1. Benennen Sie alle funktionellen Gruppen, welche in den folgenden Molekülen vorhanden sind. Alkane und Wasserstoffatome gelten nicht als funktionelle Gruppen. AROMAT CYANO CN primäres AMIN H2N AROMAT NITRO O2N F HALOGEN SÄUREAMID O HO O CARBONSÄURE 3-Fluor-5-nitrobenzonitril N H ALKEN OMe SÄUREAMID H N O O ESTER Penicilin F Aspartam THIOETHER S N O SÄUREAMID OH O CARBONSÄURE 2. Benennen oder zeichnen Sie folgende Verbindungen nach den IUPAC-Regeln. O F O OH O H OH HO (S)-2-Cyclopropyl-4-fluor2-methylpentan (1R,2R)-1-Ethyl2-methoxycyclopentan (1S,2R)-Cyclohept3-en-1,2-diol 4-Hydroxy-3methoxybenzaldehyd (Vanilin) O (1E,4E)-1,5-Diphenylpenta-1,4-dien-3-on O (5R)-5-(1-methylethyl)-hept-6-ensäureethylester O 3. Welche der folgenden Verbindungen sind aromatisch, welche sind anti- oder nichtaromatisch? N H AROMATISCH 10 -Elektronen ANTIAROMATISCH 4 -Elektronen NICHTAROMATISCH kein zyklisiertes -System H S ANTIAROMATISCH 4 -Elektronen AROMATISCH 6 -Elektronen AROMATISCH 14 -Elektronen zyklisches, planares, konjugiertes -System mit 4n + 2 -Elektronen (aromatisch). Antiaromatisch mit 4n -Elektronen. 4. Welche Produkte entstehen bei der Chlorierung von cis- und trans-Buten mit Chlorgas? Welches Produkt entsteht durch die Addition von HCl an But-1-en? Welche Regel müssen Sie hierbei beachten? S Cl B Cl2 Cl B S Cl Rückseitenangriff Cl Enantiomere (Bild und Spiegelbild) Cl2 A Cl R Cl A R Cl HCl Cl B Cl Cl Identisch (meso-Verbindung) A Cl Cl S Cl B A Cl R Rückseitenangriff H + Cl HCl Cl H H primäres Carbokation INSTABIL Cl Cl rac-2-Chlorbutan sekundäres Carbokation Markovnikov-Regel Cl 5. Welche Produkte entstehen bei dieser Eliminierung? Welches ist das thermodynamisch stabilere Produkt? Handelt es sich um eine E1 oder eine E2 Eliminierung? Wie sieht der Mechanismus aus? OH H2SO4 T H OH H + H2SO4 HSO4 H O H H A H2O E1-Reaktion A 2-fach substituiertes Alken H B B 3-fach substituiertes Alken Hauptprodukt Hinweis: Unter Verwendung von HCl würde 1-Methylchlorcyclohexan via SN1 entstehen. Da das gebildete Chlorid-Ion ein Nucleophil ist. 6. Die Wiliamson‘sche Ethersynthese dient zu Herstellung von symmetrischen und unsymmetrischen Ethern. Wie würden Sie Ether A aus einem beliebigen Alkohol herstellen? Welcher Reaktionstyp liegt dieser Reaktion zugrunde? Was ist ein mögliches Nebenprodukt? Nucleophile Substitution 2. Ordnung (SN2) an Halogenalkanen O - A O H3C H Br + H3C H HS Br H O CH3 + Br S (S)-2-Brombutan Inversion der Konfiguration Eliminierung als Nebenreaktion + Br HO geht nicht, da Brombenzol kein SN-Reaktionen eingehen kann. Brombenzol ist ein elektronenreicher Aromat, der elektrophile aromatische Substitutionen eingeht. 7. Die Synthese von Aspirin (Acetylsalicylsäure, A) erfolgt durch Acylierung von Salicylsäure mit Essigsäureanhydrid bei erhöhter Temperatur. Setzt man eine katalytische Menge von DMAP (B) und eine Base, wie Triethylamin N(Et)3, zu, verläuft die Reaktion bei Raumtemperatur und in viel kürzeren Zeiten. Erklären O O Sie diesen Befund. O OH O N O O O , NEt3 O O OH O HNEt3 N OH N N A O O N NEt3 B N N O N H OH OAc Resonanzstruktur zeigt, dass dieses Intermediat stabilisiert ist. O O N A Reaktivität gegenüber Nuc- nimmt ab N N COOH COOH N ist positiv geladen, DMAP sehr gute Abgangsgruppe, da nach Reaktion ein neutrales Molekül entsteht O O N O > R Cl R O O > N > R O R R O N Säurechlorid Sehr gute Abgangsgruppe stark positiv polarisiert Säureanhydrid Ester R 8. Welche Produkte erhalten Sie bei der Nitrierung von Nitrobenzol und Anisol (Methoxybenzol)? Wie sieht der Mechanismus aus? H + O H N O O H2SO4 HSO4 O N O O H N O O H Nitronium-Ion = E+ H2O O N O O N O O N O O N O -M-Effekt O Me Me O O Me O Me O Me +M-Effekt O N O O N O O NO2 N NO2 H ortho/para positive Ladung neben der NO2-Gruppe SCHLECHT meta O Me O NO2 O2N weitere Resonanzstrukturen H NO2 O2N weitere Resonanzstrukturen O Me O NO2 Me H NO2 H meta weitere Resonanzstrukturen ortho/para Freies Elektronenpaar stabilisert positive Ladung GUT weitere Resonanzstrukturen 9. Die Sanger-Methode, benannt nach Frederik Sanger, britischer Biochemiker und Nobel-Preisträger, ist eine chromatographische Methode zur Endgruppenbestimmung von Proteinen. Dabei wird 1-Fluor-2,4-dinitrobenzol mit der N-terminalen Aminosäuresequenz umgesetzt und anschließend das Peptid hydrolysiert. Um welche Reaktion handelt es sich und wie verläuft der Mechanismus? Peptid O O R F Peptid NH2 NO2 O H2 N F Peptid NO2 R NO2 R NO2 HF NO2 HO NO2 O Hydrolyse im Sauren od. enzymatisch Nucleophile Aromatische Substitution SNAr R • Nur bei stark desaktivierenden Aromaten • Abgangsgruppe muss vorhanden sein NH NH Peptid-Oligomere + NO2 NO2 Unterschiedliche Chromatographie-Retentionszeiten in Abhängigkeit von der Aminosäure H2 O Peptid N F N NO2 O H2 O Peptid N F N H2 Peptid N F O NO2 O N O NO2 H2 Peptid N F O N O NO2 H2 Peptid N F NO2 NO2 10. Wie würden sie Verbindung A mit Hilfe einer Grignard-Reaktion herstellen? Wieso ist die Wahl des Lösemittels so wichtig? OH CH3 A MgBr + O OH O + MgBr CH3 O H3C MgBr + A Für die Synthese benötigt man Ether, z.B. Diethylether oder THF. Grignard-Verbindungen sind starke Basen und daher nicht kompatibel mit protischen Lösemittel, wie z.B. Wasser, Essigsäure oder nucleophil-angreifbare Verbindungen wie Essigsäureethylester, Aceton, Acetonitril usw. 11. Reduzieren Sie Keton A mit LiAlH4 und benennen Sie das Produkt nach der IUPAC. Wie verläuft der Mechanismus? Wieso ist die Wahl des Lösemittels im Falle von LiAlH4 so wichtig? O LiAlH4 O A O Al H ETHER H Al H H O AlH3 O H H 4 H2O Al(OH)3 Carbonyl-Verbindung LiAlH4 reduziert OH R-COCl + H R-CHO, R-COR + R-COOR + R-COOH, R-CN + R-CONR2 + (rac)-1-Cyclopentylpropan-1-ol
© Copyright 2025 ExpyDoc