Biologische Eltern

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Biolog
Projektpartner
Inhalt
Ariadne
Switzerland
Miriam Hess
[email protected]
Sirius
Croatia
Ivana Belamarić
[email protected]
Elternschaft ................................................................................................... 4
Social and child Department Harghita
County
Miteinander statt Gegeneinander ................................................................. 5
Romania
Zoltan Elekes
[email protected]
Biographiearbeit ........................................................................................... 6
University Siegen
Besuchskontakte ........................................................................................... 8
Germany
Klaus Wolf
[email protected]
University Lodz
Poland
Marcin Podogrocki
[email protected]
FormAzione Co&So Network
Italy
Patrizia Gioro
[email protected]
Zusammenarbeit mit Jugendamt .................................................................10
Elternschaft
Miteinander statt Gegeneinander
Eltern bleiben Eltern – wie kann ich Mutter/Vater bleiben?
Kommunikation mit den Pflegeeltern
Mutter oder Vater eines Kindes zu sein, von dem man getrennt lebt und das von anderen Menschen erzogen wird,
ist schmerzhaft. Daher ist es wichtig, Unterstützung und
Begleitung zu suchen.
Das Finden der Rolle als Herkunftsmutter/-vater ist wichtig.
Setzen Sie sich damit auseinander, und klären Sie für sich ab,
wofür Sie gebraucht werden, und was Sie an Verantwortung
an die Pflegeeltern abgeben müssen.
Mut
Lassen Sie Ihre oft widersprüchlichen Gefühle wie Wut, Trauer und
Schuldgefühle zu. Lernen Sie für eigene Fehler, Grenzen des Unvermögens in der Vergangenheit Verantwortung zu übernehmen.
Für die Gestaltung des Beziehungsprozesses mit Ihrem Kind ist es wichtig, Fehler nicht nur bei anderen zu sehen. Ein weiterer wichtiger Schritt
ist, die eigenen Fehlansichten auch den Kindern gegenüber einzugestehen und angemessen in Worte zu fassen.
Reden
Viele Mütter/Väter beklagen, dass sie von den Pflegeeltern keine Informationen über ihr Kind bekommen. Sie erfahren zum Beispiel spät, dass
das Kind im Krankenhaus war etc. Besprechen Sie ihr Bedürfnis nach
Information mit den Pflegeeltern. Andererseits ist es aber auch wichtig, es zulassen und aushalten zu können, dass die Pflegeeltern, die nun
jeden Tag die Verantwortung für Ihr Kind tragen, das Kind nun in vielen
Punkten anders erziehen, als Sie das getan hätten.
Klären Sie die Fragen: Was brauche ich für mich? Was benötigt mein Kind?
Unterscheiden Sie zwischen den Interessen der Kinder und Ihren eigenen Interessen.
Wenn Sie unsicher sind, holen Sie sich in den Beratungsstellen Unterstützung. Speziell ausgebildete Fachkräfte bieten Ihnen die Möglichkeit,
Handlungsschritte auszuprobieren und zu prüfen, wie Sie sich dabei
fühlen. Bitte beachten Sie: Wenn Sie Erwartungen und Verantwortungen
auf ihr Kind übertragen überfordern Sie ihr Kind!
Ob Wut, Trauer, Schuldgefühle: Lassen Sie Ihre
Gefühle zu.
Fassen Sie Wesentliches (Gründe für die Trennung vom Kind, Gefühle für
das Kind, die Erlaubnis, dass es ihrem Kind in der annehmenden Familie
gut geht) zusammen und schreiben Sie es auf Merkblättern nieder.
Es ist schmerzhaft, vom
eigenen Kind getrennt
zu leben. Unterstützung
und Begleitung helfen, diese Situation zu
meistern.
Ihr Kind fühlt und nimmt wahr, wie Sie als Elternteil die neue Lebenssituation empfinden und braucht Ihr Einverständnis, sich bei den Pflegeeltern
wohl fühlen zu dürfen, da es ansonsten ein schlechtes Gewissen hat.
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Als Herkunftsmutter/-vater ist
es wichtig, Verantwortung an
die Pflegeeltern abzugeben und
Ihrem Kind zu vermitteln, dass es
sich in der neuen Familie wohl
fühlen darf.
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Biographiearbeit
Halt geben und Anker setzen
Biografie-Arbeit ist eine Methode, die Reifung und Weiterentwicklung
von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Für jedes Kind ist es wichtig
zu wissen, wie seine Mama und sein Papa früher gelebt haben. Auch
Sie grübeln oft darüber nach: Wer bin ich? Wem gleiche ich?
Für Kinder ist es wichtig zu wissen: Aus welcher Familie kommen ich?
Wo war ich zuvor in der Schule? Wie ist es mir dort ergangen? Gibt es
Geschwister? Wie haben wir Zuhause zusammen gelebt? Wann und
wo haben sich Mama und Papa kennengelernt? Was mochten sie aneinander?
Auch wenn sie derzeit keinen persönlichen oder
brieflichen Kontakt zu Ihrem Kind haben, versuchen Sie Lebensbriefe zu schreiben, oder auch
Geburtstagskarten oder Geburtstagsbriefe und
diese in einer Erinnerungskiste für später aufzubewahren.
Lebensbuch
Eine Möglichkeit das innere Chaos des Kindes zu
ordnen ist die Gestaltung eines Lebensbuches. Ein
Lebensbuch hat neben den bisherigen Lebensstationen des Kindes
auch immer die aktuelle, gegenwärtige Beschreibung des Kindes und
seine Erlebnisse zum Inhalt: sein Aussehen, seine Stärken, Hobbies,
Einschlafen und Aufwachen etc. Thema sind auch die Gefühle des Kindes: Worüber bist du besonders froh? Worüber ärgerst du dich? Etc.
Auch wenn Sie derzeit keinen persönlichen oder brieflichen Kontakt zu Ihrem Kind
haben versuchen Sie Lebensbriefe, Geburtstagskarten oder Geburtstagsbriefe etc.
zu schreiben und diese in einer Erinnerungskiste für später aufzubewahren.
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Besuchskontakte
Der Sinn von Besuchskontakten und wie kann man diese gut gestalten kann
Oft gibt es betreffend Sinn und Ziel von Besuchskontakten unterschiedliche Auffassungen. Sowohl zwischen Herkunftseltern und Pflegeeltern,
als auch zwischen Behörde und Herkunftseltern. Das erschwert es oft
für alle Seiten, angemessene Verhaltensweisen zu definieren. Im Rahmen der Gestaltung des Besuchskontaktes tauchen viele Fragen auf:
Wozu dient der Kontakt zum Kind? Zum Erhalt des Kontaktes? Oder ist
es eine ständige Wiederaufnahme des Kontaktes? Welches Verhalten
ist von mir, welches von den Pflegeeltern angemessen? Ist es geklärt,
wer die erzieherische Verantwortung während dieser Zeit hat?
Die Erfahrungswerte von Besuchskontakten zeigen,
dass Kinder nach oder während des Besuchskontakts oft sehr verunsichert sind. Verunsichert
durch die Erwartungshaltung aller Beteiligten. Es ist wichtig, dass Sie Ihrem Kind bei
den Besuchskontakten vermitteln, dass Sie
die Pflegefamilie akzeptieren und nicht die
„Jeden-Tag-Mutter” sind.
Deine
meine
unsere
Kinder
Haben Sie nie mit Ihrem Kind zusammengelebt,
ist der Besuchskontakt eine gegenseitige Orientierung.
Haben Sie länger keinen Kontakt gehabt, bereiten Sie sich mit Unterstützung von außen (geschulte BeraterInnen) darauf vor. Es ist wichtig
vorab zu klären, was das Kind von seiner Mutter, seinem Vater brauchen
könnte. Setzen Sie sich bitte außerdem vorab damit auseinander, was
Sie auf die Frage antworten können, „warum hast du mich fortgegeben?”.
Es ist ein langer Prozess herauszufinden, was Eltern/Kinder füreinander
bedeuten können.
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Warum kommst du nicht öfter? Ich habe diese Frage meines Sohnes überhört. Mein
Sohn hat sie öfter gestellt. Ich habe nicht geantwortet. Ich wusste nicht, was ich
sagen sollte. Jetzt weiß ich, dass es ihm zumutbar gewesen wäre zu sagen, dass es
schön ist, ihn zu sehen, aber es mich auch traurig macht. Wenn ich fortgehe, tut
das weh und deshalb schaffe ich es nicht, öfter zu kommen.
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Zusammenarbeit mit Jugendamt
Wie die Zusammenarbeit im Interesse des Kindes konstruktiv gestaltet wird
Eine grundlegende Voraussetzung für das Gelingen
der Kooperationsbeziehung ist der Aufbau einer
Vertrauensbeziehung zwischen Pflegeeltern
und Herkunftseltern. Wichtig dabei ist es, dass
zusammen mit den zuständigen SozialarbeiteMitgestaltung
rInnen sämtliche unterschiedliche Erwartungen, Ziele und Differenzen offengelegt werden.
Fragen Sie die SozialarbeiterInnen nach Beratungs- und Unterstützungsangeboten, damit die Beziehung Ihres Kindes zu Ihnen weiterhin gefördert werden kann.
Sie haben das Recht auf eine verlässliche Anlaufstelle, auf eine Erweiterung Ihrer elterlichen Kompetenzen auf Basis Ihrer eigenen Kompetenzen und auf eine gezielte Aufarbeitung Ihrer erzieherischen Lücken.
Sie haben als biologische Eltern einen Anspruch darauf, für eine aktive
Mitgestaltung des Pflegeverhältnisses befähigt zu werden.
Sie haben das Recht auf eine verlässliche Anlaufstelle. Nützen Sie die Erfahrung
der geschulten SozialarbeiterInnen, um Erwartungen und Ziele zu besprechen. SozialarbeiterInnen informieren Sie auch gerne über weitere Beratungs- und Unterstützungsangebote.
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Projektkoordination
Jugend am Werk
Steiermark GmbH
Lendplatz 35
8010 Graz/Österreich
Kontakt
Elke Maurer
[email protected]
Tel +43 664/8000 6 4660
www.falefos.eu
Mehr Informationen über
FaLeFos finden Sie auf
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