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Visualisierung von Messungen des Belle II-Detektors
Thema:
Das Standardmodell der Teilchenphysik beschreibt die bisherigen Messungen
elementarer Teilchen und ihrer Wechselwirkungen mit sehr hoher Präzision. Allerdings
gibt es mehrere Gründe, weshalb dieses Modell nur eine Näherung einer allgemeineren
Theorie sein kann. Deshalb wird in Experimenten wie dem Belle II-Experiment, das zur
Zeit in Japan aufgebaut wird, nach Abweichungen von Vorhersagen des Standardmodells
gesucht.
Beim Belle II-Experiment werden Teilchen nachgewiesen, die in Kollisionen von hochenergetischen Elektronen und Positronen entstehen. Der Nachweis erfolgt indirekt über
Energiedepositionen der Teilchen in unterschiedlichen Detektorkomponenten. Um aus
den Detektorsignalen auf die Eigenschaften der Teilchen schliessen zu können, werden
komplexe Rekonstruktionsalgorithmen eingesetzt.
Für die Entwicklung der Rekonstruktionsalgorithmen ist es wichtig, eine gute Vorstellung von der Geometrie des Detektors, der Wechselwirkung der Teilchen mit dem
Detektormaterial und den daraus resultierenden Messungen zu haben. Deshalb ist eine
Visualisierung des Detektors und der Teilchenbahnen ein sehr hilfreiches Werkzeug für
die Entwickler. Dies gilt umso mehr je besser die räumliche Wahrnehmung ist. Virtuelle
Umgebungen ermöglichen es dem Benutzer, die Kollisionsereignisse immersiv zu
analysieren und somit tiefgehendes Verständnis der Daten erlagen.
Im Zentrum für Virtuelle Realität und Visualisierung (V2C) stehen Technologien wie eine
5-seitige Projektionsinstallation und eine großformatige, hochauflösende Powerwall
zur Verfügung. Besonders die 5-seitige Projektionsinstallation (CAVE) ermöglicht
mittels Head-tracking und stereoskopischer Darstellung das Erfassen von räumlichen
Strukturen.
Aufgaben:
Die Belle II-Kollaboration verwendet ein in C++ geschriebenes Werkzeug (Event
Display) zur Visualisierung der Detektorgeometrie, der Signale im Detektor und der
Teilchenbahnen. Im Rahmen einer oder mehrerer Bachelorarbeiten können folgende
Aufgaben bearbeitet werden:
• Aufbau einer Netzwerkverbindung zwischen dem Belle II Event Display und
der Cave
• Implementierung der CAVE Visualisierung
• Entwicklung von neuen Visualisierungstechniken (in der CAVE)
• Entwicklung von neuen Interaktionstechniken (in der CAVE)
Hierzu sind Grundkenntnisse im Bereich C++ und der Graphikprogrammierung
(OpenGL) erwünscht.
Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Kuhr
LMU München
Fakultät für Physik
Excellence Cluster Universe
Boltzmannstr. 2
85748 Garching b. München
[email protected]
089 35831 7174
Dr. techn. Christoph Anthes
Leibniz-Rechenzentrum
Boltzmannstr. 1
85748 Garching b. München
[email protected]
089 35831 8744