Erlebnisbericht 14/15 - Büro für internationale Beziehungen

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
ERASMUS Erfahrungsbericht 2014/15
Persönliche Angaben
Name, Vorname:
Nied, Dennis
Studiengang an der FAU:
Wirtschaftsingenieurwesen
E-Mail:
[email protected]
Gastuniversität:
Alcalá de Henares
Gastland:
Studiengang
an
Gastuniversität:
Aufenthaltszeitraum
(WS, SS oder Jahr):
Spanien
der
Economía
WS 14/15
1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)
Meine Bewerbung ging an den Lehrstuhl für Industrielles Management bei Prof. Voigt an der
Wiso. Nach der Auswahl ging das Organisatorische alles über den Lehrstuhl. Klar die
Unterlagen und Dokumente für Alcalá muss man selbst schicken.
2. Anreise / Visum (Flug, Bahn)
Ich bin von München mit Iberia nach Madrid geflogen. Gelandet bin ich wie fast alle am
Terminal 4. Dieses ist ein bisschen außerhalb vom Flughafen. Es fahren jedoch ShuttleBusse zu T3 – T1. Der Bus vom Flughafen nach Alcalá fährt am T2 und T1 ab. Es ist eine
unscheinbare Bushaltestelle. Die Busnummer ist „824“ nach Alcalá de Henares. Man sollte
jedoch schauen wie weit der Bus fährt. Zu bestimmten Zeiten fährt er nur bis Alcalá und nicht
bis zum externen Campus.
3. Unterkunft (Wohnheim, privat)
Ich wohnte im Studentenwohnheim CRUSA. Dies befindet sich am „externen“ Campus direkt
neben dem Krankenhaus und den ganzen naturwissenschaftlichen, technischen und
medizinischen Fakultäten der Universität. Im großen und ganzen war ich sehr zufrieden dort,
auch wenn es in die Innenstadt recht weit war. Da ich mir jedoch ein Fahrrad von der Uni
geliehen hatte (EcoCampus 12€ / 6 Monate), ging die Strecke auch wieder. Wenn man aber
oft feiern gehen möchte oder an die Uni in die Innenstadt muss, ist es ratsam sich eine
Wohnung oder WG in der Stadt zu suchen. Der Vorteil in CRUSA ist, dass nicht so viele
Erasmus Studenten dort wohnen und man so viel Kontakt zu spanischen Studenten
bekommt, was für die Sprache und die Kultur von Vorteil ist. Es gab viele Erasmus
Studenten, die nur mit Erasmus Studenten zusammengewohnt haben und so hauptsächlich
englisch oder nur deutsch gesprochen haben. Also je nachdem was man will gibt es viele
Möglichkeiten zu wohnen.
4. Studium an der Gastuniversität (Lehrveranstaltungen / Stundenplan)
1
Das Studium in Spanien ist eher Schule statt Studieren. Die Klassen sind sehr klein gehalten
und es wird Anwesenheit und Mitarbeit mit teilweise bis zu 20% der Gesamtnote beurteilt.
Also solltet ihr nicht so häufig fehlen, da die Vorlesungen obligatorisch sind! Die PowerPoint
Präsentationen bei uns im Kurs (ich wählte „International Management auf Englisch) waren
nicht von hoher Qualität. Der Prof war irgendwie auch nicht das Gelbe vom Ei. Das Niveau
an der Uni war meines Erachtens auch nicht so hoch wie an der FAU.
Durch das Learning Agreement (LA), das man in Deutschland ausgefüllt hat, bekommen die
Spanischen Mitarbeiter im Erasmusbüro schon mal einen groben Überblick über die
Kursgrößen. Der Haken dabei ist nur, dass das LA von Deutschland für dich in Spanien
nichts bringt. An der Uni gilt: „Wer zuerst kommt, malt zuerst.“ Im Klartext heißt das, dass die
Kurse nur von max. 5 (manchmal auch 10) Erasmus Studenten besucht werden darf. Wenn
dann 5 Leute vor dir am Büro waren und den Kurs genehmigt bekommen haben, dann musst
du dir was anderes suchen. Deshalb lieber mehrere Kurse in der Hinterhand haben. Die
ersten 2 Studienwochen sind „Schnupperwochen“ in denen du die Kurse besuchen darfst
und schauen, ob diese dir gefallen. Erst danach muss man das offizielle LA ausfüllen und
abstempeln lassen.
5. Betreuung an der Gastuniversität (International Office und Fachbereich)
Die Betreuung an der Uni war alles in allem recht gut. Wenn man sich erst einmal an das
Chaos in den Erasmusbüros gewöhnt hat war alles ok. Wenn du etwas im Erasmusbüro
benötigst, dann plane besser mehrere Tage ein. In Spanien heißt es immer „mañana,
mañana“ :-D
Aber bei mir hat Gott sei Dank alles geklappt. Bei anderen Studenten ging komischerweise
die ganze Anmeldung mit allen Unterlagen in dem Chaos verloren. Sie mussten dann ewig
auf die Immatrikulation warten. Also lieber alle Dokumente nochmals mitnehmen sodass
man alles dabei hat.
6. Sprachkurse an der Gastuniversität (kostenlos, kostenpflichtig)
In Alcalá gibt es einen Intensivkurs, der am Anfang jedes Semesters von der Sprachschule
Alcalingua angeboten wird. Dieser kostet 50€ und geht 2 Wochen. Der Kurs ist meines
Erachtens wirklich gut, da man viel Kontakt zu den anderen Erasmus Studenten bekommt.
So kann man gleich in den ersten Wochen Kontakte knüpfen und sich für Tapas, Bars oder
auch Diskos verabreden.
Es gibt einen Einstufungstest der für alle Studenten obligatorisch ist. Dort wird das Wissen
mittels eines MC-Tests geprüft. Danach folgt eine kleine mündliche Abfrage (wie heißt du?
Was machst du hier? Wo kommst du her? Was sind deine Hobbies? Erzähl ein bisschen
über dich. ....). Wenn du dein Niveau hast, hast du den Kurs Montag bis Freitag von 12 – 18
Uhr. Der Kurs ist in 2 Teile eingeteilt. Der erste Teil ist pure Grammatik. Der zweite dann
Lesen, Sprechen und Verständnis. Am Ende des Kurses kommt eine Klausur.
Des Weiteren besteht die Chance einen zusätzlichen Sprachkurs zu belegen. Dieser kostet
200€.
7. Ausstattung der Gastuniversität (Bibliothek, Computerräume, etc.)
Die Uni ist allgemein recht gut ausgestattet. Ich war jedoch nur in 2 Fakultäten. Einmal
„filisofía y letras“ sowie „Economía“. Beide waren gut. Die Bibliothek in der Stadt ist recht neu
und groß. Bücher habe ich mir jedoch nie geliehen. In der Uni und in allen Uni-Gebäuden hat
man „eduroam“ (WLAN). Es ist also von Vorteil, wenn man sich schon vorher an der FAU in
das eduroam Netzwerk einloggt (mit Benutzerkennung und Passwort). So hat man direkt am
2
ersten Tag Internet in der Uni, was sehr hilfreich für die Wohnungssuche oder
whatsapp/facebook ist.
8. Alltag & Finanzielles & Freizeit (Sehenswertes, Lebenshaltungskosten, GeldAbheben, Handy, Jobs)
Alcalá de Henares ist ein schönes kleines Städtchen in Spanien. Die Spanier sind sehr stolz
auf die Stadt, da Cervantes (Autor von „Don Quijote“) ein Nationalheld ist und Alcalá die
Geburtsstadt ist. Jeder Spanier kennt Alcalá und auch die Uni. Anscheinend ist sie in
Spanien sehr renommiert. Alcalá hat aber sonst nicht viel Sehenswertes zu bieten. Die
Altstadt mit den Gässchen ist sehenswert sowie die Cervantes-Statue auf dem
gleichnamigen Platz (Plaza de Cervantes). Dieser Platz ist auch der Mittelpunkt von Alcalá.
In Madrid kann man jedoch mehr sehen und besichtigen. Ein Zug fährt alle 20 min im
Bahnhof von Alcalá nach Madrid (Renfe , Ausstieg: Atocha). Wenn man in Atocha
ausgestiegen ist, kann man zum Prado, zu Reína Sofía oder Thyssen laufen. Alle Museen
sind ein Besuch wert. Von Atocha kann man aber auch in den nächsten Zug steigen und
nach „Sol“ fahren. Dieser Platz ist das Herz von Madrid. Von dort ist man mittendrin und
überall schnell.
Spanien ist das Land der Tapas und der Barkultur. Das lernt man in Alcalá schnell. Die
Tapas kosten meistens 2,70€ inkl. Getränk. Bzw. andersrum. Man bestellt immer das
Getränk und bekommt einen Tapa nach Wahl dazu. Oft sind dies Burger, Kroketten mit
Schinken, Brot mit Tomate und Schinken usw. Schmeckt aber alles sehr lecker. Ich empfehle
zum satt werden das „La Española“. Diese Tapabar ist in der „Calle Mayor“. Die Tapas sind
nicht die besten aber sie machen satt. Eine gute Tapabar ist „Rusty“. Dort kosten die Tapas
1,30 – 1,90€ ohne Getränk aber sind edler gemacht. Glas Wein 1,30€. Man sollte aber trotz
den günstigen Preisen sein Geld im Blick haben, da das trotzdem gut ins Geld geht. Wir
waren oft frühstücken, da das Frühstück (Brot mit Tomate und Café con leche) teilweise nur
0,99€ kostet.
Zum Leben habe ich im Monat grob 650-700€ gebraucht, da man oft essen geht und auch
ab und an mal feiern. Oft werden noch Ausflüge von der ESN angeboten, die man auch
unbedingt machen sollte. So billig kommt man sonst nicht weg.
Handytarif:
Ich hatte einen Europatarif in Deutschland abgeschlossen, der nicht teuer war. Ich hatte so
immer Internet und alles. Wenn man aber in Spanien eine neue Karte haben möchte, kann
ich ORANGE empfehlen. Mit ORANGE kann man kostenlos zu ORANGE telefonieren und
die meisten Erasmus Studenten hatten diesen Tarif. Ein ORANGE Store befindet sich in der
Calle Mayor.
Geld abheben:
Jedes Mal, wenn man in Spanien Geld abhebt kostet das 5€ bzw. 2% vom Umsatz. Aber das
Ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Ich hatte eine Kreditkarte. Mit dieser kann man beim
Einkaufen von Lebensmitteln oder allgemein zahlen ohne Gebühren zahlen zu müssen.
9. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung)
Das Erasmus Semester war bisher eine meiner besten Erfahrungen. Ich würde es jederzeit
wieder machen. Anfangs war ich bisschen skeptisch was mich erwartet aber ich war jeden
Tag positiv überrascht. Klar wenn man ankommt und niemand kennt ist es doof, da man
alleine in einem fremden Land ist. Aber jedem Erasmus Student geht das so und so muss
man einfach offen sein und die Leute ansprechen. Jeder ist froh, wenn er nicht den „ersten
3
Schritt“ machen muss. Also sei freundlich und sympathisch und spreche die Leute an. Du
wirst sehen, dass es sich lohnt. Man lernt Studenten aus ganz Europa kennen und auch
schätzen. Es prallen verschiedene Sprachen, Kulturen und Menschen aufeinander was
manchmal stressig sein kann aber zum viel größeren Teil einfach nur super und lustig. Durch
das Auslandssemester hab ich viele Vorurteile gegenüber anderen Ländern aus der Welt
geschafft. Man lernt super Menschen kennen und auch neue Kulturen kennen. Ich war
jederzeit offen für neues und es hat sich gelohnt. Mal isst man koreanisch, am anderen Tag
türkisch oder lernt irische Trinksprüche.
Am Anfang denkt man „oh man ich will wieder heim“ aber wenn es allmählich zu ende geht
will man nicht mehr heim.
Also freue dich auf dein Auslandssemester und mache es zu einem unvergessenen Erlebnis.
Guck nicht immer aufs Geld, sondern genieße Spanien in vollen Zügen. Es ist schneller
vorbei als man denkt. Sei offen für alles und du wirst sehen, dass Erasmus einfach toll ist.
Schlechteste Erfahrung: nix =)
10. Wichtige Ansprechpartner und Links
http://www.uah.es/
Uni Homepage
http://www.uah.es/universidad/ecocampus/inicio.shtm
Fahrrad
[email protected]
[email protected]
Ecocampus
der
Uni
für
das
E-Mail Ecocampus
E-Mail Erasmus Büro an der Wirtschafts-Fakultät
https://portal.uah.es/portal/page/portal/portal_internacional/nuestros_estudios/calendario_ac
ademico
Akademischer Kalender UAH
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