Die richtigen Worte finden Bericht vom Fachtag „Sprechen wir im Ganztag die gleiche Sprache? – Sprach-und Leseförderung im Ganztag“ an Brandenburger Sekundarschulen von Katharina Zabrzynski Bildungserfolg hängt stark von der Sprach-und Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler ab. Ein Grund sich zu fragen, wie Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte miteinander kommunizieren und wie man Sprach- und Lesefähigkeit fördert. Dazu trafen sich Brandenburger Pädagogen der Sekundarstufe I bei einer Fachtagung des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (LISUM) und der Serviceagentur Ganztag. Es ist eine Geschichte, in der sich jedes Kind wiedererkennt: Ein sechsjähriger Junge vollendet seine erste Zeichung. Er zeigt sie den "großen Leuten" und fragt, ob sie ihnen Angst mache. Die Antwort: „Warum sollen wir vor einem Hut Angst haben?“ Das Bild soll aber eine Riesenschlange darstellen, die einen Elefanten verdaut. Um das Erwachsenen zu verdeutlichen, zeichnet der Junge das Innere der Boa. Seine Erkenntnis: Die großen Leute brauchen immer Erklärungen. Der Anfang von Antoine de Saint-Exupérys Werk „Der kleine Prinz“, in Szene gesetzt von der Theater-AG des Friedrich-Anton-von-Heinitz-Gymnasiums, veranschaulicht, wie ungleich die Erwartungen von Menschen unterschiedlichen Alters sind und wie schnell es zu Missverständnissen kommt. Für Jutta Vogel und das Ganztagsteam vom LISUM war das eine wichtige Grundlage bei der Vorbereitung des Fachtags: „Es war für mich eine Quelle der Erkenntnis, das Buch steckt so voller Zitate, die zu dieser Veranstaltung passen“, sagt sie. Denn bei dem Fachtag steht die Sprache im Mittelpunkt – und zwar im doppelten Sinne: Es geht um die Förderung der Sprach- und Lesekompetenz und auch um die Kommunikation zwischen Schülerinnen und Schülern und zwischen Lehrkräften und Schülern. „Dabei begreifen wir die Sprach-und Leseförderung als Aufgabe aller Gestalter der Ganztagsschule und nicht nur der Deutschlehrkräfte“, betont Ute Krümmel von der Serviceagentur Ganztag. Diese Aufgabe ist für die Weiterentwicklung der Ganztagsschulen zentral. „93 von 120 Brandenburger Oberschulen unterbreiten inzwischen Ganztagsangebote“, sagt Gerhard Büttner vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg. „Die Ganztagsschule ist eine Erfolgsstory.“ Jetzt gehe es darum, die Qualität der Angebote in den Blick zu nehmen. „Weil Sprach- und Leseförderung in allen Fächern wichtig ist, fügt sie sich in die Qualitätsentwicklung von Ganztagsschulen sehr gut ein“, so der Leiter der Steuergruppe Ganztag im MBJS. Sprache als Quelle von Missverständnissen Um Sprach- und Lesefähigkeit zu fördern, muss man sich gegenseitig verstehen. Tanja Tajmel von der Humboldt-Universität erläutert in ihrem Impulsreferat, warum die Sprachverwendung in der Schule oft zu Missverständnissen führt: Die Unterrichtsprache ist häufig nicht altersgemäß. „Die Sprache der Schulbücher ist der Wissenschaftssprache oft ähnlicher als der eines Jugendbuchs“, sagt sie. Es unterscheide sich auch die Alltagssprache, die die Jugendlichen mitbringen, stark von der textorientierten Unterrichtssprache, die sie erst lernen müssen. „Die Alltagssprache ist eine gesprochene persönliche Sprache und wird selten in vollen Sätzen formuliert. Hier spielt auch der Bildungshintergrund der Familie eine Rolle, der auf die Alltagssprache abfärbt.“ Die im Unterricht verwendete Fachsprache sei dagegen unpersönlich, situationsunabhängig und beinhalte komplexe grammatische Strukturen. Kinder mit anderen Muttersprachen hätten es besonders schwer. Zudem fließen sprachliche Ungenauigkeiten in fachliche Beurteilungen mit ein: „Der Bildungserfolg ist nicht davon abhängig, was ein Schüler kann, sondern davon, wie der Lehrer es beurteilt“, unterstreicht die Referentin. Um Missverständnissen vorzubeugen, müssen Lehrer den Übergang von der Alltags- zur Unterrichtssprache herstellen. Eine Methode, die Tajmel vorschlägt, ist das „scaffolding“, die gezielte Unterstützung des Lernprozesses durch ein Gerüst: Die Schüler klären in Gruppen das inhaltliche Problem und verwenden dazu alle ihnen bekannten Sprachregister. Anschließend werden sie aufgefordert darüber zu sprechen. Hier merken die Schüler, welche Vokabeln ihnen fehlen, die die Lehrkraft nun ins Spiel bringt. In einer dritten Phase werden die neuen Vokabeln in die sprachlichen Register integriert, indem die Schüler aufschreiben, was sie gemacht haben. Erst in der vierten Phase wird das Schulbuch gelesen. „Gerade das Berichten und Schreiben wird oft vernachlässigt. Meistens wird experimentiert und dann ins Schulbuch geschaut. Da sehe ich eine große Chance im Ganztagsunterricht: Dadurch, dass hier mehr Zeit zur Verfügung steht, kann man die Schüler mehr sprechen und schreiben lassen“, sagt die Wissenschaftlerin. In den anschließenden acht Workshops werden weitere Chancen des Ganztags für die Entwicklung der Sprach- und Lesekompetenz der Schülerinnen und Schüler vorgestellt. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, Methoden kennenzulernen, mit denen sich die Leselust der Schüler wecken lässt und solche mit denen auch im Fachunterricht Sprache gefördert wird. Sie können sich aus Praxisbeispielen Anregungen holen oder sich darüber informieren, wie man besser miteinander kommuniziert. Richtige Sprache für den Fachtunterricht Für diejenigen Teilnehmer, die das Thema des Impulsreferats nun vertiefen möchten, bieten sich zwei Workshops an: „Im Fachchinesisch verirren oder Fachtexte erschließen können“, referiert von den Lehrerinnen der Ehm-Welk-Oberschule Lübbenau, Frau Dehlan und Frau Spieweg, sowie der Workshop „Sprachliche Differenzierung im Fachunterricht - Fachsprache ist Fremdsprache“ von der LISUM-Fachreferentin für Naturwissenschaften, Frau Ilona Siehr. In beiden Workshops werden Methoden vorgestellt, die den Erwerb naturwissenschaftlichen Wissens mit der Sprach- und Leseförderung verknüpfen. Die Bedeutung der Sprache für Naturwissenschaftler liegt für die ehemalige Biologielehrerin Ilona Siehr auf der Hand: „Wir müssen Fachwissen sprachlich darstellen, den Wissenserwerb sprachlich begleiten und das Wissen mit anderen Menschen verhandeln können. Dazu müssen wir unsere Text- und Sprachkompetenzen ständig ausbauen.“ In ihrem Workshop stellt die Referentin deshalb Methoden für den Fachunterricht vor, die gerade den sprachlichen Aspekt berücksichtigen. Sie gehen alle auf den Pädagogen und Autor Josef Leisen zurück, der für einen "sprachsensiblen Fachunterricht" plädiert. Eine Methode ist das sogenannte „Aushandeln“: Jeder Schüler bearbeitet eigenständig und schriftlich eine Auf- gabe. Danach handelt er mit einem Partner eine gemeinsame Lösung aus, die anschließend in einer größeren Gruppe weiterverhandelt wird. Zum Schluss wird die Lösung der Klasse vorgestellt. „Bei dieser Übung sind alle Schüler aktiv und es werden Lesen, Schreiben und Sprechen geübt“, sagt Ilona Siehr. Schwache Leser fördern Sprach- und Leseförderung muss vor allem schwachen Schülern zugute kommen. Doch was tun, wenn die Schüler nur widerwillig zum Buch greifen? Die Rüdersdorfer „Schule des Lebens“ besuchen Jugendliche, die anderswo entweder am Unterricht nicht teilnahmen oder ihn störten. Die meisten dieser Schulverweigerer sind schwache Leser. „Von zehn Schülern kann nur einer einen Buchtitel nennen“, sagt die Leiterin der Schule, Susann Zschieschang. In ihrem Workshop erklärt sie, wie sie diese Jugendlichen zum Lesen motiviert und gezielt fördert. Eine wichtige Voraussetzung sei eine anregende Leseumgebung. „Meistens sind es bereits die Eltern, die nicht lesen. Bücher sind in diesen Familien Fremdkörper“, sagt sie. In den Klassenräumen der Schüler liegen deshalb zahlreiche Bücher und Zeitschriften aus, zu denen die Schüler jederzeit greifen können. Außerdem bekommt jeder Schüler jeden Morgen zwei Tageszeitungen zur Verfügung gestellt. „Die Jugendlichen dürfen selbst entscheiden, welche Texte sie darin lesen“, sagt Zschieschang. Auch bei der Auswahl der Bücher hat die Pädagogin die Bedürfnisse der Schüler im Blick: „Im traditionellen schulischen Kanon gibt es viele Bücher, die die Schüler nicht interessieren, weil sie weit weg von ihrem Alltag sind“, sagt sie. In ihrem Unterricht werden deshalb oft Bücher aus der K.L.A.R.-Reihe gelesen. „Sie haben eine große Schrift und einen eher geringen Seitenumfang. Und ein Buch wie "Du bist doch nur noch zugekifft" spricht die Schüler an, weil es näher an ihrer Wirklichkeit ist.“ Außerdem wird im Unterricht viel vorgelesen: „Wir holen das nach, was zuhause versäumt wurde und schulen gleichzeitig das Zuhören.“ Und manchmal lesen die Schüler selbst gerne vor: „Gerade wenn es ums Lesen in verteilten Rollen geht, da reißen sie sich geradezu danach“, sagt sie Wichtig sei es auch, die Jugendlichen in die Texte zu verstricken. Das gelingt, weil an der „Schule des Lebens“ projektbezogen gerabeitet wird. Die Schüler können sich eine Woche lang einem Vorhaben widmen - wie z.B. dem Projekt "Auf der Suche nach Brecht". Sie lesen Geschichten, Gedichte und Theaterstücke von Bertold Brecht und legen eine Mappe zum Autor an. „Ich stelle immer wieder fest, dass seine einfache Sprache die Schüler sehr anspricht“, sagt Zschieschang. Im Rahmen des Projekts nehmen die Schüler an einer Literaturralley durch Berlin teil: Sie machen sich auf die Suche nach Texten von Brecht, schauen auf den aktuellen Theater-Spielplan und suchen das Wohnhaus des Autors auf. „Weil sie in Aktion sind, fällt es den Schülern gar nicht auf, wie intensiv sie sich mit einem Thema auseinandersetzen und wie viel sie dabei lesen.“ Die Teilnehmer des Workshops stellen fest, dass ihre Erfahrungen trotz der unterschiedlichen Rahmenbedingungen ähnlich sind: „Wir sind seit kurzem eine Ganztagsschule und merken, dass wir uns mehr auf Bücher umstellen müssen, die in der Schülersprache aufbereitet sind“, sagt eine Teilnehmerin. Als Anregung für ihre Arbeit nehme sie das Zeitungslesen mit. „Ich werde nachfragen, ob man uns drei oder vier Zeitungen sponsern würde. Wir haben an unserer Schule einen offenen Beginn, dafür würde es sich wunderbar anbieten.“ Die Zeitung entdecken Die Zeitung gilt in Deutschland als das glaubwürdigste Medium. Für Jugendliche ist sie aber keine einfache Lektüre. In ihrem Workshop zeigt Dorit Köhn, Lesekoordinatorin am Staatlichen Schulamt Perleberg, wie man Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 4 bis 7 mithilfe des sogenannten „Zeitungshefters“ ans Lesen von Zeitungen heranführt. Den Heftaufgaben folgend setzen sich die Jugendlichen mit dem Aufmacher auseinander, wählen Artikel und Fotos aus, die sie besonders interessieren, markieren Länder und Personen, die in dem Blatt vorkommen und klären unverständliche Wörter und Inhalte. Das vom LISUM in Zusammenarbeit mit dem "Tagesspiegel" entwickelte Schülermaterial kann vom Bildungsserver Berlin-Brandenburg heruntergeladen werden. Der Zeitungshefter bildet eine Grundlage, die durch weitere Übungen ergänzt werden kann. Die Gymnasiallehrerin Köhn versucht, ihre Schüler für eine kritische Auseinandersetzung mit Zeitungen zu sensibilisieren. Vor kurzem hat sie mit ihren Schülern die Berichterstattung der "Bild" über einen Kandidaten der RTL-Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ in ihrem Unterricht untersucht. „Die Jugendlichen kennen die Bild-Zeitung und interessieren sich für das Thema. Daher war die Frage, inwieweit die Bild-Zeitung mit ihren Berichten die Kandidatur möglicherweise beeinflusst hat, sehr spannend für sie“, sagt die Pädagogin. Neue Medien in der Schule – Wo bleibt denn die Sprache? Ein bewusster Umgang ist vor allem bei Medien wichtig, die die Jugendlichen täglich nutzen. Peter Küchler, von der Niederlausitzer Kunstschule „Birkchen e. V.“ zeigt daher in seinem Workshop, wie Medienpädagogen den Jugendlichen helfen, Handys, Spielkonsolen, Videokameras und das Internet kritisch und sinnvoll zu nutzen. Durch solche Projekte werden die Schüler auf Gefahren wie Manipulation und Konsum aufmerksam gemacht und für die Wirkung von Bildern und Botschaften sensibilisiert. Als Beispiel stellt der Medienpädagoge den Teilnehmern ein an der Oberschule am Wehlenteich Lauchhammer durchgeführtes Video-Projekt vor. Mit dem Ziel, eine Dokumentation über die Ganztagsangebote der Schule zu drehen, haben die Jugendlichen zunächst zahlreiche Übungsinterviews geführt. Neben der Technik stand dabei auch die Sprache im Vordergrund: Wen wähle ich als Interviewpartner aus? Welchen Verlauf gebe ich dem Gespräch vor? Und wie stelle ich meine Fragen, damit sie auch verstanden werden? Erst nach Klärung dieser Fragen begannen die Schüler mit dem eigentlichen Dreh. Eine kreative Art mit Sprache umzugehen, bietet seit jeher das Theater. Die Schülerinnen der Theater-AG am Rüdersdorfer Friedrich-Anton-von-Heinitz Gymnasium stellen in ihrem Workshop das Projekt "Der kleine Prinz" vor. Bei dem von Heike Rychlik geleiteten Ganztagsangebot ist die Sprache Mittel und Gegenstand zugleich. Zusammen mit den Teilnehmern des Workshops gehen sie auf kreative Art und Weise der Frage nach, ob Sprache eher eine Quelle des Missverständnisses sei oder eine Chance, Grenzen zu überwinden. Miteinander sprechen Miteinander zu sprechen heißt auch, sich mit Achtsamkeit und Anerkennung zu begegnen und dabei die eigenen Bedürfnisse nicht zu vergessen. Jones Kortz von dem Verein MultiVision aus Bad Belzig zum einen und Birgit Hartwig und Schülerinnen und Schüler des MaxSteenbeck-Gymnasiums zum anderen diskutieren in ihren Workshops deshalb, wie man die Kommunikation im Schulalltag verbessern kann. Fehlende Kommunikation führt oft zu Frust: „Wie sprechen immer weniger miteinander und werden immer aggressiver, auch die Elternarbeit wird immer schwieriger“, erzählt eine Pädagogin im Workshop von Jones Kortz. „Werden Sie von Kollegen unterstützt?“ fragt der Referent. „Wir sind alle in derselben Situation“, entgegnet die Frau, „nur durch unsere kollektive Hilflosigkeit tauschen wir uns manchmal aus, doch eigentlich fressen wir alles in uns hinein“, bedauert sie. Doch wie kommt es zu solchen Missverständnissen und wie vermeidet man sie? „Jeder Mensch erzeugt im Inneren ein eigenes, subjektives Bild der Realität“, erklärt Kortz. „Nur durch Bildabgleich erfahren wir voneinander, wie eine bestimmte Situation erlebt wurde.“ Jede Kommunikation evoziere zudem Gefühle. „Aber nicht die Handlungen anderer, sondern die eigenen Bedürfnisse sind die Ursache für diese Gefühle“, betont der Referent. „Die Verantwortung für diese Bedürfnisses liegt deshalb bei einem selbst.“ Um sie zu erfüllen, müsse man konkret sagen, was man möchte und ein konkretes Verhalten erbitten. „Es muss deutlich zwischen Bitte, Forderung und gar Drohung unterschieden werden“, betont Kortz. Kortz stellt den Teilnehmern eine 5-Schritte-Methode vor, um leichter mit Ärger umgehen zu können: Wenn ein Pädagoge merkt, dass Ärger in ihm aufsteigt, soll er innehalten und die Empfindung beobachten. Im zweiten Schritt soll er klären, welche Gedanken den Ärger auslösen. Im dritten Schritt soll sich der Betroffene bewusst machen, aus welchen unerfüllten Bedürfnissen die Gedanken resultieren. Da dieses nicht leicht gelinge, schlägt Kortz vor, eine Skizze mit Gläsern anzufertigen, die jeweils für ein anderes positives Gefühl stehen. Dann soll die betroffene Person die jeweiligen Gläser füllen. „Die leeren Gläser stehen für die unerfüllten Bedürfnisse“, so der Referent. In einem vierten Schritt ist es wichtig, die Perspektive des Anderen einzunehmen und anschließend ein klärendes Gespräch zu führen. Die Teilnehmer probieren die Methode in Zweiergruppe aus. „Das Hineinfühlen in den Anderen hat nicht ganz geklappt“, sagen zwei Teilnehmer, andere scheiterten am klärenden Gespräch und kommen zu dem Schluss: „Es ist möglich, braucht aber Übung.“ Trotzdem wollen sie es als Anregung für ihre Arbeit mitnehmen: „Die Übung mit den Gläsern würde ich gerne in meiner Klasse ausprobieren“, sagt eine Lehrerin. „Wir müssen mehr über Gefühle sprechen, wann und warum man sauer ist und es anschließend analysieren.“ Was nehmen wir mit? Am Ende des Fachtags kommen die Pädagogen in Regionalrunden der sechs Schulamtsbereiche zusammen und tauschen ihre Erfahrungen aus. Die Stimmung ist durchgehend positiv: Einige der Teilnehmer nehmen das Gefühl mit, Kollegen und Schüler jetzt besser verstehen zu können, andere wundern sich, wie einfach und trotzdem effektiv die Beispiele zur Sprachund Leseförderung waren. „Man hätte selbst darauf kommen können, tat es aber nicht“, stellt eine Teilnehmerin fest. Und manchen Kollegen ist erneut bewusst geworden, welche Verantwortung sie für die ganztägige Bildung der Schülerinnen und Schüler tragen: „Gegen den Unterrichtsstoff kann ich oft nichts ausrichten, aber ich kann den Unterricht anders organisieren“, sagt eine Teilnehmerin. „Dafür habe ich heute Mut gefunden.“ Das außerordentlich positive Feedback hat den Veranstalterinnen von LISUM und Serviceagentur die Gewissheit gegeben, dass der Impuls angekommen ist, den man mit dieser Tagung geben wollte: Sprach- und Leseförderung ist eine Querschnittsaufgabe sowohl des Unterrichts in allen Fächern als auch in allen Ganztagsangeboten und damit zentral für die Qualitätsentwicklung aller Brandenburger Ganztagsschulen.
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