ZeitRuf Zeitschrift zur biblischen Orientierung für Bekennende Christen Nr. 1/2016 / 1. Quartal / 27. Jhrg Editorial Liebe Glaubensgeschwister, liebe Leser! D er Apostel Johannes sagt: „Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind jetzt viele Antichristen aufgetreten; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist“ (1Joh 2,18). Diese Worte schrieb Johannes schon ca. 90 n.Chr. Wieviel mehr ist es heute der Fall, dass antichristliche Entwicklungen sich breitmachen. Satan versuchte immer schon, das Wort Gottes zu verdunkeln, die Menschen zu verführen und sie an irdische Dinge zu binden. Das Ziel war und ist immer die Anbetung des Teufels, genauso wie er es bei unserem Herrn Jesus Christus versucht hat: „Wiederum nimmt ihn der Teufel mit auf einen sehr hohen Berg und zeigt ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und spricht zu ihm: Dieses alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest!“ (Mt 4,8-9). Doch Gott sei Dank durchschaute unser treuer Heiland diese Machenschaften und Satan musste weichen. Doch der gefallene Mensch hat diese Möglichkeit nicht, er kann dem Teufel und seinen listigen Anschlägen nicht widerstehen und geht in die Falle. Deshalb ist das Opfer Jesu Christi, durch das er die Macht Satans gebrochen hat, die einzige Möglichkeit für den Menschen, sich aus den Fängen dieses Menschenmörders zu befreien. Ist das nicht eine herrliche Botschaft auch für den heutigen Menschen, der meint, „aufgeklärt“ und modern zu sein und ohne den lebendigen Gott auskommen zu können? Die heutige Welt steht in einer gewaltigen Zerreißprobe, wir werden Zeugen großer Umwälzungen. Denken wir nur an die Flüchtlingskrise vor allem in Europa, an die Konfliktherde zwischen den großen Blöcken Russland, Amerika und China. Dazu kommen wirtschaftliche Unwägbarkeiten und gesellschaftliche Verwerfungen, die dem Wort Gottes diametral entgegenstehen. Dadurch werden Probleme geschaffen, die auf Dauer nicht mehr zu bewältigen sind. Somit können wir mit Fug und Recht sagen, dass die Autonomie des Menschen, los vom lebendigen Gott, voll und ganz gescheitert ist. Nur der Mensch, der durch Jesus Christus die Schuld- und Todesfrage gelöst hat, erhält eine ewige Zukunft. Er hat dadurch auch einen positiven Einfluss auf alle Bereiche des Lebens (s. z.B. Joseph im Alten Testament). Internes: Wir beten schon längere Zeit für größere Räume für unser Büro, da die jetzige Arbeitsstätte inzwischen einfach zu klein geworden ist. Nun hat der neue Besitzer unserer alten Büroräume uns angeboten, wieder dorthin zurückzukehren. Nach weiterem Gebet und Absprache mit den Brüdern haben wir das Angebot angenommen. So werden wir auf den 1. Mai 2016 umziehen und sind dann wieder an der Gräfrather Str. 72a zu erreichen. Dies bedeutet für uns einen Glaubensschritt, aber wir wissen uns in der Hand unseres treuen Heilandes Jesus Christus geborgen, der diejenigen versorgt, die zuerst nach seinem Reich und seiner Gerechtigkeit trachten (Mt 6,33). Das wollen wir von Herzen tun. In herzlicher Verbundenheit Ihre Zeitruf-Redaktion Der Kampf zwischen Fleisch und Geist E s zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel: Der Kampf zwischen der fleischlichen, sündigen Natur des Menschen und dem geistlichen Leben, das nur der Sohn Gottes, Jesus Christus, uns geben kann. Durch den Sündenfall ist der Mensch dem geistlichen Leben entfremdet und er wurde als Folge davon dem Tod, auch dem leiblichen, unterworfen. Die Bibel nennt den Menschen deshalb „natürlich“: „Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wer- den muss“ (1Kor 2,14). Geistliche Dinge kann er nicht beurteilen, es ist ihm eine Torheit. Diese mangelnde Urteilsfähigkeit führt dazu, dass solche Menschen über geistliche Wahrheiten spotten, lästern und im schlimmsten Fall auch diejenigen verfolgen, die ein wahrhaft geistliches, d.h. vom Heiligen Geist geleitetes Leben führen wollen. Die heutige Zeit ist voll von solchen Spöttern, die sich über Jesus Christus und die Bibel lustig machen. Nichts und niemand ist ihnen heilig, sie meinen, sich alles erlauben zu können und berufen sich auf uneingeschränkte Presse- und Meinungsfreiheit. Doch Res- pektlosigkeit und Gottlosigkeit rächt sich eines Tages. Der Volksmund sagt trefflich: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“ Dieses Verhalten zeigt nur zu deutlich, dass die Bibel den Menschen richtig einschätzt und beurteilt - und sie zeigt auch die Konsequenzen auf: Gott lässt sich nicht spotten (Gal 6,7) und der gewaltige Schall aus dem Mund Gottes wird in den Ohren der Spötter gellen, so dass ihnen Hören und Sehen vergehen wird. Sie erkennen nicht den unermesslichen Reichtum des Wortes Gottes, der sich im allgenügsamen Opfer Jesu Christi zeigt, Inhalt: Berichte und Kommentare (S. 3-5); Aktuelles aus dem Missionsfeld (S. 6); Kurz vor Zwölf: Die Auslegung der Offenbarung, Teil 85 (S. 7-8); Zeit-Lupe: Den endzeitlichen Glaubensabfall überwinden, Teil 1 (S. 8-10); Zeit-Zeugen: Louis Vogel: Mein Zeugnis - vom religiösen Dogma zum biblischen Glauben, Teil 12 (S. 10-12); Aktuelle Hinweise und Termine (S. 12) Seite 2 HERR ist Jesus Christus Zeitruf Nr. 1/16 der uns doch von unserer Sünde retten will. Doch die meisten Menschen gehen achtlos an diesem Reichtum vorbei, weil sie ihr Herz durch Unglauben verschließen. Sie weigern sich, Jesus Christus als sündlosen Gottessohn zu akzeptieren. Jesus forderte die Pharisäer auf: „Wenn ich nicht die Werke meines Vaters tue, so glaubt mir nicht! Tue ich sie aber, so glaubt doch den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubt, damit ihr erkennt und glaubt, dass der Vater in mir ist und ich in ihm!“ (Joh 10,37-38). Jesus Christus tat die Werke, die ihn als Messias, als Retter, auszeichneten, vollumfänglich. Als Johannes der Täufer im Gefängnis saß und anfing zu zweifeln, ob Jesus der verheißene Christus sei, ließ Jesus ihm ausrichten: „Geht hin und berichtet dem Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde werden sehend, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote werden auferweckt, Armen wird das Evangelium verkündigt“ (Lk 7,22). Die Pharisäer und Schriftgelehrten weigerten sich, diese Fakten zur Kenntnis zu nehmen und verharrten im Unglauben, dem Trotz ihres Herzens. Der Blindgeborene wies auf diese messianischen Werke hin: „Wir wissen aber, dass Gott nicht auf Sünder hört; sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er. Von Ewigkeit her hat man nicht gehört, dass jemand einem Blindgeborenen die Augen geöffnet hat. Wenn dieser nicht von Gott wäre, so könnte er nichts tun!“ (Joh 9,31-33). Und was taten die Pharisäer? Sie fertigten ihn schroff ab: „Du bist ganz in Sünden geboren und willst uns lehren? Und sie stießen ihn hinaus“ (Joh 9,34). Er wurde aus der Synagoge ausgestoßen, was damals ein schwerwiegender Ausschluss vom religiösen Leben und eine Ächtung im Alltagsleben bedeutete. Dieser Kampf zwischen Geist und Fleisch, Wahrheit und Lüge, zwischen Segen und Fluch, Glauben und Unglauben tobt seit dem Sündenfall. 1. Isaak ist der verheißene Sohn Abrahams Eines der eindrücklichsten Beispiele, wohin eigenmächtiges, fleischliches Handeln und Unglauben führte, ist die Geschichte Abrahams und seiner Söhne Isaak und Ismael. Nachdem Gott mit Abraham einen erneuten Bund geschlossen hatte, verhieß er ihm einen Sohn, der aus seinem Leib hervorgehen sollte (1Mo 15,4). Und nicht nur das: er sollte der Vater einer unzählbaren Nachkommenschaft sein (1Mo 15,5). Abraham glaubte dem Herrn, er vertraute seiner Allmacht, dass er das menschlich Unmögliche schaffen konnte: In ihrem hohen Alter ein Kind zu bekommen. Doch Sarah zweifelte und hegte einen Plan, um die Sache auf jeden Fall zum Erfolg zu führen: Sie überredete Abraham, mit ihrer Magd Hagar einen Nachkommen zu zeugen (1Mo 16,2). Abraham vergaß alles, was Gott ihm gesagt und ihm verheißen hatte. Er ließ sich auf den Vorschlag Sarahs ein und nahm Hagar zu seiner Frau und sie gebar ihm Ismael. Dieser Unglaube und dieses fleischliche Handeln beschert uns bis heute die Auseinandersetzung der Nachkommen Ismaels (die arabischen Völker) mit denen des verheißenen Isaak (Israel), aus dessen Linie der Erlöser Jesus Christus stammt. Paulus zeigt uns dies anschaulich in Gal 4,21-31: „Es steht doch geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der [leibeigenen] Magd, den anderen von der Freien. Der von der Magd war gemäß dem Fleisch geboren, der von der Freien aber kraft der Verheißung. (…) Wir aber, Brüder, sind nach der Weise des Isaak Kinder der Verheißung. Doch gleichwie damals der gemäß dem Fleisch Geborene den gemäß dem Geist [Geborenen] verfolgte, so auch jetzt. Was aber sagt die Schrift? ‚Treibe die Magd hinaus und ihren Sohn! Denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien‘. So sind wir also, Brüder, nicht Kinder der [leibeigenen] Magd, sondern der Freien.“ Bis auf den heutigen Tag hat sich an diesem Konflikt nichts geändert. Die Söhne Ismaels hassen die verheißene Nachkommenschaft Isaaks und verfolgen sie bis aufs Blut. Wieso sonst sollte das kleine Fleckchen Israel zwischen seinen riesigen arabischen Nachbarn so umkämpft sein? Nur die Bibel gibt uns eine schlüssige Antwort darauf. Das Fleischliche verfolgt immer das Geistliche, das lernen wir von Paulus. Dahinter steckt der Widersacher Gottes, der Teufel, der alles Göttliche vernichten will und der einen unbändigen Hass gegen Jesus Christus und alle, die ihm nachfolgen, hegt. Israel hasst er, weil Jesus Christus ein Jude war: „denn das Heil kommt aus den Juden“ (Joh 4,22). Der Satan will auch mit allen Mitteln verhindern, dass die unerlösten Menschen mit dem Evangelium in Berührung kommen, geistlich erweckt werden, sich bekehren und Vergebung ihrer Sünde und ewiges Leben erhalten. Die Methoden sind unterschiedlich, das Ziel immer dasselbe. Mit Abraham und seiner Familie ist Gott letztendlich doch zum Ziel gekommen: Isaak, der verheißene Sohn, wurde geboren. Über seine Linie setzte sich der Segen fort, auch wenn es dort Unglauben oder Herzenshärtigkeit, Sünde und Schuld gab. Gott fand immer wieder Menschen, die ihn fürchteten und ihm von Herzen dienten. 2. Jesus Christus ist das Brot des Lebens In Johannes Kap. 6 lernen wir, wie göttlich gewirkte Worte Jesu von den Menschen gänzlich falsch verstanden wurden. Dieser fleischliche Unverstand hat bis heute ernste und schädliche Auswirkungen. Jesus sprach zum Volk: „Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt. Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns [sein] Fleisch zu essen geben? Darum sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich um des Vaters willen lebe, so wird auch der, welcher mich isst, um meinetwillen leben. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; es ist nicht wie das Manna, das eure Väter gegessen haben, und sind gestorben; wer dieses Brot isst, der wird leben in Ewigkeit!“ (Joh 6,51-58). Viele seiner Jünger hielten das für eine harte Rede und wendeten sich von Jesus ab (Joh 6,60). Doch warum? Sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht und zogen deshalb falsche Schlüsse (Joh 6,52). Sie meinten in ihrem Unverstand, Jesus buchstäblich aufessen und sein körperliches Blut trinken zu sollen. Das erschien ihnen unvorstellbar. Doch Jesus bestätigte ihnen scheinbar noch zusätzlich in den Versen 54-58 ihre falsche Vorstellung. Und so wandten sie sich ab, vielleicht schüttelten sie den Kopf über die aus ihrer Sicht unverständlichen und wirren Aussagen Jesu. HERR ist Jesus Christus Das Problem war, dass sie die Worte Jesu nicht geistlich deuteten, sondern fleischlich, in diesem Fall rein körperlich und diesseitig. Jesus nun erkannte, dass er es ihnen erklären musste. Er zeigte ihnen ihre kurzsichtige Sichtweise, indem er auf das geistliche Verständnis seiner Aussagen hinwies: „Wie nun, wenn ihr den Sohn des Menschen dorthin auffahren seht, wo er zuvor war? Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben“ (Joh 6,6263). Nicht das aufgegessene Fleisch und das getrunkene Blut machen lebendig, sondern der Geist Gottes. Seine Worte sind Geist und Leben. Das Fleisch nützt nichts, gar nichts. Jesu Leib wurde durch die sündhaften Menschen äußerlich zerschlagen und getötet. Aber der Tod konnte ihn nicht halten, sondern er auferstand und fuhr auf zum Vater in den Himmel. Er ist das geistliche Brot des Lebens, von dem er in Vers 51 spricht. Deshalb errettet er jeden von Sünde und Tod, der an ihn glaubt und gibt ihm das ewige Leben. Doch der Unverstand der Menschen setzte sich in der Geschichte fort. Daraus entstand später der irrige Glaube, dass der katholische Priester bei der Eucharistie durch eine magische Handlung ein Stück Brot oder eine Oblate in den wahrhaften, körperlichen Leib Jesu und den Wein in das äußerliche Blut Jesu verwandeln könne und man dadurch Jesus in sich aufnähme und Anteil am ewigen Leben Jesu empfinge, wenn man diese Oblate isst (Der Wein wird nur vom Priester zu sich genommen). Dies entspricht im Grundsatz dem damaligen falschen Verständnis der Juden (Joh 6,52). Die römische Kirche hat diese unbiblische Handlung zu einer feierlichen Zeremonie mit vielen Emotionen und Gerüchen erweitert, bei der die Menschen belogen und in eine falsche Sicherheit gewiegt werden. Nicht durch irdisches Brot und irdischen Wein werden wir erlöst. Der katholische Priester hat keine Macht, den Sohn Gottes substantiell immer wieder in ein Stück Brot und einen Becher Wein zu verwandeln. Das ist eine okkulte Handlung, sie ist eine Lüge Satans, um die Menschen zu verführen. Nur durch wahre Buße, Bekehrung und Wiedergeburt kommt Jesus Christus durch den Heiligen Geist in uns hinein: „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen“ (Joh 14,23). Das allein bedeutet Errettung und ewiges Leben! Zeitruf Nr. 1/16 3. Was lernen wir daraus? Wir sehen, dass das Wort Gottes geistlich beurteilt werden muss, sonst entstehen greuliche Irrlehren. Es ist ein Grundproblem des Menschen, dass er durch die Sünde dem Irdischen verhaftet ist. Deshalb streben auch so viele nach irdischer Erfüllung, nach Reichtum, Ehre, Glück, Einfluss oder Macht. Man vergisst allzu leicht, dass das eigene Leben einmal zu Ende geht – vielleicht auch ganz plötzlich durch einen Unfall oder eine schwere, akute Krankheit. Alles Irdische und Fleischliche ist vergänglich und wird im Tod versinken. Nur durch den Glauben an Jesus Christus und sein Opfer kann unser toter Geist wiedergeboren werden. Dadurch erkennen wir die Wahrheit und den unermesslichen Wert des Wortes Gottes und des Evangeliums. Da aber das Fleischliche immer das Geistliche verfolgt, wie wir oben schon ausgeführt haben, ist es normal, dass geistliches Leben immer unter Beschuss steht: „dabei stärkten sie die Seelen der Jünger und ermahnten sie, unbeirrt im Glauben zu bleiben, und [sagten ihnen,] dass wir durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen müssen“ (Apg 14,22). „Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken - denn er ist treu, der die Verheißung gegeben hat“ (Hebr 10,23). Wir als wiedergeborene Gotteskinder werden immer wieder Menschen begegnen, die uns aus Unverstand, Unglauben oder aus Neid und Eifersucht ablehnen, uns schlecht behandeln, sogar denunzieren oder verfolgen. Gerade die religiösen und gesetzlichen Menschen sind die ärgsten Feinde des Evangeliums, wie damals die Schriftgelehrten und Pharisäer, die Seite 3 dachten, sie hätten die wahre Erkenntnis über Glauben und Leben. Sie bildeten sich etwas auf ihre Abstammung von Abraham ein (Joh 8,33). Dabei sträubten sie sich in ihrem Unglauben gegen die Wahrheit und weigerten sich, ihr eigenes Leben im Licht der Botschaft Jesu zu überprüfen. Sie wollten Jesus umbringen, so stark waren sie in ihrem Leben und in ihrem Selbstverständnis getroffen. Wir Gläubige sollen aber nicht mit gleicher Münze vergelten, sondern im Gegenteil unsere Feinde lieben: „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen“ (Mt 5,44). Durch ein solches Zeugnis können verhärtete Herzen weich werden und Seelen zum fruchtbaren Nachdenken über das eigene Leben geführt werden: „Wenn nun dein Feind Hunger hat, so gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, dann gib ihm zu trinken! Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln“ (Rö 12,20). Ein unerlöster Mensch würde so etwas niemals tun, im Gegenteil: Er würde sich rächen und sich am Elend des anderen ergötzen. Nur wirkliche Kinder des lebendigen Gottes haben die Kraft zur wahren Vergebung, weil ihnen selbst Vergebung widerfahren ist. Aus dieser Haltung heraus ist es auch möglich, die Widerwärtigkeiten, die uns in unserem Leben begegnen, geduldig zu ertragen. Das Ziel ist die ewige Herrlichkeit in der Gemeinschaft mit dem Erlöser Jesus Christus. Dort wird alles Leid, alle Schmerzen und der Tod weggetan sein. Wollen wir doch das Evangelium weitertragen, solange es noch Tag ist. Es kommt irgendwann die Stunde, wo die Finsternis anbricht und kein Wirken mehr möglich Konrad Alder sein wird. Berichte und kommentare Heiliges Jahr 2015 – 2016 „Jubiläum der Barmherzigkeit“ Papst Franziskus kündigte am 13. März 2015 ein außerordentliches „Heiliges Jahr“ an. Dieses „Jubiläum der Barmherzigkeit“ begann mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom am 8. Dezember 2015 (dem Tag der „unbefleckten Empfängnis“ Marias, d.h. der „ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter“ Maria) und endet am 20. November 2016. Die Eröffnung des Heiligen Jahres erfolgte auch am 50. Jahrestag des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils. Es soll damit zugleich eine Einladung sein, das mit dem Konzil begonnene Werk fortzuführen. Logo und Motto des Heiligen Jahres drücken aus, worum es bei diesem Jubiläum geht: Das aus dem Lukasevangelium Seite 4 HERR ist Jesus Christus Zeitruf Nr. 1/16 stammende Wort „Barmherzig wie der Vater“ (Lk 6,36) soll einladen, „diese Barmherzigkeit nach dem Vorbild des Vaters zu leben. Dieser ruft dazu auf, nicht zu urteilen oder gar zu verdammen, sondern zu vergeben und in geradezu maßloser Weise Liebe und Verzeihung zu schenken (vgl. Lk 6,37-38). Das Logo (...) zeigt den Sohn, der sich den verlorenen Menschen auf die Schultern lädt.“ Bei der Öffnung der Heiligen Pforte „handelt es sich um eine Tür, die nur in einem Heiligen Jahr geöffnet wird und ansonsten zugemauert bleibt.“ (Papst Johannes Paul II., 1978-2005, hatte sie zum Abschluss des letzten Jubiläumsjahres im Jahr 2000 verschlossen.) „Eine solche Heilige Pforte haben die vier großen Basiliken in Rom: St. Peter, St. Johannes im Lateran, St. Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore. Der Öffnungsritus symbolisiert, dass den Gläubigen in diesem Heiligen Jahr ein besonderer Weg zum Heil offen steht.“ (Quelle: http://www.dbk.de/heiligesjahr/home/) Zum ersten Mal „in der langen Geschichte des Heiligen Jahres wird es nicht nur in Rom Heilige Pforten geben. Der Papst wünscht sich, dass das Heilige Jahr der Barmherzigkeit vor allem auch in den Diözesen weltweit gelebt wird. Deshalb sind auch die Bistümer in Deutschland eingeladen, ihre eigene Heilige Pforte zu öffnen. Diese ‚Pforte der Barmherzigkeit‘ kann entweder in der Bischofskirche, in einer anderen bedeutenden Kirche oder einem wichtigen Wallfahrtsort sein. Die Entscheidung liegt bei den Bischöfen.“ (Quelle: http://www.dbk.de/heiligesjahr/das-heilige-jahr-in-den-bistuemern/ heilige-pforten/) Um den Jubiläumsablass „zu leben und zu erlangen, sind die Gläubigen aufgerufen (...) einen kurzen Pilgergang zur Heiligen Pforte zurückzulegen.“ Jeder soll diesen Ablass bekommen. Was aber ist mit den Kranken, den Alten, die das Haus nicht einfach verlassen können? Was ist mit den Gefangenen, die sich nicht frei bewegen können? Für sie gibt es andere Möglichkeiten, den Jubiläumsablass zu erhalten. Für die letztere Gruppe gilt: „Den Ablass werden sie erhalten können in den Gefängniskapellen und jedes Mal, wenn sie durch die Tür ihrer Zelle gehen und dabei ihre Gedanken und ihr Gebet an Gottvater richten.“ Das bedeutet für sie den „Durchgang durch die Heilige Pforte“! Auch durch Werke der Barmherzigkeit können Gläubige den Jubiläumsablass zu erlangen: „Jedes Mal, wenn die Gläubigen eines oder mehrere dieser Werke selbst tun, werden sie sicher den Jubiläumsablass erlangen.“ Der Jubiläumsablass kann natürlich auch für Verstorbene erlangt werden. Was ist mit den Frauen, die eine Abtreibung haben durchführen lassen? Auch an sie ist gedacht: Der Papst hat entschieden, „für das Jubiläumsjahr allen Priestern die Vollmacht zu gewähren, von der Sünde der Abtreibung jene loszusprechen, die sie vorgenommen haben und reuigen Herzens dafür um Vergebung bitten.“ (Quelle: Brief von Papst Franziskus an den Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Förderung der Neuevangelisierung mit Blick auf das Heilige Jahr der Barmherzigkeit – Vergebung der Sünden, veröffentlicht am 1. September 2015, als pdf erhältlich.) Für Franziskus ist „die Barmherzigkeit auch über die Grenzen der Kirche hinaus bedeutsam. Sie verbindet uns mit dem Judentum und dem Islam, für die sie eine der wichtigsten Eigenschaften Gottes darstellt. Das Volk Israel hat als erstes diese Offenbarung erhalten (...) Der Islam seinerseits zählt zu den Namen für den Schöpfer auch den Namen Allerbarmer und Allbarmherziger. (...) Dieses Jubiläumsjahr, das wir im Geist der Barmherzigkeit leben, mag die Begegnung mit diesen Religionen und mit anderen ehrwürdigen religiösen Traditionen fördern. Es mache uns offener für den Dialog, damit wir uns besser kennen und verstehen lernen. Es überwinde jede Form der Verschlossenheit und Verachtung und vertreibe alle Form von Gewalt und Diskriminierung.“ (Quelle: Misericordiae vultus – Verkündigungsbulle des Außerordentlichen Jubiläums der Barmherzigkeit, 11.4.2015, als pdf erhältlich.) Kommentar der Redaktion: Die römische Kirche versteht es bis heute, ihre greulichen Irrlehren medienwirksam unter die Leute zu bringen. Wer hätte gedacht, dass der Ablass heute wieder Urständ feiern kann? Papst Franziskus ummäntelt diese antichristliche Praxis mit dem Ruf zur Barmherzigkeit. Im Kern hat sich aber nichts geändert, die Menschen werden erneut irregeführt. Nur Jesus Christus allein kann Sünden vergeben, weil er der sündlose, göttliche Erlöser ist. Nur sein Blut wäscht rein von Sünde und Schuld. Kein Mensch ist in der Lage dazu, weil niemand vor der unbestechlichen Gerechtigkeit Gottes bestehen kann. Es gibt nur einen Mittler zwischen Gott und den Menschen, und das ist Jesus Christus! Welthistorisches Treffen: Franziskus und Kirill Erstmals seit fast 1000 Jahren nach der Kirchenspaltung trafen sich ein Papst und ein russisch-orthodoxer Patriarch. Der Ort ist ungewöhnlich: Ein Flughafengebäude im sozialistischen Kuba. Die Botschaft ist klar: Die Christenheit soll in Zeiten von Krieg und Terror zusammenrücken. „Endlich“, sagte Papst Franziskus mit Blick auf das schon zu Zeiten von Papst Johannes Paul II. angedachte Treffen. „Es ist klar, dass das der Wille Gottes ist.“ (...) Mit der Begegnung wollen die beiden Oberhäupter in Zeiten von Terror, Krieg und Vertreibung ein kraftvolles ökumenisches Zeichen setzen. Geplant war eine gemeinsame Erklärung. Seit 20 Jahren gab es Pläne für ein solches Treffen, das nun durch den Aufenthalt beider in der Region möglich geworden ist. (...) Die „orthodoxe Welt“ ist in 14 Kirchen zersplittert. Die größte ist der russisch-orthodoxe Zweig mit rund 150 Millionen Gläubigen. (...) In den vergangenen Jahrzehnten trafen Franziskus und seine Vorgänger zwar andere orthodoxe Patriarchen, aber bisher nicht den russischen. (Quelle: http://www.faz.net/aktuell/ wirtschaft/papst-trifft-moskauer-patriarchen-es-ist-klar-dass-das-der-wille-gottesist-14067899.html, 12.02.2016) Kommentar der Redaktion: Das Selbstverständnis der römischen Kirche war und ist es, alles unter ihrem Dach und unter ihrer Kontrolle zu vereinigen – nicht nur, was sich „christlich“ nennt, sondern sie will darüber hinaus auch das Sprachrohr aller Religionen und Nationen sein. Nur sie ist „die Ökumene“. Dieses Treffen zwischen Franziskus und Kirill bedeutet, dass Rom diesem Ziel wieder ein Stück nähergekommen ist. Es ist eine Lüge, dass nur durch Zusammenschlüsse und „Einheit“ das christliche Zeugnis weitergegeben werden kann. Es geht vielmehr um Macht, Einfluss und Stärke. Wahre Einheit gibt es nur bei wiedergeborenen Gotteskindern (Joh 17,2023). Moslems missionieren in Deutschland Die „PleissentalRundschau“ (Sachsen) teilte ihren Lesern am 19.2.16, S. 2 mit: „Hiermit möchten wir Sie über eine FlyerAktion Anfang März im Gemeindegebiet informieren, die ca. eine Woche andauern soll. Die Flyer werden per Hand übergeben und mobil zu Fuß von maximal 2 Teams verteilt. Initiator dieser Aktion ist eine islamische Gemeinde mit dem Namen HERR ist Jesus Christus ‚Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland KdöR‘ (AMJ). Hierbei handelt es sich um eine muslimische Vereinigung, die eine eigenständige und seit 2013 in Deutschland anerkannte Religionsgemeinschaft darstellt. Mit Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts in Deutschland hat die Gemeinschaft somit den gleichen Rechtsstatus wie z. B. die christlichen Kirchen, die Jüdische Gemeinde oder auch die Zeugen Jehovas. Gemäß Artikel 4 Abs. 1 und 2 Grundgesetz (GG) wird die Religionsfreiheit eines jeden Einzelnen garantiert. Jeder kann sich frei zu einer Religion bekennen und einer Religionsgemeinschaft beitreten. Weiterhin darf der Staat sich nicht mit einem bestimmten religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnis identifizieren, sondern muss allen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften neutral und tolerant gegenüberstehen. Auf Grundlage dieses Neutralitätsgebotes i. V. m. der Religionsfreiheit kann und darf die Gemeinde Lichtentanne dem Initiator AMJ die Werbung des fremden Glaubens nicht verwehren. Hierbei wird deutlich, dass Weltanschauung eine subjektive Bewusstseinsempfindung ist und jeder in seinem Glauben frei ist.“ Kommentar der Redaktion: Die Islamisierung schreitet immer schneller voran, auch wenn viele Politiker es vehement abstreiten. Man sieht an diesem Beispiel, wohin falsche Toleranz führen kann. Islamische Organisationen nutzen die Gutgläubigkeit der demokratischen Staaten aus und die hier genannte erreicht sogar, als KdöR anerkannt zu werden und sich so weitgehende staatliche Rechte zu verschaffen. Diese Organisation verfügt nach eigenen Angaben über ein weltweites Netz mit vielen 10 Millionen Anhängern. Sie geben sich als „Muslime für den Frieden“ aus und machen durch Plakat- und Flyeraktionen in ganz Deutschland auf sich aufmerksam. Die nach außen zur Schau gestellte Freundlichkeit und Friedensliebe ist aber nur Fassade – das zeigt sich am Beispiel der deutschen Erziehungswissenschaftlerin Dr. Hiltrud Schröter (1941-2010), die sich in ihren Veröffentlichungen mit Kulturkonflikten zwischen dem Islam und der westlichen Gesellschaft befasste. Schröter hatte nach eigenen Angaben mehrere Drohungen erhalten. Ihre Beiträge über die religiöse Gemeinschaft der Ahmadiyya, die sie als islamistische „Politreligion“ mit dem Ziel einer „Umwandlung unserer demokratischen Grundordnung in einen islamischen Zeitruf Nr. 1/16 Staat“ beschreibt, wurden zum Anlass für eine Strafanzeige seitens der Ahmadiyya Muslim Jamaat und ein dann wieder eingestelltes Ermittlungsverfahren der Frankfurter Staatsanwaltschaft (Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/ wiki/Hiltrud_Schr%C3%B6ter#cite_ note-2). Vergessen wir bei allem Gerichtshandeln Gottes über die westlichen Gesellschaften aber nicht die Möglichkeiten, die sich bei den vielen tausenden Menschen aus fernen Ländern anbieten: Ihnen das heilbringende und seelenrettende Evangelium Jesu Christi zu bringen! Beten wir für Kraft und Segen für diejenigen, die diesen Dienst von unserem Herrn und Heiland erhalten haben wie z.B. Bruder Resul. Genmanipulation an Embryos erstmals erlaubt In Großbritannien sind erstmals Genmanipulationen an Embryos im Rahmen eines Forschungsprogramms zu Frühgeburten zugelassen worden. Der entsprechende Antrag der Wissenschaftlerin Kathy Niakan vom Francis Crick Institute auf eine Ausweitung der bisherigen Forschungszulassung sei genehmigt worden, teilte die zuständige Behörde für menschliche Befruchtung und Embryologie HFEA am Montag mit. Niakan möchte die Entwicklung von Embryos während der ersten sieben Tage nach der Befruchtung untersuchen. In dieser Zeit wird aus der befruchteten Eizelle eine als „Blastozyste“ bezeichnete Struktur aus 200 bis 300 Zellen. Viele der Gene, die während der frühen Phase aktiv seien, kämen nur beim Menschen vor, so dass Tiermodelle nicht in Frage kämen. Die Zulassung betrifft die sogenannte CRISPR/Cas9-Methode, die es erlaubt, Gene im Erbgut gezielt auszuschalten. Auf diese Weise möchte Niakan die Funktion verschiedener Gene in zu Forschungszwecken gespendeten Embryos studieren. In Großbritannien sind Versuche an Embryos mit Genehmigung der HFEA legal, das Einpflanzen dieses Embryos (in einen Mutterschoß, Anm.d.Red.) ist jedoch untersagt. Niakan betonte gegenüber der BBC, dass es entsprechend strenge Vorschriften gebe, die Experimente zur Erzeugung von Designer-Babies verbieten. Niakans Projekt befasst sich hingegen mit grundlegenden Fragestellungen über Genfunktionen im frühen Embryo. Sie hofft damit Basiswissen zu schaffen, das dabei hilft, Fehlgeburten zu reduzieren und die In-Vitro-Fertilisation zu verbessern. (Quelle: http://www.20min.ch/wissen/ Seite 5 news/story/Genmanipulation-an-Embryos-erstmals-erlaubt-22749606, im Auszug.) Kommentar der Redaktion: Was sind Embryos? Es sind frisch gezeugte Kinder, d.h. von männlichen Samenzellen befruchtete Eizellen, die gerade anfangen zu wachsen, um sich im Laufe von neun Monaten zu fertig geformten, außerhalb des Mutterschoßes lebensfähigen Babys zu entwickeln. Die im Artikel genannten Embryos werden aber nicht natürlicherweise im Schoss der Frau durch den Ehemann befruchtet, sondern durch einen im Labor vollzogenen Prozess, anhand von gespendeten weiblichen Ei-, respektive gespendeten männlichen Samenzellen. Frau Dr. Niakan will solche Embryos im Labor erzeugen, allein zu „Forschungszwecken“. Die gezeugten kleinen Lebewesen sollen nach Beendigung der Forschung dann entsorgt, also getötet werden, wenn sie ihre „Schuldigkeit“ getan haben. Denn, wie sie sagte, dürfen manipulierte Embryos nicht mehr in einen Mutterleib eingepflanzt werden. Für diese Forschung werden noble Begründungen vorgeschoben: Fehlgeburten könnten künftig reduziert und Gendefekte korrigiert werden. Alles im Namen der Nächstenliebe? So wird es suggeriert. Es ist jedoch mit Sicherheit zu erwarten, dass entgegen aller Beteuerungen sogenannte Designerbabys geschaffen werden sollen. Das Gewinnstreben des sündigen Menschen führt zwangläufig in diese Richtung, denn wer diese Technologie als erster beherrscht, macht Milliardengeschäfte! Ein folgenschwerer Dammbruch: Die im Artikel zitierte „Blastozyste“ aus 200 bis 300 Zellen ist eben nicht nur ein Zellhäufchen, sondern ein genetisch fertiger Mensch mit allen künftig erscheinenden Merkmalen, die er nur noch entwickeln muss im Laufe der vor ihm liegenden neun Monate. Was die Wissenschaft jetzt machen wird, ist, sich an Gottes Stelle zu setzen („Ihr werdet sein wie Gott“) und mit den kleinen wehrlosen Geschöpfen herum zu experimentieren. Es ist Blasphemie, mit der Schöpfung des lebendigen Gottes solchen Missbrauch zu treiben. Mit Bestimmtheit zieht es das göttliche Gericht nach sich. Diese tragische Entwicklung ist aber nichts weiter als die logische Folge des enthemmten Atheismus. Heute werden gemäß UNO-Statistik jährlich zwischen 40 und 44 Millionen Kinder im Mutterleib ermordet. Die Wissenschaft hat sich dieser Gottlosigkeit vollkommen ergeben und nun sehen wir, welch tragische Früchte dies nach sich zieht. Seite 6 Zeitruf Nr. 1/16 Aktuelles aus dem Missionsfeld Schon seit vielen Jahren berichten wir von der gesegneten Missionsarbeit aus Indonesien, die Helmut und Angelika Mehringer gegründet haben. Aus aktuellem Anlass möchten wir in der vorliegenden Ausgabe des Zeitruf jedoch auf eine besondere Führung Gottes im Leben von Helmut hinweisen. Neues von den Mehringers Angelika Mehringer schrieb am 16.12.16: Zunächst soll ich euch alle grüßen von Helmut. Das hat er mir heute, zwar undeutlich, aber sehr bestimmt gesagt. Es geht ihm den Umständen entsprechend. Helmut ist ja gestern morgen zu Hause zusammengebrochen und ich dachte er hat einen Schlaganfall. Im Klinikum hat sich dann rausgestellt, dass es eine Gehirnblutung ist. Er wurde in die Kopfklinik nach Erlangen gebracht. Die Blutung hat nun aufgehört und man muss jetzt abwarten bis das Blut resorbiert ist, bis man wieder eine Katheteruntersuchung machen kann um zu sehen, was die Blutung ausgelöst hat. Das wird so bis zu 3 Wochen dauern. Helmut versteht, was um ihn rum passiert, aber redet undeutlich, aber was er sagt hat Hand und Fuß. Er wollte, dass ich ihm aus der Bibel vorlese. Er ist halbseitig gelähmt. Er ist aber ganz ruhig und weiß, dass der Herr ALLES in der Hand hat und dass Römer 8,28 kein abgedroschener Vers ist. Wir beide danken für alle eure Gebete. Bitte betet, dass wir „hinblicken auf Jesus“ und unser Blick nie woanders hingeht. Betet auch um Weisheit für die Ärzte. Ps 46,2: „Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen.“ Nachricht vom 26.12.15: „Freuet euch im Herrn allezeit; und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Sanftmut lasset alle Menschen erfahren! Der Herr ist nahe! Sorget um nichts; sondern in allem lasset durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus!“ (Phil 4,4-7) Liebe Freunde und Beter, ich grüße euch mit den Versen oben, die wir Gläubigen oft so theoretisch glauben. Aber es ist ganz anderes, wenn man in schwierigen Situationen diese Verse liest. Will ich es dann auch glauben?? Helmut und ich können euch sagen, es lohnt sich es zu glauben und dann zu erleben, wie der Herr diesen Frieden im Herzen auch wirklich bewahrt, so wie er es zusagt. Wir wissen, dass viele von euch dafür beten und sind euch sehr sehr dankbar dafür (es ist unglaublich wenn man sich vorstellt, von wo überall auf der Welt gebetet wird – DANKE, Herr!). Bitte betet weiter ...damit der Herr verherrlicht wird. Kleines Update: – Helmut darf schon Brei und angedickte Getränke essen – DANKE, Herr! – Er sitzt zum Essen auf dem Rollstuhl und isst mit seiner rechten, nicht gelähmten Hand alleine – DANKE, Herr! Helmut bittet, dass wir, wie oben beschrieben mit Danksagung beten, dass, wenn der Herr will, doch seine linke Seite, die ja von oben bis unten gelähmt ist, wieder auf die Befehle seines Gehirns hört und sich bewegt ...aber ebenso beten: „Wenn der Herr will und wir leben, wollen wir dies oder das tun“ (Jakobus 4,15). Nachricht vom 21. 02.16: Liebe Freunde und Beter, Ps 66,16.20: „Kommt her, höret zu, alle, die ihr Gott fürchtet; ich will erzählen, was er an meiner Seele getan hat! Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht abgewiesen und seine Gnade nicht von mir gewendet hat!“ Folgende Zeilen von Erwin Lutzer sind mir (Helmut) in den letzten Tagen wertvoll geworden: „Wenn du in Not bist, sage als erstes: Gott hat mich hierher gebracht. Es ist sein Wille, dass ich in dieser Klemme bin, und in diesen Willen ergebe ich mich. Dann sage: Er wird mich in seiner Liebe hier behalten und mir die Kraft geben, mich wie sein Kind zu verhalten. Sodann sage: Er wird mir diese Prüfung zum Segen gereichen lassen, mir Dinge zeigen, die ich lernen soll, und in mir die Gnade wachsen lassen, die er mir geben will. Und als letztes sage: Zu seiner Zeit kann er mich wieder hinausführen. Wie und wann – das weiß nur er. Darum sage: Ich bin hier 1. nach Gottes Willen; 2. in seiner Hand; 3. in seiner Schule und 4. so lange wie er will. HERR ist Jesus Christus Wenn es keine Situation ist, in der Gott verzweifeln müsste, gibt es, streng genommen, auch keine Situation, in der wir verzweifeln müssten. Gott steht neben uns am Ufer des Roten Meeres“ (Zitat aus E.W. Lutzer, „Näher zu Gott, ein Gang durch das Leben des Mose“, Verlag C.M.Fliß, S. 83). Das obige Zitat begleitet uns beide derzeit; wir möchten die vier Punkte lernen. Herzlichen Dank an euch alle, die uns bis hierher im Gebet etc. begleitet haben. Wir schätzen das sehr und hoffen, dass ihr in Geduld mit und für uns weiter betet, denn der Weg ist noch lang. Nachdem doch schon einige nachgefragt haben, wollten wir ein kleines Update schicken: – Was sehr erfreulich ist, dass wir wirklich sehr gute Gespräche mit Mitpatienten und so manchem Angehörigen haben dürfen. Erst gestern beim Abendessen, als Geli aus dem Buch „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal“ von Martin Luther (das Buch kann bei Interesse beim ArtosVerlag bestellt werden, d.Red.) bei der Abendessensgruppe vorgelesen hat, fragte Frau M. (eine Angehörige): was bedeutet eigentlich „Schuld“? und wir konnten in der Abendessensrunde kurz darüber reden und auch das Evangelium kurz erklären. – nächste Woche wird Helmuts Physiotherapeutin mit ihm das Laufen ganz anders üben können, denn er hat nun eine Beinschiene angepasst bekommen, die ihm helfen soll, sich nicht dauern jeden Schritt total konzentrieren zu müssen. – bei Arm und Hand tut sich außer Schmerzen bis jetzt noch fast nichts. D.h. der Arm hängt an Helmut dran, als würde er nicht zum Körper gehören. – vom Gehirn her, was Wahrnehmung, Aufnahme, Problemlösung usw.angeht, ist fast wieder alles normal. Das zeigt sich auch darin, dass Helmut seit dieser Woche wieder, von Amtswegen offiziell bestätigt, geschäftsfähig ist. Wir danken euch herzlichst und grüßen euch mit Jes 33,2: „HERR, erbarme dich unser! Wir harren auf dich! Sei du alle Morgen unser Arm, ja, sei du unser Heil zur Zeit der Not!“ E-Mail-Newsletter, jeweils in Auszügen Wir wollen im Gebet hinter Helmut und Angelika Mehringer stehen und unseren treuen Herrn Jesus Christus bitten, dass diese irdischen Leiden zur Verherrlichung Gottes dienen mögen und dass der Trost Gottes und die Zuversicht im Leben der beiden Geschwister allezeit überfließt! Wie reich ist doch das Wort Gottes und unser Heiland weiß allezeit, was das Beste für uns ist. HERR ist Jesus Christus Zeitruf Nr. 1/16 Kurz Vor 12 Die Auslegung der Offenbarung - Teil 85: Gog und Magog - Teil I Offenbarung 20,7-8a: (7) Und wenn die 1000 Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden, (8) und er wird ausgehen, um die Heidenvölker zu verführen. D as 1000-jährige Reich ist nun abgeschlossen, wie es z.B. in Jesaja 2 beschrieben wird. Wir sehen, dass es in keinem solchen Zustand ist, wie man es annehmen könnte. Lediglich Satan ist gebunden. Aber die Völker in ihrer verderbten Sündennatur sind trotzdem noch da, und sie rebellieren dennoch gegen Gott, obwohl der Herr Jesus in Jerusalem als König herrscht (s. Sach 14). Es gibt Völker die sich weigern werden, nach Jerusalem zur Anbetung zu ziehen. Das ist auch der Grund, warum Gott in Ps 2 sagt, dass Er sie mit eisernem Zepter weiden und regieren wird. Man sieht hier, dass die Sündennatur des Menschen nicht gebrochen ist. Gott beweist den Menschen, dass sie böse sind und das selbst dann, wenn der Teufel nicht da ist und seinen verführenden Einfluss nicht geltend machen kann. Die Ereignisse aus Sach 14 sind vorbei, ebenso die in Jes Kap 2, Kap 11, d.h. die vegetativen Veränderungen auf der Erde, wo Löwe und Lamm zusammen weiden, das ist alles Vergangenheit. Es war ein gewisses Friedensreich auf der Erde, in dem andere Gesetzmäßigkeiten galten, z.B. dass jemand, der mit 100 Jahren starb, als Jüngling bezeichnet wurde. Der Herr Jesus herrschte als König in Jerusalem, um die Verheißungen aus Daniel zu erfüllen. Das Reich Gottes (d.h. die 4. Erscheinungsform) war zum ersten Mal als „politisches“ Reich sichtbar auf dieser Erde. Jetzt befinden wir uns in der kurzen Übergangsphase zwischen der 4. und 5. Erscheinungsform des Reiches Gottes, d.h. zwischen dem irdischen Reich Gottes und der Ewigkeit, über den großen weißen Thron (Vers 11) zum Endgericht (Vers 12) und dann zum Anbruch der Ewigkeiten (Kapitel 21). Ewigkeit steht in diesem Zusammenhang im Plural. Vers 7: Das Wort „vollendet“, das hier in diesem Vers steht, hat eine Wortwurzel, aus der auch die Wörter Ende, Ziel o.ä. herkommen. Die Zahl 1000 (1000-jähriges Reich) kann nicht symbolisch gemeint sein, weil eine symbolische Zahl nicht „vollendet“ wird! Es muss eine reelle Zahl sein, das 1000-jährige Reich besteht tatsächlich aus 1000 wirklichen Jahren. Vers 8: Der Herr Jesus herrschte in Jerusalem, Israel als sein auserwähltes Volk war um ihn. Über uns, die Heiligen, die wir zusammen mit Ihm auf den Ölberg wiedergekommen sind, macht die Bibel keine konkreten Aussagen. Es wird nicht gesagt, in welcher Gestalt wir mit Jesus Christus herrschen werden, ob im Auferstehungsleib, ob sichtbar oder unsichtbar. Von den Heidenvölkern wird hier ausgesagt, dass sie zahlenmäßig wie der Sand am Meer sind. Die Weltbevölkerung hatte sich also inzwischen wieder vermehrt. Wir wissen ja, dass in den zwei vorangegangenen Kriegen zuerst ein Viertel der Menschheit (4. Siegelgericht: Offb 6,8) und dann noch ein Drittel (6. Posaunengericht: Offb 9,18) umgekommen ist, d.h. die Weltbevölkerung hat sich genau um 50 Prozent reduziert. Von Israel starben Zweidrittel. Die übrigen waren beim Anbruch des 1000-jährigen Reiches noch am Leben. In dem Moment, als der Satan losgelassen wurde aus seinem unterirdischen Gefängnis, ging er aus, um die Heiden zu verführen. Die Gläubigen sind sich oft nicht bewusst, dass in der jetzigen Zeit ein Gegner in der unsichtbaren Welt herrscht, der Teufel, und dauernd versucht, die Menschen zu verführen. Er ist raffiniert und versucht vorzutäuschen, das Okkulte wäre das Hauptproblem (z.B. Halloween, das natürlich alles andere als harmlos ist). Die Gläubigen leben manchmal, als ob es Verführung nicht gäbe. Doch das ist der Normalzustand. Die Welt wird vom Teufel durch Okkultismus attackiert, die Gläubigen greift er mit Verführung an. Es ist wichtig, uns zu fragen: Welche Lehre ziehen wir für uns heute daraus? Es muss uns wieder bewusst werden, dass wir einen Gegner haben, der uns verführen will. Die Verführung ist seine Hauptwaffe: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahr- Seite 7 heit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben“ (Joh 8,44). Der Teufel verführt durch Lügen und Halbwahrheiten. Wir Gläubigen müssen uns darauf einstellen: Je weiter die Endzeit fortschreitet, desto stärker wird die Verführung werden und sie wird überhandnehmen. Wie geschah die Ur-Verführung in 1Mo 3? Das erste, was der Teufel zu Eva sagte, war eine Halbwahrheit: „Sollte Gott gesagt haben?“ Die Antwort darauf müsste eigentlich lauten: Ja, er hat gesagt! Der Widersacher stellt die Wahrheit einfach in Frage. Das ist immer der 1. Schritt des Verführers. Im 2. Schritt – nachdem Eva die Botschaft aufnimmt – lügt er. Sobald wir dem Teufel zustimmen, kommt die direkte Lüge: „Ihr werdet nicht sterben!“ Der Herr Jesus warnt in Mt 24,4 sowohl sein Volk Israel als auch die Gemeinde: „Habt acht, dass euch niemand verführt!“ Unser Hauptproblem in der westlichen Welt wird nicht die Verfolgung sein, sondern die Verführung. In Mt 24,24 sagt Jesus: „Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.“ Vom Teufel werden im großen Stil Zeichen und Wunder eingesetzt. In Offb 13,13-14 heißt es vom falschen Propheten: „Und es tut große Zeichen, so dass es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabfallen lässt vor den Menschen.“ Das ist eine Nachahmung der Geistesausgießung! „Und es verführt die, welche auf der Erde wohnen, durch die Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben sind, und es sagt denen, die auf der Erde wohnen, dass sie dem Tier, das die Wunde von dem Schwert hat und am Leben geblieben ist, ein Bild machen sollen.“ Durch die Zeichen und Wunder sollen die Menschen soweit gebracht werden, den Satan in der Person des Antichristen anzubeten. Wir haben es in der Endzeit mit gewaltiger Verführung mit wahrscheinlich massiv zunehmenden Zeichen und Wundern zu tun! (z.B. Esoterik- und Charistmatik-Welle). In 2Thes 2,9 ist zu lesen: „...ihn, dessen Kommen aufgrund der Wirkung (Energie) des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte (griech. dynamis), Zeichen und Wunder“. Hebr 2,3-4 bezeichnet mit den oben genannten 3 Wörtern Kräfte, Zeichen und Wunder die Zeichen des Messias und der Apostel: „wobei Gott sein Zeugnis dazu gab mit Zeichen und Wundern und mancherlei Kraftwirkungen und Austei- Seite 8 HERR ist Jesus Christus Zeitruf Nr. 1/16 lungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen“ (Vers 4). Die Zeichen Jesu und der Apostel kommen in der Endzeit als Fälschung zurück. Die Erklärung folgt in 2Thes 2,10: „und aller Verführung der Ungerechtigkeit bei denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können.“ In 2Thes 2,11 steht als Hauptwort für Verführung dasselbe Wort wie in unserem Text (Offb 20, Vers 8): „Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft (Energie) der Verführung senden, so dass sie der Lüge glauben.“ Wir dürfen uns nicht beeindrucken lassen, selbst wenn ein Toter auferstünde. In der Endzeit haben diese Zeichen keine Aussagekraft mehr, denn sie sind eine Fälschung. Laut den Aussagen der Bibel wird die Gemeinde bewahrt werden, weil sie das Wort Gottes bewahrt. Gott kann in seiner Allmacht natürlich auch in der Endzeit immer noch Wunder tun, z.B. Kranke heilen. Wenn die biblischen Zeichen aber wie zur Zeit der Apostel flächendeckend auftreten, wird das von der Bibel her ausdrücklich verneint. Der Teufel wird die Menschheit durch diese Zeichen und Wunder zur Lüge verleiten mit dem Ziel, möglichst viele in die Hölle mitzureißen. Wenn wir den Text in Offb 20 betrachten nach dem 1000-jährigen Reich, dann werden nur die Heiden verführt! Es wird kein Jude verführt werden, nicht einer! Warum? Aus folgendem Grund: Wie schon erwähnt starben Zweidrittel der Einwohner Israels: „Und es soll geschehen, spricht der HERR, dass im ganzen Land zwei Drittel ausgerottet werden und umkommen, ein Drittel aber soll darin übrigbleiben. Aber dieses [letzte] Drittel will ich ins Feuer bringen und es läutern, wie man Silber läutert, und ich will es prüfen, wie man Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen, und ich will ihm antworten; ich will sagen: ‚Das ist mein Volk!‘ und es wird sagen: ‚Der HERR ist mein Gott!‘“(Sach 13,8-9) Dieses erwähnte übriggebliebene Drittel des Volkes Israel bekehrt sich am ersten Tag der sichtbaren Wiederkunft Jesu auf dem Ölberg und der Heilige Geist, der bei der Entrückung der Gemeinde weggenommen wurde, wird nun über sie ausgegossen. Lesen wir Rö 11,25-26a: „Denn ich will nicht, meine Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt bleibt, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Israel ist zum Teil Verstockung widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist; und so wird ganz Israel gerettet werden.“ Da steht eindeutig, dass Israel nicht sofort gerettet wird (Verstockung), sondern sie werden gerettet bei der sichtbaren Wiederkunft Jesu, dann wird ganz Israel mit einem Schlag gerettet. Die Juden, die jetzt in Jerusalem bei Jesus sind, gehören zum Heerlager der Heiligen, sie gehören Jesus. Was noch wichtig ist: Der Heilige Geist wird dann zum 2. Mal ausgegossen. Er wurde bis jetzt ein einziges Mal ausgegossen an Pfingsten. Die Teilausgießungen der Gesamtausgießung des Heiligen Geistes geschahen ja in Apg 2 über die Juden, Apg 8 über die Samariter, Apg 10 über die Heiden und in Apg 19 über die Jünger Johannes‘ des Täufers. Der Titusbrief sagt: Der Heilige Geist ist reichlich ausgegossen über alles Fleisch, d.h. über die Menschen bis zur Entrückung der Gemeinde (Tit 3,4-6). Bei der Entrückung wird der Heilige Geist weggenommen. Aus diesem Grund muss er, wenn Israel sich bekehrt (als Zweitling), nochmals ausgegossen werden. Israel wird dann in seiner Gesamtheit, als ganzes Volk, gerettet: „so lange, bis der Geist aus der Höhe über uns ausgegossen wird“ (Jes 32,15a). Dazu noch Sach 12,10: „Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn], und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen.“ Das Volk Israel wird das erste Mal nach der Zeit Moses als Ganzes das Volk Gottes sein. In Jes 44,3 heißt es: „Denn ich werde Wasser auf das Durstige gießen und Ströme auf das Dürre; ich werde meinen Geist auf deinen Samen ausgießen und meinen Segen auf deine Sprösslinge“. Noch ganz wichtig ist folgende Stelle in Hes 39,29: „Und ich will künftig mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen, weil ich meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen habe, spricht Gott, der Herr.“ Karl-Hermann Kauffmann Zeit-Lupe Den endzeitlichen Glaubensabfall überwinden Teil 1 „Er (der Vater) hat alles seinen (Jesu) Füssen unterworfen und Ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben, die Sein Leib ist“ (Eph 1,22.23). Das Immunsystem unseres Leibes In jedem menschlichen Körper befindet sich ein Abwehrsystem gegen krankmachende Keime. Man nennt es das Immunsystem. Es besteht aus Abertausenden von Zellen, die im Blutstrom durch den ganzen Körper ziehen und eindringende Mikrobien aller Art erkennen und unschädlich machen. Im Vergleich dazu gibt es Abermillionen von roten Blutkörperchen, die mit dem Sauerstoff- und Stickstofftransport beauftragt sind und keine Ahnung haben von krankmachenden Fremdzellen, die mitten unter ihnen mitschwimmen und den ganzen Körper schädigen können. Nur die zahlenmäßig weit geringeren Abwehrzellen haben die Fähigkeit, Eindringlinge zu erkennen. Der Schöpfer hat sie zu diesem Zweck in unsern Körper gegeben. Sie sind auch völlig ausreichend, um ihre Aufgabe zu erfüllen. Ja, sie helfen uns, am Leben zu bleiben, weil wir ständig von Erregern umgeben sind die in uns eindringen wollen, um uns zu Tode zu bringen. Was passiert aber, wenn die Abwehrzellen eines Tages die fremden Eindringlinge nicht mehr unterscheiden können von den körpereigenen Zellen? Was, wenn die Abwehrzellen auf einmal gar tolerant werden und für die Gleichberechtigung aller eindringenden Fremdzellen eintreten, anstatt sie zu vernichten? Man redet in diesem Fall vom Zusammenbruch des Immunsystems. Da ist dann selbst der beste Arzt mit seinem Latein am Ende. Das Resultat wird nämlich sein, dass die schädlichen Bakterien, Viren oder Pilze sich im Körper ungestört rasch vermehren, die Oberhand gewinnen und den ganzen Organismus derart schädigen, dass der Tod eintritt. Das göttliche Immunsystem im Leib Christi Die Parallele zur Gemeinde ist offensichtlich! Schließlich ist sie der Leib Jesu Christi. Die Gemeinde der wiedergeborenen Gotteskinder repräsentiert die Gegenwart Gottes auf Erden, denn in ihren Gliedern wohnt der Heilige Geist. HERR ist Jesus Christus Jede lokale Gemeinde Jesu ist deshalb ein Brückenkopf des Reiches Gottes in dieser Welt. Darum wird dieser geistliche Leib, der ständig von Feindesmächten umgeben ist, heftig attackiert mit dem Ziel, ihn zu entarten und dadurch wirkungs- und leblos zu machen. Davon redet der Apostel Paulus in Apg 20,28.29 in seiner Abschiedsrede an die Ältesten von Ephesus: „So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch zu Aufsehern gesetzt hat, um die Gemeinde Gottes zu hüten, die er durch sein eigenes Blut erworben hat! Denn das weiß ich, dass nach meinem Abschied räuberische Wölfe zu euch hineinkommen werden, die die Herde nicht schonen.“ Andauernd versuchen „krankmachende“ Fremdkörper (hier: „räuberische Wölfe“) in die Gemeinde einzudringen. Aus diesem Grund hat der HERR ihr, in gleicher Weise wie unserem Leib, ein Immunsystem gegeben. Dieses geistliche Immunsystem besteht aus drei Teilen: a) aus dem geschriebenen Wort Gottes (Bibel) b) aus dem Wirken des Heiligen Geistes c) aus dem Wächterdienst der Ältesten Diese drei wirken harmonisch zusammen. Im Prinzip hat jeder Gläubige Zugang zur Bibel und kann sich darin vertiefen. Der Heilige Geist schließt dem gläubigen Leser das Wort auf. Darum hat jeder Wiedergeborene den Auftrag zu wachen und die Möglichkeit, vor Gefahren zu warnen. Im Besonderen aber sind die Verantwortlichen der Gemeinde damit beauftragt, den Hirtendienst auszuführen, worin auch das Wächteramt einbezogen ist. Sie, die Ältesten, müssen die geistliche Erfahrung und Reife haben, um die Wölfe zu erkennen, die in die Herde eindringen wollen. Es ist also von grundlegender Bedeutung, dass Gemeindeälteste den Unterschied kennen zwischen einem Schaf und einem Wolf. Genauso wie unsere Abwehrzellen im Körper unterscheiden können zwischen einem roten Blutkörperchen und einer Bakterie. Im zoologischen Sinn ist die genannte Unterscheidung wirklich einfach. Nicht aber im geistlichen Bereich. Denn schon in Mt 7,15 warnt uns der HERR: „Hütet euch vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reißende Wölfe sind!“ Wir dürfen die Agenten des Feindes nicht unterschätzen. Sie verkleiden sich als Schafe, d.h. als Kinder Gottes, um möglichst nicht erkannt zu werden. Im Klartext heißt das, dass Männer und Frauen sich als Glaubensgeschwister aus- Zeitruf Nr. 1/16 geben und gelernt haben, beeindruckend von Christus und der Hingabe an Ihn oder auch von der Dringlichkeit des Missionsauftrages zu reden, dabei gewisse Irrlehren mit hinein zu flechten und hierin emotional überzeugend zu argumentieren. Auf diese Weise begeistern sie die Schafe für sich und ziehen sie hinter sich her, weg von der Gemeinde auf verderbliche Wege. In solchen Fällen hilft uns der traute Umgang mit dem HERRN und seinem geoffenbarten Wort, damit Wölfe erkannt und ohne Zögern enttarnt und abgewehrt werden können. Es ist bezeichnend, dass Paulus in allen Gemeinden stets mehr als einen Ältesten einsetzte. Aufseher oder Presbyter, wie sie auch genannt werden, erscheinen nur in der Mehrzahl. Die Natur lehrt uns, dass selbst ein einzelner Wolf einem Schafhirten gefährlich werden kann. Darum ist auch die Leiterschaft der lokalen Gemeinde nie in der Hand eines Einzelnen. Einem Wolf oder Wölfen müssen die Hirten im Schulterschluss begegnen. Im oben zitierten Text aus Apg 20 fährt Paulus weiter in seiner Mahnung an die Aufseher (Ältesten) der Gemeinde in V. 30: „...und aus eurer eigenen Mitte werden Männer aufstehen, die verkehrte Dinge reden, um die Jünger abzuziehen in ihre Gefolgschaft.“ Wohlgemerkt in eine Gefolgschaft, die in den Abgrund führt! Wie es möglich ist, dass aus der Mitte der Gemeinde Männer aufstehen und verkehrte Dinge lehren? Das wollen wir im Folgenden untersuchen. Zu diesem Zweck beginnen wir wieder mit unserem eigenen Körper. Eine tödliche Bedrohung des menschlichen Körpers: Das Aids-Virus Gelangt dieses Virus in den menschlichen Leib, so greift es bestimmte Abwehrzellen des Immunsystems an, nämlich die sogenannten T-Lymphozyten. Dabei geht das Virus so vor, dass es sich in die Abwehrzelle hineinbohrt, dort das „Programm“ im Zellkern umpolt und bewirkt, dass die ehemalige Abwehrzelle nun Aids-Viren produziert und ins Blut ausschüttet. Diese neuen Viren greifen wiederum andere Lymphozyten an und tun mit ihnen dasselbe usw. Die befallenen Abwehrzellen werden also innerlich „umgedreht“ und helfen nun mit, den eigenen Organismus zu zerstören. Dadurch wird nach einiger Zeit das ganze Immunsystem des Körpers lahmgelegt. Die Folge davon ist, dass nun sämtliche Krankheitserreger ungestört in den Organismus gelangen und sich darin vermehren können, bis sie Seite 9 ganz die Oberhand haben und der Körper zu Tode kommt. Auch dazu gibt es eine geistliche Parallele. Eine tödliche Bedrohung des Leibes Jesu: Das geistliche Aids-Virus Wie ist es zu erklären, dass in vermehrtem Maße sogar gestandene, altgediente Prediger und Älteste schweigen und passiv zuschauen, wenn jüngere Gemeindeglieder sich aktiv nach „attraktiveren“ Glaubensangeboten außerhalb der Gemeinde umschauen, die vieles versprechen, aber völlig der biblischen Lehre entgegengesetzt sind? Ja, wie kommt es, dass solche falschen Lehraussagen in die eigene Gemeinde hineingetragen und von jüngeren Gliedern frech gelehrt werden, während die Aufseher und Wächter still zuschauen und sie gewähren lassen, anstatt einzuschreiten? Wie ist es weiter zu erklären, dass manche von ihnen sogar anfangen, diese Irrlehren gutzuheißen und sie nun selbst anzupreisen? Sie gleichen den Abwehrzellen, die, vom Aids-Virus in Beschlag genommen, umprogrammiert wurden und nun auf einmal mithelfen, den eigenen Leib zu zerstören. Das göttliche Immunsystem wird ausgeschaltet, indem diese Ältesten nicht mehr zum inspirierten Wort der Bibel stehen mögen und dadurch das Wirken des Heiligen Geistes stoppen. Wie nur ist dies möglich? – Sicher, es ist ein typisches Merkmal der Endzeit. Wir dürfen uns aber die Antwort nicht zu billig machen. Lasst uns der Frage nachgehen: Was muss im Herzen eines Gotteskindes passieren, damit es den Kampf gegen Sünde und Irrlehre aufgibt und ruhig die Lüge Seite an Seite mit der Wahrheit stehen lassen kann? Lasst uns also anhand der Bibel diesen Zustand analysieren und nach einer Antwort suchen, beginnend mit 2Tim 4, 9.10a: „Beeile dich, bald zu mir zu kommen! Denn Demas hat mich verlassen, weil er die jetzige Weltzeit liebgewonnen hat, und ist nach Thessalonich gezogen.“ Vorerst finden wir Demas an der Seite des Apostels Paulus im treuen Dienst (Phim 23.24, Kol 4,14). Dann aber muss Paulus, wohlgemerkt durch Gottes Geist inspiriert, von ihm sagen, dass er die Welt liebgewonnen hat. Das war also etwas Neues in seinem Leben. Es passt darum nicht in eine saubere Bibelauslegung und ist neutestamentlich nicht haltbar, nun einfach zu behaupten, er sei eben nie wiedergeboren gewesen, weil man dadurch eine liebgewordene Lehrtradition HERR ist Jesus Christus Seite 10 Zeitruf Nr. 1/16 „retten“ möchte. Demas war vorher ein treuer Diener Christi gewesen. Wir dürfen nicht vergessen, dass gerade der Apostel Paulus sehr strenge Kriterien anlegte, wenn es darum ging, Mitarbeiter auszuwählen. Es sei hier nur an den Zwist mit Barnabas erinnert, als dieser bei der zweiten Missionsreise den Johannes Markus mitnehmen wollte, der auf der ersten Reise versagt hatte. Wieviel weniger hätte Paulus einen Nichtwiedergeborenen in seinem Missionsteam geduldet. Ein solcher könnte u.U. die ganze Arbeit zerstört haben. Nichtwiedergeborene Mitarbeiter sind bis heute die größte Bedrohung für jegliche Missionsarbeit. Außerdem war er ein Mann voll Heiligen Geistes. Darum erkannte er glasklar, dass Demas zwar ein treuer Diener des HERRN gewesen war, weshalb er ihn einst in seinen Dienst berufen – aber dass nun in dessen Leben etwas Neues eingetreten war: Er hatte die Welt liebgewonnen! Aus diesem Grund verließ er den Apostel. Selbst Paulus konnte ihn nicht mehr von dieser Fehlentscheidung abbringen. Demas selbst wusste sofort, dass beides nicht zusammenpasste. Entweder ganz dem HERRN oder ganz der Welt. Es war damals und es ist bis heute eine Frage der Liebe und Wertschätzung gegenüber Christus, der in Mt 6,24 erklärte: „Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Christusliebe oder Selbstverliebtheit? Wen lieben wir? Christus oder unsere Wünsche? Lieben wir gar die Welt mit ihren trügerischen Angeboten? Demas hatte den HERRN geliebt und Ihm gedient. Aber dann reizte ihn die „jetzige Weltzeit“. Wie kam es so weit, dass das „Selbstverliebtheits-Virus“ sich in ihn hineinbohren und seinen Glauben ins Gegenteil umpolen konnte? War es vielleicht die Versuchung, zu Reichtum zu kommen oder die, endlich jemand Wichtiges zu sein und sich mit seinen Talenten bei der Menge beliebt zu machen, vielleicht die öffentliche Anerkennung mit Applaus zu gewinnen und bewundert zu werden, oder schlicht, seine Triebe endlich mal hemmungslos auszuleben, Erfolg bei Frauen zu haben? Nur Gott weiß es. Er begann jedenfalls, mit diesen Angeboten zu liebäugeln und gewann sie schlussendlich lieb. Ja, er wandte sich zurück zur Selbstverliebtheit mit ihren Reizen zur Selbstverwirklichung. In diesem seelischen Hang, sich und seine Wünsche nicht mehr Gott zu unterordnen und nicht mehr gläubig auf dessen Führung zu warten, darin erkennen wir das Wirken des „Selbstverliebtheits-Virus“. Das Wort Gottes liefert uns noch weitere Hinweise in Bezug auf den Glaubensabfall des Demas in 1Joh 2,15: „Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt lieb hat, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.“ Nachdem Demas die Welt mit ihren Angeboten zur Selbstverwirklichung liebgewonnen hatte, verlor er die Liebe des Vaters, die bei der Wiedergeburt gemäß Rö 5,5 in sein Herz ausgegossen worden war und in ihm gewohnt hatte. Weiter steht in 1Joh 2,16: „Denn alles was in der Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.“ Die Zuneigung des Demas galt nun genau diesen Dingen: 1.) der Fleischeslust: die geschlechtlichen Reize (Unzucht), sowie Essen und Trinken. 2.) der Augenlust: Kunst, Schönheit, Pornographie, Reichtum, und 3.) dem Hochmut des Lebens: Ehre, Ansehen, Berühmtheit (im Mittelpunkt stehen) und Zur-SchauStellen von Luxus. Das Demas-Syndrom Es gab in Demas‘ Glaubensleben einen Punkt, an dem er nicht länger den Lammesweg gehen wollte, wie es unser HERR so klar lehrt in Luk 9,23: „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“ Unser „Kreuz“ symbolisiert die Unannehmlichkeiten, die unsere Liebe und Treue zu Christus uns bringen. Nachdem Demas den Apostel auf seinen Reisen begleitet hatte und sah, was es für Paulus und für ihn selbst, als sein Begleiter, bedeutete, täglich das Kreuz auf sich zu nehmen, nämlich auf den Reisen Verfolgung der Juden zu erleiden, ständig Gefahr zu laufen, unter Straßenräuber zu kommen, unter falsche Brüder, in Gefahren auf hoher See, nebst Hunger, Durst, Kälte usw., genau wie es in 2Kor 11,26.27 beschrieben ist, da wurde ihm die Nachfolge zu kostspielig und er ließ das Kreuz zu Boden gleiten, das er einst freudig auf sich genommen hatte. An diesem Punkt geschah der Bruch! Unser Kreuz auf uns zu nehmen, das bedeutet konkret, im Alltag, den Weg untendurch zu gehen, ja, ein klares Nein zu sagen zu Stolz und Empfindlichkeiten, indem wir Demütigungen, Entbehrungen, Verfolgung und Enttäuschungen dankend ertragen, im Wissen, dass wir dadurch wachsen in Christus und erstarken im Glauben. Mitgekreuzigt-Bleiben! Ein weiterer wichtiger Aspekt, der zum oben genannten „Bruch“ beitrug, war das ichhaft-gefühlsmäßige Mitleid mit dem eigenen sündigen Fleisch, mit dem „alten Menschen“, wie es in Röm 6,6 so klar formuliert ist: „Wir wissen ja dieses, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, so dass wir der Sünde nicht mehr dienen.“ Durch die Wiedergeburt sind wir hinein gepflanzt worden in den geistlichen Leib des HERRN und haben nun Anteil am Gekreuzigt-Worden-Sein Jesu: „Ich bin mit Christus gekreuzigt...“ (Gal 2,20). Hier hat Demas, bildlich ausgedrückt, aus Mitleid mit seinem „alten Menschen“, (d.h. seinem selbstverliebten Ego) erbarmungsvoll die Nägel herausgezogen und ihn vom Kreuz herabgenommen, ihm die „Wunden“ gepflegt und sich wieder von ihm beherrschen lassen. Als letzte Konsequenz verließ Demas den Apostel. Er wandte sich von Paulus‘ Glaubenslehre und darum auch von dessen Person ab. Ronald Graf, der zweite und letzte Teil erscheint im nächsten Zeitruf Zeit-Zeugen Louis Vogel: Mein Zeugnis - Vom religiösen Dogma zum biblischen Glauben Teil 12 N un, lieber Herr Dr., sagen Sie mir: wer kann sich aus diesem engmaschigen Spinngewebe herauswinden? Verstehen Sie bald meine „sieben Jahre verzweifelten Suchens“? Langsam fand ich jedoch den Schlüssel zur Heiligen Schrift, den die „Schriftgelehrten“ weggenommen: Erstens: Alle Menschen sind im ersten Adam gefallen, sündhaft geworden, können so nicht zum Vater ins Licht HERR ist Jesus Christus kommen und zweitens: Alle Menschen sind im zweiten Adam, im Herrn Jesus, erlöst; Er hat für alle gesühnt. Jedermann kann jetzt die Erlösung annehmen oder ablehnen. Das erklärt Ihnen auch Ihre Frage „Viele sind berufen, wenige aber auserwählt“. D.h.: „Die Vielen sind“, wie es wörtlich heißt, „die Berufenen“, nämlich alle Menschen sind berufen, Gotteskind zu werden. Alle können es auch werden, wenn sie wollen, weil Jesus die Sühne gab für alle. Alle sind Berufene zur Gotteskindschaft. „Auserwählt“ jedoch zum Dienste (gläubige Pfarrer und gläubige Prediger, die das wahre Evangelium den Menschen verkünden, als Gnade, ohne eigene Werke, ohne jedes eigene Verdienst) sind nur wenige! Wenige Gotteskinder sind zum Dienst am Evangelium berufen. Jedenfalls die nicht, die sich selber beriefen, oder vom Onkel und von der Tante oder vom Familienrat „berufen“ wurden. Daher die heutige Not, weil eine Menge „Lehrer“ (2. Tim. 4,3) da sind, die selber nichts vom Evangelium wissen, wohl aber den Kopf voll haben von Philosophie ... engstirniger Theologie. Daher der trostlose Zustand von heute. Daher die Gottlosigkeit um sich greift. Daher die Macht der Finsternis in unserem christuslosen, aber philosophiereichen Europa so groß ist. Daher der Krieg. Daher das schauderhafte Elend. Aber die Ironie des Unglücks kennt kein Ende: Nachdem die Kirche ihren Untertanen Jesus und die Bibel geraubt hat, speit sie noch Acht (d.h. Ächtung) und Bann und Exkommunikation gegen jeden „Rebellen“, der luftschnappend aus dem stets rascher kreisenden Taifun heraus möchte. Es erübrigt mir noch, Ihre Frage „Katholisch oder lutherisch oder reformiert“ zu beantworten. Der Katholizismus hat sieben Sakramente. Der Lutheranismus nur zwei: Taufe und Abendmahl als Sakrament, das per se (durch sich) selig macht. Auch hat die lutherische Kirche keine Ohrenbeichte und anerkennt den Papst nicht. Die reformierte Kirche hat kein Sakrament, kein Zeichen (Öl, Wein oder Brot), das selig macht, sondern sie verweist auf den Opfertod Jesu als das Rettungsmittel für alle, auf Das kostbare Blut Jesu ... auf die Bibel allein! Noch mehr als die reformierte Kirche tun dies neben ihr die zahlreichen einzelnen religiösen Gemeinschaften (nicht Sekten wie Sabbatisten, Neuapostolische oder Bibelforscher, Anthroposophen und Theosophen). Sagen wir in kurzer Fassung: die Katholiken sind ganz katholisch, die Lutheraner sind halb katholisch. Die Zeitruf Nr. 1/16 Seite 11 letzteren stehen im Irrtum bis übers Herz, die ersteren bis an den Kragen. Die reformierte Kirche mitsamt den gläubigen Gemeinschaftskreisen sind also auf wahrhaft biblischem Boden (sofern sie wirklich reformiert sind und nicht auch, fein verklausuliert, lutherische Sakramente haben). Da ist also das rechte Evangelium, wo, auf Grund des inspirierten Wortes, der Opfertod Jesu (das kostbare Blut Jesu) als das alleinige Sühnemittel verkündigt wird, genau so, wie Petrus und Paulus es lehren. Nun noch Ihre typisch katholische Frage, als die letzte, die ich heute zu beantworten habe, die Frage nach „paulinisch-petrinischem Christentum“. „Das paulinische Christentum“ sei die mehr protestantische Art (wie die katholische Kirche sagt) ... das „petrinische Christentum“ sei jedoch genau die katholische Art, weil Petrus als der „erste Papst“ die katholische Kirche gestiftet habe und ihr Begründer sei, im Auftrage Christi. In anderen Worten sagt die katholische Kirche unverklausuliert: Petrus sei gut katholisch gewesen, und Paulus sei ein bisschen, sogar ein bisschen viel abgefallen von der Vollkommenheit der petrinischen Weisheitsfülle. Paulus sei der Protestant: der Abgefallene, der Ketzer ... Petrus sei der Unfehlbare! ... der Papst! Dabei ist Petrus in seinen zwei vom Heiligen Geist inspirierten Schriften fast noch paulinischer als Paulus. Absolut dieselbe Lehre: Ungöttlichkeit der Menschen von Adam her ... Erlösung in Jesu Blut! Nun, Herr Dr., erlauben Sie mir vorerst eine Gegenfrage: Haben Sie die zwei Briefe des hl. Petrus in der Heiligen Schrift schon gelesen ... ganz gelesen? Sie stehen fast am Ende des Neuen Testamentes. Wie viele Sakramente hat dieser gute Apostel Petrus dort aufnotiert? Er musste es ja als „erster Papst“ wissen. Hat er die Machtbefugnisse seines Primats und seiner Unfehlbarkeit dort genau umschrieben? In welchem Kapitel und Vers? Wie viele Kirchengesetze hat er herausgegeben? Musste man auf seinen Befehl damals schon fasten am Freitag? „Kein Fleisch essen“ ... wohl aber Fische ... und zwar Heringe und Rollmöpse für die Armen, für die Reichen und Würdenträger der katholischen Kirche jedoch Forellen und Saumons (d.h. Lachs, Salm)? ... In welchem Kapitel und Vers Ihres Petribriefes stehen diese heiligen Verordnungen der unfehlbaren alleinseligmachenden Kirche? Lesen Sie bitte, Herr Dr., Lukas Kapitel 11, Vers 46! Dann verstehen Sie auch das, was man „petrinisch“ nennt und es nicht ist vor Gott: „Wehe auch euch, ihr Schriftgelehrten, denn ihr beladet die Menschen mit unerträglichen Lasten; ihr selber aber rühret sie nicht mit der Fingerspitze an!“ Entschuldigen Sie mich gütigst, Herr Dr., ich bin mit der petrinisch-paulinischen Geschichte da ganz nervös geworden! Übrigens sind Sie ja kein Neuling mehr! Sie wissen schon Bescheid, besser als ich Bescheid wusste in jenen traurigen Jahren, wo mein Ideal zum Idol wurde, in nichts zerrann, wo ich die Wahrheit der Schrift noch nicht kannte. Was diese eben erwähnten Sakramente angeht, so muss ich Ihnen abschließend beteuern, dass ich wirklich guten Glaubens war! Beim Messelesen z.B., oder beim Kirchenbesuch beugte ich meine Knie vollen Ernstes und bewusst vor dem eucharistischen Heiland. Heute bete ich den verherrlichten Heiland Jesus Christus an, der droben beim Vater der Herrlichkeit ist. Dort ist Er in Wirklichkeit. Dort kann ich auch dem Himmlischen Vater für diese unfassbare Erlösungsgnade danken. Gute Nacht; schlafen Sie recht wohl: Ihr ergebener L. Vogel, Pfr. Vierter Brief H ... heim i. Els., den ... Lieber Herr Pfarrer! Ihr drittes Antwortschreiben hat mich im Grund erschüttert. Was sind das für Zustände. Diese Begräbnisunsitten kenne ich wohl, aber ich kannte sie bisher nur von außen her. Welch unheiliges Gebaren, welch ein unwürdiger Handel und religiöses Gewerbe: ein wahrer Trafic (d.h. Verkehr) mit Seelen! Da muss wirklich im Fundament etwas fehlen. Ich beginne, Sie zu begreifen. Jawohl: ein Schachern mit unsterblichen Seelen. Nun verstehe ich eher, wieso in der französischen Übersetzung von Segond die Stellen von Joh. -Ev. 2,16 und 2. Petri 2,3 mit „trafic“ und „trafiquer“ wiedergegeben sind. Sind aber mit Ihrer Glaubensmethode, wenn ich so sagen darf, die Leute dann auf einmal vollkommen und sündenfrei? Was ist Erbsünde, was Taufe, was Beichte? Schreiben Sie mir darüber etwas Bodenlegendes. Auch bitte ein Wort über den Zölibat der Priester. Ist diese Ehelosigkeit gut oder schlecht? Was sagt denn gerade da die Heilige Schrift? Die zwei Briefe des hl. Petrus habe ich gelesen. Habe sie gut gefunden. Sie sind eigentümlich klar und doch wieder so tief, genau wie die Briefe des hl. Paulus, wo ich einfach vieles nicht verstehe, z.B. den Galaterbrief und Hebräerbrief. Ja, ja, Sie Schlaumeier: die Sache von wegen Rollmops und Forelle. Fast schäme ich mich. Aber es ist so, wie Sie sagen. Von meiner Jugendzeit erinnere ich Impressum Der „Zeitruf“ erscheint vierteljährlich Herausgeber: Unterstützungskasse Bekennender Christen e.V., Postfach 110105, D-42301 Wuppertal; Tel.: 0202 73 65 81; Fax-Nr. 0202 946 72 699; E-Mail: [email protected] Redaktion: Konrad und Eva Alder, Wuppertal; Ronald Graf, Wuppertal; in Zusammenarbeit mit: Karl-Hermann Kauffmann, Albstadt; Georg Walter, Höfen; Johannes Ramel, Krummnussbaum (Österreich); Walter Basler, Oftringen (Schweiz) Bezug auf Spendenbasis Spenden-Konten Deutschland: Sparkasse Wuppertal: BLZ 330 500 00) 609 990; IBAN: DE07 3305 0000 0000 6099 90; BIC: WUPSDE33XXX Postbank Dortmund (BLZ 440 100 46) 615 455 469; IBAN: DE81 4401 0046 0615 4554 69; BIC: PBNKDEFF Schweiz: Postfinance: IABC, CH-Oftringen, 30-18668-8 IBAN: CH29 0900 0000 3001 8668 8; BIC: POFICHBEXXX Als Glaubenswerk wird die Unterstützungskasse Bekennender Christen e.V. allein durch Spenden getragen; Zuwendungsbescheinigungen werden steuerlich anerkannt. Nachdruck - auch Auszüge nur mit Quellenangabe und schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Teilen Sie uns bitte mit, wenn Sie umgezogen sind oder unsere Zeitschrift nicht erhalten haben! Bibelübersetzung: Version Schlachter 2000, © Genfer Bibelgesellschaft mich, dass es am Karfreitag sogar verboten war, Eier zu essen. Es blieb nichts übrig als: simple Fische oder Kartoffelbrei mit Zwiebelsauce. Viele Pfarrer geboten sogar, am Karfreitag gar nichts zu essen. Manche fanatische Bauern gaben auch dem Vieh nur eine kleine Notration. Dabei ist aber der hl. Karfreitag, an dem der Herr und Heiland gestorben, noch nicht einmal ein katholischer Feiertag. Man muss nicht (unter Todsünde verpflichtet) in die Kirche gehen. Gar nicht. Die Bäuerinnen haben großes jährliches Reinemachen in Küche und Schrank, die Bauern ackern auf dem Felde um und viele führen Mist. Jawohl: Kein Katholik muss in die Kirche am heiligen Karfreitag; es ist dort gar kein normaler Gottesdienst ... er darf ruhig den Hühnerstall misten ... all das ist erlaubt ... und gut katholisch, wenn er nur kein Beefsteak verschlingt, sondern sich mit Rollmops und Hering begnügt! ... Wenn da der Fluch Gottes nicht kommt: den Fundamentaltag der Erlösung so zu missachten ... Wenn da die gutgläubigen Katholiken nicht im Prinzip betrogen sind, so sind es die Mohammedaner sehr wahrscheinlich auch nicht! Entschuldigen Sie bitte, Herr Pfarrer, meine Entrüstung! Es geht doch um Ewigkeit und Seelenrettung, nicht um religiös politische Macht ... es geht um Seelen mit Ewigkeitswert. Das ist ganz genau, wie ich es gestern las im (Allioli, d.h. ein katholischer Theologe und Verfasser einer Bibel ins Deutsche) Matthäusevangelium (15,3-9), aus purstem Zufall: „Ihr übertretet selbst das Gebot Gottes um eurer Tradition willen ... ihr habt also Gottes Wort aufgehoben um eurer Tradition willen ... ihr Heuchler ... ihr ehret mich mit den Lippen, aber euer Herz ist weit von mir! ... ihr lehret Lehren und Gebote von Menschen!“ Fortsetzung im nächsten Zeitruf Aktuelle Hinweise und Termine Glaubenstag Bekennender Christen für die Schweiz am 14. Mai 2016 in Wangen/Aare Herzliche Einladung zu unserem Bekenntnistag! Wir freuen uns, dass es auch in diesem Jahr wieder möglich ist, uns unter Gottes Wort versammeln zu dürfen. Wir wissen, dass es alles andere als selbstverständlich ist. Beten Sie schon jetzt für das Gelingen dieses Treffens! 10.00 Uhr: 11.15 Uhr: 12.30 Uhr: 13.00 Uhr: 14.30 Uhr: Folgendes Programm ist geplant: 08.45 Uhr: Gebetsgemeinschaft Leitung: Br. Walter Basler 09.30 Uhr: Begrüßung und Einleitung: Br. Ronald Graf „Missionsbericht der Einsätze von Mission ohne Grenzen“ Br. Hanspeter Häni (Thörishaus) „Im Fadenkreuz: die biblische Ortsgemeinde - Teil 1“ Br. Lukas Matter (Islikon) Bekanntmachungen und Hinweise: Br. Konrad Alder Mittagessen „Im Fadenkreuz: die biblische Ortsgemeinde - Teil 2“ Br. Lukas Matter (Islikon) Die Vorträge werden auf CD und mp3 aufgenommen und können voraussichtlich direkt vor Ort erworben werden. Büchertische mit geistlicher und evangelistischer Literatur ist vorhanden. Vorankündigung: Bibelwoche Bekennender Christen Weitere Einzelheiten werden im nächsten Zeitruf veröffentlicht. Unsere diesjährige Bibelfreizeit findet vom Freitag, 19. August 2016 bis Donnerstag, 25. August 2016 im Bibelheim Vesperweiler statt. Br. Johannes Ramel und Br. Ronald Graf werden wieder mit dem Wort dienen. Dieser Zeitruf-Ausgabe liegt wieder ein Prospekt des ArtosVerlag bei. Literaturangebote Jeden Sonntag Gottesdienst ab 10.30 Uhr der Gemeinde Bekennender Christen; nähere Informationen erhalten Sie hier: ( 0202 769 00 877; das genaue Vierteljahres-Programm wird auf Wunsch zugesandt!
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