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Von Amazon bis Zalando – wie das Internet unseren Konsum verändert
Wirtschaft · Beitrag 34
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Materialübersicht
Stunde 1
Welche Vor- und Nachteile hat das Internet für Verbraucher?
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(GD)
Online-Shopping – ein boomendes Geschäft
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(Ab)
Fünf Sterne? – Bewertungsportale im Internet
Stunde 2
Welche Vor- und Nachteile hat das Internet für Unternehmen?
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(Ab)
Unternehmen im Netz – noch keine Selbstverständlichkeit?
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(Ab)
Internetauftritte von Unternehmen – ein Risiko?
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Stunde 3
Welche Probleme bringt der Online-Handel mit sich?
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(Fo)
Online-Handel – Shopping mit Nebenwirkungen
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(Tx)
Die Schattenseiten des Online-Handels – ein Gruppenpuzzle
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Stunde 4
Sind wir auf dem Weg zum gläsernen Verbraucher?
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Big Data – wir wissen, was du kaufst!
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51 RAAbits Realschule Sozialkunde/Politik Juni 2015
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Von Amazon bis Zalando – wie das Internet unseren Konsum verändert
Wirtschaft · Beitrag 34
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Online-Shopping – ein boomendes Geschäft
Fast jeder hat schon einmal ein Buch im Internet gekauft. Genauso sieht es mit Elektronik aus. Immer weniger Menschen kaufen den Fernseher im Laden. Und für das neue Handy extra in die Stadt fahren? Nein danke. Selbst Kleidung bestellen immer mehr Deutsche online. Jährlich legt der Umsatz im Internethandel zu, während klassische
Geschäfte um Kundschaft kämpfen müssen. Sterben die Geschäfte in unseren Einkaufsstraßen bald aus?
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Grafiken: © picture alliance/dpa-infografik
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Aufgaben
1. Betrachte die beiden Schaubilder. Erläutere, auf welche Entwicklung beziehungsweise auf welches Problem sie aufmerksam machen.
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2. Kreuze an, welches der folgenden Produkte du selbst, deine Eltern, Geschwister oder Freunde schon einmal online gekauft haben. Notiere, welche positiven oder negativen Erfahrungen ihr dabei gemacht habt.
Produkt
Erfahrungen
Fahrkarten
Kleidung
Bücher
Reisen
Fahrzeuge (Auto, Roller, …)
PC-Zubehör
Klingeltöne
Online-Spiele
Sonstiges, zum Beispiel, …
3. Nenne jeweils fünf Vor- und Nachteile des Online-Shoppings gegenüber dem traditionellen Einkauf in Ladengeschäften.
4. Wie kann man sich beim Online-Shopping gegen Cyberkriminalität schützen? Tauscht euch in der Klasse
darüber aus. Erstellt eine Liste mit hilfreichen Tipps.
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Internetauftritte von Unternehmen – ein Risiko?
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Foto: © ING-DiBa
Für Unternehmen ist ein erfolgreicher Internetauftritt mittlerweile unverzichtbar. Mit ihrer eigenen Webseite
präsentieren sie sich der Öffentlichkeit. Das birgt natürlich auch Risiken, denn damit setzen sich die Unternehmen den Bewertungen und Urteilen von Millionen Usern aus. Das kann unerwartete Folgen haben.
Shitstorm* gegen die ING-DiBa wegen eines Werbefilms mit Dirk Nowitzki
in einer Metzgerei
Die Direktbank ING-DiBa wurde von erbosten Veganern und Vegetariern mit Tausenden
von Mails bombardiert, nachdem Basketball-Star Dirk Nowitzki für einen Werbespot der
Bank in die Metzgerei seiner Kindheit zurückgekehrt war und dort – wie früher – von der
netten Verkäuferin eine Scheibe Wurst erhalten hatte, mit den Worten: „Damit du groß
und stark wirst.“
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Nach: Bernd Salzmann: Dirk Nowitzki im Shitstorm. ING-DiBa für Metzgerei-Werbung heftig kritisiert. In: Frankfurter Rundschau online, 14.2.2012. Zu finden unter: www.fr-online.de/wirtschaft/dirk-nowitzki-im-shitstorming-diba-fuer-metzgerei-werbung-heftig-kritisiert,1472780,11629072.html.
* Von einem „Shitstorm“ spricht man, wenn sich Menschen massenhaft im Internet und in sozialen Medien wie
Facebook oder Twitter entrüsten und dabei manchmal auch die Grenzen des guten Geschmacks ignorieren
und unsachlich werden.
Aufgaben
1. Lies den Text. Bildet Vierergruppen und bearbeitet gemeinsam die folgenden Aufgaben:
2. Kunden können Unternehmen und ihre Angebote im Netz leicht vergleichen. Das Möbelunternehmen NIVOO bietet seine Produkte zu relativ hohen Preisen an. Was könnte es tun, um sich trotzdem gegen die
Konkurrenz durchzusetzen? Macht drei Vorschläge.
3. Eine Herausforderung für alle Online-Händler sind sprunghafte Schnäppchenjäger. Wie könnte das Möbelunternehmen NIVOO auch diese Kundengruppe an sich binden? Entwickelt einen Vorschlag.
4. Wie sollte das Möbelunternehmen NIVOO auf einen Shitstorm reagieren, in dem ihm fälschlicherweise die
Verwendung krebserregender Substanzen in der Lackierung eines Regals vorgeworfen wird? Erarbeitet einen Vorschlag.
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Big Data – wir wissen, was du kaufst!
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Eine Schwangerschaft ist heutzutage eine digitale
Angelegenheit. Das wurde vor zwei Jahren deutlich,
als eine US-Supermarktkette per Datenanalyse die
Schwangerschaft einer Minderjährigen aus Minnesota erkannte, noch bevor es ihr eigener Vater tat.
Die Datenanalysten der Target-Märkte* haben damals den Schwangerschafts-Vorhersage-Wert erfunden. Das war möglich, weil jeder Target-Kunde eine
Identifikationsnummer verpasst bekommt, die mit seinen Kreditkartendaten, seinem Namen oder seiner EMail-Adresse verknüpft ist. So kann Target nachverfolgen, was seine Kunden kaufen und das mit Daten
aus anderen Quellen – zum Beispiel von spezialisierten Datensammlern wie Acxiom – ergänzen. Die
Analyse ergab unter anderem, dass Schwangere ab
einem bestimmten Zeitpunkt vermehrt unparfümierte
Lotionen kaufen. Target kann aus dem veränderten
Konsumverhalten sogar schließen, wann ungefähr
die Geburt ansteht – und diese Informationen für zielgerichtete Werbung nutzen. Werdende Eltern brauchen viele Dinge, die sie vorher nicht brauchten, und
sind dementsprechend wertvolle Kunden.
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Foto: © www.colourbox.com
Eine Frau wollte verhindern, dass werbetreibende Firmen von ihrer Schwangerschaft erfahren. Es ähnelte
dem Versuch, eine Straftat zu vertuschen.
und Drogerien ihre Einkäufe mit ihrer Person verknüpften, bezahlte sie alles in bar. Für Einkäufe im
Netz legte sie sich ein neues Amazon-Konto an und
verwendete dazu eine E-Mail-Adresse auf ihrem eigenen Server. Hätte sie einen E-Mail-Provider wie
40 Gmail benutzt, hätte sie damit rechnen müssen, dass
ihre Mails automatisiert nach werberelevanten Begriffen durchleuchtet worden wären. Die Amazon-Pakete ließ sie sich an eine Packstation liefern und sie
bezahlte ausschließlich mit Amazon-Geschenkkar45 ten, die sie wiederum in Geschäften kaufte. Auch das
war nötig, um ihre Einkäufe nicht mit ihren Kreditkartendaten zu verknüpfen. Als ihr Mann in einer Drogerie Geschenkgutscheine im Wert von 500 Dollar besorgen wollte, um einen Kinderwagen bestellen zu
50 können, sah er dort ein Plakat. Darauf stand, die Drogerie sei beim Umtausch von so viel Bargeld verpflichtet, die Behörden zu informieren. Denn es könne sich ja um den Versuch handeln, Geld zu waschen.
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Können Schwangere verhindern, dass werbetreibende Unternehmen auf sie aufmerksam werden? Janet
Vertesi, Soziologin an der Princeton Universität, hat
es einmal darauf ankommen lassen.
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Zunächst musste sie das potenziell größte Informationsleck schließen: Facebook. Sie rief alle ihre Freunde und Verwandten an, die ihre Schwangerschaft früher oder später bemerken würden, und verordnete ihnen absolute Verschwiegenheit auf Facebook. Um
unerkannt auf Websites wie BabyCenter.com surfen
zu können, verwendete sie das Anonymisierungswerkzeug Tor. Um zu vermeiden, dass Supermärkte
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Vertesis Schlussfolgerung: Wer die elektronischen
Spuren seiner Schwangerschaft verwischen will,
muss sich so verhalten, wie es Kriminelle tun würden,
die ein Verbrechen vertuschen wollen.
Patrick Beuth: Big Data. Schwanger ohne digitale Spuren. In: ZEIT ONLINE, 29.04.2014. Zu finden unter: www.zeit.de/digital/datenschutz/2014-04/big-data-schwangerschaft-verheimlichen (Text leicht gekürzt)
* Das Unternehmen Target gehört zu den größten Einzelhändlern der USA und ist nach Wal-Mart der zweitgrößte Discounteinzelhändler
des Landes.
Aufgaben
1. Lies den Text. Erläutere, wie die Datenanalysten der Supermarktkette Target feststellen können, dass eine ihrer Kundinnen schwanger ist.
2. Beschreibe, welche Maßnahmen Janet Vertesi ergreifen musste, um ihre Schwangerschaft vor den werbetreibenden Firmen zu verheimlichen.
3. Überlege, was Datenanalysten alles über dich herausfinden könnten, wenn sie deine Internetaktivitäten
auswerten würden. Tausche dich mit deinem Tischnachbarn darüber aus.
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