Mehr zum Thema: Einsatz von „Plastik“ immer beliebter Auch kontaktlos bezahlen ist möglich Karten der Sparkasse sind für das System „Girogo“ schon fit – Der Handel muss noch nachrüsten WERRA-MEISSNER. Aufgrund des Verhaltens der Verbraucher, mehr mit Karte und weniger mit Bargeld zu bezahlen, sind die Geldinstitute nicht nur in Deutschland längst auf der Suche nach weiteren Bezahlformen. Begonnen wurde, das kontaktlose Bezahlen zu ermöglichen. Die Karte muss dazu nur noch auf das Kartenlesegerät aufgelegt werden. Während die Kunden der VR-Bank Werra-Meißner dies noch nicht machen können, hat die Sparkasse WerraMeißner alle Kunden bereits mit einer Karte ausgestattet, die über die „Giro- Ulrich go“ genannte Siebald Funktion verfügt. Auch sind längst nicht alle Geschäfte mit dem passenden Bezahlterminal ausgerüstet, sondern bisher eher noch wenige. Das Akzeptanzstellennetz sei noch im Aufbau, sagt Sparkassen-Pressesprecher Ulrich Siebald. Es gebe vereinzelt aber auch schon welche im Werra-Meißner-Kreis. Die VR-Bank ist nach Aussage ihrer Pressesprecherin Melanie Walter aber bereits dabei, bei allen ihren HändlerKunden die notwendige tech- nische Voraussetzung für das kontaktlose Bezahlen zu schaffen. Sogar das Mobiltelefon soll künftig zum Bezahlen eingesetzt werMelanie den können. Walter Die neue Möglichkeit des Bargeldabhebens am Geldautomaten per Handy findet Melanie Walter „sehr innovativ“, zumal dann nicht einmal mehr eine Karte benötigt wird. Die VR-Bank-Sprecherin geht davon aus, dass das Bezahlen per Handy in Zukunft eine Rolle spielt. Das System wird seit längerem schon getestet, weiß auch Sparkassen-Sprecher Siebald. Er ist aber noch nicht überzeugt davon, verweist er auf etliche nicht ausgeräumte Unsicherheitsfaktoren. (sff) ARTIKEL UNTEN Bei Verlust sofort über 116 116 sperren lassen Einige Ratschläge und Verhaltensregeln zur Sicherheit im Umgang mit den verschiedenen Zahlungskarten D as Bezahlen mit einer Kredit- oder EC-Karte wurde nicht zuletzt eingeführt, weil das Plastikstück mit Magnetstreifen und Chip für sicherer erachtet wird als Bargeld. Wir haben die Tipps von Sparkasse und VR-Bank, die häufig identisch sind, zusammengefasst. hungsweise bei Kartenmissbrauch tun? Im Betrugsfall soll man die Karte sofort sperren lassen. Dafür gibt es den bundesweit einheitlichen Sperrnotruf 116 116. Man sollte zudem die Bank, von der man die Karte hat, informieren und Anzeige bei der Polizei erstatten. ? ? ! Was soll man bei Diebstahl von Kreditkarte und GiroCard (früher: EC-Karte) bezie- ! Ist noch etwas sinnvoll, wenn man die Karten hat sperren lassen? Man sollte auch die letzten Umsätze mit der Kreditkarte genau prüfen, ob nicht womöglich schon missbräuchliche Umsätze vorhanden sind. Die Banken haben übrigens auch Kontrollunternehmen, die sich melden, sobald bei einem Kunden auffällige Umsätze ermittelt werden. ? Müssen Kunden bei Kartenmissbrauch den Schaden selbst tragen, wenn auch vielleicht nur anteilig? Der Kunde haftet bei der Sparkasse nur, wenn er seine Sorgfaltspflicht grob fahrlässig vernachlässigt hat. Das trifft beispielsweise zu, wenn man seine geheime PIN-Nummer auf die Karte geschrieben hat. Wer ordentlich mit seiner ! Betrug mit Giro-Card: Sparkasse und VR-Bank geben Tipps, um das Risiko zu minimieren. Archivfoto: dpa Kreditkarte umgeht, ist maximal mit 50 Euro haftbar. Bei der VR-Bank Werra-Meißner ist der Kartenmissbrauch versichert. ? Apropos: Mittlerweile gibt es Versicherungen, die Bankkunden gegen Kartenbetrug absichern. Ist es ratsam, eine solche abzuschließen? Für die VR-Bank ist dies aufgrund ihrer bankseitigen Versicherung nicht relevant. Auch die Sparkasse hält eine solche Versicherung für nicht notwendig. ! ? ! Wie wird Risiken bei der Kartenzahlung begegnet? Seit einiger Zeit schon können sich Kunden von Sparkasse und VR-Bank ihre PINselbst wählen. Dann dürfte man sie sich leichter merken können. Zusätzlich gilt, die Eingabe der PIN vor den Augen von Dritten unbedingt zu schützen. Als sehr wichtig wird auch erachtet, dass die Kunden ihre Karte(n) auf der Rückseite unterschrieben haben. Darüber hinaus werden die Sicherungssysteme beispielsweise der Geldautomaten ständig verbessert. ? Was passiert, wenn man in einem Geschäft während des Bezahlvorgangs auf dem Beleg unterschreiben muss? Die Unterschrift könnte doch einfach gefälscht werden. Oder es kommt vor, dass Kassierer nicht richtig hinschauen. Beim Bezahlen mit Karte sind auch die Händler gefordert. Oftmals wird aus Zeitgründen nicht geprüft, ob die Unterschrift auf dem Kassenbeleg mit der Unterschrift auf der EC- oder Kreditkarte übereinstimmt. In Betrugsfällen mit Kreditkarten, bei denen ! kein Verschulden des Karteninhabers vorliegt, haftet dieser auch nicht. Allerdings: Beim Bezahlen mit EC-Karte entscheidet immer der Händler, ob der Kunde seine PIN eingeben muss oder ob eine Unterschrift ausreicht. Bei letzterem handelt es sich um das klassische Lastschriftverfahren. Dies nutzten einige Händler, um Kosten zu sparen. (sff) Tipps der Polizei zu diesem Thema gibt es auf http://zu.hna.de/kk-tipps2015 Eine Frage noch Bleibt das Bargeld? I n den USA wird seit Jahrzehnten so gut wie alles mit der Kreditkarte bezahlt. Gleichwohl gibt es in den Staaten nach wie vor den Dollar in Scheinen und Münzen. Wie schätzen die Pressesprecher der beiden größten Geldinstitute im Werra-Meißner-Kreis die Zukunft des Bargelds insbesondere bei uns in Deutschland ein? Glauben Sie, dass Bargeld irgendwann komplett überflüssig wird? ULRICH SIEBALD, SPARKASSE: Ja. Aber ich kann es mir noch nicht vorstellen. Das ist ein kulturelles Thema in Deutschland. MELANIE WALTER, VR-BANK: Mittelfristig nein, jedoch wird ein deutlicher Rückgang an Bedeutung erwartet. (sff)
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