Markgräfler Tagblatt - VR-Bank eG Schopfheim

Entfesseltes Spiel beim Tisch-Konzert
Markgräfler Tagblatt, 03.08.2015 23:00 Uhr, Hans-Jürgen Hege
„Wilfrieds Röschs böhmische Freunde“ brachten mit ihren Tisch-Konzerten das Publikum völlig aus dem Häuschen insgesamt waren 800 Gäste erschienen. Fotos: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt
Von Hans-Jürgen Hege
Schopfheim. „Nachhaltig“ sollte es sein, das Geschenk, das die VR-Bank ihren Kunden und sich selbst
zum 150. Geburtstag zu machen gedachte. So jedenfalls begründete Bankchef Bernhard Schlageter den
feurigen Abend unterm Kupferdach als vierte Etappe einer Serie von markanten Meilensteinen im
Jubiläumsjahr.
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Rund 800 Kunden des Hauses durften sich am Samstag als echte Freunde von „Wilfried Röschs
böhmischen Freunden“ fühlen. Denn eines der letzten Konzerte des beliebten Orchesters, das nach 27 sehr
aktiven und erfolgreichen Jahren das Handtuch wirft, hat die VR-Bank nach Schopfheim geholt.
Dass das gelang, verdanke man nicht zuletzt guten Kontakten zu erstklassigen Musikern, zu denen VRBank-Prokurist Jürgen Wenk zählt. „Wir haben in den vergangenen Monaten einiges erlebt, viele
Menschen glücklich gemacht. Aber so viele fröhliche Menschen wie heute waren noch nie da“, freute sich
Schlageter über den vollen Saal, in dem wahrhaftig kaum mehr die berühmte Maus Platz gefunden hätte.
Natürlich sorgte wohl das 100-Prozent-Sponsoring der Bank mit für den Andrang. Großen Anteil aber hatte
gewiss das berühmte Orchester, das in der Profiliga spielt, aber aus Hobby-Künstlern besteht. „Ein
stimmungsgeladenes Konzert, das unter die Haut geht“, hatte die Bank ihren Kunden angekündigt und
gewünscht.
Was die Gäste dann unterm Kupferdach erwartete, war noch ein bisschen mehr. Denn nachdem die „alten
Säcke“, eine Formation, die beim Polkafestival jüngst in Sallneck den Sieg errang, die Stimmungswogen in
Gang gebracht hatten, ließ Wilfried Rösch seine Mannen schleunigst Wellenreiten.
Alle, aber auch wirklich alle Register wurden gezogen, um die Stimmung auf hohem Level zu halten. Ein
Kunststück. Und zwar schon deshalb, weil sich die musikalische Reise durch Böhmen und Mähren, Bayern
und Österreich hinzog. „Es wird lange dauern“, hatte Bernhard Schlageter angekündigt, „wir werden uns
erst am 2. August von ihnen verabschieden. Und das hieß: Nach Mitternacht erst war Schluss mit lustig.
Erst dann kletterten die Musikanten nicht mehr auf den Tischen im Saal herum, um das Publikum hautnah
aus dem Häuschen zu bringen. Erst dann hörte der entfesselte Dirigent auf der Bühne auf, sich und sein
Orchester lautstark in Rage zu bringen. Und erst dann gaben es die Solisten, die Sänger und Sängerinnen
auf, sich im tosenden Beifall des begeisterten Publikums zu aalen.
Szenenapplaus und stehende Ovationen am Fließband waren der verdiente Lohn für einen überaus
gelungenen Abend mit Blasmusik nonstop, nur unterbrochen von einer kurzen Pause und von einer
witzigen Moderation, die zwar manchmal ein wenig unter die Gürtellinie zielte, aber nicht darunter litt.
„Wir wollen sie mit Polken, Walzern und Märschen verwöhnen, die nicht auf Notenblättern zu finden sind
und die uns wie ihnen vielleicht gerade deshalb so gut gefallen“, erläuterte der Moderator das Erfolgsrezept
des Dirigenten und Komponisten Wilfried Rösch, dessen Orchester wie schon erwähnt nicht weiter machen
will. „Am 21.11. geben wir unser letztes Konzert in Empfingen direkt am Spätzle-Highway von Singen
nach Stuttgart, dann werden wir von der Bildfläche verschwinden“, wurde schließlich angekündigt. Aber
nicht wenige im Saal begannen zu hoffen, dass sich die Abschiedstournee der Ausnahmemusiker noch
lange hinzieht.
Begonnen hatten die Jubiläumsfeierlichkeiten der VR-Bank mit einer Zeitreise, zu der die Bank-Mitarbeiter
die Gäste bei der Vertreterversammlung mitnahmen. Dann weihte die VR-Bank den Spielplatz im AnnaKym-Garten ein, der vom Geburtstagskind mit 50 000 Euro gesponsert worden ist. Dritte „Begünstigte“
war die Sozialstation, der die Bank zwei neue Fahrzeuge im Wert von je 10 000 Euro spendierte.