Kein Blut für Dracula Von Mario Tippenhauer Nicht nur in Bannewitz

Kein Titel
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Kein Blut für Dracula
Von Mario Tippenhauer
Nicht nur in Bannewitz begeisterten die
Jecken mit ihren Programmen die
Partybesucher.
Sie sind wieder los, die Narren. Lange vor
Festbeginn warteten am Sonnabend vor
dem Domizil des Bannewitzer
Karnevalsvereins im Betonwerk
kostümierte Faschingsbesucher bei
(gefühlter) klirrender Kälte auf Toreöffnung.
Drinnen herrscht derweil reges Treiben,
legen die Veranstalter letzte Hand an.
Sie konnten Dracula alias Bernd Ifland von seinem Vorhaben,
frisches Blut zu saugen, abhalten: die Funkenmariechen Carolin
Wappler, Franziska Wolf, Maria Renitzsch und Präsident Jens
Wappler.
Foto: M. Tippenhauer
18 Uhr ist es dann endlich so weit. Entsprechend dem diesjährigen Motto ,Dracula und Frankenstein
laden heut’ zum Feiern ein’, füllen sich mehr und mehr die Ränge mit Möchtegern-Vampiren. Blut
tropft aus Mündern, Zähne wie bei hungrigen Wölfen ragen hervor und es ist nicht zu verkennen:
Schwarz ist die Farbe des Abends.
Kaum einer vermutet im freundlichen Garderobenmann, dass dieser nur Minuten später mit großem
Tamtam als der Star des Abends in Erscheinung tritt: als Dracula. Frisches Blut, so verkündet er,
wolle er haben. Es hier zu bekommen, erhofft der Blutrünstige mit silbergrauem Zauselhaar. Und an
Angeboten mangelt es wahrlich nicht. Im fulminanten einstündigen Programm, das die Mitglieder
des Vereins um Präsident Jens Wappler auf die Bühne stellen, wird dem transsilvanischen Teufel
Frischfleisch und warmes Blut in reicher Auswahl serviert. Trotz allem, es scheint nicht sein Tag.
Selbst das knackige, kurzberöckte Rotkäppchen vermag die Lust bei ihm nicht zu wecken. Die
runzelige Großmutter mit Rollator scheint dem Herrscher der Walachei endgültig den Rest zu
geben. Entnervt gibt er sein Ansinnen auf und beschließt, mit seinem Freund Frankenstein doch
lieber das zu tun, worauf alle schon warteten: Party feiern.
Tradition fortführen
Mit ihrem bunten Treiben und aggressivem Gute-Laune-Virus wollen die Bannewitzer Jecken eine
lange Tradition fortführen. Der Zuspruch sei enorm. Selbst Anhänger aus Berlin kämen zu
Faschingsveranstaltungen, so Wappler. Und Techniker Roman Kirsten wird an diesem Abend bei
Sketcheinlagen mehrfach entgegen des Ablaufprotokolls die Regler seines Mischpultes für Zugaben
nach oben schieben. Wohltuend: Der Rauch aus der Nebelmaschine blieb der einzige Qualm eines
tollen Abends.
Die letzte Veranstaltung am kommenden Wochenende ist im Übrigen bereits seit Längerem
ausverkauft.
noname1.htm
05.02.2008 / 03:45