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Terminologieworkflows:
Auf dem Weg zu mehr
Konsistenz
In der Unternehmens- bzw. Produktkommunikation ist eine konsistente
Terminologienutzung unabdingbar. Denn sie sorgt für eine verständliche Sprache und eine einheitliche Corporate Identity. Insbesondere für
international aufgestellte Unternehmen, die mehrsprachig agieren, ist
das Terminologiemanagement notwendig, um die Übersetzungskosten
möglichst gering zu halten. Dieses White Paper beschreibt, wie Unternehmen die dafür notwendigen Voraussetzungen schaffen können.
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Terminologieworkflows: Auf dem Weg zu mehr Konsistenz | 2015
Inhalt
Notwendigkeit und Anforderungen
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Normative oder deskriptive Terminologie?
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Datenbankbefüllung
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Terminologieverwendung
....................................... Seite 4
Terminologieworkflows mit Across
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Fazit
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Terminologieworkflows: Auf dem Weg zu mehr Konsistenz | 2015
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Terminologieworkflows: Auf dem Weg zu mehr Konsistenz
Notwendigkeit und Anforderungen
»» Durch Vergabe von Benutzerrechten werden Funktionen
und Aufgaben bestimmter Personengruppen abgebildet. WähSchraubenzieher oder Schraubendreher? Turnschuh oder rend zum Beispiel Terminologen und einzelne Mitarbeiter aus
Sportschuh? Terminologie muss konsistent verwendet werden, den Fachabteilungen Terme bewerten und freigeben können,
denn Variantenreichtum bei Quelltexten führt neben häufigeren werden anderen Nutzern nur Vorschlags- oder Leserechte einVerständnisfragen der Kunden zu inkonsistenten Übersetzun- geräumt. Der Freigabestatus oder fehlende Informationen köngen. Wird eine Benennung einheitlich festgelegt, muss diese nen in diesem Fall optisch gekennzeichnet werden.
auch nur einmal übersetzt werden.
Für eine konsistente Verwendung von Begriffen sorgt ein Terminologiesystem, in dem der gesamte Fachwortschatz eines
Unternehmens definiert und gepflegt wird. In dieser Datenbank
können z. B. auch Zusatzinformationen zur Verwendung eines
Terms hinterlegt werden. Unabhängig davon, ob Bedienungshandbücher, Schulungsunterlagen oder Displaytexte erstellt
werden, wissen damit alle Bearbeiter, welche Benennung in
einem bestimmten Kontext korrekt ist bzw. bevorzugt wird.
Nutzt ein Redakteur oder Übersetzer einen nicht zugelassenen
Term, wird er vom System darauf hingewiesen und bekommt
eine Alternative vorgeschlagen.
Dazu sollte das Terminologiesystem einige Anforderungen
erfüllen:
»» Sämtliche Informationen zu einem fachsprachlichen
Mögliche weitere Benutzerrechte vieler Terminologiesysteme:
»» Benutzer dürfen Kommentare schreiben.
»» Benutzer können vorschlagen, redundante Einträge zu
verschmelzen.
»» Benutzer können den Einträgen Informationen (z. B. Abbildungen) hinzufügen.
»» Benutzer können Verwendungsangaben vorschlagen.
»» Benutzer können Terme vorschlagen, z. B. über ein
Online-Formular.
Normative oder deskriptive Terminologie?
Für den Aufbau und die Pflege einer konsistenten Terminologie
Begriff können einander zugeordnet und in einem terminologehen Unternehmen unterschiedliche Wege. Während beim
gischen Eintrag gespeichert werden.
normativen Ansatz Terminologen Vorschriften für die Verwen»» Das System sollte auf Begriffs- und Benennungsebene dung von Benennungen erarbeiten, lebt eine deskriptive Terkonfigurierbar sein. Auf die Daten sollten involvierte Perso- minologie von der Beteiligung der Benutzer. Im ersten Fall soll
nen bzw. Abteilungen in Schlüsselprozessen, wie bei der Über- der Anspruch erfüllt werden, alle denkbaren Bezeichnungen
setzung, intuitiv zugreifen und sie nutzen können.
für einen Gegenstand oder Prozess möglichst erschöpfend zu
»» Eine Qualitätssicherung sollte sowohl für Quell- als auch erfassen und zu bewerten. Zur Informationssammlung werden
hier beispielsweise Quellen wie Fachbücher oder NachschlaZieltexte möglich sein.
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gewerke sowie das Know-how entsprechender Fachleute
herangezogen. Das Ziel ist eine eindeutige Entscheidung über
bevorzugte und zu vermeidende Benennungen. Die Termfreigabe ist mit einem hohen zeitlichen Aufwand verbunden, da
die Informationen unterschiedlicher Quellen miteinander verglichen werden. Währenddessen stehen wichtige Benennungen
für die Nutzung typischerweise nicht zur Verfügung.
Extrahieren und Bestimmen von Termen aus Quelltexten kann
über eine linguistische oder eine statistische Herangehensweise
vorgenommen werden. Bei ersterer werden die Quelltextdokumente durchsucht und neue Terminologie im System zur weiteren Verarbeitung gespeichert. Im Rahmen einer statistischen
Terminologieextraktion als Teil des Übersetzungsworkflows wird
der gesamte Text in das Terminologiesystem übernommen, das
die Begriffe vorschlägt, die häufig im Text vorkommen. AkzepDie deskriptive Herangehensweise hingegen ist flexibler. Hierbei tierte Vorschläge gehen dann an den Terminologieübersetzer, der
ist die Terminologiedatenbank offen gestaltet, sodass Überset- diese in die jeweiligen Zielsprachen lokalisiert.
zer, Redakteure und andere Benutzer selbstständig Vorschläge
eintragen und kommentieren können. Auch die Extraktion von Eine weitere Möglichkeit, die Terminologiedatenbank zu befülBenennungskandidaten ist denkbar. Auf diese Weise können len, ist der Import aus einem Translation Memory, in dem bereits
größere Terminologiebestände in kürzerer Zeit aufgebaut wer- historisch verwendete Terminologiebegriffe hinterlegt sind. Entden. Das Risiko: ohne eine normative Instanz zur Qualitätssi- weder können diese zusammen mit den vorhandenen Übersetcherung besteht die Gefahr eines unkontrollierten Anwachsens zungen aus dem Translation Memory extrahiert und in der Terirrelevanter oder redundanter Einträge. Es ist daher empfeh- minologiedatenbank hinterlegt werden. Oder in dem Translation
lenswert, auch bei der Einbeziehung der Benutzer einen oder Memory werden diejenigen Benennungen herausgesucht, für
wenige Terminologieverantwortliche zu benennen, die die Pro- die noch nicht in allen Zielsprachen Übersetzungen vorliegen.
zesse gestalten und eine moderierende Funktion einnehmen.
Neben diesen Möglichkeiten, das Terminologiesystem zu
befüllen, gibt es immer wieder die Situation, dass Terme von
Übersetzern oder Mitarbeitern vorgeschlagen werden. Hierbei
sollte festgelegt werden, wo diese gespeichert werden und
Datenbankbefüllung
wann sie von Dritten gesehen werden dürfen. Dies kann beiIst eine Terminologiedatenbank implementiert, geht es um die spielsweise direkt im Terminologiesystem erfolgen oder über
Befüllung. Oftmals haben Unternehmen zuvor die Einträge in entsprechende Vorschlagsformulare. Der Prozess gestaltet sich
Quell- und Zielsprache(n) in Excel gesammelt, was oftmals am einfachsten so: Ein berechtigter Mitarbeiter reicht einen Terwenig effizient ist. Bevor diese Bestandsdaten importieren wer- minologievorschlag in der Quellsprache ein und benachrichtigt
den, sind einige Schritte notwendig: Es empfiehlt sich, insbeson- den Terminologen, der überprüft, ob dieser künftig berücksichdere bei größeren Datenmengen, zu überprüfen, ob die Einträge tigt werden soll. Falls er in die Terminologiedatenbank mit einkorrekt und unerwünschte Synonyme als Unworte gekennzeich- fließen soll, wird er vervollständigt und zur Nutzung veröffentnet sind, und Fehler ggf. zu bereinigen. Des Weiteren muss licht. Ein Übersetzer lokalisiert den Vorschlag in die Zielsprache
definiert sein, welches das führende System hinsichtlich der und stellt diesen dann ebenfalls zur Verfügung.
Terminologieverwendung ist. Über das Festlegen der Datenbankstruktur wird schließlich definiert, welche Informationen zu Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Terminologen und
einem Eintrag hinterlegt werden sollen. Mit der Erstbefüllung Fachabteilungen wird sprachliches Wissen mit der Erfahrung
ist es aber nicht getan, denn Terminologiearbeit ist ein fortlau- bei der Verwendung bestimmter Fachwörter kombiniert. Dies
fender Prozess, weil immer neue Terme hinzukommen. Das hilft, einen Term bestmöglich zu beschreiben.Bei diesem erwei-
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terten Prozess überprüft der Fachspezialist die Vorschläge und »» Ein zentrales Terminologiesystem für Autoren, Übersetzer
schlägt ggf. Alternativen vor. Hier kann es zu mehreren Abstim- und Fachabteilungen unterstützt den gesamten Prozess von
mungsschleifen zwischen den beiden Akteuren kommen.
der Definition bevorzugter Benennungen über die Redaktion
bis hin zu Übersetzung, Lektorat und Qualitätssicherung. Dabei
bietet es anpassbare Eintragsstrukturen sowie professionelle
Funktionen zur Extraktion und Suche von Termen
Terminologieverwendung
Die Terminologiepflege ist das eine, sie zu nutzen das andere.
Damit Autoren konsistente Quellen erstellen können, sollten sie
beim Schreiben Zugriff auf die Terminologiedatenbank haben.
So ist sichergestellt, dass sie autorisierte Terme verwenden, zu
denen bereits Übersetzungen vorhanden sind. Dadurch werden
redundante Übersetzungen vermieden. Im Rahmen der Übersetzung ist die Terminologiedatenbank idealerweise direkt in den
Übersetzungseditor eingebettet. Somit sind Qualitätsprüfungen
direkt während der Übersetzung möglich. Wird beispielsweise
ein definiertes Unwort verwendet, wird dieses dem Übersetzer
unmittelbar angezeigt. Darüber hinaus kann die Terminologieverwendung auch als eine Art „Prozess-Schranke“ verwendet
werden. Wenn in der bisherigen Übersetzung falsche Begriffe
vorhanden sind, wird die weitere Bearbeitung so lange gestoppt,
bis diese bereinigt sind. Statistiken und Berichte über die Terminologieverwendung oder Fehler geben schließlich Auskunft
über die Übersetzungsqualität.
»» Es ermöglicht einen standortunabhängigen Zugriff auf das
Terminologiesystem via Webbrowser.
»» Schreibrechte erlauben dem Mitarbeiter, eigene Einträge
zu generieren oder vorhandene zu ergänzen. Darüber hinaus
steht ein konfigurierbares Modul zur Verfügung, mit dem alle
berechtigten Nutzer über eine Eingabemaske Vorschläge zur
Erweiterung der Terminologiedatenbank einreichen können.
»»Außerdem bietet es die Recherche im Terminologiesystem
von mobilen Endgeräten aus. Auch die Suche in Applikationen, bei denen unter Microsoft Windows Text in die Zwischenablage kopiert werden kann – z. B. in einer E-Mail, einer
Word- oder PDF-Datei – ist in Across möglich.
Fazit
Eine eindeutige Terminologie bringt nicht nur Vorteile für die
Unternehmenskommunikation in der Ausgangssprache. Auch
das Anfertigen qualitativ hochwertiger Übersetzungen wird
dadurch erleichtert. Die Pflege der fremdsprachigen Terminologie sorgt auch in den übersetzten Texten für mehr Konsistenz.
Fehlervererbung und unnötige Kosten werden dadurch vermieTerminologieworkflows mit Across
den. Über intelligente Werkzeuge, wie sie Across bietet, werden
Across Systems stellt in seinem Translation-Management- die Prozesse rund um die Befüllung und Nutzung der TermiSystem unter anderem zahlreiche Werkzeuge zur Verfügung, nologien optimiert. Dabei sollte ein individueller Plan erarbeitet
die das Terminologiemanagement ganzheitlich unterstützen:
werden, der zu den Anforderungen des Unternehmens passt.
© Across Systems GmbH 2015
Tel. +49 7248 925 425
www.across.net
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