Kommentar Q1 2016

CHF
Aktienfonds für langfristige Vermögensbildung
Der Fonds per 31.03.2016
159.60
NAV (CHF)
Fondsvermögen (CHF Mio.)
Anteile in Umlauf
Valorennummer
Kommentar Q1 2016
01.01.2016 – 31.03.2016
NAV Classic Value Equity Fund CHF vs. Benchmark
06.10.2004 -31.03.2016
147.3
910’670
1’907’790
Anlageeignung
Der Fonds eignet sich für langfristige
Anleger. Da bei Aktien Rückschläge
von über 30% nie auszuschliessen sind,
sollte der Anlagehorizont sieben Jahre
oder mehr betragen, damit eine Erholung abgewartet werden kann.
Anlagepolitik
Anlagerisiko
Der Fonds investiert weltweit hauptsächlich in Aktien, primär in Westeuropa und Nordamerika. Die Anlagen ha­ben
anspruchsvollen Auswahlkriterien nach dem Value-Stil zu
genügen und werden aufgrund einer gründlichen, disziplinierten und langfristig orientierten Fundamental­analyse ausgewählt.
Der Fonds konzentriert sich im Rahmen der europäischen
UCITS-Richtlinie auf vergleichsweise wenige Emittenten.
Die Wertentwicklung des Fonds kann daher von der generellen Entwicklung der Aktienmärkte, in denen er investiert ist,
spürbar abweichen.
Sehr geehrte Anlegerinnen
Sehr geehrte Anleger
Im ersten Quartal 2016 ist der Nettoinventarwert pro
Anteilschein (NAV) der Frankentranche des Classic Value
Equity Fund um 10.7% gesunken. Im Vergleich dazu hat der
MSCI World Index in CHF 4.3% nachgegeben. Die Anzahl
Anteilscheine ist mit -0.5% leicht gesunken.
Zwei ungleiche Quartalshälften
Bis Mitte Februar waren die Börsen stark am Sinken. Ängste über
den Zustand der chinesischen Wirtschaft und die Rückkehr Irans
auf den Weltmarkt liessen die Ölpreise weiter einbrechen und
mit ihnen die Aktienkurse. Vermutlich hat man befürchtet, dass
die Exporte nach China und die Investitionen der Ölindustrie
noch stärker sinken würden als gedacht. Auf unserem Blog
www.60rappen.ch haben wir am 17. Februar fast auf dem
Tiefpunkt diesen Einbruch ausführlich kommentiert. Danach
folgte eine Erholung sowohl der Ölpreise als auch der Aktienmärkte. Diese war teilweise dadurch bedingt, dass es enorm
viele Wetten auf weiter sinkende Kurse gab, was fast immer zu
einer Gegen­reaktion führt. Zudem merkte vielleicht der eine
oder andere Anleger, dass der Pessimismus in Bezug auf China
übertrieben war, insbesondere, dass die Wirtschaft bereits zur
Hälfte aus einem boomenden Service-Sektor besteht und nicht
nur aus überdimensionierter, in der Krise steckender Schwer­
industrie.
Gewinner und Verlierer
Rund ein Viertel unserer Titel ist gestiegen. Die grössten
Beiträge lieferten Hewlett Packard Enterprise und TF1 mit je
0.5%-Punkten sowie Pearson mit 0.4%-Punkten.
Die Liste der Verlierer wird von Banken angeführt. Banca
Monte dei Paschi (-2.7%-Punkte) hat am meisten verloren,
weil befürchtet wird, dass italienische Banken erneut Kapital
aufnehmen müssen, um ihre schlechten Kredite loszuwerden.
EFG (-2.0%-Punkte) übernimmt die BSI, was langfristig Sinn
macht. Sie muss dafür aber eine massive Kapitalerhöhung
durchführen, was auf den Kurs drückt. Der drittgrösste
Verliererin war Credit Suisse (-1.7%-Punkte), bei der das
Investment Banking sowohl im vierten Quartal 2015 als
auch im Berichtsquartal mit hohen Abschreibungen auf
Handelsbeständen überrascht hat. Im oben erwähnten BlogArtikel erläutern wir, warum wir Monte dei Paschi und CS
trotzdem sehr unterbewertet finden. Es wird daher kaum
überraschen, dass wir sie nachgekauft haben. Bei EFG warten wir
CHF
angesichts der bevorstehenden Kapitalerhöhung noch ab. AgfaGevaert hat den NAV um weitere 1.2%-Punkte geschmälert.
Der Titel hat im vierten Quartal den inneren Wert erreicht,
und so haben wir mit dem Abbau der Position begonnen. Wir
hörten im Berichtsquartal mit den Verkäufen aber auf, als der
Titel heftig korrigierte. Die Währungen, im Wesentlichen die
Schwächen des Dollars und des Pfunds, haben die Performance
um 2.4%-Punkte reduziert.
Viele Zukäufe und zwei neue Titel
Es freut uns nie, wenn der NAV fällt, aber immerhin bieten sich
dadurch für uns Gelegenheiten, billige Aktien zu kaufen und
damit die Basis für zukünftige Kursgewinne zu legen. Neben den
oben erwähnten Bank-Zukäufen haben wir die zur Jahreswende
kleinen Positionen in Rio Tinto und Unipol ausgebaut sowie
die Kurschwäche in Millennium & Copthorne ausgenützt, um
alle auf oder näher an die Zielgrösse von 4% für eine normale
Position zu bringen. Zudem haben wir zwei neue Aktien
Positionen in % des Nettoinventarwertes
%
Adecco4.2
Credit Suisse Group
3.9
EFG International
2.4
Schweiz10.5
Bilfinger3.1
Deutschland3.1
Société Télévision Française 1
5.0
MS Cert. Vivendi
4.8
Frankreich9.8
Randstad Holding
4.9
Niederlande4.9
Agfa-Gevaert4.0
Belgien4.0
Unipol Gruppo Finanziario
4.0
Banca Monte dei Paschi
3.1
Italien7.1
Aker Solutions 1.2
Akastor0.4
Norwegen1.6
Kingfisher5.1
Rio Tinto
4.0
Millennium & Copthorne Hotels
3.8
Pearson2.9
Grossbritannien15.8
Petrofac4.2
Jersey4.2
CRH7.3
Irland7.3
Microsoft7.9
Hewlett Packard Enterprise
5.1
Fossil3.9
USA16.9
Norwegian Cruise Line Holdings
5.1
Bermuda5.1
Carnival Corp
5.3
Panama5.3
Total Portfolio
95.6
Flüssige Mittel, sonstige Vermögenswerte
4.4
Total100.0
gefunden. Der Cash-Bestand ist somit um über 10%-Punkte
gesunken.
Die amerikanische Fossil ist die drittgrösste Uhrenherstellerin
der Welt. Sie hat neben den eigenen Marken in den vergangenen 20 Jahren ein marktdominantes Lizenzgeschäft aufgebaut,
in welchem sie das gesamte Uhrengeschäft – Design, Produktion, Marketing, Vertrieb – für Marken wie Armani, Karl Lagerfeld oder Diesel betreibt. Solche sogenannten Fashion-Uhren im
mittleren Preissegment sind sehr beliebt in den USA und finden
zunehmend auch in Europa und Asien Anklang. Allerdings sind
2015 die Umsätze mit der besonders erfolgreichen Lizenzmarke
Michael Kors eingebrochen. Dazu kamen negative Währungseffekte und übertriebene Ängste vor neuer Konkurrenz in Form
von Aktivitäten-Tracker und Smartwatches – allen voran der
Apple Watch. Rückgänge in der einen oder anderen lizenzierten
Marke sollten durch Wachstum in anderen kompensiert werden, und Fossil ist dank ihrer Grösse und Technologie-Kompetenzen in der Lage, selber Smartwatches anbieten zu können.
Wir schätzen den inneren Wert pro Aktie auf USD 45.
Pearson haben wir gekauft, nachdem sich die Aktie seit Frühling
letzten Jahres halbiert hat. Die englische Firma ist die weltweit
grösste Anbieterin von Kursunterlagen für Schulen und Universitäten. In den USA, wo Pearson 65% des Umsatzes erzielt,
wird das Schulsystem zurzeit reformiert, was zu Unsicherheit
und Verzögerungen beim Einkauf von Schulunterlagen führt.
Gleichzeitig wirkt sich die sinkende Arbeitslosigkeit in einem so
hochentwickelten Land wie den USA negativ auf die Anzahl Studenten in höherer Ausbildung aus. Auch in Brasilien und Südafrika sinken momentan die Umsätze, hier allerdings nicht, weil
die Wirtschaft gut, sondern weil sie schlecht läuft. Ausbildung
ist jedoch grundsätzlich weltweit ein Wachstumsmarkt. Die gut
positionierte Pearson wird daher wieder zu Wachstum zurückfinden, was ihre Unterbewertung beseitigen sollte. Wir schätzen
den inneren Wert der Aktie auf etwa GBP 11.
Potential des Fonds erhöht
Positiv an den Kursrückschlägen war, dass sie uns erlaubten, Zuund Neukäufe zu tätigen, die das Potential des Fonds deutlich
steigerten, dies gemessen am gewichteten Durchschnitt der
Kurse unserer Aktien relativ zu ihren von uns geschätzten inneren
Werten. Aus dieser Sicht wären tiefe Kurse in den kommenden
Monaten sogar von Vorteil, um weitere unterbewertete Aktien
zu finden. Jedenfalls sind wir optimistisch, in der mittleren
Zukunft eine zufriedenstellende Rendite erwirtschaften zu
können.
Wir danken allen Anlegerinnen und Anlegern des Classic Value
Equity Fund für das in uns gesetzte Vertrauen.
Mit freundlichen Grüssen
Tel. +423 232 37 39; [email protected]; www.classicfund.li
Die massgebenden Dokumente (wie Prospekt, wesentliche Informationen für den Anleger, Statuten oder Fondsvertrag sowie der Jahres- und der Halbjahresbericht) können kostenlos bei der
Verwaltungsgesellschaft oder beim Vertreter in der Schweiz LB(Swiss) Investment AG, Zürich
angefordert werden.
Fondsdomizil: Liechtenstein, Schweizer Zahlstelle: Bank Linth LLB AG, Uznach.