Grußwort des Bürgermeisters zum Jahreswechsel 2015/2016

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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Zum Ende dieses Jahres dürfen wir feststellen, dass das Jahr 2015 für unsere
Stadt ein überwiegend gutes gewesen ist. Als besonderes Wetterereignis hat das
Unwetter am 5. Juli, die sogenannte „Werler Fallböe“ für großen Schaden im
Stadtgebiet, vor allem im Bereich der Innenstadt und dadurch für reichlich Arbeit
für Feuerwehr und KBW gesorgt.
Vergessen dürfen wir nicht die große Not, die Menschen in so vielen Teilen der
Welt durch Krieg und Terror zu erleiden hatten und weiterhin zu erleiden haben.
Viele sind auf der Flucht, viele sind auch in unsere Stadt gekommen. Waren es in
den Vorjahren noch Flüchtlingszahlen, die sich deutlich unter der 50-PersonenGrenze bewegt haben, so sind 2015 rund 500 Zuweisungen erfolgt. Für das
kommende Jahr geht man von leicht zurückgehenden, aber immer noch sehr hohen Zuweisungszahlen aus.
Unstrittig ist, dass im staatlichen Regelwerk und auch auf EU-Ebene noch manches dringend geändert werden muss, damit die Steuerung der Aufnahme, die
Unterbringungen und die Eingliederung der Flüchtlinge hier vor Ort sichergestellt
werden kann und die Akzeptanz in der Öffentlichkeit bestehen bleibt.
Wir in Werl haben uns dieser besonderen Aufgabe pragmatisch, beharrlich und
zielorientiert gestellt. Nur im Zusammenwirken der verschiedensten Akteure in
unserer Stadt, der Stadtverwaltung mit all ihren Abteilungen und Einrichtungen,
der Schulen und Kindergärten, des Jobcenters, vieler Vereine, Kirchengemeinden, Glaubensgruppen, der sozialen Träger und vor allem vieler weiterer Ehrenamtlicher konnte dies alles gelingen.
Gesellschaftliche und kommunale Kräfte haben sich gegenseitig befruchtet und
ergänzt. Vieles ist inzwischen zum Selbstläufer geworden. Die bei uns praktizierte Art der Zusammenarbeit und das große Engagement von Vielen werden wir
auch zukünftig dringend benötigen, damit wir diese schwierige und sicherlich
auch große Aufgabe erfüllen können. Für Werl ist mir diesbezüglich jedoch nicht
bange. Daher gilt an dieser Stelle mein herzlicher Dank all den vielen Akteurinnen und Akteuren, die sich so vorbildlich engagiert und damit Gutes getan haben.
Aber es hat natürlich auch viele andere Aufgaben und Projekte gegeben, die im
vergangenen Jahr zu erfüllen waren: So waren u. a. umfangreiche Umbaumaßnahmen an städtischen Gebäuden, der Ankauf und die Anmietung verschiedener
Objekte zur Unterbringung der Flüchtlinge erforderlich. Bei den Schulen war neben vielen kleineren Maßnahmen der 4. Bauabschnitt der Sekundarschule, die
Dachsanierung an der Norbertschule und der Umbau der naturwissenschaftlichen
Räume am Mariengymnasium zu bewältigen. Die Aula am MG hat endlich ihre
Rampe erhalten. Fußboden und Beleuchtung mussten in der Turnhalle Westönnen und die Brandmeldeanlage im Rathaus erneuert werden.
Das Jugendzentrum wurde nach vielen Jahren frisch renoviert, wobei die Jugendlichen tatkräftig mitgeholfen haben. Mit dem neuen Spielplatz am Rykenberg
wurde ein neuer attraktiver Treffpunkt für Familien mitten im historischen Stadtkern geschaffen.
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Das Dorfgemeinschaftshaus Niederbergstraße wurde bei Begleitung durch die
Stadtverwaltung mit bestem ehrenamtlichem Engagement von Mitgliedern der
Dorfgemeinschaft fertiggestellt.
Im Frühjahr 2015 wurde nach zweijähriger Bauzeit die Kanalerneuerung und die
Erneuerung der Thyssen-Gasleitung an Panning- und Plaschkestraße beendet. Im
Bereich der Stadtplanung wurden die weiteren Verfahrensschritte zum Bau eines
Lebensmittelmarktes in Büderich und zur Änderung des Bebauungsplanes für das
Bahnhofsumfeld und andere Maßnahmen auf den Weg gebracht. Umfangreiche
Kanal- und Straßenbauarbeiten sind ausgeführt worden bzw. befinden sich noch
in der Ausführung. Besonders dabei sind die Arbeiten an Westuffler Weg und an
der Grafenstraße zu erwähnen, mit all den damit einhergehenden Belastungen
für die Teilnehmer am Straßenverkehr.
Am Bahnhof Westönnen wurde „Bike and Ride“ realisiert, am Bahnhof Werl wird
dies im kommenden Jahr der Fall sein. Umbaumaßnahmen haben am Feuerwehrgerätehaus Stadtmitte stattgefunden. Die Baumaßnahmen am Feuerwehrgerätehaus Sönnern haben in diesem Jahr begonnen und werden 2016 beendet.
Auch bezüglich des Factory Outlet Centers (FOC) ist ein weiterer wichtiger Planungsschritt beschlossen worden. In Kürze werden wir bei der Bezirksregierung
die sogenannte landesplanerische Zustimmung zur Änderung des Flächennutzungsplanes beantragen. Sollte diesbezüglich keine Zustimmung erfolgen, gehe
ich davon aus, dass das weitere Verfahren zunächst vor Gericht fortgesetzt werden muss. Es bleibt in jedem Falle spannend.
Die Detailplanung für die Sanierung der Walburgisgrundschule wird im nächsten
Jahr erfolgen. Die Baumaßnahmen sind für das dann folgende Jahr vorgesehen.
Im Rahmen des Projektes LEADER „Börde trifft Ruhr“ werden wir gemeinsam mit
unseren Nachbarn Welver, Ense, Wickede und Fröndenberg Ideen und Maßnahmen entwickeln, wie wir unsere Region stärken können. Hierbei wird die Mitarbeit
der Bürgerinnen und Bürger eine wichtige Voraussetzung zum Gelingen sein.
Mit dem Endausbau des Wohngebiets „Belgische Straße“ hat unsere städt. Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (GWS) das Projekt
KonWerl hinsichtlich seiner baulichen Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen.
Dieses Großprojekt, das die Umwandlung ehemals militärisch genutzter Flächen
in Wohnbau- und Gewerbeflächenflächen zum Ziel hatte, hat der städtebaulichen
Entwicklung der Stadt bedeutsame Impulse verliehen.
Neben vielen anderen sind im kommenden Jahr folgende Maßnahmen geplant:
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Die Realisierung des „Landschaftsbauwerk Stadtwald“
Die Realisierung der Dorferneuerung Büderich unter der Prämisse, dass die
Landeszuweisungen tatsächlich erfolgen.
Die Planung zur Sanierung der Straße „In der Boke“.
Wir wollen weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrradmobilität und zur
Schaffung barrierefreier Bushaltestellen auf den Weg bringen.
Mit der Entwicklung der finanzwirtschaftlichen Lage unserer Stadt können wir
trotz weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen im Wesentlichen zufrieden sein.
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Erstmals seit 1993 konnte der Rat mit großer Mehrheit einen ausgeglichenen
Haushalt unter Einschluss der Stärkungspaktmittel des Landes, beschließen. Die
gesetzlich vorgeschriebene Teilnahme am sogenannten Stärkungspakt hat der
Verwaltung und dem Rat keine leichten Entscheidungen abverlangt. Aus Sicht
des Haushaltes ist in der Rückschau auch die seinerzeit beschlossene Erhöhung
der Grundsteuer absolut richtig gewesen. Während landesweit die Kassenkredite
in Summe weiter gestiegen sind, hat sich die Situation in Werl deutlich gegen
den Trend entwickelt. Zwischenzeitlich konnten nicht nur mehr als 5 Millionen
Euro Kassenkredite abgebaut werden, vielmehr sind auch die langfristigen Investitionskredite im gleichen Zeitraum um über 5 Millionen Euro zurückgeführt worden. Entgegen der ursprünglichen Planung konnten die letzten beiden Haushaltsjahre 2013 und 2014 mit Überschüssen abgeschlossen werden. Dies wird auch
im noch laufenden Haushaltsjahr 2015 der Fall sein. Wir haben durch diese äußerst positive Entwicklung wieder mehr Handlungsfreiheit gewonnen. Gleichwohl
ist es zwingend erforderlich, auch in den kommenden Jahren mit den Konsolidierungsbemühungen fortzufahren. Gemeinsam werden wir das schaffen.
Abschließend liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, danke ich Ihnen allen für das
überwiegende Vertrauen, dass Sie auch in diesem Jahr dem Rat und der Verwaltung entgegengebracht haben und für die, wie auch in den Vorjahren, traditionell
kritische und konstruktive Begleitung.
Im Namen des Rates, der Verwaltung und aller städtischen Eirichtungen wünsche
ich Ihnen für das Jahr 2016 alles erdenklich Gute, vor allem Frieden und Gesundheit.