Leitlinie zum Speiseröhrenkrebs erschienen

Society Bulletins
Viszeralmedizin 2015;31:371–372
Pressestelle der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
Dr. Katrin Mugele
Tel.: +49 30 3229329-60
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Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie,
Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)
Anna Julia Voormann, Irina Lorenz-Meyer
Tel.: +49 711 8931-642
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Leitlinie zum Speiseröhrenkrebs erschienen
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Behandlungsalgorithmen liefert, um die Therapieentscheidung zu
erleichtern.» Die Leitlinie berücksichtigt auch neue diagnostische
Verfahren (z.B. PET-CT), die erst vor kurzem in die Stufendiagnostik des Ösophaguskarzinoms eingeführt wurden. Sie enthält
außerdem Qualitätsindikatoren, die mit einer standardisierten Methodik abgeleitet wurden und für die Zertifizierung von Krebszentren, für die Dokumentation im Rahmen von klinischen Krebsregistern und als Grundlage bei der Analyse von Therapieeffekten
genutzt werden können.
«Der gesamte Magen-Darm-Trakt und dessen Behandlung ist
für Gastroenterologen das Spezialgebiet schlechthin. Daher war es
Aufgabe der DGVS, als aktiver Partner die Federführung der Leitlinie zu übernehmen», sagt DGVS-Mediensprecher Prof. Dr. Christian Trautwein aus Aachen. «Wir freuen uns, dass die fruchtbare
Zusammenarbeit mit den verschiedenen beteiligten Fachgesellschaften und Institutionen dieses gute Ergebnis erbracht hat – vor
allem auch Patienten werden von der neuen Leitlinie profitieren.»
Das Leitlinienprogramm Onkologie (OL)
Leitlinien sind systematisch entwickelte Entscheidungshilfen
für Leistungserbringer und Patienten zur angemessenen Vorgehensweise bei speziellen Gesundheitsproblemen. Sie stellen ein wesentliches Instrument zur Förderung von Qualität und Transparenz medizinischer Versorgung dar. Die Arbeitsgemeinschaft der
Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF),
die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. und die Deutsche Krebshilfe
haben sich mit dem im Februar 2008 gestarteten Leitlinienprogramm Onkologie das Ziel gesetzt, gemeinsam die Entwicklung
und Fortschreibung sowie den Einsatz wissenschaftlich begründeDownloaded by:
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Das Leitlinienprogramm Onkologie hat im September 2015
erstmals eine S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Speiseröhre vorgelegt. Sie entstand unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und soll die Versorgung beim Speiseröhrenkrebs verbessern. Eine medizinische Leitlinie mit Empfehlungen zur Prävention, Diagnostik, Therapie, Palliation und
Nachsorge beim Speiseröhrenkrebs war bislang in Deutschland
nicht vorhanden.
Beim Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) werden zwei
verschiedene Tumorarten, das Adenokarzinom und das Plattenepithelkarzinom, unterschieden. 2010 erkrankten in Deutschland
ca. 4900 Männer und etwa 1400 Frauen neu an dieser Krebsart. Die
Erkrankung geht in der Regel mit einer schlechten Prognose einher. Ihre Behandlung ist medizinisch anspruchsvoll: Zum einen
stellt die enge Nachbarschaft der Speiseröhre zur Lunge erhebliche
technische Anforderungen an das operative und therapeutische
Vorgehen. Besonders bei den Plattenepithelkarzinomen wird die
Therapie außerdem dadurch erschwert, dass die betroffenen Patienten, bedingt durch Alkohol- und Tabakkonsum, häufig Begleiterkrankungen aufweisen, die die Therapiemöglichkeiten erheblich
einengen.
Deshalb ist bei der Diagnostik und Therapie von Speiseröhrenkrebs ein hoher Grad an Zusammenarbeit zwischen verschiedenen
ärztlichen Fachrichtungen erforderlich. «Dies gilt besonders für die
Entscheidung, welche Patienten am meisten von einer alleinigen
Operation profitieren und wer besser eine Radiochemotherapie
vor der OP bzw. eine alleinige Radiochemotherapie bekommen
sollte», erklärt Prof. Dr. Rainer Porschen, Chefarzt der Medizinischen Klinik am Klinikum Bremen Ost und Koordinator der Leitlinie. «Wir freuen uns sehr, dass die vorliegende Leitlinie erstmals
ter und praktikabler Leitlinien in der Onkologie zu fördern und zu
unterstützen. Mittlerweile umfasst das Leitlinienprogramm mehr
als 15 S3-Leitlinien, die zu einem großen Teil auch als laienverständliche Patientenleitlinien vorliegen. Mehr unter: www.leitlinienprogramm-onkologie.de. Für den direkten Zugang zur neuen S3Leitlinie zum Speiseröhrenkrebs nutzen Sie bitte folgenden Link:
leitlinienprogramm-onkologie.de/OEsophaguskarzinom.86.0.html.
aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein besonderes Anliegen
ist der DGVS die Entwicklung von Standards und Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der
Verdauungsorgane ‒ zum Wohle des Patienten. Mehr unter: www.
dgvs.de.
Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)
Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungsund Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute vereint sie mehr als 5000 Ärzte und Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach. Die
DGVS fördert sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und unterstützt
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Die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. ist mit mehr als 7400 Einzelmitgliedern das größte onkologische Experten-Netzwerk im
deutschsprachigen Raum. Ziel der fachübergreifenden Arbeit der
DKG ist eine flächendeckende, qualitätsgesicherte Versorgung und
die Sicherstellung von Innovation in der modernen Krebsmedizin.
Die Deutsche Krebsgesellschaft hat es sich außerdem zur Aufgabe
gemacht, durch Zertifizierung die Qualität der Krebsversorgung zu
überprüfen, damit die Betroffenen sicher sein können, nach bestem Kenntnisstand behandelt zu werden. Mehr unter: www.krebsgesellschaft.de.
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Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie,
Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)