<>1
­5
A
enses/odbl
Quelle: eigene Darstellung nach Hungarian Meteorological Service
Veszprém
© OpenStreetMap contributors – www.opendatacommons.org/lic
Abb. 1: Durchschnittstemperatur im Januar (in °C)
Miscolc
Salgótarján
Niyregyháza
Eger
Györ
B
C
D
Abb. 2: Ausschnitt des Stadtplans
Tatabánya
Budapest
500 m
von Budapest
Debrecen
Szombathely
Veszprém
Székesfehérvár
Szolnok
< 500
Kecskemét
500 – 550
Zalaegerszeg
Quelle: eigene Darstellung nach Hungarian Meteorological Service
und später bei der Erkennung von syste­
mischen Zusammenhängen auftreten. Die
Konstruktion der Arbeitsmaterialien ermög­
licht die Berücksichtigung einzelner erklä­
render Arbeitsschritten je nach den Merk­
malen der Lerngruppe. Eine zweite He­
rausforderung kann während des zweiten
Schrittes entstehen. Unterschiedliche Kar­
tengrößen trotz gleichem Maßstab führen
oft zu Verunsicherungen. Die stumme Karte
kann daher auch auf Folie oder Kreidepa­
pier gedruckt werden.
Die dritte und wichtigste Herausforde­
rung für die Lehrkraft ist die Sicherung der
besonderen Merkmale des ungarischen
Naturraumes. Die Arbeitsmaterialien geben
hier keine konkrete Vorgehensweise an, da
deren Einsatz sowohl im Tourismuskapitel
als auch bei der Behandlung des Europä­
ischen Naturraumes vorstellbar ist. Daher
muss die Sicherung von der Lehrkraft kon­
kretisiert werden.
Békéscsaba
550 – 600
600 – 650
Kaposvár
Szekszárd
Pécs
Szeged
650 – 700
700 – 750
750 – 800
800 – 850
> 850
Beispielhafte Darstellung
Abb. 2: Jahresniederschlag (in mm)
der Stationenkarten im Materialpaket
schließend müssen die Schülerinnen und
Schüler die verschiedenen Tourismusfor­
men lokalisieren. In einem dritten Schritt
erfolgt die Erstellung eines Werbeflyers
für den Balaton. Die Lernenden dürfen
dabei individuell Schwerpunkte setzen und
potenzielle Touristen von der Attraktivität
der Region Balaton überzeugen. Empfoh­
lene Sozialform ist die Gruppenarbeit.
Station 5
Die Aufgaben der Station 5 fördern über­
wiegend den Kompetenzbereich Kommu­
nikation. Nach der Darlegung der Problem­
situation analysieren die Schülerinnen und
Schüler zunächst drei Quellen und entwer­
fen dabei potenzielle Lösungen für das ge­
stellte Problem. Im zweiten Schritt erfolgt
ein Austausch über die Auswirkungen der
Lösung auf individuelle Perspektiven und
es wird der Prozess der Kompromissfin­
dung eingeleitet.
Während der Auseinandersetzung mit
den verschiedenen Wünschen der einzel­
nen Familienmitgliedern erfolgt nicht nur
die Lokalisierung der einzelnen Tourismus­
formen Ungarns, sondern auch die Analyse
der räumlichen Positionen zueinander. Die
Sicherung der Ergebnisse kann als eine
kurze Auflistung der Regionen, die sich auf
einzelne Formen des Tourismus speziali­
siert haben oder die mehrere Formen des
Tourismus miteinander verbinden, organi­
siert werden. Dabei kann auf deren Lage
und Erreichbarkeit von Budapest aus ein­
gegangen werden. Empfohlene Sozialfor­
men sind die Partner­ oder Gruppenarbeit.
Schwierigkeiten kann die Vielzahl der
Variablen, die es zu berücksichtigen gilt,
verursachen. Dies kann deutlich reduziert
werden, indem die Länge des zu planen­
den Urlaubs festgelegt wird. Auch kann
eine Reihenfolge der zu berücksichtigen­
den Wünsche aus subjektiven Gründen
aufgestellt werden.
Literatur
Bagoly­Simó, P. (2013): Still Red and in War or
Just Poor? European Transformation Socie­
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Geography, 112 (3), S. 108 – 119
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Tiszató turizmusa. Budapest
Hemmer, I. und Hemmer, M. (Hrsg.) (2010):
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Michalkó, G. (2007): Magyarország modern
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Michalkó, G. und Rátz, T. (2011): Egészség­
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of Post­Communist Transformations. Lon­
don, New York
Rátz, T., Smith, M. und Michalkó, G. (2008):
New Places in Old Spaces In: Tourism Geo­
graphies, 10 (4), S. 429 – 451
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