Am tollsten Sandkasten der Welt Vulkane, Flüsse und Seen bauen

Muttenz
Freitag, 27. November 2015 – Nr. 48
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Am tollsten Sandkasten der Welt
Vulkane, Flüsse und Seen bauen
Tag der Geomatik
Vulkane, Flüsse, Berge, Seen und Tunnels bauen. Das macht am Tag der
Geomatik vor allem den Kindern Spass.
An den Posten herrscht grosser Andrang. Es fasziniert Jung und Alt, den
Fachpersonen über die Schulter zu schauen.
Fotos Peter Gschwind
An der Fachhochschule
Nordwestschweiz fand der
Tag der Geomatik statt.
Das Leben wäre ohne
­Geomatik unvorstellbar.
den die Distanzen beim Speerwurf
gemessen? Die Geomatik in der
Leichtathletik war ein Thema wie
das Einsatzgebiet der Drohnen als
Minisatelliten. Sie kommen zur
­A nwendung in der Fernerkundung
und Fotogrammetrie. Darunter
versteht man im weitesten Sinne die
Aufnahme und Auswertung digitaler Bilder. Wegen eines technischen
Problems musste der Drohnenflug
leider abgesagt werden.
«Geomatik-Fachleute sind auf
dem Markt gefragt», lässt Susanne
Bleisch, Professorin für Geovisualiserung und Visual Analytics sowie Mitorganisatorin von der
FHNW, wissen. Sie fügt an, dass
der Tag der Geomatik, der am gleichen Tag auch in der ETH Zürich
durchgeführt wurde, den Fachbereich einer breiteren Öffentlichkeit
bekannt machen soll. «Wir können
Von Peter Gschwind
«Lass es wieder regnen», sagte eine
junge Besucherin bei der «Augmented Reality Sandbox». Die Sandbox-Simulation kam am Tag der
Geomatik in der Fachhochschule
Nordwestschweiz (FHNW) bei den
Kindern gut an. Hier erforschten
vor allem die jüngeren Gäste die
physische und digitale Landschaftsmodellierung, die Geheimnisse von
Höhenkurven und die faszinierenden Möglichkeiten von virtuellen
Überflutungssituationen.
FHNW-Campus
Am virtuellen Sandkasten
­ urden Hügel und Täler gebildet.
w
Des Weiteren ist eine Wassersimulation möglich. Durch einfache
Gestensteuerung kann Regen über
einem bestimmten Punkt simuliert
werden. Somit entstehen Seen und
Flüsse, welche gestaut oder in eine
gewünschte Richtung geleitet werden können. Es machte den Kindern
Freude und Spass, eine eigene Landschaft zu erstellen und zu beobachten, wie das Simulationsgerät neue
Gewässer entstehen und diese wieder überströmen liess.
Distanzen messen
Neben der Sandbox zogen auch die
anderen Posten die Aufmerksamkeit auf sich. Vor der Fachhochschule faszinierte das eigene
«Street-View»-Fahrzeug mit seinen
verschiedenen Kameras. Wie wer-
hier auf spielerische Art die Technologien zeigen und erklären», teilt
Bleisch mit. Der Tag diente auch
dazu, zukünftigen Studierenden
Einblicke in die entsprechenden
Studiengänge zu bieten und aufzuzeigen, welches Potenzial im Beruf
des Geomatikers vorhanden ist.
Geomatik ist überall
Viele Produkte, die wir im täglichen
Leben verwenden, haben mit der
Geomatik zu tun. So auch das
­Navigationsgerät im Auto. Beeindruckt waren die Besucherinnen
und Besucher ebenfalls vom Posten
mit dem Laserscanner. Die Möglichkeit, ein digitales 3D-Abbild
von sich erstellen zu lassen und dabei zuzusehen, wie mit dem 3DDrucker eine persönliche Minibüste gedruckt wurde, fand grosse
Beachtung.
Baukräne ragen in den Muttenzer Himmel
Im Polyfeld ragen auf der
FHNW-Campus-Baustelle
die Kräne in den Himmel.
Im Polyfeld Muttenz laufen die
Bauarbeiten für den Neubau der
Fachhochschule Nordwestschweiz,
den FHNW-Campus, auf Hochtouren. Das Projekt «Kubus»
wächst, das Fundament der Bildungsstätte ist schon gut sichtbar.
Mit dem Neubauprojekt werden
die bisher auf 36 Standorte in den
Kantonen Basel-Landschaft und
Basel-Stadt verteilten Hochschulen
für Architektur, Bau und Geomatik, für Life Sciences, für Pädagogik
und für Soziale Arbeit an einem
Wie Schiffsmäste strecken sich die Kräne auf der Baustelle für den
FHNW-Campus in den Himmel.
Foto Peter Gschwind
einzigen Standort in Muttenz zusammengeführt und in einem Neubau vereint.
Das 300 Millionen teure Bauwerk ist ein Meilenstein für die
FHNW und den Kanton BaselLandschaft. Noch leuchten in den
Abendstunden erst die Baukräne,
die wie Schiffsmäste aus der Baustelle ragen. Sie vermitteln den Passanten abends ein geheimnisvolles
Bild.
Im Jahr 2019 soll dann der «Kubus» zwölf Stockwerke hoch sein
und als Bildungsleuchtturm strahlen. Über 4000 Menschen werden
nach der Fertigstellung täglich das
Polyfeld aufsuchen.
Peter Gschwind