Bio-Landwirtschaft bedeutet für Torsten Klinge zurück zu den Wurzeln! Bio-Landwirt Torsten Klinge aus Liemehna ist von Beruf ursprünglich MaschinenbauIngenieur. Sicher hätte er im wenige Kilometer entfernten BMW-Werk, das vor zehn Jahren nordwestlich von Leipzig öffnete, einen festen und gut bezahlten Job haben können. Doch sein Herz hing an dem alten landwirtschaftlichen Familienbetrieb, den er schon 2001 auf EU-Bio umgestellt hatte und der ihn zum Landwirt aus Leidenschaft gemacht hatte. Umzusatteln – das kam nicht in Frage, auch wenn es oft harte Zeiten waren. Die Autofabrik zog indes viele Arbeitskräfte an, so dass auch er immer schwieriger Leute für seinen Betrieb fand und findet; er kann ihnen eben keinen Industrielohn zahlen. Doch zurück an den Anfang. Schon seit dem 17. Jahrhundert waren seine Vorfahren Bauern in dem kleinen sächsischen Ort; nach der Wende entschlossen sich seine Eltern und er dann, als so genannte Wiedereinrichter neu anzufangen. Gut 550 Hektar – eigene und gepachtete Flächen – sind es heute, bis auf 50 Hektar alles Ackerland. Raps, Leguminosen (Ackerbohnen, Erbsen, Lupine), vor allem Getreide (Dinkel, Weizen, Gerste, Triticale) baut er an. Sein Vater ist inzwischen gestorben; könnte er heute miterleben, dass es auch unkonventionell geht, wäre er sicher stolz auf seinen Sohn. 2001 war der Vater wie auch viele Bauern in der Nachbarschaft eher skeptisch. Doch Torsten Klinge – damals gut 30 Jahre alt - wagte die Bio-Umstellung: Ihm widerstrebten die Vorschriften für konventionellen Landbau immer mehr. Er weigerte sich, nur noch das anzubauen, was Geld bringt und eine Landwirtschaft zu akzeptiere, die damit traditionelles Wissen BIO PLANÈTE Ölmühle Moog GmbH, Klappendorf 2, D-01623 Lommatzsch August 15 missachtete – wie zum Beispiel die Einhaltung der Fruchtfolge. Es tat ihm in der Seele weh zu sehen, wie so auf Dauer das wertvolle Gut Boden malträtiert wurde und für nachfolgende Generationen verlorengehen würde. Den Boden hegen und pflegen – das ist Bio-Anbau! Seit vielen Jahren nun schont er durch die ökologische Bewirtschaftung letztlich den wertvollen Boden und die Umwelt: „Wenn wir die Natur so behandeln, wie sie es verdient, wird sie uns auch etwas wiedergeben!“ Und das heißt für ihn: „Den Boden hegen und pflegen!“ Bio, ein Leben ohne Chemie, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind für ihn und seine Familie längst selbstverständlich. Seine Frau Katja hilft im Betrieb mit. Sie haben drei Kinder zwischen zwei und acht Jahren. Auch seine Mutter Birgit ist noch ganz aktiv. Fünf Festangestellte und viele Saisonkräfte gehören ebenfalls zum Betrieb. Neben der Landwirtschaft haben sie noch eine andere Erwerbsmöglichkeit (Kiesgrube und Transportgeschäft) – müssten sie allein von der Bio-Landwirtschaft leben, könnte es sehr eng werden. Mitte Dezember: Torsten Klinge nimmt die Rapspflanzen auf seinem Bioacker in Augenschein. Torsten Klinge vermarktet seine Produkte selbst: Denn er möchte wissen, wohin genau seine Rohwaren gehen. Vor ein paar Jahren kam er so in Kontakt mit Judith FallerMoog von der Ölmühle Moog. Ihr Engagement für heimische Bio-Landwirtschaft gefiel ihm und so zögerte er keine Sekunde, als das Angebot kam, für sie Bio-Raps anzubauen. BIO PLANÈTE Ölmühle Moog GmbH, Klappendorf 2, D-01623 Lommatzsch August 15 Seine letztjährige Rapsernte von rund 100 Tonnen wurde nun bereits schonend verpresst – für die neue BIO PLANÈTE Produktreihe „Aus unserer Heimat.“ Eine Charge des heimischen Rapsöls enthält ausschließlich „sein“ Öl – und auf dem Flaschenetikett ist Torsten sogar zu sehen. Vermarkter, Handel und verantwortungsbewusste Konsumenten sind sich einig: Die Bio-Landwirtschaft hierzulande muss weiter wachsen. Doch das kann nur funktionieren, wenn die Produzenten für ihre in Deutschland erzeugten Nahrungsmittel einen angemessenen Preis bekommen. So wünscht sich auch Torsten Klinge, dass die neuen Öle – neben Rapsöl gibt es noch Sonnenblumen- und Leinöl – bei den Verbrauchern ankommen: „Diese Qualität muss einfach dementsprechend vergütet werden!“ Nur so kann der aufwendigere Bio-Anbau erhalten, können Ersatzinvestitionen getätigt und Forschung für die Ökolandwirtschaft vorangebracht werden. BIO PLANÈTE Ölmühle Moog GmbH, Klappendorf 2, D-01623 Lommatzsch August 15
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