Argumentationsblatt Vaterschaftsurlaub Soll in der Schweiz ein bezahlter Vaterschaftsurlaub von 4 Wochen eingeführt werden? ZIEL In der Schweiz soll jeder Vater ab der Geburt seines Kindes einen 4-wöchigen Vaterschaftsurlaub erhalten. AUSGANGSLAGE Im Jahr 2005 wurde in der Schweiz die Mutterschaftsversicherung eingeführt. Diese ermöglicht einer Mutter, nach der Geburt ihres Kindes 14 Wochen Mutterschaftsurlaub zu nehmen. Während des Mutterschaftsurlaubs muss die Mutter nicht zur Arbeit gehen und erhält 80 Prozent ihres bisherigen Lohnes. Bezahlt wird dieser Lohn von der EO (siehe Infobox). Unternehmen haben die Möglichkeit, ihren Arbeitnehmerinnen auch einen längeren Mutterschaftsurlaub zu geben. Alles, was über die 14 Wochen Urlaub geht, wird jedoch nicht von der EO bezahlt. Einen Vaterschaftsurlaub gibt es in der Schweiz nicht. Ähnlich wie bei der Heirat oder einem Umzug steht einem Vater nach der Geburt seines Kindes aber mindestens ein freier Tag zu. Er kann aber auch einen unbezahlten Urlaub nehmen oder Ferientage beziehen. Bedingung dafür ist, dass der Arbeitgeber (wie auch bei allen anderen Ferien) einverstanden ist. Es gibt einzelne grössere Unternehmen, die freiwillig einen Vaterschaftsurlaub anbieten. Dieser dauert meist 10 bis 15 Tage. Bietet ein Unternehmen Vaterschaftsurlaub an, wird der Lohn nicht von der EO übernommen, sondern das Unternehmen selbst muss den Lohn bezahlen. ARGUMENTE DER BEFÜRWORTER §§ Ein Vaterschaftsurlaub hilft, Beruf und Familie aufeinander abzustimmen. Mit einem Vaterschaftsurlaub können sich die Eltern von Anfang an die Aufgaben teilen. §§ Heute können sich nur gutverdienende Väter nach der Geburt ihres Kindes einen unbezahlten Urlaub leisten. §§ Andere Länder in Europa kennen Vaterschaftsurlaub oder ähnliche Angebote teilweise schon seit Jahren. ARGUMENTE DER GEGNER §§ Der Vaterschaftsurlaub ist zu teuer. Dies führt für alle zu einer Belastung, da ein höherer Betrag in die EO einbezahlt werden muss. §§ In die EO müssen alle ArbeitnehmerInnen einbezahlen, also auch Personen, die keine Kinder haben wollen. Das ist nicht fair. §§ Sind Väter im Vaterschaftsurlaub, müssen die Arbeitgeber eine Stellvertretung finden. Dies bedeutet einen grossen organisatorischen Aufwand und zusätzliche Kosten für die Unternehmen. ERWERBSERSATZORDNUNG (EO) WAS WÜRDE SICH ÄNDERN? Neu soll jeder Vater nach der Geburt seines Kindes Vaterschaftsurlaub erhalten. Der Vaterschaftsurlaub dauert vier Wochen und die Väter erhalten wie die Mütter während dieser Zeit 80 Prozent des bisherigen Lohnes. Der Vaterschaftsurlaub soll wie der Mutterschaftsurlaub über die EO bezahlt werden. Unternehmen haben weiterhin die Möglichkeit, den Vätern freiwillig einen längeren Vaterschaftsurlaub zu geben. Die zusätzlichen Kosten für einen längeren Vaterschaftsurlaub bezahlt wie heute nicht die EO. Zwei verschiedene Personengruppen erhalten Erwerbsersatz über die EO: zum einen Personen, die Militärdienst, Zivilschutz oder Zivildienst leisten. Zum anderen Mütter während ihres Mutterschaftsurlaubs. Grundsätzlich erhalten diese Personen 80 Prozent des bisherigen Lohnes. Meistens wird dieser Betrag von der EO direkt dem Arbeitgeber bezahlt und der Arbeitgeber zahlt den betroffenen ArbeitnehmerInnen den normalen Lohn (Minimum 80 Prozent) weiter. Finanziert wird der Erwerbsersatz wie die AHV über Abzüge vom Lohn und über Arbeitgeberbeiträge. Aktuell werden von jedem Lohn 0,25 Prozent für die EO abgezogen. Der gleiche Betrag wird zusätzlich vom Arbeitgeber einbezahlt. mit Texten von avec des textes de con i testi di
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