Casa Magica Casa Magica

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Bern
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Casa Magica
Kleiner Garten
hinter’m Haus
über Spiez
Bilder: Polarlifehaus
Am Thunersee zeigt sich ein zauberhaftes
finnisches Fichten-Massivholzhaus.
Das ungewöhnlich schlanke Gebäude
lässt staunen und weist neue Wege.
Steil bedacht und bis
zum First geblockt
D
ie Schweizer Kommune Spiez
am Südufer des Thunersee wirbt
mit dem Slogan „Kraftort am
Wasser“. Die dortigen Kräfte erfuhr
1954 die deutsche Fußball-Nationalmannschaft, als sie in Spiez ihr Quartier
hatte und im Berner Wankdorfstadion
Weltmeister wurde, was bis heute als
‘Wunder von Bern’ bekannt ist. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf wundern
wir uns über ein kleines, zauberhaftes
Blockhaus unweit des Ortszentrums –
ein Rahmenblockhaus mit viel Magie in
Bezug auf Größe und Design.
Nebelfeld über
dem Thuner See
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Panoramablick
vom Balkon
Klare Struktur
im Parterre
Haustür mit
Garderobe
das Gebäude in Gänze fotografieren. Die
Fluchten sind im Bild aber schlecht darstellbar, denn das Haus hat eine fünfeckige
Grundform. Die bebaute Fläche ist nicht
einmal 60 Quadratmeter groß, daher wirkt
das zweieinhalbgeschossige Haus mit
einem steilen Satteldach extrem schlank.
Weltbekanntes ‘Schweizer Haus’
Der schlanke Baustil mit ‘Hut’ entspricht
dem ‘Schweizerstil’, wie er seit den Chalethäusern weltweit bekannt wurde. Details
wie der große Hochbalkon unter dem
Spitzgiebel, der durch einen Baldachin
geschützte Hauseingang, seitlich ein pultförmiger Schopf, ein Spielgarten und der
im Karomuster gepflasterte Vorhof runden
hier das Stilhaus ab. Dazu prägen kleinere
Fenster die Fassade, mal horizontal, mal
vertikal; die Sonnenseite ist hingegen großflächig verglast. Da die Fichtenbalken hell
lasiert sind, setzt sich der Neubau gegenüber der Nachbarbebauung deutlich ab.
Unglaubliche 168 Quadratmeter
Der äußere Zauber des Hauses wird
dem Betrachter erst beim Betreten des
Innenraumes richtig klar: Nichts ist hier
eng oder klein, das Parterre ist ein harmonisch aufgeteilter, offener Wohnraum
mit Kücheneck und Essbereich. Nur eine
Blick von der Küche
zum Wohnbereich
Heiß begehrte Lage
Täuschende Optik
Mit 2.362 Meter Höhe überragt der
pyramidenförmige Niesen den Thuner See
im Süden. In dieser tollen Landschaft mit
tiefblauen Seen vor den Gipfeln des Berner Oberlandes sind Baugrundstücke heiß
begehrt. Dennoch hat es die junge Familie
Allenbach geschafft, hier eine kleine Parzelle zu finden und ein Massivholzhaus
darauf zu bauen. Der Startschuss für das
Projekt ergab sich mit diesem nur 400
Quadratmeter großen Grundstück in zweiter Reihe. Der Grund ist zwar klein und
umgeben von einigen Nachbarhäusern,
aber er liegt zentral und bietet der jungen
Familie alle Annehmlichkeiten des Ortes.
Über das Grundstück war die Familie
zufällig gestolpert. Sie erfuhr, dass es für
die offerierte Parzelle bereits ein Projekt
mit gültigen Bauplänen gab. Also war ein
sofortiges Bauen möglich und verlockend.
Doch die vierköpfige Familie blieb dabei,
es sollte ein Holzhaus werden. Rund
ein Jahr benötigte die Planung mit dem
Schweizer Partnerbetrieb des finnischen
Blockhauslieferanten, um die enge Parzelle optimal auszunutzen. Die Baumaßnahme verlief dann tadellos.
Schaut man sich heute das Ergebnis an,
so gerät man vielfach ins Staunen. Nur
mit einem Weitwinkelobjektiv lässt sich
Thuner See
bis Interlaken
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Vor dem Elternzimmer
ist der breite Balkon
Offenes Dachschlafzimmer
für die Eltern
Rottöne im
Kücheneck
Nur die Duschabtrennung fehlt
Schlafen
Dachgeschoss
Balkon
Ankleide
DF
kleine Diele mit Garderobe ist mit einer
Leichtbauwand abgetrennt.
Zentral führt eine finnische Kiefernholztreppe über die vier Geschosse. Im Holzbau erschließt sie auf zweieinhalb Etagen
satte 168 Quadratmeter Nutzfläche, dazu
kommt die flächige Unterkellerung mit
Technik- und Lagerräumen. Für etwas optische Abwechslung sind die Blockwände
teilweise mit Paneel verkleidet, teilweise
mit perlmut-farbenen und grauen Klinkern
bedeckt oder auch weiß verputzt. Die
bodentiefen Fenster im Parterre können
mit großen weißen Schiebe-Lamellen
verschattet werden, um bei Bedarf Blicke,
Hitze und Kälte abzuhalten.
Anders sieht es auf der zweiten Etage
aus, wo die beiden Kinder hausen und
mit eigenem Duschbad gesegnet sind.
Auch wenn es sie noch nicht interessiert,
so können doch hier die Eltern hinaus
auf die Berge und den See blicken. Die
Kleinen präsentieren uns da lieber den
aus PVC-Rohr selbst entwickelten Wäscheschacht, der über alle Etagen führt. Erst
oben im offen Dachgeschoss mit Balkon
hat man den ganzen Panoramablick über
das Berner Oberland, den Thunersee und
hinüber nach Beatenberg und Interlaken.
Oben genießen die Eltern die nächtliche
Ruhe. Zum Relaxen gönnen sie sich gerne
eine Auszeit auf dem breiten, auf Stützen
stehenden Hochbalkon. Im Zimmer trennt
eine frei stehende Schieferwand den
Schlafbereich vom Bad und von der Ankleide ab. Diese Lösung ist gut gelungen
und wurde erst während der Bauphase
ersonnen.
Moderne finnische Methode
Im Dachgeschoss schauen wir bis zum
First und staunen wieder. Denn bis in die
Giebelspitzen sind Blockbalken gelegt – es
handelt sich daher um ein voll massives
Schalenblockhaus. Aber wo bleibt bei dieser Haushöhe und Dachneigung die Setzung? Der verwendete knapp neun Zentimeter starke Lamellenbalken ist ein junges
Produkt, das kaum Setzung verursacht.
Zudem ist das Gebäude als Rahmenhaus
konstruiert, bei dem die Blockbalken ‘nur’
zur Ausfachung dienen. Innenseitig tragen
die Wände 16 Zentimeter Dämmung und
Holzpaneel.
Das Rahmen- bzw. Timber-FrameBlockhaus hat an allen Ecken Stützen,
die vertikal mit einer Nut versehen sind,
in die die Blockbalken eingelegt wurden.
Diese Bauweise ist in der Gestaltung viel
freier als das klassische Blockhaus, das
auf Wände mit rechten Winkeln – in Ausnahmen 45-Grad-Winkeln – angewiesen
ist. Gefertigt wurde die Konstruktion in
Finnland aus nordischer Fichte. Aufgebaut hat das Gebäude ein finnischer
Richtmeister, der auch weitere Holzarbeiten erledigte.
Tradition mit Heizkomfort
Die Konstruktion des Timber-FrameBlockhauses ist sehr modern. Ihre Ursprünge reichen aber über 100 Jahre
zurück und lassen sich an unzähligen
Bauernhäusern und Speichern nachvollziehen. Gegenüber früher hat sich diese
Holzbauweise kaum verändert. Anders ist
das bei der Heiztechnik. Bei diesem Haus
sorgt im Keller eine Luftwärmepumpe mit
300-Liter fassenden Warmwasserspeicher
für Komfort auf allen Etagen.
Tiefe Fenster mit
Sicherheitsglas
Bad
Kraftvolle Anlage
Auch im dritten Jahr hat die Familie viel
Freude an ihrem Haus. Gerne geben sie sich
als Laien aus, die über die Bauphase viel
dazu gelernt haben. Beim Ausbau konnten
sie clevere Lösungen beitragen. Dazu hat
die Familie rund um das neue, wohngesunde und sparsame Heim eine kleine Gartenanlage gezaubert. So setzen sie mit ihrem
kleinen Anwesen ein kräftiges Zeichen für
Schweizer Holzhausdesign mit finnischem
Touch. Und wer meint, das Haus habe
zuviele Treppenstufen, kennt nicht die mit
11.674 Stufen längste Treppe der Welt auf
den Hausberg Niesen. BH
Büro
Zimmer 2
Obergeschoss
Diele
Zimmer 1
Bad
Sitzplatz
Schopf
Kochen
Essen
7,16 m
Kinderzimmer im
Mittelgeschoss
Wie im Panoramaaufzug
7,06 m
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Erdgeschoss
Eingang
Wohnen
2,54
m
5,4 m
Erstaunliche 168 qm Nutzfläche auf einer
Grundfläche von weniger als 60 qm bietet das
schlanke Timber-Frame-Fichtenblockhaus.
Weitere Informationen
Polarlifehaus
Kitulanmäentie 42
FI-63640 Ritola
Telefon +358 (0)201-758500
Internet www.polarlifehaus.com