Echo Nr. 3 April 2016

Nr. 3 · März/April 2016
Afgiftekantoor
Leuven Masspost
Erscheint achtmal im Jahr
© Grzegorz Galazka
www.kircheinnot.be
In der Kirche
ist Heil:
Mit dem Papst
das Tor zur
Barmherzigkeit
öffnen.
Ostern wird “das Fest der Feste” genannt,
denn ohne die Auferstehung wäre unsere
Verkündigung leer und unser Glaube sinnlos (vgl. 1 Kor 15,14). Wenn der Erlöser
nicht lebte, dann gäbe es auch keine Erlösung, kein christliches Leben. “Erlöster
müssten mir seine Jünger aussehen, dass
ich an ihren Erlöser glaube”,
sagte Nietzsche spöttelnd. Aber
gerade deshalb feiern wir
Ostern, um “erlöster” zu leben.
Und deshalb hat uns Papst
Franziskus auch das Jahr der
Barmherzigkeit gegeben, damit
die Erlösung uns Herz und Gesicht aufhelle. Dies ist auch der tiefe Sinn des Jubiläumsablasses, den wir gewinnen, wenn
wir durch die “Heiligen Pforte” in den Jubiläumskirchen unserer Diözesen schreiten
oder wenn wir ein Werk der Barmherzigkeit verrichten.
Mit dem Ablass können aber nur wenige
etwas anfangen. Wegen der vielen Missbräuche, die es leider im Laufe der Geschichte gab, ist diese große Gabe in Verruf
geraten. Was ist jedoch die tiefe und schöne
Wahrheit des Ablasses? In der heiligen
Beichte werden uns zwar alle Sünden ver-
“Die wahre Revolution,
die das Leben radikal
verändert, hat
Jesus Christus mit
seiner Auferstehung
vollbracht.”
Papst Franziskus zu den Teilnehmern der Pastoraltagung
der Diözese Rom am 17. Juni 2013
geben, es bleiben aber dennoch Folgen und
Auswirkungen der Sünde zurück. Diese
selbstverschuldeten, negativen Folgen
nennt man etwas missverständlich “Sündenstrafen”. Dabei handelt es sich meist um
schlechte Gewohnheiten und egoistische
Anhänglichkeiten. Um auch sie zu heilen
oder zu verlieren, schenkt uns die Kirche
aus dem Gnadenschatz Christi und den Ver-
rechten Gesinnung der Umkehr und dem
Wunsch, Gott Freude zu machen, erfüllt
sind, kann unsere Seele Heilung und Heiligung erfahren.
Liebe Freunde, als Höhepunkt der Osteroktav feiern wir den Sonntag der Barmherzigkeit, der auch mit dem vollkommenen
Ablass verbunden ist. Jesus selbst sagt zur
heiligen Schwester Faustina:
“An diesem Tag ist das Innere
meiner Barmherzigkeit geöffnet. Ich ergieße ein ganzes
Meer von Gnaden über jene
Seelen, die sich der Quelle meiner Barmherzigkeit nähern.
Jene Seele, die beichtet und die heilige
Kommunion empfängt, erhält vollkommenen Nachlass der Schuld und der Strafen.”
Möge der Barmherzigkeitssonntag in diesem Jubiläumsjahr zum “Fest der Feste”
werden, damit wir mit brennendem Herzen
die Freude der Auferstehung in die Welt
tragen.
Möge der Sonntag der
Barmherzigkeit zum
Fest der Feste werden!
diensten der Heiligen den vollkommenen
Ablass. Dafür müssen wir diese Bedingungen erfüllen: Empfang der heiligen Beichte
und der heiligen Kommunion, Gebet für die
Anliegen des Papstes und eine Tat der Gottes- oder Nächstenliebe, z. B. den Besuch
einer Jubiläumskirche. Besonders wichtig
für die Wirkung der Gnade aber ist eine
fünfte Bedingung, die leider oft vergessen
wird. Es ist der feste Vorsatz, die innere Es segnet Euch Euer dankbarer
Entschlossenheit, sich von der Sünde abzuwenden und sich bessern zu wollen. Man
kann die Ablässe deshalb weder käuflich
noch mit religiösen Übungen “automaP. Martin M. Barta
tisch” erlangen. Nur wenn wir von der
Geistlicher Assistent
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in feindseligem Umfeld
© Andrzej Polec
Oase der Liebe
Das Priesterhaus bei Khartoum:
ein Haus des Vertrauens, des Gebets,
der Erholung.
Das Christentum ist weltweit die am meisten verfolgte Religion. Mehr als
hundert Millionen Christen erleiden gewaltsam Unterdrückung und Vertreibung. In den internationalen Listen der Verfolgung und Vernichtung von
Christen steht der Sudan mit an der Spitze.
Nach Artikel 5 der Verfassung ist die Scharia Quelle der Gesetzgebung und Rechtsprechung im Sudan. Religiöse Minderheiten,
insbesondere die Christen, sind der Willkür
des islamistischen Regimes ausgesetzt. Kirchengebäude und Grundstücke, die nicht
mehr benutzt werden, können jederzeit in
Staatsbesitz übergehen. Auch gibt es keine
Genehmigungen für neue Kirchenbauten.
Die Kirchen und ihre Priester werden von
den Geheimdiensten überwacht. Katechese
und Unterricht in Schulen stehen im Schatten der Willkür, das Gefühl der Verletzbarkeit und die Angst sind ständiger Begleiter
der Priester.
Im Angesicht des Kreuzes:
Die Bischöfe führen das
Volk der Gläubigen im Sudan.
In dieser Stimmung ist es wichtig, die Solidarität der Christen in der Welt – aber mehr
noch die Gemeinschaft untereinander – zu
spüren. Die Priester in den 27 Pfarreien der
Erzdiözese Khartoum brauchen einen Ort,
an dem sie offen reden und miteinander
Austausch pflegen können über ihre Arbeit,
über ihre pastoralen Aussichten, Erfolge
und Probleme. Ein Ort, an dem sie Rat finden und offene Arme, an dem sie Zuneigung erfahren und Verständnis. Ein Haus,
in dem sie beten, nachdenken und planen
können, in dem sie ihre theologischen
Kenntnisse vertiefen und deren pastorale
Umsetzung erörtern können. Kurzum, sie
brauchen ein Haus des Gebets, ein Haus der
geistigen und psychischen Erholung.
Dieses Haus gibt es. Hierhin kommen die
Priester aus dem Sudan und Südsudan. Es
ist ein Haus der Einheit. Aber es ist alt und
fällt auseinander. Risse in den Wänden, Löcher im Dach und verbogene Türen zeugen
von seinem ständigen Gebrauch und der
Not dringender Renovierung. Dafür
braucht es keine Genehmigung, nur Geld.
Wir haben 10.400 Euro versprochen, damit
diese Oase der Liebe, der Einheit und Erholung in feindseligem Umfeld weiter wirken kann.
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Für die Mission in China
Am Anfang war es ein Paar, dann
eine Handvoll, jetzt sind es ein paar
hundert. Kaum eine Religion wächst
im Reich der Mitte so schnell wie das
Christentum – trotz anhaltender Unterdrückung. Mittlerweile sind mehr
als 100 Millionen der 1,3 Milliarden
Chinesen Christen.
Irgendwo in den Weiten Chinas leben und
beten auch sie, unsere Freunde, die wir aus
Sicherheitsgründen nicht nennen dürfen. Ihr
größter Wunsch ist eine größere Kapelle,
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besser noch eine Kirche. Dort könnten sie
vor dem Herrn knien, beten, singen und gemeinsam die Messe feiern. Zurzeit treffen
sie sich immer an unterschiedlichen Orten,
bei Familien oder in leerstehenden Häusern.
Aber diese Räume sind zu klein geworden
für die rasch wachsende Gemeinde. Sie
engen das Wachstum ein. Die heimliche
Sehnsucht der Gemeinde ist, dass aus ihrer
Kirche ein Missionszentrum werde. Denn
bei aller subtilen oder auch weniger subtilen
Verfolgung – alle wissen, dass die Christen
ein stabilisierendes Element der Gesell-
Licht des Glaubens: Junge Chinesen
setzen auf eine Zukunft mit Gott.
schaft sind und dass man deshalb im gottlosen China auch mal ein Auge zudrückt.
Wir haben 28.500 Euro für den Bau der
Kirche versprochen, das künftige Zentrum
der Missionsstation.
Die dargestellten Projekte sind Beispiele unserer Arbeit. Ihre Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not I Ostpriesterhilfe ermöglichen.
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© Magdalena Wolnik
Die missachtete Freiheit der Christen
Im Kreuz ist Erlösung: Karfreitagsliturgie im Norden Kameruns.
Artikel 18 der Menschenrechtserklärung der UNO definiert die Religionsfreiheit als das Recht, “seine Religion oder seine Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder
in Gemeinschaft mit anderen, in der Öffentlichkeit oder privat, durch Lehre,
Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung von Riten zu bekunden”.
In den meisten islamischen Ländern steht
diese Erklärung unter Scharia-Vorbehalt.
Nicht selten wird die Religionsfreiheit
missachtet. Für radikale Islamisten gelten
sogar nur die Scharia und einige Kampfparolen im Koran. Zum Beispiel für die Terrorgruppe Boko Haram im Nordosten
Nigerias. Im Schnitt sterben täglich durch
die Gewalt von Boko Haram acht Menschen, überwiegend Christen.
Menschen im Land zu halten und geistlich
wie humanitär zu versorgen. Es fehlen
Schulen, es herrscht Angst. Hunger und
Arbeitslosigkeit treiben viele Jugendliche
in die Flucht oder sogar in die Hände von
Boko Haram.
Es ist ein Hilferuf, den Msgr. Ateba an uns
richtet. Er bittet um Mess-Stipendien für
seine Priester, er bittet um Überlebenshilfe
für seine 30 Seminaristen und seine
Seit zweieinhalb Jahren wütet Boko 20 Katechetenfamilien. Sie sind seine
Haram auch im
Truppen der Liebe,
Norden Kameruns.
sie sind seine BotBotschafter der Liebe
Besonders betroffen
schafter des Muts
gegen Hunger, Angst
sind die Diözesen
und Vertrauens, der
Maroua-Mokolo
Menschlichkeit und
und Boko Haram
und Yagoua, in
der Barmherzigkeit.
denen die Menschen aufgrund der klimati- Das sind seine Waffen gegen Angst und
schen und wirtschaftlichen Bedingungen Terror. Ein großes Problem ist der Transdem Land sowieso kaum noch das Not- port. Für seine Priester und Katecheten
wendige zum Leben abtrotzen können. Es braucht er einen Wagen und Benzinzuist ein stilles Martyrium. “Was in Paris mit schüsse. Die Entfernungen zwischen den
den Anschlägen passiert ist, geschieht bei Pfarreien sind groß, und die Kranken brauuns fast alle Tage, aber keiner redet chen ihre Medikamente schnell. Wir haben
davon”, sagt Bruno Ateba, der Bischof der für seine Notliste Hilfe zugesagt. Die
Diözese Maroua-Mokolo. Er und seine helfende Menschlichkeit seiner Truppe
Priester leisten Übermenschliches, um die macht das Vergessen der Welt leichter.
Beten für die Opfer der Gewalt und für
Frieden in Pakistan.
Ebenfalls unter der permanenten Bedrohung von Fanatikern leben die Christen in
Pakistan. Erst vor einem Jahr verübten
zwei Selbstmordattentäter einen Anschlag
auf die Johanneskirche in Youhanabad in
der Diözese Lahore. 17 Menschen kamen
ums Leben, 80 erlitten Verletzungen. Nur
dank des selbstlosen Eingreifens der jungen
Sicherheitsleute, die dabei ihr Leben ließen,
konnte eine größere Katastrophe mit noch
mehr Blutvergießen verhindert werden.
Viele Familien der Opfer fristen seither ein
Dasein in bitterster Not, andere leiden
immer noch an ihren Verletzungen. Sie gehören zu den vergessenen Opfern der Christenverfolgung. Die Angst geht um, dass es
diesmal zu Pfingsten oder an irgendeinem
Sonntag wieder passieren könnte. Deshalb
müssen die Videokameras an den Zugängen
der Kirche verbessert werden. Wir haben
10.000 Euro dafür versprochen. Die
Gläubigen sollen wieder ruhigen Herzens
und ohne Angst beten und meditieren können, was ihr Patron, der Evangelist Johannes, schrieb: “Durch Jesus Christus kam
Gnade und Wahrheit” (vgl. Joh 1,17).
Die dargestellten Projekte sind Beispiele unserer Arbeit. Ihre Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von I Ostpriesterhilfe ermöglichen.
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Mehr als nur Toleranz
Papst Franziskus fragt: “Wieviel
liebst Du? Wie ist Dein Glaube?”
Seine Antwort: “Mein Glaube ist, wie
ich liebe”, denn “die Liebe ist der
Maßstab des Glaubens.”
Der Maßstab Liebe ist das Merkmal der
Christen, auch der verfolgten und unterdrückten. Deshalb sind sie immer versöhnungsbereit oder sollten es sein. Und wenn
es menschlich unmöglich zu sein scheint,
dann bedarf es Menschen, die daran erinnern, dass mit Gott nichts unmöglich ist.
In Burundi, einem kleinen Land, dessen
Volksgruppen der Hutu und Tutsi in den
Strudel des Völkermords im Nachbarland
Ruanda geraten waren, erinnert eine junge
Gemeinschaft an diesen Maßstab des Glaubens. Sie heißt “Neues Leben für die Versöhnung” und zieht vor allem junge
Menschen an. “Aus der Vergebung wächst
die Versöhnung”, sagt der Erzbischof von
Gitega, Simon Ntamwana, der dieses Apostolische Werk gegründet hat. Dem Aposto-
Alles für die Versöhnung in Burundi:
Die Novizen beim Bau ihres Hauses.
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“Wir sind alle Brüder” – Papst Franziskus beim Besuch des Jugendzentrums.
lischen Werk können Katholiken aus der Papst Franziskus mit tausenden von Juganzen Kirche angehören, Geweihte und gendlichen. Er bat sie, ja er gab ihnen den
Laien. Das Versöhnungswerk zählt derzeit Auftrag: “Arbeitet für den Frieden, alle zudrei Priester, vier Ordensbrüder und ein sammen. Muslime, Juden, Orthodoxe, KaDutzend Novizen. Für die Novizen gab es tholiken und ihr aus anderen Religionen,
bis vor kurzem kein Dach über dem Kopf. wir sind alle Brüder, macht Frieden, lasst
Gemeinsam mit anderen haben sie ein Haus nicht zu, dass irgendetwas unsere Einheit
gebaut, mit kleinen Zimmern und einer Ka- und Brüderlichkeit zerstört!” Dieser Aufpelle. So weit, so gut. Die Zimmer aber trag ist so etwas wie das Charisma dieses
sind leer. Es gibt
Zentrums. Die Kirkein Geld mehr für
“Arbeitet für den Frieden, che hätte sich damit
Betten, Matratzen,
abfinden können,
alle
zusammen!”
Stühle,
Tische,
eine kleine MinderSchränke, Regale.
heit zu sein, die
Sie bitten uns um 4.141 Euro, um eine be- niemanden stört. Aber Kleinmut ist kein
scheidene Einrichtung für die Novizenzim- Maßstab der Christen. Vinko Kardinal Pulmer zu kaufen. Die jungen Männer sollen jic denkt an die Zukunft und baut mit den
studieren und sich auch zurückziehen kön- Jugendlichen Brücken zwischen den Völnen, um über die vielen Projekte und Auf- kern und Religionen. Das Jugendzentrum
gaben der Versöhnung in ihrem Land “Johannes Paul II.” ist dafür ein tragender
nachzudenken und für sie zu beten. Wir Pfeiler. Hier lernen die Jugendlichen mehr
haben Ja gesagt, der Maßstab der Liebe als Toleranz, sie lernen Versöhnung. Und
braucht den (möblierten!) Raum der Inner- sie helfen mit, wo sie können. Für die
lichkeit.
dritte Bauphase aber bedarf es auch professioneller Handwerker (Innenverputz,
Ein großes Projekt der Versöhnung ist das Stromleitungen, Treppen, etc.). Die GeJugendzentrum in Sarajewo/Bosnien-Her- samtkosten belaufen sich auf 1,5 Milliozegowina. Die dritte und letzte Bauphase nen Euro. Wir haben 200.000 Euro
läuft, das Zentrum ist aber schon in Be- zugesagt – für die Zukunft der Versöhtrieb. Kurz vor der Eröffnung traf sich dort nung.
Die dargestellten Projekte sind Beispiele unserer Arbeit. Ihre Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von Kirche in Not I Ostpriesterhilfe ermöglichen.
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S y r ie
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Ein Stückchen
Frieden
Es gibt in Syrien keinen sicheren
Ort. Es finden sich aber Städte, in
denen weniger Autobomben hochgehen und Selbstmordattentäter
sich seltener auf Märkten und vor
Ämtern in die Luft sprengen.
Pater Sammour mit seinen Schützlingen: “Hier in Homs sind wir zu Hause.”
Es gibt in Syrien kein normales Leben. Es
gibt aber Orte, in denen manchmal Wasser
aus den Kränen kommt und Strom stundenweise fließt, in denen noch Lebensmittel
und Medikamente erhältlich sind und in
denen Lehrer ihren Schülern die Welt erklären. Solch ein Ort ist Homs wieder geworden. Dort leben auch Christen. Und sie
wollen dort bleiben. Jesuitenpater Sammour Nawras kümmert sich um sie. Er ist
Seelsorger, Baumeister, Lehrer, Krankenpfleger, Fahrer, Elektriker, Lieferant und
vieles mehr – er organisiert das Überleben.
“Sie wollen ein wenig Normalität”, sagt er,
“ein Stückchen Frieden, hier in Homs, in
ihrer Heimat”.
in dem Gebiet von Homs sind 10 nicht
mehr betriebsfähig, die anderen überfüllt.
Seit fünf Jahren ist es ein lebensgefährliches Wagnis, in die Schule oder Universität
zu gehen. 600 Studenten können nun dank
Euch halbwegs sichere Transportmittel nutzen, ohne die sie nicht in die Schulen und
Lehrstätten kämen.
Notküche in Homs – für die “geringsten meiner Brüder und Schwestern”.
All diese kleinen, konkreten Hilfen organisiert Pater Sammour. Ihre Summe macht
die Kraft der christlichen Gemeinden aus,
die Heimat Homs nicht verlassen zu wollen. Umgerechnet sind es 65 Euro pro Person, mit denen wir Pater Sammour und
seinen Gemeinden helfen, um der Christenverfolgung, dem Hass der Fanatiker und
dem Kalkül und der Gleichgültigkeit der
Machthaber zu widerstehen. Es sind die
Christen, die zwischen Regierungstruppen
und Rebellen stehen – in permanenter Gefahr, aufgerieben und vertrieben zu werden.
Aber sie sind es, die den Keim der Versöhnung in den Herzen tragen. Ihr Glaube an
Christus ist der Glaube an Liebe und Vergebung, Eure Zeichen der Solidarität spenden den Christen in Homs Hoffnung auf
Frieden. Nichts braucht dieses geschundene
Land mehr als solche Träger der Hoffnung
und der Liebe.
verteilt. Denn mit den Thunfischdosen, den
Spaghettipackungen, dem Zucker, Käse,
Mehl und Tee kommt auch ein Stück Liebe
in die zerbombten Häuser. Weitere 450 Familien finden ein Stück Hoffnung auf Frieden in dem Mietzuschuss, ohne den sie ihre
Wohnungen verlassen müssten. Andere 500
Christen erfahren Eure Zuwendung in
Form von Medikamenten, ohne die manche
Dieses Stückchen Frieden finden sie in dem gar nicht überleben könnten. Denn Medimonatlichen Korb von Lebensmitteln, den kamente und Lebensmittel sind kaum noch
Pater Sammour dank Euch an 400 Familien erschwinglich. Von den 16 Krankenhäusern
“Bin klein, mein Herz ist rein,
soll niemand drin wohnen als
Jesus allein.”
Die dargestellten Projekte sind Beispiele unserer Arbeit. Ihre Spende wird diesen oder ähnlichen Projekten zugute kommen und die pastorale Arbeit von I Ostpriesterhilfe ermöglichen.
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Das Scherflein der Melkiten
Auch die Christen in Israel haben es
nicht leicht. Von Armut geplagt, von
den Israelis häufig misstrauisch beäugt und von Muslimen oft verachtet,
versuchen sie im Heiligen Land die
Frohe Botschaft durch ihr Beispiel
den Menschen guten Willens nahezubringen. Der Erzbischof der melkitisch-katholischen Diözese von Akka,
Haifa, Nazareth und ganz Galiläa, Georges Bacouni (rechts auf dem Foto mit
dem Papst), hat die Gläubigen seiner Diözese aufgefordert, den anderen
Christen im Nahen Osten zu Hilfe zu kommen. Er hat eine Kollekte in seinen
Pfarreien organisiert, um die Not der Glaubensbrüder und -schwestern in
der Region zu lindern. Dies will er gemeinsam mit KIRCHE IN NOT tun. So
ist er sicher, dass die Hilfe bei den notleidenden Christen ankommt. Arme
helfen noch Ärmeren. Es ist wie das Scherflein der Witwe (vgl. Mk 12,41-44):
Geben von dem Wenigen, das man hat. Wir danken für das Vertrauen – es ist
wie ein Appell: Wir sollten das Scherflein vervielfachen.
Not, Liebe und Dankbarkeit – Eure Briefe
24 Stunden am Tag – Jahr für Jahr
In unserer Bistumszeitung bin ich auf
eine Anzeige von KIRCHE IN NOT gestoßen. Ich war sofort von der guten Arbeit
angezogen, die Priester, geweihte
Schwestern und Brüder leisten – 24 Stunden am Tag – Jahr für Jahr! Sie arbeiten
unter entsetzlich widrigen und qualvollen
Bedingungen und sind ständig mit Gefahren und medizinischen Notfällen konfrontiert. Gott segne und ermutige alle diese
selbstlosen Menschen. Anbei ein Scheck
über 1000 Dollar.
Ich wollte eigentlich um das Gebet für
ein besonderes Anliegen bitten. Aber
nachdem ich gesehen habe, welche
fürchterlichen Dinge denen zustoßen, die
Gott ausgewählt hat, habe ich kein
Recht, um das Gebet zu bitten. Es sind
extrem schlimme Zeiten, in denen wir
leben – überall auf der Welt werden unschuldige Menschen und Christen abgeschlachtet. Ich bete zu Jesus und zur
Mutter Gottes, dass sie die Kinder Gottes
führen und segnen, die unermüdlich für
ihn arbeiten.
Ein Wohltäter aus Australien
Ein großer “Fan”
Die Welt ist besser dank KIRCHE IN
NOT. Ich bin ein großer Fan von Ihnen.
Ein Wohltäter aus Brasilien
Danke für die tatkräftige Hilfe
Vielen Dank für Eure tatkräftige Hilfe
und die vielen guten Ideen, ob für praktische Hilfe für notleidende Menschen oder
die Seelsorge für die Kleinen.
Eine Wohltäterin aus Deutschland
So werden wir alle sensibel
Vielen Dank, dass KIRCHE IN NOT so
nah an denen ist, die in diesen Momenten
im Nahen Osten leiden. Das macht uns
alle sensibel und vereint uns im Gebet.
Ein Wohltäter aus Argentinien
SPENDEN: Kirche in Not I Ostpriesterhilfe V.o.G., Abdij van Park 5,
B-3001 Leuven, Tel.: +32 (0)16 39 50 50, Email: [email protected]
Konto in Belgien: IBAN: BE85 4176 0483 7106 und BIC: KREDBEBB. Spenden
ab € 40,- auf das Konto IBAN: BE11 4176 0100 0148 und BIC: KREDBEBB
von Hilfe und Hoffnung V.o.G. empfangen automatisch eine Spendenquittung
(alle Spenden im Laufe des Jahres können dabei addiert werden).
Konto in Luxemburg: IBAN: LU66 1111 0261 9404 0000 und BIC:
CCPLLULL, P&T Luxemburg
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Johannes
Freiherr
Heereman
Geschäftsführender
Präsident
Liebe Freunde ,
sicher haben Sie das in manchen Heimat- oder Historienfilmen schon gesehen: Wenn mittags die Kirchenglocken
läuten, halten die Männer und Frauen
auf den Feldern bei der Arbeit inne und
beten den Engel des Herrn. Heute geht
Glockengeläut im Lärm des Alltags
unter. Aber den “Engel des Herrn” kann
man immer noch beten – oder ein Stoßgebet für ein besonderes Anliegen.
Nach solchen Anliegen braucht man
heute leider nicht lange suchen. Ich folge
im Moment einer Bet-Gemeinschaft, die
jeden Tag ein- oder auch ein paar Mal
dieses Stoßgebet für unsere verfolgten
Brüder und Schwestern an den Urstätten
der Christenheit, im Heiligen Land und
besonders in Syrien und im Irak, zum
Himmel schickt: “Herr, erbarme Dich
des Heiligen Landes und schenk ihm
Deinen Frieden!”
Das lässt sich gut an den Angelus “anhängen” und schließt ja nicht aus, dass
man auch mehr für unsere leidenden
Glaubensbrüder betet, etwa den Rosenkranz. Aber sich in einer Gemeinschaft
von vielen, vermutlich vielen tausend, zu
wissen, die täglich dieses Stoßgebet beten,
stärkt das Gefühl der Solidarität, macht
Mut und stößt bei unserem Vater im
Himmel sicher nicht auf taube Ohren.
Redaktion: Jürgen Liminski
Verantwortlicher Herausgeber: Kirche
in Not I Ostpriesterhilfe - Postfach 1209,
D-61452 Königstein - Für Belgien:
Uma Wijnants, Abdij van Park 5,
B-3001 Leuven - P608135- De licentia
competentis auctoritatis ecclesiasticae.
- ISSN 0252-2527 - Printed in Belgium
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