Zusatz | RUBRIK 20 Familienpolitik ist bei allen

GESELLSCHAFT | Wahlen
Zusatz | RUBRIK
Die Schweiz
hat die Wahl:
Macht das
neue Parlament
unser Land
familienfreundlicher?
Wünsche
ans
Parlament
Familienpolitik ist bei allen Parteien Programm. Was aber brauchen Eltern
wirklich, um besser leben und arbeiten zu können? Väter und Mütter in
unterschiedlichsten Lebenssituationen sprechen Klartext.
Redaktion Karen Schärer Illustrationen Gabriela Gründler
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wireltern 10/2015
wireltern 10/2015
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GESELLSCHAFT | Wahlen
Marius Tschirky
«Schafft die
Heiratsstrafe
ab»
Liebes neues Parlament,
I
ch und meine Frau haben aus romantischen Gründen geheiratet. Und darum,
weil wir als Patchwork-Familie damit
auch ein Statement setzen wollten – auch
für die Kinder. Nun frage ich mich jedes Jahr,
wenn ich Steuern bezahlen muss, insgeheim,
ob es nicht besser gewesen wäre, wenn wir
einfach inoffiziell geheiratet hätten. Denn,
heidewitzka, für das Geld, welches wir dank
«Heiratsfalle» nun dem Steueramt abgeben,
könnten wir jedes Jahr chli in die Flitter­
wochen, unser Familienbudget wäre weniger
belastet. Die steuerliche Diskriminierung verheirateter Paare bitte hurtig abschaffen! Lang
lebe die Romantik.
mein Arbeitspensum erhöhen. Um das Einkommen zu verbessern, war eine Weiterbildung notwendig. Aber woher das Geld dafür
nehmen, ohne dafür Schulden zu machen?
Vom Parlament wünsche ich mir, dass es sich
für einkommensabhängige Weiterbildungstarife stark macht – damit Alleinerziehende
in Zukunft eine echte und faire Chance auf
dem Arbeitsmarkt haben und sich und ihren
Kindern die Existenz sichern können!
Geschäftsleiterin im Geburtshaus
Zürcher Oberland. Ihren eigenen Sohn
hat sie unter freiem Himmel am
Waldrand geboren. Rückblickend
empfindet sie die Geburt als
stärkendstes Erlebnis in ihrem Leben.
Die Schweiz
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Schweiz wohnt mit seiner sechsköpfigen
Familie im Kanton Appenzell.
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Danielle Estermann
«Faire
Chancen»
N
achdem ich alleinerziehend geworden war, war meine grösste
Sorge unsere finanzielle Situation. Um unser Einelternfamilien-Einkommen zu sichern, musste ich
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tut sich schwer
Bea Angehrn
Danielle Estermann ist stolze Mutter
zweier alleinerzogener, erwachsener
Töchter und Geschäftsführerin
Schweizerischer Verband alleinerziehender Mütter und Väter SVAMV, Bern.
Daniel Graf
Marius Tschirky spielt mit seiner
Bea Angehrn ist Hebamme und
«Vater werden
muss mehr
wert sein als
Zügeln»
B
eim Vaterschaftsurlaub sind wir
eine Bananenkisten-Republik. Ein
frischgebackener Papi hat oft nur
Anrecht auf einen freien Tag –
gleich viel wie beim Zügeln. Ich hoffe, das
neue Parlament macht den Weg frei für einen Vaterschaftsurlaub, der den Namen auch
verdient.
Daniel Graf,
42, Vater von
2 Kindern
(2/5 Jahre),
Kommunikationsstratege, Zürich
«eine ernsthafte
«Geburtshilfe:
hebammengeleitet!»
Familienpolitik
im Allgemeinen und
eine Väterpolitik
im Speziellen
zu gestalten».
D
ie gute Hoffnung hat in der heutigen Schwangerenvorsorge
kaum Platz. Werdende Eltern
werden von Untersuchung zu
Untersuchung gehetzt und landen aufgrund
der engmaschigen Kontrollen früher oder
später unweigerlich in einer Risiko-Kategorie, was wiederum die Grundlage für weitere Eingriffe bietet. Doch maschinelle Untersuchungen sind kein Ersatz für eine
ganzheitliche Begleitung, wie sie der internationale Hebammenkodex vorsieht. Hinzu
kommt, dass viele gängige Untersuchungen
sogar schädlich sind. Ein Beispiel: DauerCTG unter der Geburt schränkt die werdende Mutter in ihrer Bewegungsfreiheit
empfindlich ein und fördert durch Fehlauswertungen Interventionen. Ich fordere die
Politik nachdrücklich auf, endlich die Weichen für eine hebammengeleitete Schwangerenvorsorge und Geburtshilfe zu stellen.
Erste Anlaufstelle für Schwangere sollten
Hebammen sein, denn 85 Prozent der werdenden Mütter sind gemäss Weltgesundheitsorganisation gesund. Gebärende brauchen eine Eins-zu-eins-Begleitung, die es
ihnen ermöglicht, selbstbestimmt und in
Würde zu gebären. Ihre Kinder können so
ihren Weg ins Leben unter den bestmög­
lichen Voraussetzungen antreten.
wireltern 10/2015
wireltern 10/2015
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GESELLSCHAFT | Wahlen
Markus Theunert
«Elternschaft
ist kein
Hobby»
Wochen Mutterschaftsschutz nach jahrzehntelangem Kampf habt ihr gewährt. Das
wars. Die Schweiz gewährt keine Minute
Elternzeit. Keinen Franken Elterngeld. Keinen Anspruch auf Teilzeitarbeit während
der intensiven Kinderphase. Mit Irland
und Albanien sind wir auch das letzte Land
Europas, das seinen Vätern nicht mal bei
der Geburt eines Kindes ein paar Tage Zeit
gibt. Das ist einfach eine sackschwache
­Bilanz. Bitte verbessert sie!
Sabine Wiedmann
Markus Theunert ist Präsident von
männer.ch. Mit seiner Lebensgefährtin
und der gemeinsamen Tochter (2 Jahre)
wohnt er in der Stadt Zürich.
L
iebe Parlamentarier und Parlamentarierinnen, die Forschung
zeigt: Väterliches Betreuungs­
engagement wirkt sich positiv auf
die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung von Babys und Kindern aus,
stärkt die familiären Beziehungen, fördert
die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der
Mütter und hält Väter gesund. Die Bundesverfassung verlangt danach (Art. 8 Abs.
3), und auch die UNO-Kinderrechts­
konvention schützt das Recht der Kinder
auf alltagsnahen Kontakt zu Mutter und
Vater. In der Schweizer Familienrealität
bleibt es jedoch in 9 von 10 Familien beim
frommen Wunsch. Dafür tragt ihr mehr
als ein bisschen Mitverantwortung!
Natürlich könnt ihr sagen: Aber wir halten doch keinen Vater davon ab, sich zu
engagieren. Das stimmt. Ihr macht diesbezüglich einfach nichts. Also könnt ihr
nichts dafür?! Moment, so leicht könnt ihr
euch nicht in kindlicher Naivität aus der
Verantwortung stehlen. Denn euer Nichtstun hat Folgen. Eure Weigerung, eine
ernsthafte Familienpolitik im Allgemeinen
und eine Väterpolitik im Speziellen zu gestalten, ist unter dem Strich: verfassungswidrige Ungleichstellungspolitik.
Elternschaft ist kein Hobby. Elternschaft ist eine Aufgabe, die das Leben aller
Beteiligten auf den Kopf stellt. Das braucht
vor allem: Zeit. Aber was macht ihr? 14
24
«Weniger
Bürokratie,
bitte»
Sabine
Wiedmann,
Präsidentin der
Schweizerischen
Vereinigung der
Elternorganisationen (SVEO), lebt
mit ihrer Familie
in Aarau.
Liebe Politiker und Politikerinnen
V
ergesst nicht die vielen zivil­
gesellschaftlichen Organisationen, die sich mit viel Engagement, zahlreichen wichtigen
Dienstleistungen und Angeboten für Eltern und Familien einsetzen! In einem
Land, in dem kein Familienministerium
dafür sorgt, dass die Bedürfnisse von
­Familien wahrgenommen werden, braucht
es die wichtige Arbeit der Familien- und
Elternorganisationen umso mehr.
Gut, dass der Bund derzeit Finanzhilfen
an einige Dachverbände der Familien- und
Elternorganisationen gewährt. Doch es
gibt noch Verbesserungspotenzial: Bei der
Auswahl der geförderten Schwerpunkt­
bereiche sollte der Fokus auf der Erfahrung und Beurteilung der Fachorganisationen liegen. Wir wünschen uns auch
weniger Bürokratie beim Reporting und
eine Förderung über längere Zeiträume,
sodass Projekte nicht von heute auf morgen ohne Mittel dastehen und Nachhaltigkeit garantiert ist.
In diesem Sinne wünschen wir uns für
die neue Legislatur von Euch offene Augen
und Ohren für die unerlässliche Arbeit der
Familienorganisationen.
Andri Krämer alias
«Gschichtefritz» schreibt
Hörgeschichten für Kinder.
Der langjährige J&S-Leiter
und dreifache Vater lebt
mit seiner Familie in Zürich.
Andri Krämer
«Beiträge an
J&S sind gut
investiert»
L
iebe Parlamentarierinnen und Parlamentarier. Rund 100 Millionen
Franken im Jahr gibt der Bund im
Jahr für Jugend und Sport aus.
Das ist gut investiertes Geld. Denn: Was
Kinder in einem zweiwöchigen (Zelt-)Lager
mit auf ihren Lebensweg nehmen, kann
­ihnen weder die Schule noch das Elternhaus
bieten. Dasselbe gilt auch für die Kurse und
Lager der diversen Sportvereine mit knapp
einer Million Teilnahmen. Tausende Leiterinnen und Leiter engagieren sich ehrenamtlich in Jugendvereinen und leisten Grosses, um mehr als 50 000 Kindern prägende
Erlebnisse bieten zu können.
Doch ob das Budget für ihre Lager in
den kommenden Jahren zur Verfügung
steht, wissen Vereine wie Pfadi, Jubla und
Cevi aktuell nicht. Als ehemaliger Jungwächtler und langjähriger J&S-Leiter habe
ich die Budget-Debatten mit grossem Unmut verfolgt.
Liebe Parlamentarierinnen und Parlamentarier. Bitte sorgt dafür, dass es auch
nach Ende 2015 zu keinen Kürzungen der
J&S-Beiträge kommen wird.
wireltern 10/2015
GESELLSCHAFT | Wahlen
Ruedi Widmer
ist Cartoonist und
Grafiker, verheiratet
und Vater
von zwei Kindern.
Ruedi Widmer
«Mehr Teilzeit-Stellen
für Männer»
A
ls soweit zufriedener selbst­
ständig erwerbender TeilzeitFamilienvater empfehle ich
der Politik, Teilzeitstellen für
Männer in der Wirtschaft zu fördern. Mehrere voll arbeitende Männer meiner Väter­
generation sagten mir schon, sie bereuten
es, ihre Kinder kaum gesehen zu haben und
würden heute ein Teilzeitmodell wählen,
wenn es überhaupt verfügbar und besonders unter Männern besser akzeptiert wäre.
Weiter ist es mir ein Anliegen, dass auch
bürgerliche familienfreundliche Politikerinnen und Politiker endlich gegen die ungerechten Steuersenkungen für die Wirtschaft und Vermögende vorgehen. Einer
mittelständischen Familie nützt eine lachhafte ­Ersparnis von zweihundert Franken
bei den Steuern überhaupt nichts, wenn
deswegen der öffentliche Verkehr ausgedünnt, Infrastruktur nicht mehr gepflegt,
bei den Schulen gespart, Bibliotheken,
Sport- und Kultureinrichtungen geschlossen und überall Gebühren erhoben werden. Diese Umverteilung von unten nach
oben gefährdet den sozialen Frieden. Steuererleichterungen bei der Wirtschaft sollten nur ins Auge gefasst werden, wenn dadurch anständige Arbeitsplätze entstehen.
Das ist aber nur sehr beschränkt der Fall,
seit diese Politik en vogue ist.
Sibylle Stillhart
«Ich wünsche
mir kürzere
Arbeitstage»
I
ch wünsche mir vom neu gewählten
Parlament, dass es sich für bessere
Strukturen einsetzt, um erwerbstätigen Müttern und Vätern die Vereinbarung von Beruf und Familie auch tatsächlich zu ermöglichen. Konkret heisst
das beispielsweise für die Arbeitswelt, dass
Frauen gleich viel verdienen wie Männer,
dass nicht mehr so viel Wert auf Präsenz
gelegt würde, die Arbeitstage kürzer wären
und die Möglichkeit für Homeoffice tatsächlich bestünde. Und ebenfalls müssten
Teilzeitbeschäftigungen für Väter genauso
normal sein wie für Frauen. Was die gesellschaftlichen Strukturen anbelangt, wünsche
ich mir qualitativ gute Kitas (zum Beispiel
mehr Personal für Säuglinge und Kleinkinder), die bezahlbar oder gar gratis sind; zudem sollten Tagesschulen (von 9 bis 15 Uhr)
für alle Schüler eingeführt werden und während der 13-wöchigen Schulferien mit einem
alternativen Angebot weiterbetrieben werden. Solange das Schulsystem stillschweigend darauf abstützt, dass ein Elternteil –
meist die Mutter – zu Hause ist, können
Frauen Beruf und Familie nur sehr schwierig unter einen Hut bringen.
Dominique Schärer (44)
hat zwei kleine Buben und ist zu
60 Prozent berufstätig.
Dominique Schärer
«Kitas für
Behinderte»
Sibylle Stillhart ist Mutter, Journalistin
und Autorin des soeben erschienen
Buchs «Müde Mütter – fitte Väter»,
erschienen im Limmat Verlag.
A
ls Eltern eines mehrfach behinderten Kindes wissen wir
um das Privileg, in der Schweiz
zu wohnen. Hier ist unser
Sohn medizinisch bestens aufgehoben und
wird gefördert. In einer privilegierten Situ-
ation sind wir auch dank unserem privaten
Umfeld, verständnisvollen Arbeitgebern
und dem Wohnort Zürich mit einer der
ganz wenigen Kitas für intensiv pflege­
bedürftige Kinder. Trotzdem: Manchmal
wünschen wir uns, weniger kämpfen zu
müssen, vor allem um Leistungen der
­Invalidenversicherung.
Wir kennen Eltern, die trotz grossem
Pflegeaufwand in der Nacht kaum Nachtwachen durch die Kinderspitex zugesprochen erhielten und am Schlafmangel fast zugrunde gingen. An der Dauerbelastung
zerbrechen viele Familien. Zur Entlastung
und beruflichen Gleichstellung beitragen
würden auch mehr Kindertagesstätten, die
schwer behinderte Kinder aufnehmen.
­Damit solche Kita-Plätze entstehen und die
Eltern sie finanzieren können ohne zu verarmen, müsste sich die IV an den Kosten
beteiligen.
Vom neuen Parlament wünschen wir
uns ein spezielles Engagement für Familien
in besonderen Situationen: Familien mit
behinderten Kindern, Alleinerziehende
und armutsbetroffene Familien.
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GESELLSCHAFT | Wahlen
Michelle
Beyeler
ist Dozentin für
Sozialpolitik an der
Berner Fachhochschule,
verheiratet und
zweifache Mutter.
Michelle Beyeler
«Familienzeit
für alle»
Liebes neues Parlament,
I
ch wünsche mir eine Schweiz, in der die
Familienzeit den Platz und die Wertschätzung erhält, die sie verdient. Wer
Kinder grosszieht oder Angehörige
pflegt, leistet wertvolle Arbeit und erfährt
eine enge Beziehung und Freude. Dazu
braucht es viel Zeit – Familienzeit.
Es gibt Phasen im Leben, da ist der
­ edarf an Familienzeit besonders hoch.
B
Während der ersten Lebensjahre der Kinder, wenn ein Kind krank ist, oder wenn die
Pflegebelastung bei weiteren Angehörigen
sehr stark ist, müssten sowohl Männer wie
Frauen die Möglichkeit haben, sich von der
Erwerbsarbeit (teil)-beurlauben zu lassen.
Ein besonders grosses Pensum an Pflegeund Erziehungsarbeit fällt für Eltern grosser Familien und Alleinerziehende an. Fast
jede fünfte Alleinerziehende in der Schweiz
ist auf Sozialhilfe angewiesen. Auch grosse
Familien gehören überdurchschnittlich
häufig zu den «Working Poor» und müssen
beim Sozialamt anklopfen, um über die
Runden zu kommen. Wer die Familienzeit
wertschätzt, sollte dies nicht zulassen. Hier
braucht es endlich eine gute politische
­Lösung – z. B. Ergänzungsleistungen für
Familien – und zwar für die ganze Schweiz.
Ich wünsche mir Familienzeit für alle,
unabhängig von Geschlecht, Einkommen
oder Zivilstand. Erst dann ist die Wertschätzung der Familienarbeit mehr als ein
Lippenbekenntnis.
Florian Senn
schen Vater und Mutter aufzuteilen. Nach
den Geburten unserer drei Söhne hatte ich
jedes Mal die Möglichkeit, Vaterschaftsurlaub
zu machen. Als Selbstständiger war ich
jeweils in der privilegierten Lage, mir diesen
«Urlaub» selbst zu gewähren, und ich möchte
keinen Tag davon missen. Väter sollten dieses
Recht unabhängig von Einkommen und
Anstellungs­situation haben.
♦ Massnahmen zur Förderung von Teilzeitarbeit: Die Geburt eines Kindes verändert vieles – darauf müssen Gesellschaft und Arbeitswelt reagieren. Teilzeitarbeit – gerade auch für
Männer – sollte gefördert werden, und es
muss unablässig weitergekämpft werden für
Lohngleichheit für Männer und Frauen.
♦ Eine nachhaltige Energie- und Umwelt­
politik, die konsequent auf erneuerbare Energien setzt. Ich wünsche mir, dass auch unsere
Kinder und Kindeskinder noch auf unserem
wunderschönen Planeten leben können.
♦ Eine Asylpolitik, die nicht nur Zahlen,
sondern vor allem die betroffenen Menschen im Auge behält. Es sind Menschen
betroffen, Familien wie wir – dieser Gedanke muss im Zentrum stehen.
«Familien
wie wir»
Florian Senn
ist Vater von
drei Söhnen
(7,3 und 1),
verheiratet mit Eva,
Bassist bei der
Band Lovebugs und
«Fährimaa» auf dem
Rhein in Basel.
V
om Parlament wünsche ich mir:
♦ Ein neues Konzept für Elternzeit: Das Konzept des Mutterschaftsurlaubs sollte neu überdacht und eine Elternzeit eingeführt werden,
die es Eltern erlaubt, diese Zeit individuell nach
Familienmodell, Arbeitssituation und den
­eigenen Vorstellungen zu gestalten und zwi-
ist Jurist und
arbeitet an der
Uni Freiburg.
Er lebt mit
seiner Familie in
Freiburg.
Martin Widrig
«Es braucht
Reformen im
Steuerrecht»
E
ltern sind Schwerarbeiter: Mütter
wie Väter arbeiten je 70 Stunden
pro Woche. Umso mehr brauchen
sie Flexibilität und Entlastung,
LiLiBiGGs
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Kinde
<<Problem? Gelöst. Ich bin schwer auf Zack
und helfe gerne meinen Klassenkameraden.
Wenn sie’s dann begriffen haben, tüftle ich
an meinen ausgefallenen Erfindungen.>>
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Martin
Widrig
z. B. mit einem Ausbau von Krippen und
Tagesschulen oder bei der Wehrpflicht: Eltern sollten keine Wache an Wochenenden
oder Dienste im Ausland leisten müssen.
Und wer Zivildienst leistet, sollte dies im
selben (Teilzeit-)Pensum tun können wie
im Beruf, wenn Kinder betreut werden.
Eltern bleiben Eltern, auch wenn sie als
Paar auseinandergehen. Wenn das Parlament das Modell der alternierenden Obhut
weiter fördert, hält es diesen Grundsatz
hoch. Denn die alternierende Obhut, bei der
beide Elternteile die Betreuung der Kinder
zu je mindestens 30 Prozent übernehmen,
dient allen. Sämtliche in eine Trennung involvierten Stellen sollten verpflichtet werden, Kinder über ihre Rechte und Eltern
über die Bedürfnisse ihrer Kinder aufzu­
klären. In der Zivilprozessordnung sollten
Zwangsmediationen und – bei fehlender
Kooperation – Sanktionen explizit erlaubt
werden. Wichtig sind Ergänzungen im Steuerrecht: Heute wird zum Beispiel höher besteuert, wer Kindesunterhalt bezahlt und
hälftig betreut, als wer nur hälftig betreut.
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GESELLSCHAFT | Wahlen
Martin della Valle
«Respekt
und Schutz»
Martin
della Valle
ist Co-Präsident des
Dachverbands
Regenbogenfamilien
und lebt mit seiner
Tochter in Bern.
D
as wünsche ich mir von euch:
♦ Dass unsere gleichgeschlecht­
lichen Partnerschaften (nein, unsere Ehen) vor dem Gesetz den
gleichen Stellenwert haben wie alle anderen –
weil unsere Beziehungen gleich stark sind wie
die aller Schweizer und Schweizerinnen.
♦ Dass unsere Familien den gleichen Respekt erfahren wie alle anderen – weil sie
gleichermassen von Liebe und Fürsorge
­
­bestimmt und gleich viel wert sind.
♦ Dass unsere Kinder den gleichen recht­
lichen Schutz geniessen – weil auch ihren
­Eltern Schlimmes zustossen kann.
Es wäre doch schön, wenn ihr am Ende der
Legislatur sagen könnt: «Jetzt haben wir der
Schweiz wirklich geholfen – durch die Eheöffnung haben wir die Ehe gestärkt, weil mehr
Ehewillige sie eingehen dürfen; und durch
das revidierte Adoptionsrecht haben wir die
Familie gestärkt, weil jetzt alle Kinder in allen
Familien umfassenderen Schutz haben!»
Nathalie Sassine
«Betreuung
in Ferienzeit»
D
er Arbeitsmarkt braucht Menschen. Eltern sind Menschen.
Und Eltern benötigen Unterstützung, um dem Arbeitsmarkt gerecht zu werden. Ich wünsche mir:
♦ mehr bezahlbare Tagesschulen mit guter
I­ nfrastruktur, gesunder Ernährung und Hausaufgaben-Support.
♦ dass Betreuungsangebote auch während der
Ferienzeit zur Verfügung stehen, da Arbeit­
nehmer keine 13 Wochen Ferien haben.
♦ dass Auflagen vereinfacht werden, sodass
beispielsweise auch Rentner und Studenten
­unsere Schulkinder betreuen dürfen.
♦ Privatinitiativen wie «Co-Working mit
Krippe» ermöglicht und unterstützt werden.
♦ Arbeitgeber motiviert werden, regelmässige
Homeoffice-Tage vertraglich zu regeln.
Die Annahme, dass immer ein Elternteil zur
Verfügung steht, ist überholt. Gleichzeitig müssen Arbeitgeber ihr Bild von daueranwesenden
Arbeitnehmenden revidieren.
Glüc
kslos
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Muttermilchsauger für
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ermöglicht der neue Sauger «Calma», dass Ihr Baby das erlernte
Trinkverhalten beibehält. Wie an der Brust muss Ihr Baby ein
Vakuum erzeugen, damit Muttermilch fliesst. So kann es seinen
natürlichen Rhythmus beibehalten und regelmässig saugen,
schlucken und atmen, ohne den Sauger aus dem Mund zu geben.
♦ Der Wechsel zwischen Brust und Flasche war noch
nie so einfach
♦ Eine Saugergrösse reicht für die gesamte Stillzeit aus
Nathalie Sassine
ist Mutter von zwei
Kindern, Gründerin
von Mompreneurs
Schweiz, selbstständige Unternehmerin
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