Der Kirchenchor Bergdietikon machte seine jährliche Reise: Reise zu kirchlichen Preziosen Zwei bedeutende historische Kirchen, die von aussen eher unscheinbar aber von ihrem kulturhistorischen Wert sehr bedeutend sind, besuchte der Kirchenchor Bergdietikon an seiner jährlichen Reise am 27. September. Erste Station nach der stimmungsvollen Fahrt über den Brünig und dem Brienzer See entlang war die kleine Kirche Einigen am, die zu den legendären 12 Kirchen am Thunersee gehört. Sie ist die älteste der sog. "1000 jährigen Kirchen am Thunersee", geplant von Arnold von Strättligen und erbaut durch König Rudolf II. von Burgund. Wie Heinz von Allmen, der den Bergdietiker Sängerinnen und Sängern diese Kirche erklärte, In der dem Erzengel Michael geweihten Kirche fand man bei der Restauration 1954/56 Grundmauern von einer noch älteren, kleineren Kirche mit quadratischem Raum und halbrundem Chorabschluss, erbaut um das Jahr 650. Bereits vor dem Bau der Kirche war dies ein ganz besonderer Ort, heute ein anerkannter Kraftort. Denn es soll hier auch Heilquellen gegeben haben. 12 Kirchen sind es, weil der frühere König von Hochburgund im Jahr 933 auf der Burg Strättligen einen Traum gehabt haben soll, in dem er eine grosse Stadt mit 12 Toren erblickte. Ein Priester deutete diesen Traum und riet Rudolf, 12 Tochterkirchen des „Gotteshauses im Paradies“ (Einigen) zu bauen. Ebenfalls zu diesen 12 Kirchen gehört diejenige von Amsoldingen bei Thun, gebaut vermutlich vor dem Jahr 1000 im lombardischen Stil als dreischiffige Basilika. Stilistisch unterscheidet sie sich deshalb gänzlich von den übrigen Berner Oberländer Kirchen. Sie wurde von den Bergdietikern nach dem reichhaltigen Mittagessen an der Schifflände in Spiez besucht. Fritz Kiener, der die Gruppe hier auf lebendige und unterhaltsame Art hier betreute, schilderte die Kirche nicht nur als architektonisches Juwel, sondern auch als gewissermassen mathematisches Meisterwerk. So spielt die Zahl 7, die Zahl der Vollkommenheit, weil sie das Himmlische mit dem Irdischen verbindet, eine wesentliche Rolle. So wurde zum Beispiel Höhe, Breite und Dach gedrittelt (entspricht drei Anrufen nach oben, also das Himmlische), was zusammen mit den vier Ecken (gleiche Zahl wie die Jahreszeiten, also das Irdische) die Zahl 7 ergibt. Im Kirchenschiff sind auch sieben Rundbögen zu finden. Bei den Stufen in den Chor spielten jedoch die Engel mit der Zahl 9 eine Rolle. Sie repräsentieren die neun Hierarchiestufen der Engel von den Seraphim bis zu den gewöhnlichen Engeln, den Schutzengeln. Und, eigentlich logisch, „musste“ der Kirchenchor die beiden Kirchenräume auch akustisch erleben und liess es sich deshalb nicht nehmen, ein paar Lieder aus dem Repertoire zu singen. Auch Petrus meinte es gut mit der Reisegruppe. Es herrschte zwar keine Postkartenwetter, doch blieb es den ganzen tag trocken. Und bei der morgendlichen Fahrt über den Brünig und dem Brienzersee entlang gab es wegen der Nebel, Wolken und durchbrechender Sonne einige richtiggehend magische Momente. Bildlegenden Magischer Ausblick beim Znünihalt am Lungernsee Faszinierende Stimmung auf der Hinfahrt am Brienzersee. Die Kirche Einigen am Thunersee, gewissermassen die Mutterkirche der legendären 12 Kirchen Aufmerksame Zuhörer für Fritz von Allmen (vorne), der den Bergdietikern die Geheimnisse und Legenden der Kirche Einigen erläuterte. Die muntere Reisegruppe vor der Weiterfahrt in Einigen. Gute Laune beim reichhaltigen Mittagessen an der Schifflände in Spiez. Fritz Kiener bei seinen bildhaften und sehr informativen Erläuterungen zur Kirche Amsoldingen. Die Kirche Amsoldingen bei Thun. Als dreischiffige Basilika einmalig in dieser Gegend. Karl-Heinz Hug, Tenor und ab und zu „Hoforganist“ des Kirchenchors, bereicherte den Aufenthalt in dieser Kirche mit einem kleinen Orgelkonzert. Das Innere der Kirche Amsoldingen mit dem romanischen Chor, erreichbar über eine neunstufige Treppe, die den neun Hierarchistufen der Engel entspricht. Ein Bildnis des Heiligen Christophorus, dem Schutzpatron der Reisenden, findet man an praktisch jeder Kirche des Berner Oberlandes, wie hier in der Kirche Amsoldingen. Zuweilen vermochten nicht nur Kirchen die Aufmerksamkeit der Sänger zu wecken . . . .
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