José Carreras-DGHO-Promotionsstipendiaten 2015 ausgewählt

Reports of Oncological Societies
Oncol Res Treat 2015;38:318–321
Deutsche Gesellschaft für Medizinische Hämatologie und Onkologie e.V.
DGHO Hauptstadtbüro
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José Carreras-DGHO-Promotionsstipendiaten 2015
ausgewählt
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von Grundlagen für den medizinischen Fortschritt als eine zentrale
Aufgabe der José Carreras Leukämie-Stiftung. Gemeinsam mit der
DGHO haben wir hier ein wichtiges Förderinstrument ins Leben
gerufen», erklärt Dr. Gabriele Kröner, Geschäftsführender Vorstand der José Carreras Leukämie-Stiftung.
Prof. Mathias Freund, Geschäftsführender Vorsitzender der
DGHO, betont die thematische Breite bei gleichzeitiger Zielgenauigkeit des Promotionsstipendiums. «Die eingereichten Forschungsvorhaben haben uns gezeigt, dass wir mit dem Stipendium ein Förderinstrument geschaffen haben, mit dem Forschungsarbeiten gefördert werden, die die komplexen Herausforderungen der Leukämieforschung abbilden. Letztlich aber treffen alle Forschungshaben
das eine Ziel: Die Förderung der Leukämieforschung und die Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten.» Erstmalig wird auch
ein Projekt zur Erfassung möglicher Langzeitfolgen erfolgreicher
Leukämiebehandlung gefördert.
Einsendeschluss für die Bewerbungen war der 31. Dezember
2014. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgte über eine Jury, welche
von beiden Institutionen paritätisch mit vier unabhängigen Experten besetzt war. Die Ehrung der sechs Stipendiaten wird im Rahmen der Jahrestagung der DGHO im Oktober 2015 in Basel stattfinden (Montag, den 11. Oktober 2015, 12:00 bis 13:30 Uhr, Sitzung «Young Investigators Award Preisverleihung»).
Die José Carreras-DGHO-Promotionsstipendiaten
2015:
Juliane Grimm, Leipzig
Einfluss einer differentiellen Expression der microRNA-9 auf den
Transkriptionsfaktor ERG in der Akuten Myeloischen Leukämie
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Mit monatlich 800 Euro werden über einen Zeitraum von
einem Jahr bis zu zehn Doktorandinnen und Doktoranden bei der
Erstellung ihrer Dissertationsarbeiten auf dem Gebiet der Leukämie und verwandter Blutkrankheiten gefördert. Die von der José
Carreras Leukämie-Stiftung finanzierten Stipendien werden gemeinsam mit der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie
und Medizinische Onkologie e.V. vergeben. Die Stipendiaten für
2015 sind nunmehr bekannt.
Nach der sehr erfolgreichen erstmaligen Ausschreibung des José
Carreras-DGHO-Promotionsstipendiums im letzten Jahr wurden
nun erneut sechs junge Doktorandinnen und Doktoranden ausgezeichnet. Die Resonanz auf die im Oktober 2014 ausgeschriebenen
José Carreras-DGHO-Promotionsstipendien war groß. Zahlreiche
Studentinnen und Studenten der Humanmedizin und Studierende
verwandter Fächer aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich um
die von der José Carreras Leukämie-Stiftung finanzierten Stipendien beworben. Ziel der gemeinsam mit der DGHO ausgeschriebenen Stipendien ist es, jungen Doktorandinnen und Doktoranden
ideale Voraussetzungen für die Erstellung ihrer Dissertationsarbeiten auf dem Gebiet der Leukämie und verwandter Blutkrankheiten
zu ermöglichen. Die thematische Breite der eingereichten Bewerbungen macht deutlich, dass das Promotionsstipendium vielfältige
Forschungsvorhaben aufgreift. Dabei reichen die nun geförderten
Arbeiten von Forschungsvorhaben auf molekularer Ebene bis hin
zu Fragestellungen zur Gesundheit von Kindern ehemaliger kinderonkologischer Patientinnen und Patienten.
«Auch in diesem Jahr freuen wir uns zu sehen, dass es viele
junge Talente gibt, die die deutsche Leukämieforschung weiter voranbringen möchten. Die Talentförderung ist ein wichtiger Baustein hin zu dem Ziel, Heilungschancen und Überlebensraten von
Betroffenen weiter zu erhöhen. Dabei verstehen wir die Schaffung
Yascha Khodamoradi, Rostock
Effekte demethylierender Substanzen auf Zellen der akuten Tlymphatischen Leukämie
Richard Karl Lubberich, Aachen
Einfluss von Serumfaktoren auf die Hämatopoese bei Myeloproliferativen Neoplasien und im Rahmen des Alterns
Miriam Odensass, Hamburg
Untersuchung der Proteinfunktion von JAZF1 in der Leukämogenese und Hämatopoese
Mihada Bajrami Saipi, Tübingen
Die Rolle des Tumorsuppressors ASPP2 und seines antiapoptotischen Gegenspielers iASPP in Entstehung und Therapie akuter
Leukämien
Theresa Schuster, Berlin
Gesundheit von Kindern ehemaliger kinderonkologischer
Patienten
Über die José Carreras Leukämie-Stiftung
Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung und der dazugehörige Verein verfolgen seit 20 Jahren das von José Carreras for-
mulierte Ziel: «Leukämie muss heilbar werden. Immer und bei
jedem.» Bereits über 1.000 Forschungs-, Struktur- und Sozialprojekte wurden seither erfolgreich finanziert und realisiert und haben
dazu beigetragen, die Lebenszeit von Leukämiepatienten zu verlängern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung e.V. finanziert sich aus Spenden und ist Träger des DZI Spenden-Siegels, dem Gütesiegel im
deutschen Spendenwesen.
Über die DGHO
Die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. besteht seit mehr als 75 Jahren und hat
heute 3.000 Mitglieder, die in der Erforschung und Behandlung
hämatologischer und onkologischer Erkrankungen tätig sind. Mit
ihrem Engagement in der Aus-, Fort- und Weiterbildung, mit der
Erstellung der Onkopedia-Leitlinien, mit der Wissensdatenbank,
mit der Durchführung von Fachtagungen und Fortbildungsseminaren sowie mit ihrem gesundheitspolitischen Engagement fördert
die Fachgesellschaft die hochwertige Versorgung von Patientinnen
und Patienten im Fachgebiet.
Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
dkg-web gmbh
Redaktion: Pia Nitz
Uhlandstraße 7–8, 10623 Berlin, Germany
Tel.: +49 30 810 316-112
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Trotz enormer Fortschritte der Krebsforschung in den letzten
Jahrzehnten, können nicht alle Patienten von ihrer Erkrankung
geheilt werden. Ist ein Tumorleiden so weit fortgeschritten, dass
das Lebensende näher rückt, setzt die Palliativmedizin ein. Bei ihr
stehen nicht Heilung und Lebensverlängerung im Vordergrund,
sondern der Erhalt von Lebensqualität, Schmerzlinderung sowie
Zuwendung und Nähe.
Die Palliativmedizin wird oft als die Gesamtheit lindernder
Maßnahmen für die letzten Wochen oder Tage vor Eintritt des
Todes betrachtet. Tatsächlich kommen lindernde Maßnahmen jedoch in jedem Stadium der Tumorerkrankung in Frage. Wann der
richtige Zeitpunkt dafür ist, sollte jeder Patient individuell und in
Absprache mit seinen behandelnden Ärzten bestimmen. Besonders
die Angst vor einem qualvollen Sterben ist für viele Betroffene und
Angehörige sehr belastend. Doch kein Patient muss unnötige
Schmerzen erdulden. Heutzutage können über 90% aller Patienten
mit tumorbedingten Schmerzen so behandelt werden, dass sie
schmerzfrei sind. Bei den anderen kann der Tumorschmerz zumindest auf ein erträgliches Maß gelindert werden. Das Ziel der
Palliativmedizin liegt dabei eindeutig auf der Symptomlinderung,
nicht auf einer Beeinflussung des Todeseintrittes. Palliative Maßnahmen helfen dem Sterbenden, den Übergang so wenig angstund schmerzvoll zu erleben wie möglich.
Hilfreiche Informationen für Betroffene und ihre Angehörigen
zu den Themen Palliativmedizin, ambulante oder stationäre Versorgung sowie Sterbebegleitung und Hospizarbeit liefert das aktuelle Monatsthema des ONKO-Internetportals unter www.krebsgesellschaft.de/thema_juni2015.
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Monatsthema im Juni:
Palliativmedizin – für ein schmerzfreies Leben in Würde
Katrin Mugele
Pressestelle der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
Kuno-Fischer-Straße 8, 14057 Berlin
Tel.: +49 30 322 932 960
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Evidenzbasierte Leitlinie zur palliativmedizinischen
Versorgung Krebskranker erschienen
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schwerstkranke Krebspatienten geschaffen», sagt Gerd Nettekoven,
Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, die 2008 das Leitlinienprogramm Onkologie gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften auf den Weg gebracht hat und dieses
seitdem finanziert. «Ich freue mich sehr, dass die Onkologie für die
palliativmedizinische Leitlinie Impulsgeber und Schrittmacher war.
Anders als noch vor wenigen Jahren sind mittlerweile viele Aspekte
der Palliativmedizin gut durch Studien untersucht. Die Leitlinie ist
wichtig, um Nihilismus, Angst und Verzweiflung am Lebensende
tragfähige Behandlungsangebote entgegenzusetzen. Einige der
Empfehlungen, etwa im Zusammenhang mit palliativmedizinischen Versorgungstrukturen, lassen sich möglicherweise auch auf
Gebiete außerhalb der Onkologie übertragen», ergänzt Prof. Dr.
Florian Lordick aus Leipzig, Vorstandsmitglied der Deutschen
Krebsgesellschaft (DKG) und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Palliativmedizin der DKG. Die Leitliniengruppe plant, in
einem zweiten Modul der S3-Leitlinie acht weitere palliativmedizinische Themen zu behandeln. Dazu zählen die Maligne Intestinale
Obstruktion (MIO), Übelkeit/Erbrechen, Schlafstörungen/Nächtliche Unruhe, Wundpflege, chronische Müdigkeit, Angst, Therapiezielfindung und der Umgang mit dem Wunsch, zu sterben.
Das Leitlinienprogramm Onkologie
Leitlinien sind systematisch entwickelte Entscheidungshilfen
für Leistungserbringer und Patienten zur angemessenen Vorgehensweise bei speziellen Gesundheitsproblemen. Sie stellen ein wesentliches Instrument zur Förderung von Qualität und Transparenz medizinischer Versorgung dar. Die Arbeitsgemeinschaft der
Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF),
die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebshilfe haben
sich mit dem im Februar 2008 gestarteten Leitlinienprogramm Onkologie das Ziel gesetzt, gemeinsam die Entwicklung und Fortschreibung und den Einsatz wissenschaftlich begründeter und
praktikabler Leitlinien in der Onkologie zu fördern und zu unterstützen. www.leitlinienprogramm-onkologie.de
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Das Leitlinienprogramm Onkologie hat im Mai 2015 die erste S3Leitlinie zur palliativmedizinischen Versorgung von erwachsenen
Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung vorgelegt. Die
Leitlinie entstand unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) und konzentriert sich zunächst
auf die Themenbereiche Atemnot, Schmerz, Obstipation, Depression, Kommunikation, Sterbephase und Versorgungsstrukturen.
Kaum ein anderer Bereich des Gesundheitssystems hat in den
letzten Jahren eine derart rasante Entwicklung erlebt wie die Palliativ- und Hospizversorgung. Sie verfolgt das Ziel, die Lebensqualität
von lebensbedrohlich Erkrankten und ihren Angehörigen möglichst zu verbessern oder zu erhalten. Entscheidend dabei ist ein
Behandlungsansatz, der die körperlichen, psychischen, sozialen
und spirituellen Bedürfnisse des Patienten berücksichtigt.
«Die neue Leitlinie befasst sich mit den Grundprinzipien der
palliativmedizinischen Versorgung, die in organspezifischen Leitlinien oft nicht ausführlich genug behandelt werden können. Sie formuliert systematisch entwickelte Handlungsempfehlungen auf der
Basis der bestmöglichen wissenschaftlichen Nachweise», sagt Prof.
Dr. Claudia Bausewein, Palliativmedizinerin am Klinikum der
Universität München-Großhadern und mitverantwortlich für die
Koordination der Leitlinienentwicklung. Die Leitlinie enthält unter
anderem Empfehlungen für Versorgungsstrukturen, die eine frühzeitige palliativmedizinische Behandlung der Betroffenen ermöglichen. Häufige Symptome sollten nach dem aktuellen Wissensstand
behandelt werden, betont Prof. Dr. Raymond Voltz von der Uniklinik Köln, ebenfalls Leitlinienkoordinator. Wichtig sei auch eine
angemessene Kommunikation mit Patienten und Angehörigen,
etwa, um die Therapieziele gemeinsam festzulegen. In der Leitlinie
finden sich außerdem Empfehlungen für eine optimale Betreuung
in der Sterbephase.
Von einem großen öffentlichen Interesse an einer besseren Palliativversorgung schwerkranker Menschen zeugen die gegenwärtigen
Pläne der Bundesregierung für ein Palliativ- und Hospizgesetz und
auch die kürzlich erschienene Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. «Durch die erarbeitete Leitlinie haben wir jetzt erstmals eine Grundlage für eine evidenzbasierte Diskussion über mögliche Verbesserungen für schwer- und
Die 1994 gegründete Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin
e. V. (DGP) steht für die interdisziplinäre und multiprofessionelle
Vernetzung aller in der Palliativmedizin Tätigen: Knapp 60% der
5 000 DGP-Mitglieder kommen aus der Medizin, 30% aus der
Pflege und rund 10% aus weiteren in der Palliativversorgung tätigen Berufsgruppen. Anliegen der wissenschaftlichen Fachgesellschaft ist es, die Fortentwicklung der Palliativmedizin interdisziplinär und berufsgruppenübergreifend auf allen Ebenen zu fördern.
www.dgpalliativmedizin.de
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Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin