Call for Papers – Frist 19. Februar 2016 27. bis 28. Juni 2016 Tagungszentrum Schloss Herrenhausen in Hannover Humboldt ade – Bologna, oh je? Lehre gestalten! Debatte zu Praxis und Bildungsverständnis von Studienreformprojekten Fächergruppe: Sprach- und Literaturwissenschaften / Geschichtswissenschaften Wie werden Lesen, Schreiben, Interpretieren, das am Text geschärfte Argument und das praktische Urteil als Grundelemente der Fächergruppe tatsächlich gelehrt und erlernt? Wo und wie werden Wege auch ins riskante Denken eröffnet? Wie gelingt es, Komplexität und Kontingenz zugänglich zu machen? Wie werden Studierende interpretations- und handlungsmächtig zugleich? Welche wissenschaftsphilosophische und -politische Bedeutung haben die verschiedenen Wege, die in Lehre und Studienreformprojekten gegangen werden? Diese Fragen wollen wir gemeinsam mit Ihnen debattieren. Im Windschatten der Schlagworte ‚Humboldt‘ und ‚Bologna‘ sind in den letzten Jahren auch in den Sprach- und Literaturwissenschaften sowie in der Geschichtswissenschaft zahlreiche Studienreformprojekte entstanden, die auf heterogene Bildungsvoraussetzungen und andere Herausforderungen in der Hochschullehre unterschiedliche Antworten geben. Oftmals implizieren sie ein verändertes Bildungs- und Wissenschaftsverständnis, ohne dass dies immer ausgewiesen oder intensiv diskutiert würde. Humboldts Reform der preußischen Universitäten reagierte auf die Ende des 18. Jahrhunderts sich radikal verändernden Wissensanforderungen und epistemologischen Voraussetzungen innerhalb des Systems des Wissens. Die humanistische Gelehrtentradition und der überkommene Fächerkanon der artes liberales-Tradition bildeten diese Anforderungen nicht mehr ab. Humboldt stellte daher die Organisation von Forschung und Lehre auf disziplinäre Gemeinschaften um, die innerhalb eines mehr oder weniger autonomen Wissenschaftssystems ihren selbstdefinierten Regeln folgten. Die transnationale Hochschulreform des europäischen Universitätssystems zu Beginn des 21. Jahrhunderts unter dem Schlagwort ‚Bologna‘ folgte ebenso der Einsicht an einem zentralen Wendepunkt angelangt zu sein, von dem aus man nicht weiter machen könne wie bisher. Fokussiert wurde dabei vor allem, aber nicht nur, auf das Studiensystem – weniger auf Inhalte und disziplinäres Selbstverständnis. Als Impulsgeber zugesagt haben bisher: Prof. Dr. Holger Burckhart, Rektor der Universität Siegen, HRK-Vizepräsident für Lehre und Studium, Lehrerbildung und Lebenslanges Lernen Prof. Dr. Karin Donhauser, Institut für deutsche Sprache und Linguistik, Humboldt Universität zu Berlin Prof. Dr. Steffen Martus, Institut für deutsche Literatur, Humboldt Universität zu Berlin, Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2015 Wir laden Sie ein zur Debatte zu folgenden Themenbereichen: • Theorie – Praxis: Welches Bildungs- und Wissenschaftsverständnis liegt Ihren Vorstellungen von guter Lehre und entsprechenden Studienreformprojekten zugrunde? Dieses Forum ist eine Einladung, die eigene Lehrpraxis auf ihre wissenschaftsphilosophische Grundlegung zu befragen und den Austausch über das Verhältnis von Theorie und Praxis zu befördern. • Bewährte Praxis: Wie wird fachspezifisches wissenschaftliches Schreiben, Lesen, Interpretieren, Argumentieren, Forschen und praktisches Urteilen bei Ihnen konkret gelernt und gelehrt? Wie sollte das Studium aufgebaut sein, damit Studierende diese Fähigkeiten systematisch in ihrem Studienfach entwickeln können? Wie wird den Studierenden Methodenbewusstsein und -kenntnis explizit vermittelt? Welche didaktischen Modelle sind erfolgreich, erprobt und transferierbar? • Praxis – Theorie – Fach: In welchem Verhältnis stehen Neuerungen in der Lehre zu veränderten Anforderungen in der Fächergruppe? Haben neue Technologien und Diversifizierung zu einem veränderten Bildungsverständnis geführt, das sich in den veränderten Praktiken der Hochschullehre wiederfindet? Wie reagiert die Fächergruppe auf welche aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen? Verändern die neuen Praxen auch das Verständnis des eigenen Fachs? Ihre Erfahrungen, Ihre Konzepte und Ihre Thesen sind gefragt in folgenden Formaten: • Debatte – Ihre Thesen, Arbeitsbeispiele und Forschungsergebnisse (Präsentation 10-20 min, Debatte 20 min) Sie stellen Ihre Thesen, Arbeitsbeispiele und Forschungsergebnisse aus dem Hörsaal, dem Seminar, dem Modul oder Studiengang im Kurzvortrag vor und zur Diskussion. Das Gespräch wird moderiert. • Workshop und Erfahrungstransfer (45-120 min) Sie bieten einen Workshop an oder geben Ihre Arbeitsweisen weiter. Link zur Veranstaltungsanmeldung und Call for Papers > 19.2. Frist für Beiträge / Anfang März erhalten Sie Rückmeldung Inhaltliche Rückfragen an: Bündnis Lehren [email protected] Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. Georgsplatz 10 | 20099 Hamburg Tel. 040 - 33 402 27
© Copyright 2024 ExpyDoc