Presse und Internet Linz, 22. Oktober 2015 Pressemitteilung Martini-Tag 11. November: OÖ. Weidegans in aller Munde Die „Österreichische Weidegans“ ist mittlerweile die bekannteste Gänsemarke Österreichs. Vor 23 Jahren begann die Landwirtschaftskammer auf der „Mühlviertler Alm“ mit einem Landwirt und 100 Gänsen und baute die bäuerliche Weidegänsehaltung in OÖ auf. Mittlerweile verkaufen 225 Bauern in ganz Österreich über 36.000 Gänse. Knapp 19.000 Gänse davon kommen von 110 oberösterreichischen Bauernfamilien. Über die LK-Initiative hinaus konnte eine allgemeine Ausweitung der Gänsehaltung in Österreich auf eine Jahreserzeugung von ca. 100.000 Gänsen erreicht werden. Der gesamte Inlandsverbrauch liegt deutlich höher - bei ungefähr 600.000 Gänsen. Die Gans ist daher ein klassisches saisonales Geflügel und findet sich vor allem rund um den Martinitag bzw. Weihnachten auf den österreichischen Tellern. Mit einem Pro Kopf Verbrauch von rund 0,2 kg essen die Österreicher im statistischen Durchschnitt einmal pro Jahr ein Gänsegericht. „Die heimischen Gänsebauern gehen mit recht positiver Stimmung in die Ganslsaison 2015. Viele langjährige Stammkunden halten ihrem „Ganslbauern“ die Treue und wissen die TopQualität der inländischen Weidegans zu schätzen“, erklärt LK-Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker. Aber auch wenn in den letzten Jahren die Inlandsproduktion an Weidegänsen kontinuierlich gesteigert wurde, kommt die überwiegende Menge der von den Österreichern verzehrten Gänse nach vor allem aus Ungarn und Polen. Auch 2015 wird der Druck auf die heimischen Gänsehalter wieder hoch sein, da durch die Einfuhrsperre Russlands der dortige Markt nicht bedient werden kann. Unsere östlichen Nachbarn sind daher bestrebt, jene Mengen, die sie nun nicht mehr nach Russland verkaufen können, am westeuropäischen Markt und damit auch in Österreich abzusetzen. Dabei wird Importware zu teilweise nicht nachvollziehbaren Preisen speziell über Gastro-Zulieferbetriebe in den Markt gedrückt. 1/4 In Tonnen Schlachtgewicht 1994 2000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Bruttoeigenerzeugung 131 158 321 206 329 369 360 360 376 423 407 403 Einfuhr lebender Tiere - - 35 - - 3 - 0 0 - - - Ausfuhr lebender Tiere - - - - - 1 - 4 9 - 11 11 Nettoerzeugung 131 158 356 206 329 370 360 356 367 423 396 392 Einfuhr 1.792 1.854 981 920 1.175 1.154 1.563 2.039 2.491 2.052 1.324 2.219 Ausfuhr 5 36 2 19 19 9 26 18 130 19 163 235 1.918 1.976 1.335 1.107 1.485 1.515 1.898 2.376 2.729 2.456 1.557 2.377 0,2 0,2 0,2 0,1 0,2 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3 0,2 0,3 7 8 24 19 22 24 19 15 14 17 26 17 Inlandsverbrauch Pro Kopf in kg Selbstversorgungsgrad in % Quelle: Statistik Austria, Versorgungsbilanzen Markt ist noch aufnahmefähig Mit einer Inlandsversorgung, die je nach Importsituation zwischen 15 und 20 Prozent liegt, ist in vielen Regionen ein Einstieg in die Weideganshaltung eine lohnende Möglichkeit zur Erwerbskombination. Ziel sollte es sein, die Weidegänse nach der Schlachtung im Herbst direkt an Konsumenten zu verkaufen. Besonders für Gebiete mit hohen Anteilen an Grünland ist die Gänsehaltung bestens geeignet, da die Gans nach der ersten Aufzuchtphase etwa ab Ende Mai junges Weidegras hervorragend verwerten kann. Die Weidegänse des Projektes „Österreichische Weidegans“ (ÖWG) kommen zu 45 Prozent aus biologischer Landwirtschaft. 75 Prozent aller Weidegänse der ÖWG werden frisch direkt ab Hof an den Endkonsumenten verkauft. Der Rest geht zunehmend an die regionale Gastronomie, die dabei mit den Bauern vor Ort kooperiert und somit einen wertvollen Beitrag zum Thema „regionale Lebensmittelerzeugung“ beisteuert. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal beim Gänseeinkauf: Österreichische Weidegänse gibt es nur im Ganzen und nur frisch vom Bauernhof. Das einheitliche Logo bietet dabei eine gute Orientierungshilfe. Besondere Art der Haltung – Gourmet-Fleischqualität Die Weidegans ist die einzige Geflügelart, die auch Gras gut verdauen kann. Deshalb wird die Gans auch liebevoll die „Geflügelkuh“ genannt. Gänse werden in Österreich besonders tiergerecht auf der Weide gehalten. Durch diese Langmast auf der Weide erreichen sie ein Lebensalter von bis zu 28 Wochen. Die importierten Gänse stehen dagegen in intensiver Maismast ohne Weidehaltung und werden bereits mit einem Alter von etwa zwölf Wochen geschlachtet. 2/4 „Die längere Haltungsdauer der österreichischen Weidegans, ihre Haltung auf den Weiden und die überwiegende Nahrungsgrundlage Gras ergeben am Ende der Mast ein wohlschmeckendes, zartes Gänsefleisch. Die Qualität zeigt sich auch in der Küche. Nach dem Braten bleibt „mehr Gans in der Pfanne“ als bei der Schnellmastgans. Somit ist auch der höhere Preis für das heimische Produkt für viele Gänseliebhaber kein Problem“, so Franz Reisecker. Bezugsquellen & Rezeptheft Um die Zubereitung eines Weidegansls leicht zu machen, wurde ein Rezeptheft erstellt, das bei den Weidegansbauern erhältlich ist. Bestellungen können auch im Geflügelreferat der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, Ing. Dipl. Päd. Martin Mayringer, E-Mail: [email protected], vorgenommen werden. Auf der Homepage www.weidegans.at sind alle teilnehmenden Bauern angeführt. Unter dem Begriff „Partner“ sind Wirte zu finden, die die heimischen Weidegänse beziehen. Gefragt: Daunen der Weidegans Neben Fleisch liefert die Weidegans auch Daunen, aus denen Decken, Polster und OutdoorBekleidungen angefertigt werden. Die heimische Daune erfreut sich als reines Naturprodukt in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Sich mit gutem Gewissen in das Daunenbett kuscheln kann jeder, der entweder direkt beim Weidegansbauern Bettwaren aus inländischer Erzeugung kauft oder im Fachhandel auf das Weideganslogo achtet. Durch die lange Haltedauer der Gänse auf der Weide können die Daunen und Federn deutlich besser ausreifen und haben sich dadurch international zu einem gefragten Spitzenprodukt entwickelt. Ein wesentlicher Unterschied zu importierter Daune ist auch, dass bei uns die Daune durch Rupfen nach der Schlachtung gewonnen wird, während importierte Daune häufig aus Lebendrupf kommt. Gemeinsam mit der Firma Kaufmann aus Vorarlberg als Verarbeitungspartner ist es gelungen, die Spitzendaune aus Oberösterreich auch am japanischen Markt zu platzieren. In Japan zählen hohe Daunenqualitäten zur Kategorie Luxusgüter. Daunenbetten sind ein reines Naturprodukt. Nur die Daune ist in der Lage, in der Nacht Feuchtigkeit aufzunehmen und tagsüber langsam wieder abzugeben. Pflegt man sein Daunenbett, hat man viele Jahre Freude daran. Heutige Daunenbetten können unproblematisch in der Waschmaschine gereinigt werden. Wird nach vielen Jahren ein Bett ausgeschieden, muss es nicht teuer recycelt werden. Die Daune kann als wertvoller Dünger unter den Gartenkompost gemischt werden. 3/4 Die klassische „Gansl-Saison“ ist rund um den Martini-Tag am 11. November bzw. zu Weihnachten. Bildnachweis: LK OÖ, Abdruck honorarfrei Kontakt bei Rückfragen Ing. Dipl. Päd. Martin Mayringer (Referent für Geflügelwirtschaft, LK OÖ), Tel +43 50 6902-1312, [email protected] Ing. Max Gala, IGV – ARGE Huhn & Co, Klosterstraße 11, 4553 Schlierbach Tel +43 7582 81017-15, [email protected], [email protected] Kontakt Öffentlichkeitsarbeit Mag. Anita Stollmayer, Tel +43 50 6902-1364, [email protected] 4/4
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