PdN BIOLOGIE in der Schule / CHAMÄLEONS, GECKOS UND AGAMEN 2 / 65. JAHRGANG / 2016 Arbeitsblatt 1 Das Blickfeld des Jemenchamäleons Einleitung: Chamäleons sind nicht nur berühmt für ihren Farbwechsel, sie haben außerdem sehr gut entwickelte Augen (besser als die des Menschen) und sind in der Lage ihre Augen unabhängig voneinander zu bewegen. Diese Fähigkeit bietet den Tieren die Möglichkeit in der horizontalen Ebene 342° ihrer Umgebung mit den Augen wahrzunehmen. Sie besitzen damit fast einen Rundumblick. Material: artgerecht eingerichtetes Terrarium, Jemenchamäleon, zwei gut sichtbare Stäbchen Aufgabe 1: Untersuche die Fähigkeit der Augenbewegung. Positioniere dich vor das Chamäleon, nimm je ein Stäbchen in eine Hand, mache das Tier auf die Stäbchen aufmerksam und bewege die Stäbchen in unterschiedliche Richtungen. (vor, zurück, seitwärts, zusammen…) Beobachtung: Stelle stichpunktartig dar, welche Besonderheiten dir bei den Augenbewegungen des Chamäleons auffallen. Leitfrage: Bewegen sich die Augen immer gleichförmig? Erklärung: Erläutere, welchen Nutzen die Tiere aus diesen besonderen Fähigkeiten der Augenbewegung ziehen. Aufgabe 2: Finde heraus, wo der tote Winkel (nicht sichtbarer Bereich) im horizontalen Blickfeld liegt. Wo liegen die 18°, die nicht gesehen werden können? Beobachtung: Notiere deine Beobachtungen. Leitfragen: Wo liegt der horizontale tote Winkel? Erklärung: Erläutere, welche Vorteile das Chamäleon aus einem so großen Winkel zieht und woraus der tote Winkel resultiert. Eigener Blickwinkel Aufgabe 3: Als Zusatzmaterial wird eine Sehfeldarena (Perimeter) benötigt. Eine Person setzt sich vor das Perimeter, während der Partner die Stäbchen entlang der Grenzen der Arena führt. Beobachtung: Notiere deine Ergebnisse in Bezug auf dein eigenes Blickfeld. Leitfragen: Wie viel Grad beträgt euer horizontales Blickfeld? Wie groß ist euer eigener toter Winkel in der horizontalen Ebene? Erklärung: Vergleiche dein eigenes Blickfeld mit dem des Chamäleons und notiere die gefundenen Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede. Das Bewegungsverhalten des Jemenchamäleons Einleitung: Neben dem Tarnvermögen durch den Farbwechsel besitzen Chamäleons noch eine weitere Fähigkeit sich vor Angreifern zu schützen und zu verbergen. Diese Fähigkeit wird durch ihre Körperform und ihr Bewegungsverhalten begünstigt. Darüber hinaus sind die Chamäleons durch ihre besondere Fußform in der Lage, sich in jeder denkbaren Position an Ästen und Ähnlichem festzuhalten. Material: artgerecht eingerichtetes Terrarium, Jemenchamäleon Aufgabe 1: Beobachte die Füße des Chamäleons, während es sich bewegt. Leitfragen: Auf welche Weise hält sich das Chamäleon fest? Wie ist der Fuß aufgebaut? Beobachtung: Notiere deine Beobachtungen. Erklärung: Erläutere, warum gerade diese Fußform für die Lebensweise des Chamäleons besonders geeignet ist. Aufgabe 2: Beobachte das Chamäleon bei seinem natürlichen Bewegungsverhalten. Leitfrage: Welche Bewegungsmerkmale sind bei dem Chamäleon zu erkennen? Beobachtung: Notiere deine Beobachtungen. Erklärung: Erläutere, wie die Bewegungscharakteristika zu erklären sind und was mit diesem Verhalten bewirkt wird. PdN BIOLOGIE in der Schule / CHAMÄLEONS, GECKOS UND AGAMEN 2 / 65. JAHRGANG / 2016 Arbeitsblatt 2 PdN BIOLOGIE in der Schule / CHAMÄLEONS, GECKOS UND AGAMEN 2 / 65. JAHRGANG / 2016 Arbeitsblatt 3 Das Farbwechselverhalten des Jemenchamäleons Einleitung: Wenn man von Chamäleons hört, denkt man in erster Linie an den Farbwechsel. Allerdings sind nicht alle Chamäleons in der Lage ihre Farbe zu verändern. Dieses Vermögen und auch das Ausmaß sind von Art zu Art unterschiedlich. Darüber hinaus dient das Ändern der Farbe nicht nur, wie die meisten Personen vermuten, der Tarnung, sondern auch der Kommunikation und dem Ausdruck der Stimmungslage. Dennoch soll hier das Farbwechselverhalten in Bezug zur Tarnung eines Jemenchamäleons untersucht werden. Material: Box oder kleines Terrarium, unterschiedlich farbiger Pappkarton, Jemenchamäleon, Videoclip aus der TV-Werbung Aufgabe 1: Kleide eine Box komplett mit Pappkarton einer Farbe aus. Setzte das Chamäleon in die Box und beobachte in regelmäßigen Abständen (5 min) die Farbe des Tieres. Verändere nach 10 Minuten die Hintergrundfarbe der Box. Tabelle 1: Versuch zum Farbwechsel des Chamäleons 0 min 5 min 10 min rot grün gelb blau weiß schwarz Beobachtung: Notiere deine Beobachtungen. Leitfragen: Konnte das Chamäleon jede beliebige Farbe annehmen? Wie lange hat es gedauert, bis eine Farbveränderung zu sehen war? Erklärung: Erläutere mit eigenen Worten, wie das Farbwechselverhalten des Jemenchamäleons zu erklären ist. Nimm dabei Bezug zum Einleitungstext und zum Werbespot. Der Zungenschuss des Jemenchamäleons Einleitung: Chamäleons sind nicht nur berühmt für ihren Farbwechsel, sie sind außerdem in der Lage Beutetiere aus einiger Entfernung zu fangen. Ist ein Beutetier fixiert, wird die Zungenmuskulatur angespannt und die Zunge schnellt innerhalb einer Zehntelsekunde auf das Beutetier zu. Die Zunge kann dabei eine Ausdehnung der 2-fachen Gesamtlänge des Chamäleons erreichen. Das Sekret, welches die Zunge benetzt, ist allerdings nicht klebrig. Das Festhalten der Beute geschieht durch einen Sog, der durch die Hohlraumform der Zungenspitze entsteht. Material: artgerecht eingerichtetes Terrarium, Jemenchamäleon, Futter, Videokamera Aufgabe 1: Baue eine Videokamera vor dem Terrarium auf. Füttere das Chamäleon und nimm das ganze Geschehen mit der Kamera auf. Aufgabe 2: Schaue dir den aufgenommenen Zungenschuss auf Video in Zeitlupe an und beobachte, welche Phasen zu erkennen sind. Beobachtung: Notiere, was du beobachten konntest. Leitfragen: Ist zu erkennen, was das Chamäleon kurz vor dem Zungenschuss macht? Sind unterschiedliche Phasen des Zungenschusses zu erkennen? Auf welche Weise wird die gefangene Beute gefressen? Erklärung: Erläutere mit eigenen Worten, welche Vorteile der Zungenschuss für das Chamäleon bietet. Überlege, welche Nachteile mit dieser Fangmethode verbunden sein könnten. PdN BIOLOGIE in der Schule / CHAMÄLEONS, GECKOS UND AGAMEN 2 / 65. JAHRGANG / 2016 Arbeitsblatt 4
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