Reports of Oncological Societies Oncol Res Treat 2015;38:606–609 Deutsche Gesellschaft für Medizinische Hämatologie und Onkologie e.V. DGHO Hauptstadtbüro Berolinahaus, Alexanderplatz 1, 10178 Berlin V.i.S.d.P. Michael Oldenburg Tel. +49 30 / 2787 6089-0, Fax: -18 [email protected] www.dgho.de Euphorie und Nachdenklichkeit – Experten diskutieren breites Spektrum der Krebstherapie von morgen © 2015 S. Karger GmbH, Freiburg Fax +49 761 4 52 07 14 [email protected] www.karger.com Accessible online at: www.karger.com/ort Neben diesen Schwerpunkten war das Themenspektrum des Kongresses extrem breit. «Wir haben mit unseren Kollegen aus Österreich und der Schweiz Fragestellungen und Herausforderungen aus ganz verschiedenen Bereichen diskutiert: Grundlagenforschung im Bereich der Entstehungsbedingungen von Blutkrebserkrankungen und solider Tumore, Diagnostik und Therapie auf molekularer und zellulärer Ebene oder die optimale Integration palliativmedizinischer Angebote in der Onkologie. Ich bin davon überzeugt, dass wir diese Herausforderungen als Chancen begreifen sollten. Dann können wir in den nächsten Jahren gemeinsam eine ‘Erfolgsgeschichte’ schreiben», so Freund. Krebstherapie in den nächsten Dekaden: Auf den Nachwuchs kommt es an Eines der zentralen Anliegen der Fachgesellschaften ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. «Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels werden wir eine Zunahme von Patientinnen und Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen erleben. Wir müssen also dafür Sorge tragen, dass sich mehr Studierende für unser Fachgebiet begeistern», so Wernli. Dass die Fachgesellschaften hier auf einem guten Weg sind, machte Freund deutlich: «Die große Resonanz beim Studententag hat uns gezeigt, dass unsere angehenden Kolleginnen und Kollegen von dem äußerst spannenden Themenfeld der Erforschung und der Behandlung von Blut- und Krebserkrankungen fasziniert sind.» Downloaded by: 78.47.19.138 - 4/22/2016 9:59:52 PM Bei der diesjährigen gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie diskutierten vom 9. bis 13. Oktober rund 5500 Experten intensiv über die Chancen der vielen neuen Arzneimittel, aber auch über gesellschaftliche Verantwortung und individuell-ethische Fragen. «Wir sind stolz, gemeinsam mit den Fachgesellschaften aus Deutschland und Österreich einen so erfolgreichen Kongress auf die Beine gestellt zu haben», resümierte Dr. Martin Wernli, diesjähriger Kongresspräsident, die fünf äußerst erfolgreichen Kongresstage in Basel. «Neben den hohen Teilnehmerzahlen haben wir uns besonders über den intensiven interdisziplinären Austausch gefreut», ergänzte Prof. Mathias Freund, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V.. In insgesamt über 1100 Beiträgen diskutierten Hämatologen und Medizinische Onkologen, sehr viele Ärztinnen und Ärzte aus benachbarten medizinischen Fachbereichen, Spezialisten aus der Pflege und dem psychosozialen Bereich über die neuesten Ergebnisse aus der Grundlagen- und der klinischen Forschung. Dabei waren zwei relativ neue, übergeordnete Forschungsgebiete die Schwerpunkte der Jahrestagung: Wissenstransfer und Patientensicherheit. «Eine der zentralen Herausforderungen der Krebstherapie der Zukunft wird es sein, die Vielzahl der neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse schnell in sichere Therapieschemata umzusetzen und sie zu unseren Patientinnen und Patienten zu bringen», so Wernli. Young Investigators’ Award und Promotionsstipendien Im Rahmen der Nachwuchsförderung wurden auch in diesem Jahr sechs junge Ärztinnen und Ärzte mit dem mit 1 000 Euro dotierten Young Investigators’ Award für ihre Forschungsarbeiten im Bereich der Hämatologie und Onkologie ausgezeichnet. Darüber hinaus unterstützt die DGHO mit der Vergabe von Promoti- Reports of Oncological Societies onsstipendien den wissenschaftlichen Nachwuchs. Für Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Leukämie und verwandter Blutkrankheiten wurde das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium, für Arbeiten aus dem Bereich der Geriatrischen Onkologie das Dr. Werner Jackstädt-DGHO-Promotionsstipendium, für Arbeiten auf dem Gebiet der Klinischen Studien das GMIHODGHO-Promotionsstipendium und für Arbeiten aus dem Bereich der seltenen Blutkrankheiten das Sieglinde Welker-DGHO-Promotionsstipendium vergeben. Ehrenpreis Geriatrische Onkologie der DGG/DGHO Die Arbeitsgruppe Geriatrische Onkologie der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und die DGHO haben für das Jahr 2015 den Preis «Geriatrische Onkologie» als Ehrenpreis für das Lebenswerk ausgeschrieben. Der Preis «Geriatrische Onkologie» wird seit 2007 jährlich als Förderpreis für Nachwuchswissenschaftler und jährlich alternierend als Förderpreis und als Ehrenpreis für das Lebenswerk für besondere Verdienste zur Förderung der geriatrischen Onkologie ausgelobt. Der mit 10 000 Euro dotierte – und von der Firma medac gestiftete – Preis wurde in diesem Jahr an Martine Extermann, M.D., Ph.D. verliehen. Wissenschaftlicher Nachwuchs braucht Mentoren – Ehrenmitglieder 2015 Um den wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchs für die Hämatologie und Medizinische Onkologie zu begeistern, braucht es jemanden, der «die Flamme für das Fachgebiet weckt». Für diese Fähigkeit sowie für das wissenschaftliche und ärztliche Lebenswerk hat die DGHO Ehrenmitgliedschaften verliehen. Die DGHOEhrenmitglieder 2015 sind: Prof. Dr. med. Klaus Wilms, Würzburg Prof. Bart Barlogie, M.D., Ph.D., New York Im September hatte Herr Prof. Günther Schellong, Münster, die Ehrenmitgliedschaft der DGHO erhalten. Wie wir erfahren haben, ist Herr Prof. Günther Schellong am Samstag, 10. Oktober 2015 verstorben. Der Vorstand der DGHO und die gesamte Fachgesellschaft trauern um Herrn Prof. Günther Schellong, verneigen sich vor seinem ärztlichen und wissenschaftlichen Lebenswerk und sind in ihren Gedanken bei seiner Familie. Oncol Res Treat 2015;38:606–609 607 Downloaded by: 78.47.19.138 - 4/22/2016 9:59:52 PM Ein Instrument der Nachwuchsförderung sowohl der DGHO als auch der OeGHO ist die Vergabe von Preisen für exzellente wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Hämatologie und Onkologie. Folgende Preise wurden im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung am Freitag, den 9. Oktober verliehen: Artur-Pappenheim-Preis: Der von der DGHO ausgeschriebene und mit 7 500 Euro dotierte Preis ist für eine wissenschaftliche Arbeit bestimmt, die sich mit klinischen, experimentellen oder theoretischen Fragen der Hämatologie befasst. In diesem Jahr wurde der Artur-Pappenheim-Preis an Dr. Jan Krönke vom Universitätsklinikum Ulm für seine Arbeit ‘Lenalidomide induces ubiquitination and degradation of CK1? in del(5q) MDS’ vergeben. Doktoranden-Förderpreis: Der ebenfalls von der DGHO ausgeschriebene und mit 2 500 Euro dotierte Doktoranden-Förderpreis wird für Arbeiten auf dem Gebiet der Hämatologie und Internistischen Onkologie verliehen, die während des Studiums der Medizin, der Pharmazie oder der Biologie oder im Rahmen einer Dissertation im Bereich der genannten Disziplinen entstanden sind. Der Doktoranden-Förderpreis wurde in diesem Jahr an Kevin Christian Czarnecki von der Medizinischen Hochschule Hannover für seine Arbeit ‘Deoxycytidine-kinase knockdown as a novel myeloprotective strategy in the context of fludarabine, cytarabine or cladribine therapy’ verliehen. Wilhelm Türk-Preis: Der mit 5 000 Euro dotierte Preis der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO) für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der klinischen Hämatologie wurde an Dr. Harald Herrmann und Irina Sadovnik von der Medizinischen Universität Wien für die Arbeit ‘Dipeptidylpeptidase IV (CD26) defines leukemic stem cells (LSC) in chronic myeloid leukemia’ verliehen. Wolfgang Denk-Preis: Der mit 5 000 Euro dotierte OeGHOPreis für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der klinischen Onkologie ging an Eduard Schulz M.D. von der Medizinischen Universität Graz für die Arbeit ‘Germline variants in the SEMA4A gene predispose to familial colorectal cancer type X’. Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. AIO-Geschäftsstelle, Kathrin Drischmann Kuno-Fischer-Straße 8, 14057 Berlin Tel. + 49 30 3229329-33, Fax -43 [email protected] Einladung zur Jahrestagung 12. AIO-Herbstkongress, 19.–21.11.2015 in Berlin 7. AIO-Symposium ‘Academic Drug Development in Oncology’, 19.11.2015 in Berlin 608 Oncol Res Treat 2015;38:606–609 Zudem findet ein Austausch mit der forschenden Pharmaindustrie statt, deren Vertreter die jeweiligen Pipeline-Produkte aus der onkologischen Forschung vorstellen werden. Am ersten Tag des 12. AIO-Herbstkongresses, dem 19. November 2015, tagt ebenfalls im Hotel Pullman Berlin Schweizerhof das AIO-Symposium ‘Academic Drug Development in Oncology – Translating Basic Science Research into Innovative Treatments’ unter der Leitung von Prof. Nisar P. Malek. Außerdem hat sich der AIO-Herbstkongress als eine gute Möglichkeit bewährt, junge Onkologen (Young Medical Oncologists) mit der klinischen Studienarbeit der AIO vertraut zu machen und sie aktiv in die Arbeitsgruppen einzubinden. Insofern richtet sich unsere Einladung zum AIO-Herbstkongress auch an den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Kosten für die Kongressteilnahme inkl. Übernachtung und Reisekosten (anteilig) wird für junge Onkologen, wie auch für AIO-Mitglieder, durch die AIO übernommen. Nähere Informationen, das Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung, sowohl zum «AIO-Herbstkongress – Update Medical Oncology», als auch zum «AIO-Symposium – Academic Drug Development in Oncology» finden Sie unter: www.aio-herbstkongress.de. Reports of Oncological Societies Downloaded by: 78.47.19.138 - 4/22/2016 9:59:52 PM Der AIO-Herbstkongress, der ganz im Zeichen der klinischen Forschung stehen wird, wird vom 19. bis 21. November 2015 im Pullman-Hotel Schweizerhof, Budapester Straße, in Berlin stattfinden, zu dem wir alle Interessierten im Namen des AIO-Vorstandes, unter dem Vorsitz von Prof. Volker Heinemann und PD Dr. Helmut Oettle, sehr herzlich einladen möchten. Der AIO-Herbstkongress ist ein Veranstaltungsformat, das inhaltlich von den Arbeits- und Studiengruppen der AIO gestaltet wird und sich schwerpunktmäßig mit dem wissenschaftlichen Update der Studienaktivitäten befasst. Die hohe Aktivität der AIO spiegelt die Tatsache wider, dass von den 18 Arbeitsgruppen, die sich mit klinischer Forschung bei verschiedenen Tumorentitäten beschäftigen, gegenwärtig mehr als 70 klinische Studien durchgeführt werden. In der Hauptsache handelt es sich dabei um prüferinitiierte Studien. Ihr besonderes Augenmerk möchten wir auf eine Veranstaltung der Arbeitsgruppe Translationale Forschung im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung legen. Innerhalb einer 90minütigen Plenarsitzung, am 19.11.2015, 16.00–17.30 Uhr, werden wir gemeinsam mit unseren forschenden Partnern das Thema «Netzwerkstudien» erneut in den Focus rücken. Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. dkg-web gmbh Redaktion: Pia Nitz Uhlandstraße 7–8, 10623 Berlin, Germany Tel.: +49 30 810 316-112 [email protected] www.krebsgesellschaft.de Die Strahlentherapie ist neben Operation und Chemotherapie eine der zentralen Säulen der Krebstherapie. Sie kommt bei jedem zweiten Krebspatienten im Laufe seiner Erkrankung zum Einsatz. Im Gegensatz zur Chemotherapie ist die Strahlenbehandlung eine rein lokale Maßnahme. Im aktuellen Monatsthema informiert das ONKO-Internetportal über ihre Wirkungsweise. Die Strahlentherapie kann als alleinige Behandlungsmethode, in Kombination mit einer Chemotherapie und vor oder nach einer Operation eingesetzt werden. Einige Krebsarten wie beispielsweise Kehlkopfkrebs oder Prostatakrebs können bei günstigen Voraussetzungen sogar durch sie geheilt werden. Darüber hinaus kann die Strahlentherapie in der Krebsbehandlung eingesetzt werden, um Beschwerden zu lindern oder ihnen vorzubeugen. Doch wie genau wirkt die Therapie? Bei einer Strahlentherapie werden die Krebszellen mithilfe ionisierender Strahlung oder Teilchenstrahlung zer- stört. Die Strahlung schädigt die Erbsubstanz der Zellen, die sogenannte DNA, sodass die Zellteilung aufhört und die Zellen untergehen: Die Tumoren werden kleiner oder verschwinden sogar. Da die Strahlenbehandlung örtlich begrenzt ist, treten Nebenwirkungen in der Regel nur im Bereich des Bestrahlungsfeldes auf. Als akute Symptome nach einer Strahlenbehandlung im Kopf-HalsBereich können beispielsweise Schleimhautentzündungen im Mund oder in der Speiseröhre sowie Hautrötungen auftreten. Eine Strahlentherapie muss sorgfältig geplant werden, um sie so effizient, aber auch so schonend wie möglich durchzuführen. Denn der Tumor soll mit möglichst hohen Dosen bestrahlt werden, das gesunde Gewebe jedoch darf nur mit geringen Dosen belastet werden. Weiterführende Informationen zum Thema liefert das ONKO-Internetportal unter www.krebsgesellschaft.de/thema_ november2015. Reports of Oncological Societies Oncol Res Treat 2015;38:606–609 609 Downloaded by: 78.47.19.138 - 4/22/2016 9:59:52 PM Monatsthema im November: Radiotherapie – Strahlen, die heilen
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