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Ausgabe 2 | 28. Januar 2016
Inhalt
Cash Manager gesucht
2
Nachfrage nach Treasurern zieht im zweiten Halbjahr 2015 an/
Gesamtjahr leicht gedämpft
Im Jahr 2015 suchten Unternehmen weniger Treasury-Experten als noch im
Vorjahr. 152 Stellenanzeigen, die unter anderem in dieser Publikation veröffentlicht wurden, verzeichnete DerTreasurer im abgelaufenen Kalenderjahr.
Damit lag der Rückgang bei rund 9 Prozent gegenüber 2014. Im zweiten
Halbjahr 2015 hat die Nachfrage im Vergleich zur ersten Jahreshälfte aber
wieder deutlich angezogen. Besonders gefragt waren dabei Spezialisten im
Treasury-Kerngebiet Cash Management.
3
6
Iran: Zahlungsverkehr bleibt eingeschränkt
Ein großer Teil der Iran-Sanktionen ist gefallen.
Swift bindet iranische Banken wieder an, doch
Europas Banken reagieren zurückhaltend.
„Schuldschein viel attraktiver als Bond“
Treasury-Chef Severin Weig spricht über die aktuelle Schuldschein­emission des Baustoffkonzerns
HeidelbergCement.
Aufmacher
Asset Management
2
5
Cash Manager gesucht
Zahlungsverkehr
3
Iran: Zahlungsverkehr bleibt
eingeschränkt
6
4Top-Finanzierung
ANZEIGE
Strafzinsen flächendeckend
EZB-Entscheidung verstärkt Druck auf die
Banken
„Schuldschein viel attraktiver als
Bond“
Treasury-Chef Severin Weig über
den aktuellen Schuldschein von
HeidelbergCement
Grammer platziert Schuldschein über 120
Millionen Euro
6
M&A-Finanzierungen treiben den
Markt
2015 war das Jahr der Jumbo-Darlehen
Cash Management
4Finanzierungsticker
China schränkt das Cash Pooling ein
Das Reich der Mitte hat überraschend die Kapitalverkehrskontrollen verschärft. Auch deutsche
Treasurer sind betroffen.
4. CASH
M A N A G E ME NT
C A MP U S
Au stau sch au f Augenhöhe
Personen & Positionen
Finanzen & Bilanzen
4
7
7
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praxisorientierte Vorträge spannende Diskussionen
Aktuelle Stellenangebote
China schränkt Cash Pooling ein
Kapitalverkehrskontrollen werden verschärft/
Auch deutsche Treasurer betroffen
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Aufmacher 2
DAJ/Thinkstock/Getty Images
Ausgabe 2 | 28. Januar 2016
Die Nachfrage nach Treasurern hat im zweiten Halbjahr 2015 wieder angezogen. Besonders Cash Manager sind gesucht.
Cash Manager gesucht
Nachfrage nach Treasurern zieht im zweiten Halbjahr 2015 an / Gesamtjahr leicht gedämpft
I
m Jahr 2015 suchten Unternehmen weniger
Treasury-Experten als noch im Vorjahr. 152
Stellenanzeigen, die unter anderem in dieser
Publikation veröffentlicht wurden, verzeichnete
Der­Treasurer im abgelaufenen Kalenderjahr. Damit lag der Rückgang bei rund 9 Prozent. Im Jahr
2014 hatten Unternehmen noch 167 Jobangebote
inseriert. Insbesondere im zweiten Halbjahr 2015
hat die Nachfrage nach Treasury-Spezialisten aber
im Vergleich zur ersten Jahreshälfte deutlich angezogen: 81 Stellenanzeigen registrierte diese
Publikation in den letzten sechs Monaten des
Jahres – zehn mehr als im ersten Halbjahr.
Besonders gefragt waren in der zweiten
Hälfte 2015 Spezialisten im Treasury-Kerngebiet
Cash Management. In 58 Prozent der Stellenanzeigen der vergangenen sechs Monate fragten
Unternehmen Cash Manager nach. Das sind satte
19 Prozentpunkte mehr als im entsprechenden
Vorjahreszeitraum. Cash-Management-Skills finden sich trotz des Sprungs nur auf dem dritten
Rang der meistgesuchten Kenntnisse wieder.
Die gefragteste Fähigkeit aus den elf Kategorien
ist weiterhin im Bereich Liquiditätsplanung und
-steuerung zu finden. Zwar ging die Nachfrage um
5 Prozentpunkte auf 62 Prozent zurück, belegte
jedoch abermals Platz eins in der Auswertung.
Das könnte mit der gestiegenen Anforderung an
die Geldanalage durch das anhaltende Niedrigzinsumfeld zusammenhängen. Auf dem zweiten
Platz rangierten im zweiten Halbjahr Fähigkeiten
im Zins- und Währungsmanagement. Immerhin
sechs von zehn Unternehmen suchten TreasurySpezialisten mit Wissen in diesem Bereich.
Aus der Top drei herausgeflogen ist hingegen eine typische Treasurer-Fähigkeit: die Finanzierung. Lediglich 31 Unternehmen fragten im
zweiten Halbjahr 2015 Finanzierungsexperten
nach – ein relativer Rückgang von 17 Prozent im
Vergleich zum ersten Halbjahr. Das dürfte dar­an
liegen, dass Finanzierungen für Unternehmen
derzeit keinen Engpass darstellen. Viel an Boden
Jobs für Treasurer (Stellenausschreibungen seit 2009)
160
150
140
130
120
2009
2010
Quelle: DerTreasurer
2011
2012
2013
2014
2015
verloren hat auch die IT: Nicht einmal mehr jedes
zweite Unternehmen (45 Prozent) fragte diese Fähigkeit nach – 11 Prozentpunkte weniger als in
den sechs Monaten zuvor. Nichtsdestotrotz gelten
Kenntnisse in SAP und Treasury-ManagementSystemen wie tm5 (Bellin) oder Reval in vielen
Unternehmen als Pluspunkt.
Risikoexperten erfreuen sich im Treasury hingegen wieder wachsender Beliebtheit: 23 Unternehmen fragten Risikomanager nach, was einem
relativen Anstieg von 27 Prozent gegenüber der
ersten Jahreshälfte entspricht. Das dürfte an den
sich zuletzt häufenden schlechten Nachrichten
aus verschiedenen Emerging Markets und China
oder den schwankenden Rohstoffpreisen liegen.
Hinter dem Thema Risikomanagement befindet
sich der Zahlungsverkehr (40 Prozent).
Auf den hinteren Plätzen gab es ebenfalls
Verschiebungen: Unternehmen suchten im zweiten Halbjahr weniger Debitorenmanager, die
Nachfrage nach Spezialisten in diesem Bereich
ging um 11 Prozentpunkte zurück und liegt nun
mit dem Asset Management auf einem Platz bei 7
Prozent. Fähigkeiten im Bereich M&A legten leicht
zu (5 Prozent). Alleiniges Schlusslicht ist das Working Capital Management (4 Prozent). jae
Zahlungsverkehr 3
Ausgabe 2 | 28. Januar 2016
News
Iran: Zahlungsverkehr bleibt eingeschränkt
AribaPay kommt nach
Europa
Swift bindet iranische Banken wieder an / Europas Banken vorsichtig
Swift-Innovationsinitiative nimmt Fahrt auf
45 internationale Großbanken haben sich der im
Dezember angekündigten
Innovationsinitiative des
Finanznachrichtendienstleisters Swift angeschlossen.
Das Pilotprojekt konzentriert
sich zunächst auf grenzüberschreitende Zahlungen für
Firmenkunden und startet im
Frühjahr 2016.
D
ie Sanktionen gegen Iran sind
zu großen Teilen gefallen. Dieser Schritt war Teil des im Sommer
unterzeichneten
Atomabkommens.
Besonders wichtig für deutsche Unternehmen ist die Wiedereröffnung eines
geordneten Zahlungsverkehrskanals:
Der
Finanznachrichtendienstleister
Swift darf diverse iranische Banken
wieder an sein Netzwerk anbinden. Im
März 2012 hatte die EU dies verboten, das Korrespondenzbankgeschäft
kam zum Erliegen. Weil zudem diverse
ausländische Banken ihr eigenes IranGeschäft aufgegeben haben, mussten
viele Unternehmen ihre Zahlungen
mit iranischen Geschäftspartnern über
Mittelsmänner abwickeln.
Zahlungsverkehr mit iranischen
Banken wäre nun wieder möglich, die
europäischen Banken reagieren allerdings zurückhaltend. „Wir verfolgen
die Entwicklung. Es ist aber aus unserer Sicht nach wie vor zu früh, um eine
neue Position zu bestimmen“, sagt
eine Commerzbank-Sprecherin. Auch
BNP Paribas ist vorsichtig: „Wir sehen
in den jüngsten Entwicklungen keine
Grundlage, unsere bestehende Policy
zu ändern.“ Iran ist ein heikles Thema:
Sowohl BNP als auch Commerzbank
mussten wegen Verstößen gegen die
Iran-Sanktionen der USA Milliarden-
BornaMir/iStock/Thinkstock/Getty Images
SAP hat sich mit dem USZahlungsverkehrsspezialisten
First Data zusammengetan,
um die B2B-Bezahllösung
AribaPay auch in Europa
und Lateinamerika auf den
Markt zu bringen. AribaPay
beschleunigt und erleichtert
nach eigenen Angaben die
Durchführung von Zahlungen.
Firmen können über AribaPay
auch Bestellungen und Rechnungen austauschen.
Die Sanktionen fallen, Einschränkungen bleiben.
strafen zahlen. Doch auch andere Banken scheuen die Risiken: Die Institute
würden das Iran-Geschäft erst wieder
aufnehmen, wenn Klarheit herrsche,
was erlaubt sei und was nicht, heißt es
vom Bundesverband deutscher Banken. Einige iranische Banken stehen
nach wie vor auf der schwarzen Liste,
gewisse Branchen unterliegen wei-
terhin Handelsbeschränkungen. Viele
Banken lassen da lieber kategorisch
die Finger vom Iran-Geschäft.
Für deutsche Firmen, die wieder
in dem Land investieren wollen, ist
das eine schlechte Nachricht. „Der
Zahlungsverkehr ist weiterhin recht
schwierig“, sagte eine Sprecherin
von Daimler. „Wir erwarten aber, dass
sich die Lage an den Finanzmärkten
verbessern wird, so dass Finanztransaktionen für Importe und Exporte mit
dem Iran möglich sein werden.“ Der
Autohersteller will noch im ersten
Quartal eine Repräsentanz in Teheran
eröffnen, die Truck-Sparte hat bereits
Liefervereinbarungen und ein neues
Gemeinschaftsunternehmen eingefädelt. Bei allem Verständnis für die notwendigen Due-Diligence-Prüfungen
formuliert Daimler eine klare Erwartungshaltung an die Banken: „Sobald
die technischen Voraussetzungen
gegeben sind und die Kommunikationsstandards der Banken reaktiviert
wurden, erwarten wir kurzfristig die
Aufnahme der Geschäftstätigkeit.“deb
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Finanzen & Bilanzen 4
Ausgabe 2 | 28. Januar 2016
News
Top-Finanzierung
Konsortialkredit für
Landgard
Grammer platziert Schuldschein über 120 Millionen Euro
Verlängerungsoptionen über
jeweils ein Jahr. WGZ Bank
und Commerzbank haben
den Abschluss der Transaktion
koordiniert. Laut Landgard
ist die neue Finanzierung
der abschließende Schritt
in der Restrukturierung des
Unternehmens.
D
er Automobilzulieferer Grammer
hat seinen vierten Schuldschein
begeben. Insgesamt 120 Millionen
Euro hat das SDax-Unternehmen in
der Transaktion eingenommen. Der
Schuldschein besteht aus fünf Tranchen, die eine Laufzeit von bis zu zehn
Jahren haben. Die Verzinsung ist sowohl variabel wie auch fix. Ursprünglich hatte das Unternehmen aus dem
bayerischen Amberg, das Sitzsysteme
für Nutzfahrzeuge herstellt, ein deutlich kleineres Volumen geplant. Aufgrund des großen Interesses der Investoren konnte der Schuldschein jedoch
um 60 Prozent aufgestockt werden.
Die neuen Mittel sollen zum einen die finanzielle Flexibilität für das
weitere Wachstum und die geplanten
strategischen Investitionen sichern.
Zum anderen soll der Erlös auch zur
Übernahmefinanzierung des Metall-
und Kunststoffspezialisten Reum verwendet werden, die im vergangenen
Oktober bekanntgegeben wurde. Der
Kaufpreis ist allerdings nicht bekannt,
GRAMMER AG
DutchScenery/iStock/Thinkstock/Getty Images
Die Erzeugergenossenschaft
Landgard hat eine neue
langfristige Finanzierung über
295 Mio. Euro abgeschlossen.
Die neue Konsortialfinanzierung hat eine Laufzeit
von drei Jahren mit zwei
Grammer platziert den vierten Schuldschein.
die Parteien haben Stillschweigen vereinbart. Reum erwirtschaftete 2014
einen Umsatz von rund 130 Millionen
Euro. Grammer selbst verzeichnete
in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2015 einen Umsatz von
rund­­ 1 Milliarde Euro. Schuldscheine
gehören schon seit längerem zum Finanzierungsbaukasten des Amberger
Unternehmens. Grammer hat bereits
2006 den ersten Schuldschein begeben, zwei weitere folgten. Für das Unternehmen ist der neue Schuldschein
planmäßiger Bestandteil der langfristigen Finanzierungsstrategie. Mit dem
neuen Schuldschein kann Grammer
laut eigenen Angaben die Finanzierungskonditionen verbessern und die
Investorenbasis verbreitern.
Neben Schuldscheinen nutzt
Grammer auch einen Konsortialkredit,
der im Rahmen eines Club Deals abgeschlossen wurde. Georg Leykauf, Vice
President Group Finance and M&A bei
Grammer, hatte in der Vergangenheit
gegenüber DerTreasurer auch andere
Finanzierungsformen wie Anleihen
oder Privatplatzierungen zur Finanzierung des Wachstums nicht ausgeschlossen. Doch die aktuelle Emission
zeigt: Für größere mittelständische
Unternehmen ist der Schuldschein
nach wie vor eines der attraktivsten
Finanzierungsinstrumente.ako
Hessische Landesbahn
mit neuer Finanzierung
Die Hessische Landesbahn
hat eine Fahrzeugfinanzierung für das E-Netz Südhessen-Untermain über rund
160 Millionen Euro erhalten.
Die neue Leasingstruktur hat
eine Laufzeit von 18 Jahren.
An der Finanzierung beteiligten sich BayernLB, Crédit
Agricole CIB und Helaba. Die
Transaktion wurde von der
Deutschen Anlagen-Leasing
(DAL) über die DAL Structured Finance strukturiert. Die
Mittel dienen einer Investition in 30 neue elektrische
Nahverkehrszüge.
Mittelstand erwägt
Kredite über Fintechs
Drei von vier deutschen Mittelständlern denken darüber
nach, kurzfristige Kredite
über Online-Plattformen zu
entwickeln. Das hat eine
Studie des Anbieters Creditshelf zusammen mit der
TU Darmstadt ergeben. Ein
Hauptgrund dafür ist der
Wunsch nach unbesicherten
Krediten. Laut der Umfrage
muss mehr als jedes zweite
der befragten mittelständischen Unternehmen mehr als
ein Drittel seiner Betriebsmittellinien besichern.
M&A-Finanzierungen treiben den Markt
2015 war das Jahr der Jumbo-Darlehen
I
nvestmentgrade-Kredite haben im
vergangenen Jahr in Europa und den
USA ein Comeback als Finanzierungsquelle erlebt. Das Gesamtvolumen
dieser Kredite stieg um 6 Prozent auf
1,65 Billionen US-Dollar (rund 1,52
Billionen Euro). Damit liegt das Volumen fast auf dem Rekordniveau von
1,71 Billionen US-Dollar aus dem Jahr
2007. Das hat der aktuelle Corporate
Funding Monitor der Anwaltskanzlei
Allen & Overy ergeben.
Größter Treiber sind die starken
M&A-Aktivitäten der Unternehmen,
die zu einer hohen Nachfrage nach
großvolumigen Brückenfinanzierungen geführt haben. In den Top 20
der Investmentgrade-Deals, über die
insgesamt 360 Milliarden US-Dollar
Kredite an Unternehmen vergeben
wurden, waren immerhin 38 Prozent Brückenfinanzierungen. Viele
dieser kurzfristigen Kreditlinien werden 2016 wieder fällig. Allen & Overy
geht deshalb davon aus, dass es ein
starkes Jahr am Anleihemarkt werden
wird, da diese Linien häufig durch
Bonds refinanziert werden. Allerdings
blieb der Jahresauftakt hierzulande
stark hinter den Erwartungen zurück.
Im vergangenen Jahr hatten Kredite
den Anleihen weltweit den Rang als
wichtigste Finanzierungsquelle im
Investmentgrade-Markt kurzzeitig abgelaufen. Durch die anstehenden Refinanzierungen der Brückenfinanzierungen am Bondmarkt dürfte sich dieser
Trend laut der Kanzlei wahrscheinlich
wieder umkehren. Allerdings bewegen
sich beide Finanzierungsformen im Investmentgrade-Markt mittlerweile auf
ähnlichem Niveau. Insgesamt betrachtet, haben Kredite allerdings weiterhin
die Nase vorn.
Ein Segment, das innerhalb des
Anleihemarkts für weiteres Wachstum
sorgen kann, sind laut der Kanzlei
Hochzinsanleihen am europäischen
Markt. Auch wenn ihr Volumen von
124 Milliarden US-Dollar (2014), also
circa 114 Milliarden Euro, auf 80 Milliarden US-Dollar (2015) gesunken
ist, zeigt sich insgesamt eine große
Wachstumsdynamik. Vor zehn Jahren
lag das Volumen lediglich bei 26 Milliarden US-Dollar (24 Millionen Euro).
Neben der Finanzierung von Leveraged
Buyouts entwickelt sich das Instrument
auch zur Alternative zum Bankkredit für
kleinere Unternehmen. Darüber hinaus
werden auch Emittenten aus den USA
den europäischen Markt aufgrund der
unterschiedlichen Preisentwicklung in
den nächsten Jahren möglicherweise
verstärkt nutzen. ako
Finanzierungsticker
+++ German Pellets plant, die Mittelstandsanleihe zu verlängern und anzupassen.
Rating von Creditreform von BB- (watch) auf C (watch) gesenkt +++ Vasopharm
erhält 20 Mio. Euro von Investoren +++ Pfleiderer Grajewo, die neue Holding von
Pfleiderer, erhält B1-Rating von Moody’s mit positivem Ausblick +++ PfleidererRating von Moody’s zurückgezogen +++ Movinga erhält 25 Mio. US-Dollar von
Investoren +++ Joh. Friedrich Behrens schließt Anleiheplatzierung mit einem
Volumen von 21,5 Mio. Euro ab +++ Entwässerung Essen platziert Schuldschein
über 30 Mio. Euro +++ Brain nennt Details zum IPO +++
Asset Management 5
Ausgabe 2 | 28. Januar 2016
News
Strafzinsen flächendeckend
Pensionsrückstellungen
entlastet
EZB-Entscheidung verstärkt Druck auf die Banken
Die Bundesregierung hat
beschlossen, die Regeln zur
Berechnung der Pensionsrückstellungen zu ändern. Der
zur Berechnung verwendete
Zinssatz wurde bisher aus
dem Zinsdurchschnitt der
vergangenen sieben Jahre
gebildet. Durch das Niedrigzinsumfeld ist er deutlich
gesunken. Nun soll der Zinssatz aus dem Durchschnitt
der vergangenen zehn Jahre
gebildet werden. Da das
Zinsniveau damals deutlich
höher war, wird sich daraus
eine Erleichterung für Unternehmen ergeben. Allerdings
dürfen sie den Differenzbetrag zwischen alter und neuer
Berechnung nicht als Gewinn
ausschütten, berichtet dpaAFX. Vorgesehen sei zudem
ein Wahlrecht, wonach sie die
Neuregelungen auch für das
Geschäftsjahr 2015 anwenden dürfen.
I
m vergangenen Jahr war es noch ein
Tabuthema, Strafzinsen zu verlangen.
Inzwischen ist ihre Existenz zur neuen
Normalität geworden, wie eine aktuelle FINANCE-Umfrage unter Banken
ergeben hat. Nach dem 3. Dezember,
als die Europäische Zentralbank (EZB)
entschieden hat, den Einlagenzins
für Banken von –0,2 auf –0,3 abzusenken, hat sich die Situation weiter
verschärft. Keine Bank schließt die
Weitergabe negativer Guthabenzinsen grundsätzlich aus. Vor einem Jahr
sprachen sich Hypovereinsbank und
BayernLB noch klar dagegen aus.
Inzwischen räumen acht der 14
befragten Geldinstitute ein, dass eine
Weitergabe negativer Zinsen – zumindest unter bestimmten Voraussetzungen – möglich ist. Zwei Häuser
schließen sie für die Zukunft nicht
aus. Vier Banken wollten sich zu dem
sensiblen Thema allerdings nicht äußern. Allergisch reagieren die Banken
besonders dann, wenn „erkennbar
hohe Geldbestände kurzfristig angelegt werden, die im Rahmen der bis-
IMPRESSUM
Verlag
FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH
Der F.A.Z.-Fachverlag
Frankenallee 68–72, 60327 Frankfurt am Main
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HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main
Geschäftsführer: Torsten Bardohn, Dr. André Hülsbömer
herigen Geschäftsbeziehung nicht üblich waren“, wie etwa die WGZ Bank
schreibt. Die Commerzbank schreibt
von Einzelfällen: „Bei einzelnen großen Firmenkunden, Großkonzernen
oder institutionellen Anlegern mit hohen Guthaben berechnen wir für hohe,
aus überschüssiger Liquidität bei uns
geparkten Einlagen eine Guthabengebühr.“
In der Praxis zeigt sich aber, dass
nur wenige Treasurer bisher tatsächlich Strafzinsen für ihre kurzfristigen
Geldanlagen zahlen. In vielen Fällen
einigen sich die Unternehmen mit den
Banken auf die Null – oder Geldbestände werden komplett abgezogen
oder umgeschichtet. Sebastian Orth,
Treasury-Chef des Hanauer Technologiekonzerns Heraeus, berichtet: „Wir
konnten bisher vermeiden, zu negativen Zinsen anzulegen, obwohl auch
wir mit diesem Thema konfrontiert
werden.“ Was die Banken sagen und
wie Finanzentscheider damit umgehen, erfahren Sie ab morgen in der
neuen Ausgabe von FINANCE.ako
Vorsitzender der Geschäftsleitung: Bastian Frien
Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),
Desirée Backhaus (deb), Jakob Eich (jae),
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Herausgeber: Bastian Frien
Mitherausgeber:
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Partner:
ING Bank – Branch of ING-DiBa AG, Horváth & Partner GmbH,
Litreca AG, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG
Jahresabonnement: kostenlos
Erscheinungsweise
zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)
Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH
© Alle Rechte vorbehalten.
FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2016.
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Personen & Positionen 6
Ausgabe 2 | 28. Januar 2016
Lars Berndt ist der neue
kaufmännische Leiter bei
dem ­Hemdenhersteller
Seidensticker. Er ist bereits
seit September 2015 für das
Bielefelder Unternehmen
tätig und berichtet direkt
an CFO Martin Friedrich.
Berndt verantwortet in der
neugeschaffenen Position
die Bereiche Finanzen,
Controlling, Steuern sowie
Jahresabschluss und Bilanzen.
Der bisherige Leiter Finanzen
und Rechnungswesen Jens
Wächter hatte Seidensticker
Ende des vergangenen Jahres
verlassen, das bestätigte das
Unternehmen auf Anfrage
von DerTreasurer. Wächters
Ziel ist noch unbekannt.
CACIB
Tanja Verseck ist als Executive Director
künftig für
das Transaction Banking
in Deutschland bei der
Crédit Agricole Corporate and
Investment Bank (CACIB)
zuständig. Wie DerTreasurer
exklusiv berichtet hatte, ist
diese Position eigens für die
46-Jährige geschaffen worden. Die Franzosen haben
auch noch eine weitere
Personalie verkündet: Christoph Paul leitet künftig das
Debt-Capital-Markets-Geschäft mit Unternehmenskunden in Deutschland. Der
40-Jährige soll als Head of
Corporate DCM für Deutschland und Österreich das
Geschäft ausbauen.
Treasury-Chef Severin Weig über die Schuldscheinemission von HeidelbergCement
W
ährend der Corporate-Bondmarkt zu Beginn des Jahres
kaum ins Rollen kommt, haben Emittenten am Schuldscheinmarkt auch
2016 gute Karten: HeidelbergCement
hat gerade ein Schuldscheindarlehen
mit sechs Jahren Laufzeit über 625
Millionen Euro platziert. Die Nachfrage der Investoren war so groß, dass
der Dax-Konzern das ursprünglich
geplante Volumen von 400 Millionen
Euro deutlich aufstockte.
Überzeichnungen sind am boomenden Schuldscheinmarkt inzwischen eher die Regel als die Ausnahme. HeidelbergCement nutzt das
für sich: Das Unternehmen muss die
3,3 Milliarden Euro schwere Brückenfinanzierung für die geplante Übernahme von Italcementi ablösen. „Im
vergangenen Herbst haben wir begonnen, die Refinanzierung zu planen“,
sagt Severin Weig, der im Frühjahr
2015 die Nachfolge von Henner Böttcher als Group Treasurer von HeidelbergCement angetreten hat. „Dabei
stellte sich schnell heraus, dass ein
Schuldscheindarlehen kurzfristig viel
attraktiver ist als eine Bondemission.“
Denn im September präsentierte sich
der Anleihemarkt wegen der Kapriolen
in China schon einmal in schlechter
Verfassung, der Schuldscheinmarkt
zeigte sich dagegen – wie in volatilen
Zeiten üblich – deutlich resistenter.
„Außerdem passte ein Schuldschein besser in unsere Liquiditätsplanung, weil die Erlöse erst später fließen. Bei einem Bond wäre das nicht
möglich gewesen“, so Weig. HeidelbergCement wollte verhindern, Ende
2015 große Mengen Cash bei den
Banken parken zu müssen – in Zeiten
negativer Zinsen ist das nicht gerne
gesehen. Besonders zum Jahresende,
wenn der Beitrag zum Einlagensicherungsfonds fällig wird, wehren Banken
hohe Einlagen häufig ab.
Severin Weig ist seit einem dreiviertel Jahr Group
Treasurer von HeidelbergCement.
Die Konditionen, die das Team um
Treasury-Chef Weig bei der Schuldscheintransaktion erzielt hat, können sich durchaus sehen lassen: Eine
Tranche wird fest mit 1,85 Prozent
verzinst, die andere mit 1,5 Prozent
über dem sechsmonatigen Euribor –
und dass obwohl die Ratingagenturen
den Dax-Konzern knapp unterhalb des
Investmentgrade-Bereichs sehen. Fitch
bewertet den Baustoffkonzern mit
BB+, Moody’s mit Ba1. „Die Konditionen entsprechen unseren Erwartungen
und spiegeln die positive Entwicklung
von Ergebnis und Verschuldungsgrad
im abgelaufenen Jahr wider“, sagt
Weig. „Es waren die Spreads, die
wir vor dem Austrocknen des Bond­­
marktes letzten Herbst auch bei unseren Anleihen gesehen haben.“ Dabei
dürfte der Dax-Konzern auch von der
überschüssigen Liquidität im Markt
profitieren.
Bei der Laufzeit des Schuldscheins
war HeidelCement festgelegt: „Wir
wollten nur eine Laufzeit, um das
Fälligkeitenprofil vernünftig zu managen“, sagt Weig. Bei der Frage nach
fixer oder variabler Verzinsung sei
man allerdings offen für die Wünsche
der Investoren gewesen. Wie sich das
Volumen auf die beiden Tranchen aufteilt, will der Treasury-Chef zwar nicht
verraten. Nur so viel: „Dass wir keinen
Euribor-Floor eingeräumt haben, tat
dem Interesse an der Tranche keinen
Abbruch.“ Der Sechsmonats-Euribor
liegt seit Ende 2015 im negativen
Bereich, derzeit notiert er bei -0,077.
Solange der Referenzzinssatz seinen
Abwärtstrend fortsetzt, profitiert HeidelCement, weil er von der Marge abgezogen wird.
Die Transaktion begleitet haben
die Landesbanken LBBW und Helaba
sowie die Raiffeisen Bank International (RBI). Während erstere zwei
der wichtigsten Player am deutschen
Schuldscheinmarkt sind, taucht die
RBI seltener bei Emissionen auf: „Wir
wollten auch Investoren in Osteuropa
erschließen, und dort hat die RBI eine
gute Abdeckung“, erklärt Weig die
Auswahl der Arrangeure.
Die erste Hürde für die Ausfinanzierung der geplanten Übernahme von
Italcementi haben die Heidelberger
nun genommen. Mit 6,7 Milliarden
Euro bewertet der Dax-Konzern den
italienischen Konkurrenten, für das
Eigenkapital muss HeidelbergCement
insgesamt 3,7 Milliarden Euro auf
den Tisch legen. Die Brückenfinanzierung, die von insgesamt 19 Banken
gestemmt wird, reduziert sich damit
auf 2,7 Milliarden. Rund 700 Millionen Euro sind allerdings nur ein Puffer, um gegebenenfalls die erwarteten
Erlöse aus Desinvestitionen temporär
abzudecken. 2 Milliarden Euro muss
HeidelbergCement daher noch bis
spätestens Juli 2018, wenn die Brückenfinanzierung ausläuft, über Bonds
refinanzieren. „Wir wollen die Refinanzierung so schnell wie möglich
vorantreiben“, sagt Weig. Man werde
den Bondmarkt genau beobachten –
und zuschlagen, wenn sich günstige
Zeitfenster bieten.deb
Bertelsmann
Bernd Hirsch wechselt als
Finanzvorstand zu dem
Medienkonzern Bertelsmann. Der
45-Jährige
folgt auf CEO Thomas Rabe,
der das Amt zuletzt in Personalunion ausgeführt hatte.
Zeitgleich verlängerte Rabe
seinen Vertrag als Vorstandschef um fünf Jahre. Bernd
Hirsch war bis Jahresbeginn
CFO des Duft- und Aromenherstellers Symrise.
„Schuldschein viel attraktiver als Bond“
Heidelberg Cement
News
AKTUELLE STELLENANGEBOTE
Bitte kontaktieren Sie [email protected], um Stellenanzeigen zu schalten.
„„
Fresenius: sucht FX Manager (m/w) in Bad Homburg
„„
First Data: sucht Treasury Spezialist (m/w) in Bad Vilbel
„„
Hyundai Deutschland: sucht Spezialist Treasury (m/w) in
Offenbach
„„
Phoenix Pharma: sucht Referent Treasury Middle Office
(m/w) in Mannheim
„„
Josef Gartner: sucht Specialist Treasury (m/w) in
Gundelfingen
Cash Management 7
Ausgabe 2 | 28. Januar 2016
News
China schränkt Cash Pooling ein
Britisches Pfund leidet
unter Brexit-Sorgen
Kapitalverkehrskontrollen werden verschärft / Auch deutsche Treasurer betroffen
Rubel sackt wieder ab
Der extrem volatile russische
Rubel wertete seit November
ebenfalls ab. In der vergangenen Woche bekam man für
einen Euro zeitweise mehr als
90 Rubel – so viel wie beim
historischen Höchststand
Ende 2014. Die Schwäche der
russischen Währung hängt
vor allem mit dem niedrigen
Ölpreis zusammen.
D
ie chinesische Zentralbank PBoC
hat überraschend die Vorschriften
für das grenzüberschreitende Renminbi-Cash-Pooling verschärft. In einer
Videokonferenz am 18. Januar wurden
Banken darüber informiert, dass ab sofort kein Nettoliquiditätsabfluss mehr
über den Cash Pool erlaubt ist. „Wie
lange diese Einschränkung gilt, wissen
wir nicht“, ist aus einer internationalen Bank zu hören. Die Kommunikation der PBoC lasse derzeit keinen
Schluss zu. Bei Cash-Pool-Strukturen,
die über einen negativen Saldo verfügen, sind die Banken angehalten, so
lange nur noch Cash-Zuflüsse nach
China zu erlauben, bis der Saldo mindestens ausgeglichen ist. Mit anderen
Worten: Unternehmen, die über den
Mechanismus überschüssige Liquidität
aus China abziehen wollen, schauen
nun in die Röhre. Bei automatisierten,
täglichen Sweeps muss der Mechanismus ausgesetzt werden, manuelle
Pools werden schlicht eingefroren.
China ist eigentlich nicht dafür
bekannt, bereits eingeleitete Liberali-
sierungen wieder rückgängig zu machen. Es ist erklärtes Ziel des Landes,
Kapitalverkehrskontrollen abzubauen.
Nun hat wohl die Abwertung des Renminbi gegenüber dem US-Dollar dafür
iStock/Thinkstock/Getty Images
Seit Ende November hat das
britische Pfund 9% an Wert
gegenüber dem Euro eingebüßt, nach einer leichten
Erholung notiert es nun bei
1,31 Euro. Ende November
übernahmen die Befürworter
des EU-Austritts Großbritanniens erstmals die Führung
in einer wichtigen Umfrage.
Gegenüber dem US-Dollar
nähert sich das Pfund mit
1,42 Dollar den Tiefstständen
während der Finanzkrise.
Kein Cash mehr raus: China verstärkt Mauer.
gesorgt, dass die PBoC die Notbremse
zieht. Wie „The Corporate Treasurer“
unter Berufung auf chinesische Medien berichtet, hätten Arbitragehändler den Cash-Pool-Mechanismus für
ihre Zwecke genutzt. Mit Hilfe fingierter Dokumente hätten sich die Händler
die Genehmigung der Devisenbehörde
SAFE erschlichen, Renminbis in Dollar
zu tauschen – und wegen der Abwei-
chung des Onshore- vom OffshoreWechselkurs Gewinne eingestrichen
China könnte aber auch die Kapitalflucht eindämmen wollen, die angesichts der Börsen-Turbulenzen und den
schwächeren Wirtschaftsdaten zuletzt
gestiegen ist. Laut Bloomberg floss
2015 etwa 1 Billion US-Dollar aus
China ab, so viel wie noch nie seit Beginn der Messung im Jahr 2006. Statt
weiter Devisenreserven zur Stützung
des Renminbi zu verpulvern, verschärft
China offenbar die Kapitalkontrollen.
Die Entscheidung der PBoC, das
grenzüberschreitende Cash Pooling
lahmzulegen, sorgt für Verstimmung.
„Im Hinblick auf Planungssicherheit und das Image Chinas ist das
schlecht“, sagt der Treasury-Chef eines betroffnenen Unternehmens. Er
ist dennoch froh, den Aufwand für
die Aufsetzung des Pools betrieben zu
haben: „Unser Ziel, die Liquidität herauszuholen, haben wir erreicht.“ Die
Einbindung der chinesischen Töchter
in das globale Liquiditätsmanagement
wird allerdings erschwert.deb
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