Gegenwind 02/15 Das Magazin für Jugendliche & junge Erwachsene der KjG Aachen Wenn eineR eine Reise tut LONDON ODER AMSTERDAM, HAUPTSACHE ITALIEN REIS ESSENDE SOLL MAN NICHT AUFHALTEN ERLEBNISBERICHT BALKONIEN GEGENWIND 02/15 | 1 Inhalt Gegenwind 02/15 Schwerpunkt 04 Ein Treffen mit Thomas Morus 08 Quer durch Amsterdam mit Anne Frank 10 7 Dinge, die eine Reise perfekt machen 12 11 Orte in und um Aachen 15 Wie machen KjGlerInnen Urlaub? 16 Tourismus kritisch betrachtet 18 Aber ist denn alles schlecht am Tourismus? 20Fundbüro Auszeiten 22 Die Dauer einer Reise Diözesanebene 24 Die KjG Aachen unterstützt die Anti-Atomkraft-Petition „Stop Tihange“ 25Kurzinfos 26 KjG-Bundeskonferenz 2015 28 Kennt Ihr Marc Eickelkamp? 29Thomas-Morus-Stiftungstag 30 32 Eine Welt Sag jetzt nichts, Kira! Dritter Bericht von Selena aus Bogotá Rubriken 36 Kalender Steckenborn 38 Kalender Veranstaltungen 38Impressum 2 | GEGENWIND 02/15 EDITORIAL Editorial Hallo Ihr! von Viktoria Hautkappe Sommer, Sonne, Reisezeit… Und Zeit zum Lesen, zum Beispiel den nigelnagelneuen Gegenwind! Der sich passenderweise mit dem Thema “Reisen” beschäftigt. Ein Thema, von dem wir wissen, dass wir es im Sommer in den letzten Jahren schonmal für unseren Schwerpunkt genutzt haben - aber über das Reisen gibt es so viel zu sagen! Und wir hoffen, dass ihr - nach einem Blick auf euer KjG-Armband mit dem Jahresmotto - versteht, warum wir nochmal zum Reisen zurückgekommen sind. “Menschen zum Mitreis(s)en gesucht”! Bitte lasst uns diese Menschen sein! „Hüpft in die Hängematte schlagt den Gegenwind irgendwo auf und taucht ein in die Reise-Welt!“ Reist mit: zum Beispiel nach Amsterdam, nach London oder zu schönen Ausflugszielen in der Region. Hinterfragt Reisegewohnheiten. Die klassischen Gegenwind-Rubriken sind natürlich auch vertreten, also: Hüpft in die Hängematte, schlagt den Gegenwind irgendwo auf und taucht ein in die Reise-Welt! Achso, falls ihr mal Wünsche für ein Thema habt, mit dem wir uns auseinandersetzen sollen, dann mailt uns einfach an paul. [email protected] - da kümmern wir uns dann nach dem Urlaub drum! Bon Voyage, Vicky für das Gegenwind-Team GEGENWIND 02/15 | 3 Schwerpunkt 4 | GEGENWIND 02/15 FOTOSTORY LONDON | SCHWERPUNKT Ein Treffen mit Thomas Morus Im Mai war der JustuS mit 32 Jugendlichen auf den Spuren von Thomas Morus in London. Anstelle eines Reiseberichtes gibt es hier eine Fotostory... An Christi Himmelfahrt starteten wir mitten in der Nacht um 1 Uhr in Aachen und kamen auch gut durch bis zur Fähre in Calais... ...bis wir dann alle etwas übermüdet am späten Vormittag in unserem Hostel ankamen, wo uns schon Nina, Ines und Martin mit einem kleinen Snack erwarteten... ...dort hatten wir dann leider einen längeren Aufenthalt bis zur Überfahrt... GEGENWIND 02/15 | 5 Im Anschluss hatten wir eine Stadtführung, die leider durch englischen Regen (von allen Seiten und sehr nass) getrübt wurde... Am nächsten Tag starteten wir mit dem Hostel-Frühstück... ...danach startete unsere „fantastische“ Führung im Tower... ...wo einige witzige Bilder entstanden sind... Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung und nutzten ihn auf einem Weg zum Buckingham Palace... 6 | GEGENWIND 02/15 ...oder zur Statue von Thomas Morus... Abends hatten wir ein tolles Menü im Hard Rock Café... Am Samstag gingen einige von uns das Emirates-Stadium vom Arsenal FC besichtigen. Nachmittags haben wir eine Schiffsfahrt über die Themse an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei gemacht. Und es entstand auch das offizielle Gruppenfoto... GEGENWIND 02/15 | 7 8 | GEGENWIND 02/15 Quer durch Amsterdam mit Anne Frank Reisebericht von Edith Mühlbeyer Vom 04. bis 07. Juni machten sich 23 junge Erwachsene auf den Weg nach Amsterdam . Wir wurden im christlichen Shelter Jordan Hostel mit Kaffee und Kuchen empfangen, um kurz darauf gleich unseren Privat-Stadtrundgang mit unserer kompetenten Führerin Rebecca zu starten. Auf dem 13 km langen Fußmarsch klapperten wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten Amsterdams, wie das Homomonument, De Dockwerker, die portugiesische Synagoge, den Dam, den königlichen Palast und vieles mehr ab. Obwohl uns die Füße schon qualmten, ging es nach dem Abendessen nochmal los ins Amsterdamer Nachtleben. Gleich am nächsten Morgen begaben wir uns auf die Spuren der Anne Frank und des jüdischen Lebens in Amsterdam, geführt von zwei sehr engagierten Führerinnen des jüdischen Museums. Hängen geblieben ist vor allem, dass Amsterdam sich nicht ohne Gegenwehr der nationalsozialistischen Invasion ergab, sondern im Kleinen und auch im Großen immer wieder Widerstand leistete, um die jüdischen Mitbürger zu schützen. Vertieft wurde dieser Eindruck noch im Verzetsmuseum, in dem vor allem der niederländische Widerstand und das Leben der Niederländer im Nationalsozialismus sehr anschaulich und interessant thematisiert wurde. Nach so viel Kultur und Geschichte hatten wir uns einen freien Shoppingnachmittag redlich verdient und ließen den Abend bei einer gemütlichen und geselligen Cocktailcruise auf den Grachten ausklingen. Am nächsten Tag wurde es künstlerisch. Wir besuchten das Rijksmuseum und machten eine Zeitreise durch die niederländische Kunst- und Kulturgeschichte vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Dort konnten wir auch die niederländischen Meister Rembrandt, Vermeer, Hals und Stehen bewundern. Ein besonderes Highlight war natürlich das Meisterwerk „De Nachtwacht“ von Rembrandt von 1642, das vor allem durch seine Größe von ca. 4x5m beeindruckte. Nach einem freien Nachmittag trafen wir uns bei schönem Wetter alle im Vondelpark zum Picknick, um danach wieder auf eigene Faust auszuschwärmen. Während dieser Freizeit wurde eine Gruppe Zeuge eines Kirchenüberfalls mit Schießerei. Umso größer war die Freude, dass alle pünktlich und wohlbehalten am Anne-FrankHaus eintrafen. Dort tauchten wir in die beengte Welt der Familie Frank im Hinterhaus-Versteck ein und erfuhren Spannendes aus dem Leben und Tagebuch der Anne Frank. Der folgende Tag war schon der letzte, den wir im naturwissenschaftlichen Erlebnismuseum Nemo verbrachten, wo wir allerhand ausprobieren durften, bevor es wieder in Richtung Aachen ging. Alle Mitreisenden waren sehr begeistert und wir alle freuen uns auf weitere Erlebnistouren für junge Erwachsene. GEGENWIND 02/15 | 9 10 | GEGENWIND 02/15 7 Dinge, die eine Reise perfekt machen Ich packe meinen Koffer und nehme 7 Dinge mit, die meine Reise zu etwas ganz besonderem machen: Tipps von Viktoria Hautkappe 1. die Reisebegleitung Reise und du wirst erholt zurückkommen. Die ich natürlich nicht in meinen Koffer packe… Aber, wer ungerne allein reist, der braucht eine passende Reisebegleitung. Der Partner, Freunde, Familie?! Mach dir Gedanken, mit wem du die schönste Zeit im Jahr verbringen willst. Und wenn du das Gefühl hast, dass du die richtige Begleitung gefunden hast, geht es weiter mit… 6. das Gepäck 2. das Reiseziel Überlege, was du gerne magst. Willst du lieber an den Strand oder in die Berge? Surfen, wandern, Rad fahren? Faulenzen, lesen, Action? Was passt zu dir und auch zu deiner Reisebegleitung? Wähle danach dein Reiseziel aus. Vielleicht magst du aber auch experimentieren? Dann probier etwas Neues und lass dich überraschen! 3. die Unterkunft Das Reiseziel steht fest und so langsam solltest du dir Gedanken über die Unterkunft machen. Im Bereich der Unterkunft gibt es überraschend viele Möglichkeiten - nicht nur die Klassiker: Hotel, Ferienwohnung oder Zelt. Wie wäre es, mal eine Blockhütte in den Bergen zu mieten oder am Couchsurfing teilzunehmen? Dabei gewähren Privatleute dir die Möglichkeit eine Nacht oder mehr auf ihrer Couch zu verbringen und die Stadt in der sie leben richtig kennen zu lernen. 4. das Transportmittel Und wie kommen wir jetzt zum Ziel der Reise hin? Auch da steht man vor der Qual der Wahl. Wähle doch einfach mal ein alternatives Transportmittel. Statt Flugzeug ab in den Zug oder wie wäre es mit dem Rad oder zu Fuß! Dabei kann bereits die Anreise zum spannenden Abenteuer werden. 5. die Reisedauer Meine persönliche Meinung? Je länger du unterwegs sein kannst, desto besser. Aber nicht immer kann man sich lange Auszeiten erlauben. Also genieße jeden einzelnen Tag deiner Ein Spruch, den ich auf meinem ersten Pfingstlager hörte und der sich richtig eingebrannt hat lautet: “Nur soviel mitnehmen, wie man auch selber tragen kann.” Danke für diesen sehr hilfreichen Tipp! Ich versuche mich immer dran zu halten und bin stets gut damit gefahren/gewandert/geflogen. 7. die Planung ...oder nicht. Der Urlaub soll dich entspannen. Damit du dich erholen kannst, kann es oft gut sein, wirklich abzuschalten. Versuch nicht zu viel zu planen, sondern lass es einfach auf dich zukommen. Auch wenn du sonst gerne alles selbst vorbereitest - relax! Und am Ende des Urlaubs, wirst du perfekt erholt sein! Und falls du wirklich sieben Dinge einpacken willst, hier meine TOP 7, die in meinem Koffer, Rucksack oder Campingwagen nicht fehlen dürfen: 1. Schweizer Taschenmesser - perfekt zum Äpfel schälen, Pilze zerkleinern usw. 2. Fotoapparat - halte die fantastischsten Momente deines Abenteuers fest! 3. Regenjacke - auch wenn gutes Wetter angesagt ist, pack sie lieber ein, denn man weiß ja nie... 4. Reisetagebuch - ich liebe es Eindrücke aufzuschreiben, die ich während einer Reise sammle. 5. Erste-Hilfe-Set - weil immer mal was schiefgehen kann, obwohl man es natürlich nicht hofft. 6.Kleingeld (in der Landeswährung) - für den Besuch im Café oder Restaurant um die landestypische Küche zu testen. 7. Reiselust - die ist am wichtigsten! Ich will das Land und seine Leute richtig kennenlernen und das geht nur, wenn man sich wirklich darauf einlässt. Have a nice trip! GEGENWIND 02/15 | 11 11 Orte in und um Aachen - Ferien zu Hause können so spannend sein Bericht von Regina Hautkappe Nicht alle von uns fahren in den Ferien weit weg in den Urlaub. Für diejenigen von euch, die wie ich zu Hause bleiben, haben ich die besten Ausflugstipps in und um Aachen zusammengestellt. 1. Zoom Erlebniswelt Über den Zoo: Die Erlebniswelt ist ein Zoo der anderen Art. Ihr findet dort drei „Erlebniswelten: Die Afrika-, die Asien und die Alaskawelt. Ihr könnt in die Tier- und Pflanzenwelt der verschiedenen Welten abtauchen und einiges erleben und lernen. Auch im Artenschutz macht sich die Zoom Erlebniswelt einen Namen und beteiligt aich am europäischen Nachzuchtprogramm. Ein niedliches Beispiel dafür ist zum Beispiel die Seelöwennach12 | GEGENWIND 02/15 zucht, die in der Alaskawelt zu finden ist. Adresse und Anfahrt: Bleckstraße 64, 45889 Gelsenkirchen. Ihr könnt den Zoo ganz bequem mit dem Zug und der Straßenbahn erreichen, es gibt sogar eine eigene Haltestelle. Die Öffnungszeiten sind noch bis September von 9 Uhr bis 18:30 Uhr. 2. Freilichtmuseum Kommern Über das Museum: In einem kleinen nachgebauten Dorf von vor 100 Jahren könnt ihr tolle Sachen entdecken. Ihr könnt euch nicht nur über alte Berufe informieren, sondern auch alte Tierrassen treffen. Es ist sogar ein Blick in die Schule von damals möglich. Mit einem guten Picknick in der Tasche ist das Freilichtmuseum Kommern einen Tagesausflug wert. Adresse und Anfahrt: Eickserstraße, 538984 Mechernich-Kommern. Entweder ihr fahrt mit dem Auto oder ihr meldet euch beim Museum für den Museumsbus an, der euch dann am Bahnhof Mechernich abholen kann. Eine Anmeldung muss allerdings eine Stunde vor Ankunft erfolgen. Das Museum ist jeden Tag von 9 bis 19 Uhr geöffnet. 3.3D-Minigolf In den Glowing Rooms von Köln könnt ihr an Tagen mit schlechten Wetter in eine tolle bunte Welt eintauchen. Dort eröffnet sich euch eine in Schwarzlicht getauchte Wunderatmosphäre. Im Dunkeln könnt ihr gemeinsam Minigolfen. 18 Bahnen in 4 Welten ermöglichen euch den ultimativen Spaß. Adresse und Anfahrt: Venloerstraße 383, 50825 Köln. Am besten, ihr fahrt mit dem Zug zum Bahnhof Köln Ehrenfeld. Meldet euch auf jeden Fall an. Die Öffnungszeiten sind am Wochenende zwischen 10 und 0 Uhr (samstags) oder 21 Uhr (sonntags). 4. Sternwarte Aachen Informationen zur Sternwarte: An diesem Ort könnt ihr nicht nur die Sterne im Himmel ansehen, sondern euch auch über Astronomie informieren und eine Bildergalerie besuchen. Es gibt die Möglichkeit an öffentlichen Führungen teilzunehmen, zu denen man sich allerdings anmelden sollte. Adresse und Anfahrt: Am Hangeweiher 23, 52068 Aachen. Innerhalb Aachens könnt ihr die Sternwarte mit dem Bus erreichen. Kommt ihr von außerhalb, dann fahrt mit dem Zug zum Hauptbahnhof und nehmt von dort den Bus. Die öffentlichen Führungen sind immer samstags. 5. Geysir Andernach Über den Geysir: In Andernach ist der höchste Kaltwasser-Geysir der Welt zu finden. Im Erlebniszentrum könnt ihr nicht nur den Ausbruch des Geysirs hautnah miterleben, sondern euch auch im Museum darüber informieren. Außerdem ist die ganze Anlage schön am Rhein gelegen. Adresse und Anfahrt: Konrad-Adenauer-Allee 40, 56626 Andernach. Am besten könnt ihr den Geysir mit dem Auto erreichen. Wenn ihr mit der Bahn fahrt, dann wartet nur noch ein zehnminütiger Fußweg auf euch und ihr seid schon da. Das Erlebnis- zentrum ist von 9 bis 17:30 Uhr geöffnet. 6. Burg Satzvey Über die Burg: Die Burg Satzvey ist eine wunderschöne Wasserburg. Sie ist schon sehr alt und bietet eine besonders schöne Mischung aus Denkmalpflege und lebendiger Geschichte. Ritterspiele, Fechtunterricht und Burgführungen sind der perfekte Rahmen für einen Tag im Mittelalter. Adresse und Anfahrt: An der Burg 3, 53894 Mechernich-Satzvey. Am besten ist die Burg mit dem Auto zu erreichen. Parkplätze sind vorhanden, aber kostenpflichtig. Um euch über die Veranstaltungen zu informieren, besucht einfach die Webseite der Burg. 7. Sommerrodelbahn Rohren Über die Rodelbahn: Schlittenfahren geht doch nur im Winter!? Falsch – auf der Sommerrodelbahn in Rohren könnt ihr den Spaß auch in der Sonne erleben. Rundherum kann man schön spazieren gehen oder wandern, um sich im Anschluss daran mit einer schnellen Abfahrt zu belohnen. Adresse und Anfahrt: Rödchenstraße 37, 52156 Monschau. Geöffnet ist die Bahn nur bei trockenem Wetter zwischen 10 und 18 Uhr. Anfahrt ist am besten mit dem Auto zu erledigen, denn der Bus braucht von Aachen aus ewig bis in die Eifel. GEGENWIND 02/15 | 13 8.Indemann Über den Mann: Der Indemann ist ein besonders schöner und hoher Aussichtsturm, der euch bei einem Besuch ermöglicht über den Braunkohletagebau im Indeland zu schauen und die großen Bagger zu beobachten. Wenn man keine Höhenangst hat, dann ist das besonders aufregend. Außerdem findet man rund um den Indemann einen Spielplatz, ein Restaurant und einen Golfplatz für Fußballgolf. Adresse und Anfahrt: Zufahrt über die Merödgenerstraße, 52459 Inden Altdorf. Parkplätze sind vorhanden. Geöffnet ist der Indemann zwischen 10 und 20 Uhr, am Wochenende sogar bis 22 Uhr. 9. Energeticon Alsdorf Über das Museum: Im Energeticon dreht sich alles um Energie. Sonnenenergie, Windenergie oder Wasserenergie ... Hier könnt ihr alles erfahren. Das tolle ist: hier kann man nicht nur gucken,sondern auch selbst ausprobieren. Adresse und Anfahrt: Konrad-Adenauer-Allee 7, 52477 Alsdorf. Hier könnt ihr auch bequem mit dem Bus hinfahren. Öffnungszeiten sind täglich von 9 bis 17 Uhr, am Wochenende auch länger. 10. Haus der Geschichte Bonn Über das Museum: Die Geschichte von Deutschland ist vielfältig und es gibt viel darüber zu erfahren. Auch hier kann man nicht nur schauen, sondern auch Sachen anfassen und das macht das Haus der Geschichte noch spannender. Innerhalb des Museums gibt es auch immer eine wechselnde Ausstellung. Besonders toll: Der Eintritt ist frei. Adresse und Anfahrt: Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn. Hier ist 14 | GEGENWIND 02/15 eine Anreise mit der Bahn möglich. Die Öffnungszeiten sind unter der Woche zwischen 9 und 19 Uhr. 11. Freigehege Hellenthal Über den Park: im Wildfreigehege Hellenthal könnt ihr heimische Tierarten in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Außerdem bietet das Gehege schöne Waldwege zum spazieren und an allen Ecken einen Picknickplatz zum Ausruhen. Besonders spannend sind die Greifvögel, die auch zwei- bis dreimal am Tag fliegen und eine tolle Show abliefern. Adresse und Anfahrt: 53940 Hellenthal. Am besten ihr fahrt mit dem Bus. Das Wildfreigehege ist zwischen 9 und 18 Uhr geöffnet. WIE MACHEN KJGLERINNEN URLAUB?| SCHWERPUNKT Wie machen KjGlerInnen Urlaub? Das haben wir uns beim Redaktionstreffen gefragt. Es schien uns sehr unterschiedlich zu sein, u.a. auch, weil die Altersspanne bei unseren Mitgliedern sehr hoch ist. Trotzdem haben wir bei Facebook eine nicht repräsentative Umfrage gemacht, bei der es um Art, Gruppierung und Ziel von Urlaub ging. Hier die Ergebnisse (25 Teilnehmende): Wie verreist du am liebsten? Mit wem verreist du am liebsten? Orange: 18% Camping Blau: 14% Hotel Grau: 55% Ferienwohnung Magenta: 14% andere Grau: 23% Familie Schwarz: 41% Freunde Rosa: 14% PartnerIn Orange: 14% KjG-Gruppe Gelb: 9% Andere Bei der Frage nach dem Lieblingsreiseziel waren die Ergebnisse nicht in eine Grafik zu packen... Frankreich Alpen Der Weg ist das Ziel. Und wo man was erleben kann :-) Spanien Texel (3x genannt) in den Süden Ostsee (auf) Kolumbien irgendwo in Deutschland es gibt kein bestimmtes Lieblingsziel Bretagne Toskana USA Strand in Holland Da wo Sonne ist und man viel entdecken kann! Italien Niederlande/Domburg Deutschland USA Deutschland und das nahe gelegene Ausland ;) Spanien das Meer in den Niederlanden, Frankreich und Spanien GEGENWIND 02/15 | 15 SCHWERPUNKT |TOURISMUS Tourismus kritisch betrachtet In den folgenden zwei Texten haben wir gegenübergestellt, wie Tourismus zu bewerten ist. Ist es gut, wenn Tausende Menschen fremde Orte bereisen und großen Einfluss auf beispielsweise die Umwelt haben? Werden durch Tourismus nicht auch viele Arbeitsplätze gesichert? Henry und Hannah haben sich dem angenähert. Zunächst ein paar „harte Fakten“ zum weltweiten Tourismus, damit man weiß, wovon die Rede ist: „Der weltweite Tourismus hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Im Jahr 2013 wurden nach Angaben der UNWTO [Welttourismusorganisation] über 1 Milliarde[!] weltweite grenzüberschreitende Reiseankünfte gezählt. Zum Vergleich: 1950 waren es 25 Millionen. Die weltweiten Tourismuseinnahmen beliefen sich 2012 auf 1075 Milliarden US-Dollar. Die Länder mit den höchsten internationalen Tourismusausgaben waren China, Deutschland und die USA. Die beliebtesten Reiseziele von Touristen aller Nationen sind Frankreich, die USA und Spanien.“ (de.statista.com) Das heißt, dass sowohl die Herkunfts- als auch die Zielländer meistens weit entwickelte Länder sind. Nichtsdestotrotz reisen auch immer mehr Menschen in Länder wie die Türkei, Marokko oder Mexiko. Damit man die Auswirkungen des Tourismus umfassend beschreiben kann, empfiehlt es sich, den allgemein gültigen Wertemaßstab der Nachhaltigkeit anzulegen. Dabei stellt man die Frage, ob ein Phänomen ökologisch, wirtschaftlich und sozial tragfähig ist und sein wird. Zunächst kann sich der Fremdenverkehr massiv auf die Umwelt auswirken, was nicht nur die Gesundheit von Tieren und Pflanzen angreift, sondern auch Menschen im Zielland belastet. Alleine schon die Art der Anreise und die zurückgelegte Entfernung sind von Bedeutung. Wer mit dem Flugzeug kurze Strecken reist oder gar die ganze Zeit auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs ist, belastet damit die Atmosphäre unnötig. Und dabei ist das (viel zu) oft thematisierte CO2 eher nebensächlich. Schiffsdieselmotoren werden mit Schweröl betrieben, das eigentlich ein Abfallprodukt aus der Erdölraffinerie ist und einen hohen Schwefelgehalt hat. Auch während der Liegezeiten im Hafen versorgen sich die Schiffe weiter selbst mit Energie durch die Schiffsdieselmotoren, wodurch große Mengen Schwefeldioxid, Stickoxide, Ruß und Feinstaub entstehen, die die Atemwege, Haut und Augen reizen und über längere Zeit zu tödlichen Erkrankungen führen können. Einmal angekommen, wirkt man als Tourist indirekt weiter auf Teile der Umwelt. Die Art des Urlaubs spielt dabei eine wichtige Rolle. Nehmen wir als Beispiel den Sommerurlaub am Mittelmeer. In Spanien, Griechenland und der Türkei gibt es seit längerer Zeit Küstenregionen, die vom Massentourismus leben. 16 | GEGENWIND 02/15 Swimmingpools, ausgedehnte Gärten sowie Golfplätze verbrauchen große Mengen Süßwasser in einer Region, die von Trockenheit gekennzeichnet ist. Viele Touristen gehen unbekümmert mit der Umgebung um, lassen beispielsweise ihren Müll einfach am Strand oder anderswo liegen. Bevor wir als Touristen einen Ort betreten, werden Hotels, Straßen und Vergnügungseinrichtungen gebaut. Der Boden wird dafür versiegelt, Lebensräume für Tiere und Pflanzen gehen verloren. Wenn wir von mehr als einer Milliarde Auslandstouristen pro Jahr sprechen, müssen wir uns die entsprechende, dadurch belastete (Natur-)Fläche dazu denken. Wirtschaftlich gesehen bringt Tourismus natürlich Geld in abgelegene Regionen, die dadurch Arbeitssuchende anziehen. So zogen in den Jahren 1950 bis 1981 viele Spanier aus zentralen Provinzen an die Küstenregionen, die stark vom Massentourismus profitieren (siehe Karte). Wenn man die Lage der großen Flughäfen des Landes betrachtet, zeichnet sich ein ähnliches Bild ab - der Tourismus an den Küsten und auf den Inseln ist wichtig für die spanische Wirtschaft. Doch gerade diese Abhängigkeit von ausländischen Reisenden ist kritisch zu betrachten. So konzentriert sich die Reisezeit auf die Sommermonate, woraufhin viele Spanier in den Wintermonaten wieder arbeitslos werden. Die Jugendarbeitslosigkeit (15-24 J.) in Spanien ist mit derzeit 53% die höchste in der gesamten EU (Deutschland: 7,4%, Quelle: de.statista.com). Die vielen jungen Spanier, die man derzeit in Deutschland sieht, kommen also nicht von ungefähr. Sozial und kulturell gesehen ist der Tourismus natürlich eine Brücke, die zwischen Völkern geschlagen wird. Ein hoher Lebensstandard reicher ausländischer Touristen weckt bei Einheimischen den Wunsch, ebenso gut zu leben. Im Gegenzug erleben Reisende die Bodenständigkeit und unverwechselbare Kultur der Einwohner im Zielland - besinnen sich vielleicht, sich in der nächsten Zeit nicht ganz so viel Stress zu machen. Genauso gibt es aber vielerorts das Phänomen, dass „westlicher Lebensstil“ (gemeint ist der aus den sehr reichen Herkunftsländern) die einheimische Kultur verdrängt. Jeder kennt das Beispiel vom Ballermann auf Mallorca, die Südküste der Türkei zeigt ein ähnliches Bild. Massentourismus birgt also stets die Gefahr der Überfremdung des Ziellandes. Wichtig ist also, dass man diese Wirkungsdimensionen im Auge hat, um bewusst zu reisen. Man hat immer die Wahl - mehr dazu im Beitrag von Hannah! GEGENWIND 02/15 | 17 DIÖZESE | DK 2014 18 | GEGENWIND 02/15 TOURISMUS| SCHWERPUNKT Aber ist denn alles schlecht am Tourismus? Berichte von Hannah Mühlbeyer und Henry Bohnen Auch wenn der weltweite Tourismus häufig negative Spuren hinterlässt, ist doch nicht alles schlecht am Tourismus. Klar ist: Touristen bringen Geld mit. Viel Geld. Ob lokale Spezialitäten, Souvenirs, Flip-Flops, Sonnencreme oder geführte Touren; im Urlaub wird nicht gespart. Die UnternehmerInnen vor Ort profitieren davon. Sie können ihre Familien dadurch ernähren, die Bildung ihrer Kinder zahlen und neue Existenzen gründen. Außerdem werden auch neue Arbeitsplätze geschaffen, wenn z.B. ein neues Hotel eröffnet wird. Und auch größer gedacht, kann Tourismus für ein Land den Aufschwung bedeuten. Mehr Einnahmen bedeuten (idealerweise) auch mehr Steuern und das bedeutet mehr Geld, das die Politik in Bildung, Infrastruktur und Sozialversicherungen investieren kann. Leider ist in vielen Urlaubsländern aber Korruption ein großes Problem und Politiker investieren überschüssiges Geld lieber in ihre Sommerhäuser als in den Straßenbau. Nichts desto trotz – ohne Geld keine Investitionen. Aber es geht nicht nur ums Geld. Wer verreist bekommt zwangsläufig etwas von der Situation der Menschen und der Natur vor Ort mit. Verdreckte Natur, Wasserknappheit und Straßenkinder werden von den meisten Reisenden wahrgenommen, auch wenn Reiseveranstalter versuchen die unschönen Seiten zu vertuschen. Hier ist man hautnah dran an globalen Problemen, von denen wir sonst nur in den Nachrichten hören. Das wirkt auf das globale Verantwortungsbewusstsein viel eindrucksvoller und animiert vielleicht den ein oder anderen zum Wassersparen, Müllvermeiden und verantwortungsvollen Einkaufen. Touristen sind außerdem interessiert an Kultur und sind bereit, dafür Geld zu zahlen. Viele Museen und historische, religiöse oder kulturelle Stätten können nur deshalb erhalten werden, weil Touristen dafür Eintritt zahlen. Ähnlich ist es mit dem Naturschutz. Viele Urlauber möchten schließlich auch die einzigartige, möglichst unberührte, Natur des Reiselandes kennenlernen. Verdreckte Strände und abgeholzte Wälder sind da schlechte Publicity. Deshalb engagieren sich viele Urlaubsländer aktiv im Naturschutz: Es werden Naturreservate geschaffen, Artenschutz betrieben und sogar Möglichkeiten für Forschung geschaffen. Nicht zuletzt bleiben von den meisten Urlauben auch schöne Erinnerungen zurück. Das ist zunächst einmal für die Heimkehrer selbst schön, aber es kann auch das interkulturelle Zusammenleben erleichtern. Ein positives Image und schöne Erinnerungen an ein Land können z.B. auch die Art und Weise beeinflussen, welche Gefühle wir gegenüber Migranten aus diesem Land haben. Positive Urlaubserinnerungen sind in diesem Fall eine besser Grundlage um einander freundlich zu begegnen, als möglicherweise beängstigende Berichte aus den Medien, die eher Misstrauen schüren. Die Besichtigung einer Moschee kann vielleicht sogar die Angst vor dem Islam nehmen, die momentan vielerorts geschürt wird. Es muss deshalb niemand ein schlechtes Gewissen haben, in Urlaub zu fahren. Spaß und Erholung ist erlaubt, und man tut sogar so manches für Land und Leute. Nichtsdestotrotz sollte man informiert und verantwortungsvoll Urlaub machen, dann kann sich beim Reisen auch das Gewissen erholen. GEGENWIND 02/15 | 19 20 | GEGENWIND 02/15 Fundbüro Im Fundbüro wollen wir euch immer ein paar kleine Hinweise, Bücher, Links o.ä. zum jeweiligen Schwerpunkt geben. Dieses Mal gibt es Tipps zum Reisen mit gutem Gewissen. Tipps fürs Reisen mit gutem Gewissen: • • Stelle Deinem Reiseveranstalter Fragen zur Sozial- und Umweltpolitik des Unternehmens, damit er merkt, dass Du wissen möchtest, was mit deinem Geld passiert. Vermeide Flugreisen. Wenn das nicht möglich ist, kompensiere deine Emissionen z.B. mit ‚Atmosfair‘. Auf atmosfair.de kann man mit einem Emissionsrechner den CO2 -Ausstoß seines Fluges berechnen. Man kann entweder die gesamten Emissionen oder nur einen Teil direkt auf der atmosfair-Webseite kompensieren. Mit dem Klimaschutzbeitrag unterstützt man verschiedene Kompensationsprojekte, um die verursacheten CO2 -Emissionen wieder einzusparen. Für die Kompensation erhält man ein Zertifikat und eine Spendenbescheinigung per E-Mail. In Deutschland sind Spenden an atmosfair steuerlich absetzbar. • • • • • • • Unterstütze kleine lokale Unternehmen statt internationale Ketten. Das gilt für Lebensmittel, Unterkünfte, Restaurants, geführte Touren und Transportmittel. Akzeptiere die sozialen, rechtlichen, traditionellen und kulturellen Gegebenheiten vor Ort, passe dich ihnen an und sei respektvoll gegenüber den Einheimischen. Gehe verantwortungsvoll mit wertvollen Ressourcen (z.B. Trinkwasser und Strom) um. Vermeide Müll vor Ort. Benutze z.B. eine wiederbefüllbare Wasserflasche und eine Brotdose für deinen Proviant und vermeide Sondermüll ganz. Nimm leere Batterien lieber wieder mit nach Hause und entsorge sie dort sicher. Kaufe keine Mitbringsel aus geschützten oder bedrohten Tier- oder Pflanzenarten (z.B. Korallen oder Walknochen). Bringe keine nicht-einheimischen Tiere oder Pflanzen ins Urlaubsland oder von dort nach Hause mit. Das bringt die jeweiligen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht. Viele Tipps zum fairen Reisen findest du hier: http://www. lernenundhelfen.de/reisetipps/fairreisen.htm GEGENWIND 02/15 | 21 Auszeiten 22 | GEGENWIND 02/15 DIE DAUER EINER REISE | AUSZEITEN Die Dauer einer Reise von Viktoria Hautkappe Wege, Straßen, Pfade, die wir gemeinsam gehen. Für die Dauer einer Reise oder darüber hinaus. Hindernisse und Umwege, die wir gemeinsam bezwingen. Für die Dauer einer Reise oder darüber hinaus. Und etwas anderes, das größer ist das mehr bedeutet als eine Reise. Unsere vielen Jahren. Unser gemeinsames Ziel. Und alles. Mit Dir. GEGENWIND 02/15 | 23 Andreas Kinski / pixelio.de Die KjG Aachen unterstützt die AntiAtomkraft-Petition „Stop Tihange“ Die Diözesanleitung der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) fordert ihre Mitglieder auf, eine Petition zu unterstützen, die fordert, dass u.a. das umstrittene belgische Atomkraftwerk Tihange nicht mehr hochgefahren werden darf. Hiermit schließt sich die KjG der aktuellen Resolutionen der Stadträte von Aachen und Mönchengladbach an, die ebenso fordern, das Kraftwerk Tihange sofort und dauerhaft abzuschalten. Anfang 2015 teilte die belgische Atomaufsichtsbehörde mit, dass man im Reaktor Tihange über 3000 Risse mit einer Länge 24 | GEGENWIND 02/15 von bis zu 18 Zentimetern gefunden hat. Seit Jahren werden Störfälle gemeldet. Trotzdem soll der Reaktor im Sommer 2015 wieder ans Netz gehen. Tihange liegt nur ca. 70 Kilometer von Aachen entfernt. Bei einem schweren Störfall in Tihange würden große Teile von Aachen und der Eifel unbewohnbar werden. Die KjG Aachen engagiert sich seit vielen Jahren für Umweltthemen. Ihren jungen Mitgliedern zu vermitteln, dass man mit der Erde nachhaltig umzugehen hat, gehört zu den Schwerpunkten der pädagogischen Arbeit. In Energiefragen geht die KjG mit gutem Beispiel voran. So wird das eigene Bildungshaus in Steckenborn mit Biostrom und einem Blockheizkraftwerk betrieben. Regina Dietze, ehrenamtliche Diözesanleiterin der KjG zeigt sich angesichts des bevorstehenden Hochfahrens des Reaktors besorgt: „Atomkraft ist gefährlich. Fukushima war noch weit weg, aber Tihange liegt quasi vor unserer Haustür. Wer sich mit den möglichen Folgen eines dortigen Störfalls befasst, dem wird angst und bange. Daher rufen wir unsere Mitglieder auf, die Petition an die belgische Atomaufsichtsbehörde zu unterstützen“. Simon Hinz, ebenfalls ehrenamtlicher Diözesanleiter fügt hinzu: „Wir finden es unverantwortlich, Menschenleben zu gefährden, indem man diese Reaktoren von sehr zweifelhafter Sicherheit wieder anfährt.“ Unter http://tinyurl.com/oxojtb3 gelangt man zur Unterstützungsseite der Petition „Stop Tihange“. Diözese Verrückt nach mehr – auf der Zielgeraden Noch knapp vier Monate, dann ist das erste Jahr unseres Mitgliederwettbewerbes vorbei. Mittlerweile sind so viele Pfarren dabei, dass wir in der Grafik nur noch die Top 10 unterbringen können. Zu Erinnerung: Die Pfarren „spielen“ gegeneinander. Es werden Neuanmeldungen seit der Diözesankonferenz 2014 gezählt. Die Grafik gibt den Anteil an der Anzahl aller Neumitglieder wider. Das Spiel endet am Freitag der Diözedankonferenz. Personelles Personelles klingt sehr formell und das ist auch angemessen, schließlich geht es hier nicht nur um freudige Ereignisse. Am 22. April verstarb Alfred Eßer im Alter von 76 Jahren. In seiner Kindheit und Jugend engagierte er sich stark in der Pfarre St. Cäcilia Nothberg. Von 1968-73 war er Diözesanleiter der KjG Aachen. Am 23. Mai heiratete unsere Diözesanleiterin Regina ihren Martin (siehe Foto). Nach der Traumesse in Burtscheid gab es eine rauschende Feier im Tivoli. Herzlichen Glückwunsch an Regina und Martin Dietze. Am 30. Mai wurde Nele geboren. Sie ist die Tochter von Wolfgang Gauchel. Wolfgang war von 1999-2002 Diözesanleiter bei uns. Herzlichen Glückwunsch an die Gauchels, die mittlerweile in Süddeutschland leben, aber den Kontakt zu uns nie verloren haben. Bald zurück: Freddy aus Kolumbien. Freddy war 2008/09 bei uns in Aachen und hat viele KjG-Veranstaltungen besucht und somit auch viele Mitglieder kennen gelernt. Im Herbst kommt er zurück nach Aachen um zu studieren. GEGENWIND 02/15 | 25 DIÖZESE | BERICHTE KjG-Bundeskonferenz 2015 – zwischen Beitragsordnung und Weltfrieden Bericht von Alina Winkel Am 27. Mai hat die Aachener Buko-Delegation die Reise in die Diözese Paderborn angetreten, um im Jugendhaus Hardehausen an der diesjährigen KjG-Bundeskonferenz teilzunehmen. Die Diözesanleitung war durch Judith, Simon und Lukas vertreten, außerdem wurden Stefan Bollig (DAS) und ich von der letzten Diözesankonferenz in die Delegation gewählt. Besonders große Veränderungen gab es in diesem Jahr in der Bundesleitung. Nach drei Jahren als Bundesleiter wurde der sportliche Tim mit einem grandiosen „Timathlon“ verabschiedet. Das Amt musste natürlich neu besetzt werden und da es zum ersten Mal seit Jahren wieder eine Bundesleitungswahl zwischen zwei KjGlern gab, hat die gesamte Konferenz mitgefiebert. Zur Wahl gestellt hatten sich Massimo Zanoner aus dem DV Fulda und Marc Eickelkamp aus dem DV Paderborn. Die Spannung im Raum war fast unerträglich, als das Ergebnis des ersten Wahlganges verkündet wurde: Gleichstand – unglaublich. Nach weiteren Kandidatenbefragungen und Personaldebatten konnte Marc im zweiten Wahlgang eine weitere Stimme für sich gewinnen und als neuer Bundesleiter aus dieser wahnsinnig knappen Wahl hervorgehen. Wir wünschen Marc viel Erfolg, Ausdauer und den nötigen Spaß bei seiner neuen, anspruchsvollen Aufgabe. Ihr möchtet mehr über Marc erfahren und wissen, welche Ziele er als Bundesleiter verfolgt? Auf Seite 28 ist ein kurzes Interview mit ihm abgedruckt. Die andere große Veränderung in der Bundesleitung war die Auslagerung des Geschäftsführungsamtes. Bisher war dieses Teil der Bundesleitung, nach der Bundeskonferenz 2016 wird der/die Geschäftsführerin jedoch in der KjG-Bundesstelle angestellt sein. Diese Regelung hat sich auch in Aachen bewährt und der große Vorteil ist, dass die Stelle langfristiger besetzt werden kann und somit eine konstantere Handhabung von Finanzangelegenheiten ermöglicht wird. 26 | GEGENWIND 02/15 Auch inhaltlich war die Konferenz sehr aktiv und hat klare Zeichen gesetzt. Zum einen wurde ein Positionspapier mit dem Titel „Stell´ dir vor es gäbe Frieden. Weltweit.“ sehr kontrovers diskutiert und schließlich mit großer Mehrheit verabschiedet. In dieser Stellungnahme fordert die KjG unter anderem eine gewaltfreie Außenpolitik und die Einstellung von Waffenexporten, sowie die Einhaltung der UN-Kinderrechtskonvention. Zum anderen gab es einen Studienteil der „AG Wahlrecht ohne Altersgrenze“, in dem Pro- und Contra-Argumente für ein Wahlrecht ab Geburt diskutiert und Visionen zur Umsetzung entwickelt wurden. Die AG wird mit der Vielfalt an neuen Ideen weiterarbeiten. Ein weiteres Thema war die bundesweite KjG-Großveranstaltung die übernächstes Jahr von der Bundesstelle in Kooperation mit dem DV Essen ausgerichtet wird. Neben der Terminabsprache – unbedingt vormerken: 24. 28. Mai 2017 (Christi Himmelfahrt) – wurde auch ein Stimmungsbild zum Rahmen der Veranstaltung eingeholt, das ziemlich eindeutig auf ein großes Zeltlager hindeutet. Wir sind schon ganz gespannt auf weitere Details und halten euch selbstverständlich auf dem Laufenden. Großveranstaltungen sind etwas ganz besonderes, die Chance sollte man sich nicht entgehen lassen. Zu guter Letzt sei hier noch erwähnt, dass so eine Bundeskonferenz natürlich nicht nur Arbeit ist. Es ist immer wieder toll, so viele bekannte Gesichter anzutreffen, neue Leute kennenzulernen und selbst nach den härtesten Diskussionen abends gemeinsam zu feiern. Tipp: Auf der Internetseite www.kjg.de stehen unter dem Reiter Gremien viele weitere Informationen über die Buko 2015 zur Verfügung. • Was läuft gerade auf der Bundesebene? -> Unter „Anträge und Beschlüsse“ können alle Ergebnisse der diesjährigen Bundeskonferenz abgerufen werden, unter anderem auch das Positionspapier zum Thema Frieden. • Ein bisschen Buko-Luft schnuppern? -> Die vielen Fotos und Berichte machen es möglich. GEGENWIND 02/15 | 27 Kennt Ihr Marc Eickelkamp? beschlossen, dass ich diese KjG weiter voran bringen möchte. Aus dieser Motivation heraus war ich zuerst Diözesanleiter im Diözesanverband Paderborn und habe mir dann überlegt, dass ich meine Stärken auch als Bundesleiter für die ganze KjG in Deutschland einbringen könnte. Warst du während der Wahl sehr aufgeregt? Interview von Regina Dietze Marc, wer bist du? Seit dem 30. Mai bin ich Bundesleiter der KjG, aber vielleicht lieber ein paar Informationen zu meiner Person: Ich bin 26 Jahre jung und davon schon seit über 10 Jahren in der KjG. Mein Lebensmittelpunkt liegt in Herne im schönen Ruhrgebiet. Ich bin ein nachdenklicher Mensch, der gerne viel diskutiert und Lust hat, kreativ zu arbeiten. Dabei sage ich offen meine Meinung und trete überzeugt für meine Ideale ein. In meiner Freizeit lese ich gerne; meine Lieblingsbuchreihe ist das „Schwert der Wahrheit“ von Terry Goodkind, das sind tolle Fantasyromane. Ansonsten spiele ich gerne Spiele sowohl digital als auch so ganz in „echt“. Obwohl ich ein Teamplayer bin, ist mein Lieblingsspiel „Munchkin“ – wer es kennt, weiß, was ich meine. Warum wolltest du Bundesleiter bei der KjG werden? Seitdem ich in der KjG bin, habe ich die KjG als einen Ort erlebt, an dem jeder seine Stärken einbringen kann. Ich habe mich in der KjG immer geborgen und geschätzt gefühlt und deshalb 28 | GEGENWIND 02/15 Ja klar, war ich aufgeregt! Ich glaube jede*r wäre bei einer Wahl, die das Leben für die nächsten Jahre beeinflussen wird, aufgeregt. Das schwierigste dabei war für mich vor allem die Tatsache, dass ich als Kandidat nicht bei der Entscheidung über den neuen Bundesleiter mitdiskutieren durfte, obwohl ich mich doch immer gerne in Diskussionen einbringe. Was möchtest du als Bundesleiter als erstes anpacken? Ich glaube, ich werde mich erst einmal in viele neue Dinge einarbeiten müssen. Ein Thema, was zeitnah ansteht und mir persönlich am Herzen liegt, ist die Großveranstaltung der KjG, die 2017 ansteht – nicht zuletzt, weil diese im schönen Ruhrgebiet stattfinden wird. Darüber hinaus ist für das nächste Jahr ein Fachtag zu Medienpädagogik geplant. Diesen würde ich gerne inhaltlich gestalten und vorbereiten. Willst du noch jemanden grüßen? Ich möchte ganz herzlich alle KjGler*innen grüßen, die vor Ort eine so super Arbeit leisten: Vielen Dank dafür! Dann möchte ich noch Grüße an meine lieben Kolleg*innen aus dem DV-Paderborn richten: liebe Grüße und vielen Dank für die vielen schönen Jahre! Kommt zum Thomas-MorusStiftungstag Ankündigung von Paul Arns Die Thomas Morus Stiftung veranstaltet am 26.09.2015 einen Tag für aktive und ehemalige junge und junggebliebene KjGlerinnen und KjGler. Gemeinsam wandern, picknicken, geocachen, in Steckenborn am Lagerfeuer sitzen, grillen und in KjG Erinnerungen schwelgen? Hast du Lust bei einem spannenden KjG-Cache durch die Eifler Natur auf die Jagd nach alten Anekdoten und Erlebnissen zu gehen? Oder bei einer Wanderung und beim Grillen mit alten Freundinnen und Freunden ins Gespräch zu kommen? Der Tag ist flexibel gestaltet, so dass auch nur an einzelnen Programmpunkten teilgenommen werden kann: • 18:00 Uhr Grillen in Steckenborn • Anschließend KjG Abend Mit einer Zustiftung von 25,- € pro Person an die ThomasMorus-Stiftung ist dir ein abwechslungsreicher KjG Tag sicher. Für schlechtes Wetter haben wir uns eine geeignete Alternative ausgedacht. Infos gibt es unter www.thomas-morus-stiftung.de • Treffen: D-Stelle, 11:30 Uhr • Start in Steckenborn 12:30 Uhr • GPS Rallye zum Rursee, • Gesamtstrecke ca. 15 km, Option auf 8 km. zu verkürzen • 14:30 Uhr Picknick am Rursee • 15:30 Uhr Rückweg nach Steckenborn GEGENWIND 02/15 | 29 DIÖZESE | TERMINE & KURZINFOS Eine Welt 30 | GEGENWIND 02/15 SAG JETZT NICHTS, KIRA! | EINE WELT Sag jetzt nichts, Kira! Anfang August flog Kira Junker aus der KjG St. Donatus Brand nach Bogota. Im Rahmen des SDFV verbringt sie dort ein Jahr und arbeitet bei unserer Partnerorganisation Movimiento por la vida mit. Wir haben sie kurz vor der Abreise getroffen. Weitere Infos zu Kiras Jahr gibt es unter www.ewak-aachen.de Wie geht es Dir vor deiner Abreise? Wie voll ist dein Koffer gepackt? Wie steht es mit deinen Spanisch-Kenntnissen? Wie wirst du deine Familie und Freunde vermissen? Wie siehst du aus, wenn du in Deutschland ins Flugzeug steigst? Und wie wirst du mit Deutschland Kontakt halten? GEGENWIND 02/15 | 31 Dritter Bericht von Selena aus Bogotá Bericht von Selena Hola, que hubo? Wieder einmal sind drei Monate wie im Flug vergangen. Hier in Bogotá hat sich für mich so etwas wie ein (Arbeits-) Alltag eingestellt, ich habe einen festen Freundeskreis, auch wieder ein paar kleinere Reisen und Wochenendtripps hinter mir und trage mehr neue Erfahrungen und Erlerntes in mir. Was genau in den letzten Monaten passiert ist und wie es mir hier in Kolumbien geht, erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest. Die Sprache Um nicht mit der alten Berichttradition zu brechen, auch jetzt erst einmal etwas zur Sprache. Nach fast 12 Monaten in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá würde ich behaupten, ziemlich gut Spanisch sprechen zu können. Klar, alles verstehe ich nach wie vor nicht - aber genauso wenig kommt es vor, dass ich in einem Gespräch komplett verloren bin und dumm aus der Wäsche gucke. Nach und nach versteht man typisch kolumbianische Redensarten, Scherze und Jugendsprache. Hier in Bogotá hört man fast täglich Leute aus den verschiedenen Landesteilen Kolumbiens in verschieden Dialekten sprechen und lernt mehr und mehr zu erkennen, wer aus der Küstenregion oder z.B. aus Antioquia kommt. Für mich ist es ein schönes Gefühl, nicht mehr nach dem ersten ausgesprochenen Satz als Ausländerin identifiziert zu werden, sondern oft verwundert zu hören, man hätte nicht erwartet, dass ich aus Deutschland sei. Da steckt natürlich oft auch die große Höflichkeit der Kolumbianer dahinter, aber trotzdem schön. Die Arbeit im Movimiento por la Vida und im Jugendzentrum in Ciudad Bolívar Seit dem letzten Bericht hat sich hinsichtlich meiner Arbeit einiges getan und ich habe mir einen geregelteren Tagesablauf geschaffen. Neben der Arbeit im Büro und den Gruppenstunden von Movimiento por la Vida habe ich in einem Jugendzentrum im Stadtteil Ciudad Bolívar im Süden Bogotás angefangen. Betrieben wird dieses vom verantwortlichen Bürgermeister und dem Rathaus des Stadtteils. Ciudad Bolívar ist einer der problematischsten Teile Bogotás. Es gibt viel Kriminalität, Drogenhandel und –sucht, vor allen Dingen unter den Jugendlichen. Und dies trägt zu Unsicherheit, hoher Arbeitslosigkeit und Armut bei. Im Jugendzentrum, welches im Dezember letzten Jahres eröffnet wurde, werden daher verschiedene Workshops zu Themen wie den Rechten der Frau, der Jugendpolitik und den Rechten 32 | GEGENWIND 02/15 der Jugendlichen in Kolumbien gegeben. Darüber hinaus gibt es Räumlichkeiten, die für Salsastunden, Bandproben oder zur Aufnahmen von Rap-Songs angeboten werden, sowie Platz zum Sprayen von Graffitis. Diese beiden urbanen Kulturen Rap und Graffiti - sind im Barrio sehr stark ausgeprägt, so dass immer wieder Konzerte oder das gemeinschaftliche Sprayen eines Graffiti auf dem Tagesplan stehen. Meine Aufgabe im Jugendzentrum, in dem ich in der Regel drei Tage der Woche verbringe, besteht hauptsächlich darin, die festangestellten Mitarbeiter bei Organisation, Vorbereitung und Betreuung der verschiedenen Aktivitäten zu unterstützen. Außerdem gebe ich Kindern und Jugendlichen seit 2 Monaten regelmäßig Englischunterricht und habe mit einem im Stadtteil bekannten Künstler angefangen, einen Raum des Jugendzentrums umzugestalten. Trotz eigener Aufgaben habe ich das Gefühl, dass ich persönlich viel mehr durch die Arbeit in Ciudad Bolívar lerne und mehr über die Kultur und politische Situation in Bogotá erfahre. Durch die Vielfältigkeit der Veranstaltungen im Jugendzentrum gibt es immer ein Seminar oder eine Besprechung, an der man teilnehmen kann, um über Politik, Recht und Kunst nachzudenken. An den anderen Tagen der Woche begleite ich weiterhin den Semillero, eine Jugendgruppe in Tunjuelito. Tunjuelito liegt ebenfalls im Süden der Stadt. Gemeinsam mit der neuen Freiwilligen des Movimiento und den Jugendlichen haben wie den Plan ausgearbeitet, einmal die Woche im Centro Experimental über die lokale Umweltsituation und die Arbeit des Zentrums, die hauptsächlich aus ökologischen Projekten besteht, zu lernen. Samstags führen wir nach wie vor die Samstagsschule fort: Mit meiner Chefin Nelly treffen wir uns also jeden Samstag vier Stunden mit den Jugendlichen einer Privatschule und sprechen über Gesellschaft, Umwelt und Zukunft. Außerplanmäßig stehen ab und zu Meetings mit einer Organisation namens Podion an, die Misereor in Kolumbien vertritt. Wir wollen die Projektplanung für 2016 beenden und Ende Juli den finalen Vorschlag - mit der Hoffnung einer Annahme - nach Deutschland schicken. So viel zu meiner Arbeit in Bogotá in den letzten Monaten. Rückblickend möchte ich betonen, dass es nicht immer einfach ist, seinen Platz in der Arbeit zu finden, da die Betreuung von Praktikanten, wie ich es im Falle des Jugendzentrums bin, nicht so intensiv und organisiert abläuft, wie vielleicht in Deutschland. Wenn man aber mehr oder weniger seine Rolle definiert hat, gibt die Arbeit einem unheimlich viel Raum und Potenzial zum Lernen und Wachsen, Kennenlernen und Austauschen. Freizeit (in Bogotá) Da ich meine Zeit hier nicht nur mit Arbeiten verbringe, sondern diese auch nutze, um die Stadt kulturell kennenzulernen, möchte ich euch hier kurz von ein paar Unternehmungen erzählen. Im Mai habe ich mit Freunden die Buchmesse zum Thema „Macondo“ (Anm.: fiktive Kleinstadt) aus dem Buch „Hundert Jahre Einsamkeit“ von Gabriel García Márquez besucht, war beim Friedensmarsch durch Bogotá dabei und war vor kurzem bei einem Tangokonzert unter freiem Himmel. Außerdem treffe GEGENWIND 02/15 | 33 ich mich viel mit meinen Freunden, die mittlerweile einen festen Freundeskreis bilden, habe den Abschluss des Studiums der Tochter meiner Chefin gefeiert, sowie den Geburtstag von Nelly. Ich war mehrmals bei der Ciclovía - jeden Sonn- und Feiertag werden Teile der Stadt für Autos und Motorräder abgesperrt und für Fußgänger und Fahrradfahrer freigegeben, sodass eine regelrechte Volksfeststimmung im Zentrum der Stadt herrscht. An diesen Tagen kann man auf der Septima (Anm.: wichtige Straße im Zentrum) Musiker, Künstler und mobile Straßenverkäufer antreffen und sich sehr gut die Zeit vertreiben. An einem Samstagabend sind wir gemeinsam zu einem Aussichtspunkt in der Nähe der Hauptstadt gefahren, der einen unglaublichen Ausblick auf das nächtliche Bogotá bietet. Und vor ein paar Tagen bin ich von einer Freundin zu nahegelegen Thermalbädern eingeladen worden, die aus dem Wasser eines ehemaligen aktiven Vulkans genährt werden. Einfach schön entspannend, mal für ein paar Stunden aus der hektischen und chaotischen Stadt zu fliehen und Energie in der Ruhe der Natur zu tanken. Die Freiheit des Reisens Wie auch in meinen letzten Berichten erwähnt, begeistert mich das Reisen und Kennenlernen neuer Orte. So habe ich auch dieses Mal wieder die langen Wochenenden genutzt, um ein paar Ausflüge zu realisieren und andere Facetten von Kolumbien zu entdecken und mein Bild des Landes um einige Orte und Erfahrungen zu erweitern. Mit einer Gruppe von 20 Studenten der Universidad Nacional haben wir spontan entschieden, für ein paar Tage nach Cundinamarca zu fahren und eine Finca zu mieten. Da Bogotá gerade „mitten im Winter war“, was heißt, dass es jeden Tag mehrere Stunden regnet, wollten wir etwas Sonne tanken. Ein Wochenende später hieß es dann für mich nach Líbano in Tolima zu fahren. Joshua, der Freiwillige des BDKJ, lud uns drei andere zu sich ein, um beim Sportfestival mit über 100 Kindern und Jugendlichen teilzunehmen. Das Festival hat er selbst organisiert und wir konnten ihm ein bisschen unter die Arme greifen. Das Wochenende nutzten wir gleichzeitig auch für einen Ausflug zu einer nahegelegen Finca, die Bio-Kaffee produziert. Die Besitzer haben uns zu sich eingeladen, um uns ihre Philosophie und Arbeit zu erklären und zu zeigen. Für mich war der Besuch in Lí- bano gleichzeitig auch die Möglichkeit, mich bei Bekannten aus dem Dorf zu verabschieden, da meine Zeit in Kolumbien bereits dem Ende zugeht. Dank der vielen Feiertage im Juni konnte ich außerdem mit einem Freund zu seiner Familie nach Boyacá reisen, die benachbarten Dörfer Ramiriqui und Jenesano besuchen und ein „Internationales Fest des Mais“ miterleben. Die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Menschen in diesem Departatmento hat mich wieder einmal stark beeindruckt und meinen kurzen Besuch mit viel Freude gefüllt. Auf dem Rückweg nach Bogotá machten wir einen Abstecher nach Villa de Leyva, einem alten Kolonialdorf, welches als „unbedingt sehenswert“ angepriesen wird und die Besucher mit seinem wunderschönen, alten Marktplatz in seinen Bann zieht. Zuletzt war ich ein Wochenende in der Nähe einer Stadt namens La Vega in Cundinamarca zelten und bin nach Ibagué gefahren, um mich dort von Freunden zu verabschieden. Da ich im September einige Wochen dort gewohnt habe, möchte ich nicht nach Deutschland zurück, ohne mich von den Leuten zu verabschieden, die mich in diesen Wochen begleitet haben und mir Zeit geschenkt haben. Nun liegt nicht mehr viel Zeit vor mir, bevor es für mich heißt, meine Zelte abzubauen und Freunden und Familie in Bogotá „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Wer weiß, wann man sich wiedersieht, ob man sich wiedersieht oder wo? Dieser Abschied erscheint mir jetzt schon sehr viel schwerer als der aus Deutschland, da die Möglichkeit besteht, sich eventuell nicht mehr wiederzusehen. Jedoch bin ich mir sicher, dass ich vielleicht nicht schon morgen, aber hoffentlich übermorgen nach Kolumbien zurückkommen werde! Das war es auch schon wieder, das nächste Mal hören wir uns in Deutschland und nicht mehr aus Bogotá. Wer mehr von meinen Erfahrungen wissen möchte oder Fotos sehen mag, ist herzlich eingeladen, nachzufragen und mir eine E-Mail zu schreiben. Eure Selena Unterstützt wird der Freiwilligeneinsatz durch den Trägerkreis Sozialer Dienst für Frieden und Versöhnung im Bistum Aachen sowie durch den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst der Bundesregierung, ein Gemeinschaftswerk des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Zivilgesellschaft. 34 | GEGENWIND 02/15 GEGENWIND 02/15 | 35 36 | GEGENWIND 02/15 Kalender Steckenborn RESTERAMPE| STECKENBORN August bis November 2015 Das KJG Bildungshaus „Gustavo Salgado Ramirez“ ist ein Selbstverpflegerhaus und befindet sich im Eifelort Steckenborn. Auf dem großen Gelände stehen drei einzelne Häuser, die mit insgesamt 38 Schlafplätzen ausgestattet sind. (Haus 1: 16 Betten, Haus 2: 16 Betten, Haus 3: 6 Betten). Jedes Haus kann separat gemietet werden. Belegungskosten Auf dem weitläufigen Außengelände befinden sich ein Kinderspielplatz, eine Fußballwiese, ein Naturspielplatz, Tischtennisplatten und eine Feuerstelle. www.kjg-bildungshaus.de Haus 1, Haus 2 ab 3. Übernachtung 124,00 Euro / Übernachtung 112,00 Euro / Übernachtung Haus 3 ab 3. Übernachtung 46,50 Euro / Übernachtung 42,00 Euro / Übernachtung 01020304050607080910111213141516171819202122232425262728293031 August SaSoMoDi MiDoFr SaSoMoDi MiDoFr SaSoMoDi MiDoFr SaSoMoDi MiDoFr SaSoMo Haus 1 Haus 2 Haus 3 010203040506070809101112131415161718192021222324252627282930 September DiMiDoFr SaSoMoDiMiDoFr SaSoMoDiMiDoFr SaSoMoDiMiDoFr SaSoMoDiMI Haus 1 Haus 2 Haus 3 01020304050607080910111213141516171819202122232425262728293031 Oktober DoFr Sa So MoDi MIDoFr Sa So MoDi MiDoFr Sa So MoDi MiDoFr Sa So MoDi MiDoFr Sa Haus 1 Haus 2 Haus 3 01020304050607080910111213141516171819202122232425262728293031 November So MoDi Mi Do Fr Sa So MoDi Mi Do Fr Sa So MoDi Mi Do Fr Sa So MoDi Mi Do Fr Sa So MoDi Haus 1 Haus 2 Haus 3 belegt unter der Woche belegt am Wochenende frei unter der Woche frei am Wochenende Unser Bildungshaus in Steckenborn hat eine neue Homepage. Klickt alle auf: www.kjg-bildungshaus.de GEGENWIND 02/15 | 37 38 | GEGENWIND 02/15 RESTERAMPE | KALENDER Kalender Veranstaltungen Mai-August 2015 Diözesantermine Pfarreitermine Sonstiges August 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 Solidaritätslauf 17 Leiterrunde in Venn 18 19 20 21 22 23 24 25 Betriebsausflug D-Stelle 26 27 28 29 30 September Oktober 01 02 03 04 Kinderwochenende 05 Männertag 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 DAS-Wochenende 19 20 21 22 23 24 25 26 Stiftungstag 27 Ehrenamtstag 28 29 30 31 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Fußballturnier MG Herbstcamp GruLeiKu Vorrunde Arbeitswochenende Impressum Herausgeber_ Diözesanleitung der Katholischen jungen Gemeinde im Bistum Aachen. Gegenwind erscheint 4x im Jahr. Gegenwind-Redaktion_ Viktoria Hautkappe, Alina Winkel, Paul Arns, Regina Dietze (Verantwortliche für die Herausgabe), Edith Mühlbeyer, Hannah Mühlbeyer, Lena Janßen, Henry Bohnen Design & Layout_ Katharina Mörsdorf Layoutumsetzung_ Judith Breuer Satz und Druck_ KjG- Druckerei, Aachen Auflage_ 450, erscheint 4x im Jahr Die namentlich gekennzeichneten Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Wir freuen uns über eingesandte Nachrichten. Kürzungen sind der Redaktion vorbehalten. Weiterverwendung der Artikel und Illustrationen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. November 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 AG Regionen MG MGV Beggendorf Diözesankonferenz GruLeiKu Zwischenrunde Anschrift_ Redaktion “Gegenwind” Katholische junge Gemeinde Eupener Str. 136 52066 Aachen Tel. 0241 169940 Fax. 0241 406213 [email protected] www.kjg-aachen.de GEGENWIND 02/15 | 39 40 | GEGENWIND 02/15
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