2/15 1 INTERVIEW ··Slampoetin Lara Stoll BERICHTE ··KEN im Literaturhaus REZENSION ··Shakespeare reloaded KOLUMNE ··Lehrer – diese merkwürdigen Wesen Info-Magazin der Kantonsschule Enge Zürich 2 kenzeichen 2/15 EDITORIAL Die Sprachfähigkeit macht wieder einmal Schlagzeilen – die angehenden Polizisten könnten kein Deutsch, die angehenden Primarlehrer hätten zu geringe Kenntnisse in Französisch. Und umgehend ertönt der Ruf nach besserer Ausbildung. Dieser ist etwa so klug wie jener eines Autofahrers, dessen Fahrzeug wegen Zylinderkopfschadens am Strassenrand stehen geblieben ist und der händewirbelnd nach mehr Benzin verlangt. Nun, vielleicht hinkt der Vergleich ein bisschen, doch offenbar ist eine banale Tatsache noch nicht ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen: Zwar ist das Ausbildungssystem wichtig für den Bildungserfolg, ebenso entscheidend aber ist die Haltung der Lernenden. Und an dieser Haltung krankt es oft – sich mit Disziplin und Leidensfähigkeit längere Zeit um denselben Punkt zu drehen (leider eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg in den meisten Fächern!) ist in unserer handysüchtigen Turboklickgesellschaft einfach nicht mehr schick. Eine schriftliche Hausarbeit von lästigen Fehlern befreien? Keine Zeit – WhatsApp und Instagram sind tausendmal spannender. Ein Werbeplakat auf Rechtschreibung prüfen? Himmelherrgott, ein Werber schleppt doch keine kleinbürgerliche Fussschelle namens Duden mit sich rum. Ein teures Wirtshausschild korrekt beschriften? So eine Frage! Mit grundsätzlicher Grossschreibung kommt doch die Empfangswärme viel besser zum Ausdruck: «Herzlich Willkommen!» (Fehler erkannt?) Einen Zeitungsartikel vor der Abgabe nochmals durchlesen? Sapperlot, wofür verdient denn der Redaktor sein Geld? Kurz und schlecht: Das Um-den-Punkt-Drehen ist anstrengend, gehört offenbar nicht mehr ins digitale Zeitalter und verursacht manchmal gar Kopfschmerzen, und darum lässt man es sein oder überlässt es lieber einem anderen. Diese fehlende Haltung ist ein Grundübel in unserer Gesellschaft, und um dieses müsste man sich kümmern, bevor man das Bildungssystem weiter ausbaut. Und noch etwas, was nicht zum Sermon gehört, mir aber ein wichtiges Anliegen ist: Ich möchte mich herzlich bei meinem langjährigen Mitarbeiter, Bildredaktor und Produzent Andreas Haag bedanken – die vorliegende ist die letzte Ausgabe, die er mitgestaltet hat. Während sieben Jahre hat er das kenzeichen produziert und mit seinen Bildern bereichert, hat sich um die fotografische Weiterbildung der Journalist/innen gekümmert und sich geduldig darum bemüht, dass die Verfasser/innen von Artikeln auch noch die Bilder in geeigneter Druckqualität ein- bzw. nachgereicht haben. Ich werde seine Mitarbeit vermissen und mich anstrengen, seine Aufgaben von nun an selber zu erfüllen. Eine anregende Lektüre wünscht Urs Bigler Info-Magazin der Kantonsschule Enge Zürich Nr.2, September 2015; www.ken.ch/kenzeichen Herausgeber: KEN-Media ([email protected]) Auflage: 1250 Exemplare Redaktion: Urs Bigler, Andreas Haag Layout: Markus Kachel; Druck: Bader+Niederöst AG Impressum Kantonsschule Enge Redaktion kenzeichen Steinentischstrasse 10 8002 Zürich Titelbild : Urs Bigler 3 INHALT REK TOR AT Liebe Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen EDITORIAL Urs Bigler REK TOR AT Christoph Wittmer, Rektor 2 3 REZENSION Herzschmerz auf der Bühne Loïc Das (H2a) 4 Shakespeare reloaded: R&J an der Kanti Enge5 Lilo Shann, Hans Spuhler BERICHTE KEN zu Gast im Literaturhaus Zürich7 Theresa Strobel (W3d) LX2020 con destino a Madrid 8 Japanisch kulinarisch 9 Ruth Caspar (Spanisch) Urs Helfenstein (Japanisch) Rencontre littéraire avec David Foenkinos, auteur du roman Charlotte 10 Albert Camus – digital an der KEN 12 Fêter les écrivains 13 Martine Grosjean Denis Ferster und Catarina Meier (N3a) INTERVIEW Sprachgenuss – Slampoetin Lara Stoll an der KEN14 Clio Huber (W4d) Prävention an der KEN – feelOken 16 Was für ein Studium darf es denn sein? 16 Fabiano Vanetta (H2b) Nadine Scherer (H2b) KOLUMNE Lehrer – diese merkwürdigen Wesen Benjamin Baumgartner (H2a) 18 BUCHTIPP Mord im Freudenberg Pietro Tomasini (Geschichte, Geschäftsleiter International Project Aid) 18 WOR TSCHAT Z Suchend19 Brigitta Grimm (W3b) TERMINE September bis November 2015 20 Herzlich willkommen an der Kantonsschule Enge! Es ist schön, dass ihr unsere Schule gewählt und die Aufnahmeprüfung bestanden habt! Wir hoffen, dass ihr euch rasch einlebt und an der Enge wohl fühlt! Zur Qualität von Unterricht wird oft geforscht und geschrieben. Seit ihrem Erscheinen im Jahr 2009 berufen sich dabei viele Autoren auf die Studie Visible Learning von John Hattie, die von den einen als «Bibel der Schulforschung» bezeichnet, von anderen aber wegen methodischer Fehler kritisiert wird. Hattie bezeichnet «wirkungsmächtige Einflussgrössen» für Unterricht; Beispiele seiner Befunde finden sich auf der Website www.visiblelearning.de. Da wird gefragt: «Was schadet?» Die Antworten: «Sitzenbleiben, Fernsehen und Sommerferien». Und weiter: «Was hilft nicht und schadet nicht? – Offener Unterricht, jahrgangsübergreifender Unterricht, Team Teaching. Was hilft ein wenig? – Klassengrösse, finanzielle Ausstattung, Hausaufgaben. Was hilft ein wenig mehr? – Zusatzangebote für leistungsstarke Schüler/innen, kooperatives Lernen, direkte Instruktion. Was hilft besonders gut? – Lernstrategien, Lehrerfeedback, Unterrichtsqualität.» Zum Stichwort «Unterrichtsqualität» nennt Hattie die folgenden «Wirkgrössen»: «Kognitive Aktivierung» (hohe Erwartungen, anspruchsvolle Aufgaben), «Klarheit und Strukturiertheit», «effiziente Klassenführung», «lernförderliches, motivierendes Klima» (Respekt und Wertschätzung, positive Fehlerkultur) und «Sicherung des Gelernten». Die Mittelschulen des Kantons Zürich werden alle sechs Jahre einer externen Untersuchung unterzogen, in der die Qualität und das Profil der Schule überprüft werden. Im vergangenen Herbst führte deshalb ein Team an drei aufeinanderfolgenden Tagen Gespräche mit einer Vielzahl von Schülerinnen und Schülern, mit Lehrpersonen, Mitarbeitern von Verwaltung und Betrieb, Eltern und der Schulleitung. Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt wird den Bericht der Evaluation im Herbst veröffentlichen. Einige zentrale Befunde seien an dieser Stelle bereits erwähnt: Die Enge wird als «Haus der Kulturen» beschrieben, das einen fruchtbaren Boden für Lehren und Lernen bietet: «Die Kantonsschule Enge ist eine offene und innovative Schule, an der sich sämtliche Akteure mit Respekt und grosser Dialogbereitschaft begegnen. Die Vielfalt des Fächerangebots und die Heterogenität der sozialen Herkunft der Lernenden werden als Chance gesehen, forschendes Lernen zu ermöglichen.» Das Team attestiert der KEN eine sinnvolle Balance von hohen Ansprüchen («an dieser Schule kann man viel lernen») und Unterstützung für den Einzelnen: «An der Schule ist eine Kultur des sorgfältigen Hinschauens und des Aktivierens erkennbar, welche der individuellen Entwicklung der Lernenden und Lehrpersonen ausreichend Raum lässt und dadurch gute Voraussetzungen für die Erfüllung der hohen Leistungserwartung schafft». Ausserdem sei die Schul- und Unterrichtskultur mit ihrer «Grundhaltung von Bewahrung für die Zukunft (humanistisches Bildungsverständnis in Verbindung mit Praxisanteil) und Weiterentwickeln exzellent für die Bewältigung der kommenden Aufgaben vorbereitet.» Das Evaluationsteam empfiehlt uns, «den festgestellten Spirit des ‚Never stop exploring‘ bei Lehrpersonen und Lernenden zu pflegen». Es freut uns, dass die externen Besucher unsere Schule so beschreiben, wie wir sie selber haben wollen. Wir wissen aber um die Brü- 4 chigkeit einer «Kultur», da sie auf beständige Pflege und auf den Beitrag jedes Einzelnen und jeder neuen Schülergeneration angewiesen ist. Wir wissen auch um die Tatsache, dass nie für alle gleiche Bedingungen gelten können, dass unerfüllte Ansprüche, Überwindung von Hindernissen, Scheitern und Konflikte zu einem Schulleben gehören. So werdet ihr bei eurem Start an unserer Schule die Enge bestimmt nicht nur im oben geschilderten «Idealzustand» kennen lernen. Aber wir sind sicher, dass ihr hier eine sehr gute Basis für euer Lernen und für euren eigenen Beitrag zur Schulkultur vorfindet. Wir wollen euch beste Bedingungen für euren Weg zur Maturität und zum Abschluss der HMS bieten. Bildung ist das wichtigste Gut unserer Gesellschaft. Wir besitzen in unserem Land keine Rohstoffe, aber ausgezeichnete Bildungsinstitutionen. Unsere Gesellschaft honoriert Bildung vergleichsweise gut; in vielen Ländern haben junge Menschen heute keine Zukunftsperspektiven. Es ist ein Privileg, sich mit Literatur, Mathematik, Gesellschafts- und Naturwissenschaften beschäftigen, mehrere Sprachen lernen, sich sportlich und ästhetisch bilden zu können und gleichzeitig auf einen erfüllenden Beruf hoffen zu dürfen. Die Gesellschaft und die Forschung sind heute in hohem Masse auf Dialog angewiesen, auf Menschen, die in ihrer Bildung verwurzelt und fähig sind, von ihrem Standpunkt aus Brücken zu bauen. Euch steht die Welt offen! Wenn ihr einmal Ärztinnen, Ingenieure, Soziologinnen oder Lehrer werdet, in der Welt der Kultur, Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft arbeitet, überall werdet ihr das Rüstzeug eurer eigenen Bildung mitbringen – nicht nur prüfungshalber aufgezwungen sollen dann euer Wissen und eure Fertigkeiten sein, sondern durch Neugier und eigene Interessen erworben und verstetigt. Diese Art von Bildung will eine Mittelschule ermöglichen. Was wir von euch erwarten: Nicht weniger und nicht mehr, als dass ihr diese Chance nutzt! Bringt euch ein! Gestaltet den Unterricht und die Schule mit! Strengt euch auch dort an, wo euch ein Fach nicht besonders liegt! Übernehmt Verantwortung für die Gemeinschaft! Beteiligt euch in der Schülerorganisation, im Theater, im Chor, in der internationalen Zusammenarbeit, in der Business Academy, im KENZEICHEN! So werdet ihr erkennen, wie inspirierend es sein kann, sich in einer offenen Lerngemeinschaft zu bewegen, und ihr werdet die gute Schulkultur der Enge weiterentwickeln. Wir wünschen euch dafür das Allerbeste! Zum Schluss: Obgleich Sommerferien nach John Hatties Untersuchung schaden können, da sie das Gelernte für längere Zeit in den Hintergrund rücken, werden wir sie nicht abschaffen, denn eine Schule und ihre Angehörigen sind auch auf Phasen der Erholung angewiesen. Christoph Wittmer, Rektor kenzeichen 2/15 REZENSION Herzschmerz auf der Bühne Ich betrete die Aula und bin gespannt, was die Theatergruppe dieses Jahr zu bieten hat. Der Stoff ist ein bekannter: Es geht um die Liebe zweier Jugendlicher, die das Pech haben, zwei verfeindeten Familien anzugehören, sich trotzdem sehr nahe kommen und wegen Hahnenkämpfe in eine missliche Situation geraten, um am Schluss im Jenseits zu landen. Die Aula ist völlig dunkel, und ich nehme in der ersten Reihe Platz. Mir fällt der Aufbau auf – nicht wie üblich wird die Aufführung nicht auf, sondern mehrheitlich vor der Bühne stattfinden. Als die Monta-Gang (Annika Schneider, Sophia Osorio, Künsang Kündetsang) und die Capu-Gang (Yasemin Akman, Danai Rossalidis) diesen Aufbau betreten und sich gegenseitig provozieren, erahne ich allmählich, was die Theatergruppe in diese Aufführung investiert hat: Jeder Schritt, jedes Wort, jede Tanzbewegung wirkt sicher und ist mit Liebe zum Detail einstudiert worden. Auch legen die Verantwortlichen offensichtlich mit dem Bühnenbild und den Videoeinlagen grossen Wert darauf, der Aufführung einen professionellen Anstrich zu geben. Schnell geht die Zeit vorbei. Auf der Bühne wird gedichtet, gekämpft, geliebt, gelärmt, geflirtet, geschimpft, getanzt, getötet – und ich bin jede Sekunde hellwach dabei. Das hat natürlich auch seinen Grund in der schauspielerischen Leistungen von Schülern, die mich besonders überzeugen, nämlich jene von Djordje Milovankic (Romeo), Andri Erdin (Mercutio) und Jérémy Donath (Tybalt) und Barbora Schnetzler (Lorenza, einer intellektuellen Kifferin). Wenn auch der Wandel von Romeo ein bisschen überzeichnet ist, kann ich der Adaption von Jean-Michel Räber, dem Autor des Stücks, viel abgewinnen. Als witzige Einfälle empfinde ich zum Beispiel, dass die Schauspieler auf ihren Handys immer wieder die neusten Push-Nachrichten empfangen, Lorenza mit einer Maturitätsarbeit beschäftigt ist und Paris (Denis Ferster) als verwöhnter Geldsohn dargestellt wird. Als ich die Aula verlasse, habe ich den Eindruck, tolles Theater erlebt zu haben. Die Regisseure Daniel Hajdu und Sandro Paproth haben es offenbar wie das letzte Jahr mit ihrem Team geschafft, ein Stück auf hohem und professionellem Niveau zu inszenieren. Loïc Das (H2a) Fotos: Giorgio Zambrino 5 Shakespeare reloaded: R&J an der Kanti Enge Romeo und Julia – eine Zusammenfassung Wer kennt sie nicht, Shakespeares Geschichte der tragischen Liebe zwischen Romeo, dem Sohn der Montagues, und Julia, der Tochter der Capulets. Beide Familien leben in Verona, beide sind gleich hoch angesehen bei Fürst und Volk und beide haben gleich viele Besitztümer. Ohne das Wissen ihrer Eltern vermählen sich die Verliebten. Sie empfinden wahre und grosse Liebe füreinander und hoffen, dass durch eine Heirat der lange andauernde Streit der beiden Veroneser Familien beigelegt werden kann. Mercutio, Romeos Freund, wird von Julias Vetter, Tybalt, getötet. Romeo übt Vergeltung und tötet Tybalt. Um seiner Strafe zu entgehen, flüchtet Romeo nach Mantua und hofft, dass sich die Dinge beruhigen. Zuhause in Verona wird Julia gezwungen, den Grafen Paris zu ehelichen. Um der Hochzeit zu entfliehen, erhält sie von Bruder Lorenzo einen Trank, der sie in einen tiefen, todesähnlichen Schlaf befördert. Danach überstürzen sich die Ereignisse, wobei das Schicksal, unglückliche Umstände und Zufälle ihre verheerenden Rollen spielen. Lilo Shann, Hans Spuhler Fast scheint es, als habe William Shakespeare persönlich sein Drama Romeo und Julia für das Junge Theater KEN in der Aula der Kantonsschule Enge noch einmal neu inszeniert, rund 418 Jahre nach der Premiere der Urfassung im Globe Theatre zu London. Diesmal mit den heute möglichen technischen Effekten. Die Kunst der Neubearbeitung Jedenfalls lebt das, was die Zuschauer in den drei öffentlichen und drei schulinternen Aufführungen zwischen dem 12. und 16. April 2015 zu sehen und zu hören bekamen, ganz aus dem Geist des grossen Elisabethanischen Theaters, von dem das englische Publikum im ausgehenden 16. Jahrhundert ergriffen war. Es wurde mit einer Leidenschaft und einem Phantasiereichtum gespielt, dass sich die Bretter bogen und die Stimmungen überschlugen. Schon zu Shakespeares Zeiten galt nämlich nicht die Erfindung einer Geschichte, sondern die originelle Bearbeitung einer bereits bestehenden Vorlage als wahrhaft originell. Das trifft in besonderem Mass auch auf die Geschichte von Romeo und Julia zu. Shakespeare bediente sich für den Plot bei einem 3000 Verse starken epischen Gedicht des inzwischen fast vergessenen Arthur Brooke, und dieser wiederum hatte sich vom italienischen Schriftstellerkollegen Matteo Bandello inspirieren lassen. Jean-Michel Räber, Hausautor des Jungen Theaters, und Daniel Hajdu, Leiter des Theaterprojekts und Regisseur, finden sich also in kongenialer Gesellschaft, wenn sie dem alten Stoff eine zeitgemässe Form verpassen. Der Globe als Vorbild Und das tun sie. Es beginnt damit, dass sie die Aula zu einem Theaterraum umbauen, wie er dem Globe entspricht. Der Orchestergraben wird zur Bühne und bildet eine zentrale Spielachse, die Zuschauer sitzen beidseits auf Rampen, zum einen auf der klassischen Aula-Theaterrampe, zum andern auf der zu einer zweiten Rampe umfunktionierten Aulabühne. Im Bühnenboden drin, ganz wie einst, verstecken sich sodann allerlei Überraschungen: Es entsteigen ihm plötzlich Spielleute, im letzten Bild versinkt in ihm die Gruft mit den beiden Opfern der Tragödie … 6 kenzeichen 2/15 Bild : Urs Bigler KEN-Theaterverein: jetzt beitreten! Komödiantische Einlagen unterhalten Die Inszenierung ist auf vier Bereichen aufgebaut: der starken physischen Bühnenpräsenz der jungen Schauspieler, dem gesprochenen Wort, der Musik und der bravourösen Leistung der Hauptdarsteller. Die Zuschauer sitzen betroffen, aber durch die komödiantischen Einlagen der Bürgerinnengruppe auch amüsiert auf ihren Plätzen. Das Publikum wird in ein Wechselbad der Gefühle getaucht. Es kann sich ein Lachen nicht verkneifen, wenn Anne, das Au-pair-Mädchen aus Bratislava (Shakespeares Amme), mit Julia als deren Vertraute über «das erste Mal» diskutiert oder wenn die Gruppe der Bürgerinnen mit ihren schrägen Witzen die Zuschauer erfreut. Elmar Ledergerber meldet sich zu Wort Einen Effekt besonderer Art erzielt die Videoeinspielung der Verhängung des Ausnahmezustandes über die ausser Rand und Band geratene Stadt, realitätsnah gesprochen von keinem Geringeren als dem Zürcher Alt-Stadtpräsidenten Elmar Ledergerber. Da sind aber auch die harten und gewalttätigen Szenen mit Romeo und seinen Leuten (allen voran der ausdrucksstarke Mercutio) im Kampf gegen die Bande der Capulets. Die Musikeinlagen – mal poppig (It’s party time!), mal ernst (Dies irae aus Mozarts Requiem) in der bühnentechnisch meisterhaften Sterbeszene – sind mit grosser Sensibilität ausgewählt worden und tragen hervorragend zur Akzentuierung der entsprechenden Handlungsmomente bei. Ein umfangreiches Programmheft, wiederum fesselnd verfasst von Sandro Paproth, der auch in der Regie mitgewirkt und die Musikauswahl besorgt hat, leuchtet den theatergeschichtlichen Hintergrund intensiv und nuanciert aus und wird über den Tag hinaus Bestand haben und an diese starke Inszenierung erinnern. Von Herzen gratulieren wir den jungen Akteuren, den Machern des Theaterstücks sowie allen Beteiligten hinter der Bühne zur grossartigen Leistung. Lilo Shann, Hans Spuhler (Verein der Freunde und Förderer Junges Theater KEN) Unter dem Namen Verein der Freunde und Förderer Junges Theater KEN hat sich im November 2014 ein Forum gebildet mit dem Ziel, die jungen Theaterschaffenden ideell und materiell tatkräftig zu unterstützen. Der Verein zählt inzwischen schon rund drei Dutzend Mitglieder (darunter viele aktive und ehemalige Lehrer/ innen) und hat am 19. Juni 2015 an der KEN die erste Mitgliederversammlung durchgeführt. Lilo Shann, Thomas Limacher und Hans Spuhler bilden den Vorstand. Für den bescheidenen Jahresbeitrag von Fr. 30.– (Schüler und Studenten Fr. 15.–) erwarten die Mitglieder folgende Vorteile: ·· Aktuelle Newsletter über das KEN-Theater ·· Freier Zugang zu den Theaterproduktionen ·· Reservierte Plätze und direkte Kontakte zu den Theaterschaffenden bei den Aufführungen ·· Jährliche Mitgliederversammlung mit Spezial event (Kurzproduktionen, Lesungen u.a.) ·· Vermehrte Kontakte unter kulturinteressierten Ehemaligen und Aktiven Ausdrücklich willkommen sind auch Eltern und Freunde der Theaterschaffenden. Alle Theaterinfos findet man auf der vereinseigenen Website www.jungestheaterken.ch (mit Statuten und Anmeldemaske) oder auf der Website der Schule www.ken.ch. Ein Blick darauf lohnt sich. Hans Spuhler 7 KEN zu Gast im Literaturhaus Zürich Ein Glück, sind die Fenster offen! Ich sitze hier nämlich oberhalb der Limmat in einem kleinen, stickigen Raum, der sich mehr und mehr mit Gästen füllt. Auf dem Programm steht der Zukunftsteppich, eine Veranstaltung des Literaturhauses, die immer am zweiten Montag im Monat stattfindet. Die Geladenen dieses Anlasses sind immer Schriftsteller, deren Werke besprochen werden. Heute sind gleich mehrere Autorinnen zu Gast, die vielleicht ja in Zukunft (daher der Name) noch Karriere als Schriftstellerinnen machen werden. Die Gesprächspartner der Moderatorinnen an diesem Abend sind die Gewinnerinnen des Literaturwettbewerbs Die KEN schreibt. Schon bald werden die Fenster geschlossen und das Werkstattgespräch beginnt. Katarina Holländer und Ulrike Ulrich, die zwei Moderatorinnen, eröffnen den Abend mit einigen allgemeinen Erläuterungen, bevor sie auf die Autoren eingehen. Im ersten Teil sind die zweit- und drittplatzierten Texte im Gespräch, im zweiten Teil des Abends sind es dann die erstplatzierten. Die einleitenden Fragen beziehen sich darauf, wie und wo die Schülerinnen ihre Texte verfassen. Wieder einmal wird klar, wie unterschiedlich Menschen ticken, aber auch, wie viele Gemeinsamkeiten sie haben können. Das Wo ist total unterschiedlich: «ausschliesslich im eigenen Zimmer», «unterwegs», «überall» – so lauten in etwa die Antworten. Doch bei dem Wie sind sich alle einig. Eigentlich schreiben sie lieber von Hand, wenn sich auch für diesen Wettbewerb alle der Einfachheit halber auf den Computer beschränkt haben. Längere Zeit wird auch über die Aufgabenstellung, d.h. das Brunnenmotiv, diskutiert, und es kommt zum Ausdruck, dass die Gewinnerinnen ein anderes Motiv bevorzugt hätten. Herr Aeschbach nimmt dies sportlich zur Kenntnis und zeigt sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen. In der anschliessenden Pause wird das eben Gehörte bei einem Apéro rekapituliert und mit eigenen Meinungen ergänzt. Im zweiten Teil des Abends liegt nun das Hauptaugenmerk auf den beiden Gewinnerinnen bzw. ihren Texten. Leider ist eine der beiden heute krank, doch ihre Geschichte wird trotzdem präsentiert und besprochen. Beatrice Stoll, eine der zahlreich anwesenden Lehrpersonen der KEN, liest aus Und immer wieder ein Engel von Tonja Selina Bardill vor. Man spürt ihre Begeisterung, ihre Freude für den Text. Sie geniesst ihn förmlich. Diese Sieger-Kurzgeschichte erhält viel Lob, auch vom Chef-Kritiker, Michael Aeschbach. Der Sieger-Text in der Kategorie «3./4. Klasse» ist der einzige in einer Fremdsprache (hier: Englisch). Geschrieben ist er von Amanda Jenny. Auch für ihn hält sich die Begeisterung kaum in Grenzen. Manch einer könnte sich die Geschichte sogar verfilmt vorstellen. In dieser positiven Stimmung geht der kurzweilige Abend dann zu Ende. Der Saal leert sich schnell, und die Fenster werden wieder geöffnet für etwas frische Luft. Theresa Strobel (W3d) Fotos: Theresa Strobel, Urs Bigler 8 kenzeichen 2/15 LX2020 con destino a Madrid Am folgenden Tag wartet wieder etwas ganz anderes auf uns: La Neomudéjar. Mit diesem Namen assoziiere ich eine Weiterentwicklung der arabischen Kunst und Architektur. In Tat und Wahrheit geht es dabei um eine alte Eisenbahnwerkstatt, die ein Zentrum für avantgardistische Kunst beherbergt, Raum bietet für Neues, Schräges. Die Künstler können sich nach Lust und Laune verwirklichen. Etwas misstrauisch und verloren betrete ich die grosse, etwas heruntergekommen wirkende Halle und denke: «Aha, typisch moderne Kunst, ein wenig dreckig und rostig. Oder doch nicht?» «Du musst dich eben darauf einlassen!», sage ich mir. Das ist vermutlich der treffende Leitsatz. Eintauchen, wirken lassen, teilhaben, die eigene Fantasie walten lassen, damit ich sehen kann, was alle diese eher lieblosen Räume zu bieten haben. Da gibt es Videoclips, Streetart, offene Künstlerateliers und vieles mehr. Was mich besonders fasziniert, ist eigentlich etwas Simples. Der Raum ist an sich dunkel. Von der Decke hängen verschieden Fotos: Ruth Casper Die Reise sollte unvergesslich werden: Die beinahe komplette Fachschaft Spanisch weilte vom 7.–9. Mai (Donnerstag – Samstag) in Madrid und bildete sich weiter. Als Einzige hätte ich Valencia bevorzugt, doch bereut habe die Wahl der Gruppe nicht, im Gegenteil. Jenseits des bekannten Trampelpfades entlang der Plaza Mayor, der Puerta del Sol, des Prado Museums etc. entdeckten wir das andere, das versteckte, das neuere Madrid. Das von Clara Dürig und Susana Gómez zusammengestellte Programm war sehr vielfältig und abwechslungsreich. Altes und neues Madrid, Stadtentwicklung, alte und neue, vor allem alternative Kunst, aber auch Theater gehörten dazu. Von diesen kleinen Juwelen möchte ich einige herausgreifen. Die erste Sehenswürdigkeit, die ich erwähnen möchte, ist die Umgebung des Flusses Manzanares. Von einer ursprünglich ländlichen Gegend wurde sie zur Industriezone, in der sich Arbeiter ansiedelten. Ein unangenehmer Geruch lag jeweils in der Luft, und die Stadtautobahn führte entlang des Flusses. Dort ging niemand hin. Inzwischen hat sich das hässliche Entlein zum stolzen Schwan gemausert. Das hauptsächlich, weil die verkehrsreiche Strasse mit viel Aufwand und beträchtlichen finanziellen Mitteln in den Untergrund verlegt wurde. Das gab Luft und Raum für ein neu gestaltetes, grosszügiges Naherholungsgebiet, das sowohl von Madrilenen wie von Auswärtigen rege für lange Spaziergänge, als Joggingstrecke oder zum Velofahren genutzt wird. Die schön angelegte Uferpromenade führt vorbei am Stadion des Fussballclubs Atlético de Madrid, vorbei an modernen Brücken, bis hin zum ehemaligen Schlachthof, dem Matadero. Es ist nicht von ungefähr, dass sich der volksnähere Fussballclub der Stadt im Gegensatz zum königlichen Real Madrid dort niederliess und sich auch der Schlachthof dort befand. Die eine moderne Brücke, der Puente de Arganzuela, besticht durch ihre einzigartige Architektur, die andere durch ihre Decke, auf der Mosaiksteinbilder von Einwohnern aus der Nachbarschaft zu bewundern sind. Unser Ziel ist der umgebaute Schlachthof. Er wurde zu einem Begegnungszentrum für Kultur und alternative Kunst. Restaurants und Marktstände laden zum Verweilen ein. Es ist ein Ort, wo man lebt und leben lässt. Am Abend steht das Microtheater auf dem Programm. Wir befinden uns in einem ehemaligen Freudenhaus. Eine Treppe führt in den Keller hinunter, wo sich ein Flur auftut, an dessen Längsseite sich die ehemaligen Zimmer der Prostituierten befinden, die zu klitzekleinen Theatersälen für 15 Zuschauer/innen umfunktioniert wurden. Und in jedem dieser Zimmer finden Produktionen von je 10 Minuten statt. Das Publikum sitzt dicht an dicht an den Wänden. Die Nähe zu den zwei Schauspieler/innen führt dazu, dass ich mich als Zuschauerin als Teil des Geschehens fühle. Das ist nicht nur sehr spannend, sondern auch originell. farbige, beleuchtete Wollfäden in Reihen von der Decke. Dazu läuft Musik, die durch leichte Vibration die Fäden beinahe unmerklich in Schwingung versetzen. Auf einem Bildschirm werden die Bewegungen aufgezeichnet, die je nach Farbe der Fäden und wahrscheinlich auch deren Gewicht eine andere Kurve beschreiben. Den meditativen Spaziergang durch den Raum und dessen elektronische Aufzeichnung dank diesen Fäden finde ich sehr eindrücklich. LX2033 con destino a Zúrich. Aus der Traum. Kurz war der Aufenthalt, doch intensiv. Wir denken an Madrid zurück, an all die wunderschönen Erlebnisse, an das andere Madrid, das uns seine Geheimnisse abseits der Touristenströme gelüftet hat. All dies wird der KEN und unseren Schüler/innen in irgendeiner Form zugutekommen. Deshalb und für den Zusammenhalt der Fachschaft sind solche Weiterbildungsreisen wichtig. In diesem Sinn freuen wir uns alle auf die nächste Reise. Und im Namen aller Beteiligten sei an dieser Stelle gesagt: ein ganz herzliches Dankeschön den beiden Initiantinnen, Clara Dürig und Susana Gómez, für ein unvergessliches Erlebnis! Ruth Caspar (Spanisch) 9 K U L J A PA N I S C H N A R I S C H Ob japanisches Essen die Lernfähigkeit der Japanischlernenden unterstützt, konnte bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Die Frage erübrigt sich, was das japanische Kochen angeht. Schliesslich müssen dafür die geläufigsten Anweisungen und Zutaten auf Japanisch erlernt werden, damit am Schluss auch etwas Ess- und Ansehbares entsteht. Am 12. Mai 2015 wagten sich die Japanischschüler/innen der KEN nach Zürich West, um bei ihrem Sensei unter fachkundiger Anleitung der japanischen Kochmeisterin Kurisutiin-san einen Fünfgänger aufs Tablett zu zaubern. Als grösste Herausforderung stellte sich schliesslich nicht das Kochen heraus, sondern die Kommunikation über das Smart Panel und das Finden der richtigen Etage. Der Sensei hielt seine Schüler/innen fläschchenweise mit Oronamin C und Lipovitan D bei Laune – beides japanische Versionen von Red Bull, denen aus unerfindlichen Gründen die Zulassung in der Schweiz bisher verweigert geblieben ist. Solchermassen aufgeputscht, bewiesen sie eine geschickte Hand beim Kochen und die kulinarischen Resultate (siehe Fotos) durften sich sehen und essen lassen. Der Sensei übte sich derweilen im Fotografieren, in einer auch nicht ganz unjapanischen Fertigkeit. Zum Dessert gab es Quarktorte mit japanischem Pflaumenschnaps (Umeshu). Dazu spielten alle zusammen «Rucksack packen» auf Japanisch. Als der Sensei schliesslich zum Schlager «Shimauta» von The Boom anstimmte, gab es kein Halten mehr, nicht etwa aufgrund seiner [doch eher fragwürdigen] Gesangskünste, sondern weil sich alle gegenseitig das Mikrofon aus der Hand rissen. Um keine Probleme mit der Schulleitung zu kriegen, warf der Lehrer seine Schüler schliesslich um 22.00 Uhr hinaus, jedoch nur mit dem Versprechen, bald wieder eine Karaokeparty steigen zu lassen. Urs Helfenstein (Japanisch) Fotos: Urs Helfenstein 10 kenzeichen 2/15 Rencontre littéraire avec David Foenkinos, auteur du roman Charlotte Charlotte de David Foenkinos: un roman passionnant écrit avec une phrase par ligne. La biographie de Charlotte Salomon, une artiste juive allemande, née en 1917 à Berlin. Persécutée par le nazisme, obligée de fuir dans le sud de la France, déportée en 43. Elle a dessiné l’histoire de toute sa vie dans son œuvre Leben? Oder Theater? Quatre classes de la KEN ont lu le roman et admiré les aquarelles de Charlotte. L’auteur est venu spécialement de Paris leur parler de son écriture et de sa passion. Deux magnifiques rencontres: celle de Charlotte et celle de David Foenkinos. Pour ne pas oublier … Le roman Charlotte Martine Grosjean (Französisch) La forme et le lexique étaient simples à comprendre. Les émotions et les souffrances sont sensibles. Une phrase par ligne: une sensation stylistique qui nous raconte la tragédie. Un héritage artistique qui marque une époque. Le lien entre réalité et fiction est fascinant. Une fascination remarquable pour une artiste morte trop jeune. Mais sa spiritualité est encore vivante dans le livre de Foenkinos. Il parle avec plaisir de son amour, elle représente son bonheur. Il porte ses oeuvres, son image et son nom dans son coeur. La passion de Foenkinos pour Charlotte est vraiment ressentie. «Génie» est le mot avec lequel David Foenkinos a décrit Charlotte. N3c Photos: Samuel Schütz 11 La rencontre avec l’auteur David Foenkinos voit Charlotte comme une héroïne qu’il admire de tout son coeur. Il nous a laissé pénétrer dans les coulisses des sentiments d’un auteur. Quelle chance d’avoir pu rencontrer l’auteur de la merveilleuse Charlotte! Foenkinos a répondu à toutes nos questions, parfois même avec beaucoup d’humour. En parlant de son travail d’écriture, il nous a donné des conseils encourageants. David Foenkinos: un auteur qui sait danser avec les mots. Ambition et passion habitent cet auteur, à la fois sérieux et désinvolte. L’idée que le père de Foenkinos n’a jamais lu ce livre nous a rendus tristes. Un événement «super cool», très drôle et informatif. Une expérience vivante avec un air «charlottesque» qui entourait Foenkinos. N3a Le personnage de Charlotte Après le suicide de sa mère Charlotte se sent seule. Avec sa belle-mère Paula, elle découvre sa culture juive et redécouvre la musique. En grandissant elle développe son talent artistique. Elle réussit à entrer aux Beaux-Arts, malgré les lois antijuives. Charlotte aime Alfred d’un amour obsessionnel. Alfred lui donne de l’espoir en l’encourageant à peindre. Charlotte est extrêmement talentueuse en peinture. Elle est amoureuse d’Alfred et elle est obsédée par sa pensée. La dépression dans son environnement est contagieuse pour Charlotte. Le mensonge sur la mort de sa mère la bouleverse. Charlotte surmonte les coups du destin en peignant et racontant son histoire. Elle est très forte émotionnellement, isolée dans son exil. Dans la dernière partie, Charlotte tombe amoureuse et enceinte d’un réfugié autrichien. Elle est rattrapée par son destin à Auschwitz, séparée de tous ceux qu’elle aime. W3i Vie? Ou théâtre? Vie? Ou théâtre? est une autobiographie picturale dessinée par Charlotte. Les images montrent les différents événements de la vie de Charlotte Salomon. Et elles rendent visibles toutes ses émotions. L’œuvre montre les grands chagrins de Charlotte. Des chagrins, auxquels tout le monde peut s’identifier. Image après image – moment après moment. Les images sont expressives. Charlotte se limite aux couleurs jaune, bleu et rouge. Un choix? Ou faute de disponibilité des autres couleurs? Pour souligner encore l’expressivité des images, elle y ajoute un côté lyrique et musical. C’est toute sa vie, dessinée dans sa perspective. Elle a voulu assimiler tous les événements de sa vie. Pour découvrir si elle a vraiment vécu et existé. Et en même temps, cette œuvre lui donnait la force de survivre. Elle raconte sa tragédie. Vie? Ou théâtre? était sa guérison. N3d Projet littéraire organisé par Martine Grosjean, Anne Bovet, Sandra Droz, Lita Hubatka, Yvan Léger 12 kenzeichen 2/15 Albert Camus – digital an der KEN Dieses Jahr war eine Ausstellung über den berühm ten Schriftsteller und Nobelpreisträger Albert Camus angesagt. Nachdem sie bereits 2013 in Frankreich und weltweit in den französischen Kulturzentren zu bewundern gewesen war, wurde sie in der Schweiz und auch an der KEN gezeigt. Betreut wurde sie von Yvan Léger, Sandra Droz und Annette Ehrlich sowie von einigen ihrer Schüler/innen der Klassen N3a, N3b und W3b. Insgesamt waren es etwa ein Dutzend Leute, die sich darum bemühten, die Biographie von Albert Camus, sein Werk und Schaffen einem interessierten Publikum näherzubringen. Die innovative Ausstellung trug den Stempel des 21. Jh. und war digital – der klassische Erklärungsmonolog eines Museumsführers blieb dem Besucher erspart. Dank speziellen Apps und QR-Codes auf den Plakaten konnte man mit dem Handy oder Tablet (das auch von der Schule zur Verfügung gestellt wurde) auf eine Datenbank zugreifen und sich mit Texten, Videos, Tondokumenten etc. über den Künstler informieren. Jeder mochte sich so nach Lust und Laune und in eigenem Tempo Wissen aneignen. Es wurde geknipst, gelesen, vor Staunen ausgerufen und gelacht. Dafür, dass die Ausstellung ein Erfolg wurde, sorgten vor allem auch die Schüler/innen, die das Projekt mitgestalteten. Im Vorfeld recherchierten sie, lasen Texte und organisierten die PR, was mitunter zu angeregten Diskussionen führte. Eröffnet wurde die Ausstellung in Anwesenheit der französischen Generalkonsulin in Zürich, Frau Sylvaine Carta-Le Vert, und eines begeisterungsfähigen Publikums, das dank effizienter Mund-zu-Mund-Propaganda und Flyern zahlreich erschienen war. Das Projekt wurde im offiziellen Programm der Woche der französischen Sprache und Frankophonie aufgenommen. In diesem Rahmen interviewte uns der Journalist Jacques Pêcheur und veröffentlichte in der französischen Fachzeitschrift Le Français dans le monde einen lobenden Artikel über das Projekt. Allgemein war dieses ein grosser Erfolg, auch für uns Schüler, die wir Praxis im Projektmanagement kultureller Veranstaltungen erhielten und einen so bedeutungsvollen Autor wie Camus mehr als 500 Schüler/innen näherbringen durften. Denis Ferster und Catarina Meier (N3a) Fotos: Samuel Schütz 13 Fêter les écrivains En classe de langue, langue et littérature ont partie liée. Au Lycée cantonal Enge de Zurich, c’est Camus qu’on a choisi pour illustrer ce lien et surtout pour le faire partager. Car c’est une exposition qu’un groupe d’une dizaine d’élèves a choisi de monter et surtout de montrer. Point de départ: l’exposition numérique interactive mise à disposition par l’Institut français (Paris): «Albert Camus 1913-2013». Monter l’exposition: au groupe de trouver le budget, de déterminer l’espace et de réaliser l’accrochage, de traduire les documents, de préparer les tablettes pour l’activation des QR Code des panneaux de l’exposition à l’occasion des visites. Montrer l’exposition: au groupe de communication de s’occuper du tract, de l’affiche, de la page Facebook, du contact avec les autres établissements, de l’organisation du l’agenda des visites. À l’ensemble du groupe de prendre en charge l’animation des visites: plus de 500 élèves des lycées de Zurich se sont déjà inscrits pour visiter l’exposition. Une visite qui ne se fait pas sans filet puisque chaque élève se verra remettre le guide conçu par l’Alliance française de Paris pour les niveaux A2B1. Un ensemble d’activités, de repérages et d’informations, de descriptions de photos, de lecture commentée de citations, de compréhension de documents. Une visite qui sera aussi l’occasion de faire partager un choix qui, pour le groupe, tient à «ses origines », à «sa personnalité», «son rayonnement», aux thèmes de son œuvre – «l’absurde dans Le Mythe de Sisyphe», «le terrorisme dans Les Justes» – que les élèves ont étudiée. Text aus: «Le français dans le monde, n°399» INTERVIEW Sprachgenuss – Slampoetin Lara Stoll an der KEN Seit mehr als acht Jahren trifft man Lara Stoll regelmässig an Slams im deutschsprachigen Raum an. An einem verregneten Donnerstagmorgen schaffte es die 27-Jährige, die Lachmuskeln des KEN-Publikums auf genüssliche Weise zu strapazieren. Nach der Vorstellung nahm Clio Huber (W4d) die Gelegenheit wahr, der Künstlerin einige Fragen zu stellen. Der Auftritt heute in der Aula der KEN – wie hast du ihn erlebt? Das Publikum habe ich als sehr lebendig und lässig empfunden. Ich glaube, dass die Show sehr gut gelaufen ist. Als ich hierherkam, deutete allerdings wenig darauf hin: Ich fand meine Ansprechperson nicht sogleich, und zudem liess mich der Akku meines Handys im Stich. Das Durcheinander war für mich perfekt. Deine Faszination für den Poetry Slam – hast du sie schon in der Kinderwiege entwickelt? Früher spielte ich Laientheater. Eines Tages las ich in der Zeitung einen Artikel über Gabriel Vetter, einen Slampoeten. Dieser faszinierte mich dermassen, dass ich beschloss, einen seiner Slam-Auftritte zu besuchen. Ich war begeistert, dass man mit so «wenig» einen ganzen Abend gestalten kann. Es kommen viele Leute auf die Bühne, lesen ihre Gedanken vor und gehen wieder. Ein Slam – ein Fest. Ich realisierte, dass diese Art von Kunst etwas für mich ist, und fing an, mich für das nächste Mal vorzubereiten. Ich wollte teilnehmen. Hast du denn schon früher gerne Texte geschrieben? Ja, denn es fiel mir schon immer leicht zu schreiben – doch meistens tat ich es für die Schule. Als Elfjährige kommt man auch nicht wirklich auf die Idee, einfach mal loszuschreiben, ausser natürlich, man hat ein Tagebuch vor sich. Egal in welchem Zusammenhang, ich schrieb immer gerne. Wie kommst du auf deine ziemlich ausgefallenen Ideen: Duden vermisst, KlammerDrama, Das Besteck und ich? Hast du eine Quelle der Inspiration? Beispielsweise entstehen sie während meiner häufigen Konzertgänge. Dabei schenke ich meine Aufmerksamkeit der Bühne, höre Musik und lasse meine Gedanken frei herumschwirren. Oder oft verlangt ein Bühnenauftritt, dass ein neuer Text nun schlichtweg her muss. Kannst du unter Druck arbeiten? Ich muss. Da ist ein weisses Word-Dokument vor mir, und ich weiss, dass ich es ausfüllen muss. So fange ich einfach mal an und irgendwann kommt mir dann schon irgendetwas in den Sinn. Wie sehr nimmt dich ein Bühnenauftritt in Anspruch? Zu einem solchen gehört keine grosse Vorbereitung mehr, da ich mit geschriebenen Texten auftrete. Schliesslich beherrsche ich die Texte, wenn ich sie schon dreimal auf der Bühne vorgetragen habe. Auch bin ich vor Publikum viel konzentrierter und die Stellen prägen sich noch besser im Kopf ein. An dem Lied, das ich heute vorgetragen habe, könnte ich etwas feilen – ich glaube, das könnte oder sollte ich tatsächlich mehr üben. Während der Lektüre deiner Texte, die ich im Internet gefunden hatte, musste ich vor allem lachen. Doch verfolgst du mit deinen Texten kenzeichen 2/15 auch die Absicht, Leute zum Nachdenken zu bringen bzw. ernstere Themen anzuschneiden? Früher konnte ich mir gut vorstellen, einen seriösen Text zu verfassen, doch mittlerweile denke ich anders. Denn der Begriff des «Slams» steht für Texte, die unterhalten. Bei ernsteren Worten schwingt die Moralkeule gerne mit, was mir als Zuschauerin gar nicht gefallen würde. Ich könnte auch von realen, persönlichen Geschehnissen erzählen, doch dies will ich nicht. Möchtest du nichts zu Privates berichten? Meine Texte enthalten durchaus viel Autobiographisches – sogar die verrücktesten Erzählungen tun dies! Hättest du ein Beispiel? Selber bin ich Studentin und jammere, dass ich zu wenig Geld habe. Doch mein Getränk vom Starbucks benötige ich unbedingt. Darüber mache ich beispielsweise in einem Text einen Witz. Ganz allgemein: Es versteckt sich sehr viel von meinem Leben in meinen Texten. Existieren für dich absolute Tabu-Themen? Wenn ja, welche? Von meiner Seite aus gibt es keine Tabus, doch aus Rücksicht gegenüber meinem Publikum würde ich solche respektieren. Doch ehrlich gesagt, hoffe ich, dass ich Bilder: Urs Bigler 14 15 meinen Hang zur Rücksicht mit zunehmendem Alter ablegen kann: Seit jeher wünsche ich mir, dass keine Tabu-Themen existieren und man alles (auch in der Öffentlichkeit) erwähnen und thematisieren darf bzw. kann. Mein Geld verdiene ich momentan durch meine Auftritte – würde ich nun plötzlich völlig radikal werden, verlöre ich wahrscheinlich einen Grossteil meines Publikums. Daher werde ich diese Schiene kaum verfolgen, bevor ich nicht ein zweites, fixes Standbein habe. Aber insgeheim habe ich den Wunsch, die Meinungen etwas mehr zu spalten. Die Texte sollten nicht nur lustig und unterhaltend, sondern auch etwas provozierend sein. Und genau Letzteres mache ich momentan ja nicht wirklich. Wie sind die Reaktionen, die du jeweils erhältst? Zu 95% reagieren die Leute erheitert und geben positives Feedback. Doch ich erlebe manchmal auch Auftritte, bei denen das, was ich mache, etwas unpassend erscheint. Da frage ich mich, was sich der Veranstalter gedacht hat, als er mich engagiert hat. An gewissen Geburtstags- oder FirmenFesten bemerke ich schon beim Betreten des Raumes: «O.k., das wird jetzt nichts!» Mittlerweile weiss ich mich dann auch darauf einzustellen und komme damit klar, mache mir aber meine Gedanken. An einer Jungbürgerfeier hatte ich beispielsweise einige schwierige Augenblicke: Kurz vor meinem Auftritt gab es GratisBier, es lief tolle Musik und alle waren am Tanzen. Plötzlich wurde dann die Musik abgestellt und es wurde mitgeteilt, dass man nun mir, der Slampoetin, zuhören solle – du kannst dir vorstellen, wie gross ihre Lust darauf war. Nun ja, ich war in einer dummen Situation, da hätte ich eigentlich sagen müssen: «Nein danke, ich glaube, ich gehe wieder.» Eine weitere unangenehme Erfahrung hatte ich an einem Firmenanlass mit sehr vielen Ausländern – ich frage mich heute noch, was ihr Chef sich dabei gedacht hatte. Sie fingen voll an zu haten und nannten mich Schlampe. Bist du heute noch vor den Aufführungen aufgeregt? Auch heute bin ich manchmal aufgeregt, dabei kommt es aber immer auf meine Tagesverfassung an. Ich versuche einfach, viel Energie auszustrahlen, und freue mich auf das Publikum. Nervöser bin ich, wenn ich vor jungen Leuten auftrete, da mein Zielpublikum Leute über 50 Jahren sind. Wie kann man das «Slammen» erlernen? Welche Tipps hast du? Man braucht die Lust dazu. Das Talent kann sich immer noch entwickeln. Und ansonsten sollte man eine lebendige Fantasie besitzen und Spass am Bühnenauftritt haben. Ein Tipp wäre einfach: vor allem viel schreiben und Freude am Ausprobieren entwickeln! So findet man am besten heraus, was man eigentlich wirklich machen will und was einen einzigartig macht. Was willst du noch erreichen, welche Ziele oder Träume hast du? Tatsächlich würde ich gerne eine PunkBand gründen bzw. in einer spielen. Dafür müsste ich wohl aber erst mein GitarrenRepertoire erweitern bzw. verbessern – was ich ohnehin vorhabe. Dann wünsche ich mir auch, einen Langspielfilm zu realisieren. Ansonsten will ich mich einfach weiter austoben. Ich bin guter Dinge und habe da auch ein paar neue Projekte vor mir. Wie schaffst du es als Thurgauerin, so schnell, deutlich und dialektfrei Deutsch zu sprechen? Hast du dies trainiert? Nein, denn einerseits spreche ich die Dinge durch das Adrenalin auch viel intensiver aus, andererseits ist es mir schon immer leicht gefallen, Deutsch zu reden, da ich an der Grenze zu Deutschland aufgewachsen bin und deutsche Radiosender gehört und Moderatoren als Kind auch gerne imitiert habe. Eventuell schicke ich den Text zuerst jemandem, damit er ihn gegenliest, wenn ich unsicher bin. Das Aufsagen der Texte übe ich alleine zuhause, bis ich aufhöre, über irgendwelche Passagen zu stolpern, nicht mehr von Übergängen überrascht werde und weiss, was ich wie betonen möchte. Heute war es für mich aber sehr schlimm, meine Stimme war total im Eimer und ich musste stets um Laute kämpfen! Ich hoffe, man bemerkte es nicht! Wie ist die Atmosphäre unter euch konkurrierenden Slam-Poeten? Wir haben eigentlich alle ziemlich gute Beziehungen zueinander. In unseren Kreisen geht es familiär zu und her – schliesslich wird der Gewinner-Whisky nämlich gefeiert und geteilt. Ich muss allerdings sagen, dass hier in der Schweiz gute Verlierer öfters vorkommen als beispielsweise in Österreich oder in Deutschland. Dort sind Verlierer gerne etwas angepisster, wobei auch dies ziemlich schnell mit dem Rest des Abends vergeht. Hast du eigentlich eine «Deadline» in deiner Slam-Karriere? Ich werde Slams wohl so lange machen, wie sie für mich Sinn ergeben, mir Spass bereiten und ich mich auch nicht «ausgeschöpft» fühle. Momentan sind mir im Leben aber andere Projekte wichtiger geworden: Ich studiere Film und schliesse bald mit dem Bachelor ab. Zudem realisiere ich viele Videoprojekte und möchte auch eines Tages einen Spielfilm machen. Der Poetry-Slam ist so ein bisschen zum Nebenjob geworden, wobei ich immer noch sehr Spass daran habe. Clio Huber (W4d) 16 Prävention an der KEN – feelOken kenzeichen 2/15 Was für ein Studium darf es denn sein? Während der Aufnahmeprüfungen Mitte März absolvierten alle Schüler und Schülerinnen der ersten Klassen ein Alternativprogramm mit dem Namen feelOken. Fabiano Vanetta (H2b) erkundigte sich bei Patrick Bernasconi, worum es sich dabei handelt. Wie kann man als Schüler oder Schülerin von diesem Tag profitieren bzw. welche Module werden angeboten? Der feelOken-Tag wird in zwei Halbtage aufgeteilt. An einem ist das Modul fix, am anderen können die Teilnehmer/innen aus verschiedenen Modulen jene auswählen, die sie interessieren. Konkret heissen diese: « Alkohol: sofort, jetzt und überall?», «Stress lass nach – und komm nicht wieder», «Entspannen – gewusst wie», «Konflikte im Cyberspace», «Tägliche Datenspur». Im zweiten Halbtagesprogramm geht es um Bewegung, Ernährung und nachhaltigen Umgang mit dem eigenen Körper. Im Projekt «Gorilla» darf man sich aus fünf Sportangeboten eines auswählen. Diese lauten: «Ultimate-Frisbee», «Breakdance», «Capueira» oder «Jonglieren mit Footbags». Wichtig ist es, einmal nicht von Lehrpersonen unterrichtet zu werden, sondern von einem jungen Freestylesportler-Team, dessen Engagement von einer Stiftung finanziert wird. Ich kann sagen, dass ich viele zufriedene Gesichter gesehen habe an diesem Tag, was uns von der Kontaktgruppe bestätigt, dass der Tag auch dieses Jahr wieder erfolgreich über die Bühne gegangen ist. Bringen Sie als Sportlehrer gewisse Qualitäten mit, um einen solchen Tag zu organisieren? Man schaut, dass in der Kontaktgruppe alle Fachschaften vertreten sind. Als Sportlehrer bringe ich die Ansichten unserer Fachschaft ein und bin es gewöhnt, grössere Anlässe auf die Beine zu stellen. Darum habe ich sicherlich eine gewisse Affinität für das Organisieren von Veranstaltungen. Fabiano Vanetta (H2b) Foto: z vg Was kann man sich unter dem feelOken-Projekt vorstellen? Grundsätzlich ist feelOken eine Präventionsveranstaltung der Kontaktgruppe. Diese ist Anlaufstelle für Schüler/in nen und Lehrpersonen, wenn sie persönliche oder schulische Probleme haben. Die Kontaktgruppe erfüllt auch Präventionsaufträge, die vom Amt vorgeschrieben sind. Hierzu gehört zum Beispiel die Prävention im Zusammenhang mit Alkohol oder AIDS. Frau Messerli ist seit April 2014 die Studien- und Laufbahnberaterin der Kantonsschulen Enge und Freudenberg. Sie hält jeweils am Montagnachmittag im Zimmer 013/014 Sprechstunde und berät Schüler/innen der KEN und der KFR im Hinblick auf ihre berufliche Zukunft. Wer eine solche Beratung in Anspruch nehmen möchte, kann sich via Mail an [email protected] oder online auf www.bizoerlikon.zh.ch mittels Kontakt-Formular anmelden. Nadine Scherer (H2b) nahm die Gelegenheit wahr, Frau Messerli kennenzulernen und einen ersten Eindruck von der neuen Studien- und Laufbahnberatung zu gewinnen. Frau Messerli, helfen Sie konkret mit bei der Suche nach einer (Lehr-)Stelle oder stehen Sie den Schülern und Schülerinnen einfach mit Rat zur Seite? Die Studienberatung können Schülerinnen und Schüler sämtlicher Kantonsschulen des Kantons Zürich, Studenten von universitären 17 Hochschulen und von Fachhochschulen beanspruchen, vor allem natürlich, wenn es um Laufbahnberatungen im akademischen Bereich geht. Der Berufswahlprozess für duale Ausbildungen (Lehre) ist in erster Linie Gegenstand der allgemeinen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung. Kommen Gymnasiasten bzw. Gymnasiastinnen zu uns in die Studienberatung, werden sie selbstverständlich umfassend unterstützt. Je nach Bedarf werden zusätzlich andere Einrichtungen empfohlen. Lehrstellen müssen dann aber von den Interessenten selber gesucht werden; eine solche zu finden liegt in ihrer Verantwortung. Weder die Studienberatung noch die allgemeine Berufsberatung vermitteln direkt Lehrstellen. Wie oft kommt es vor, dass Gymnasiasten und Gymnasiastinnen ihre Laufbahn abbrechen und stattdessen mit Ihrer Unterstützung eine Lehrstelle suchen? Nicht selten kommen Schülerinnen und Schüler der Kantonsschulen vor oder beim Verlassen der Kantonsschulen in die Beratung. Genaue Zahlen kann ich nicht angeben. Die Studienberatung unterstützt die Ratsuchenden dabei, eine Anschlusslösung zu finden, im Vordergrund stehen natürlich immer die individuellen Bedürfnisse. Wie sieht eine Beratung konkret aus? Werden beispielsweise ausschliesslich Informationen zu bestimmten Themen gesucht, läuft die Beratung anders ab, als wenn ein Prozess, der sich über mehrere Sitzungen erstreckt, begleitet wird. Allen Beratungen ist allerdings gemein, dass ratsuchende und beratende Person miteinander das Anliegen klären und das Vorgehen festlegen. Je nach Bedarf werden Testverfahren als zusätzliche Hilfsmittel eingesetzt. Worauf muss man achten, wenn man seine Bewerbung ins Kuvert steckt? Welches war bis jetzt der grösste Fauxpas in Bezug auf eine Bewerbung, der Ihnen in Ihrer Karriere als Berufsberaterin begegnet ist? Eine Bewerbung sollte inhaltlich korrekt, übersichtlich gestaltet, ohne Fehler verfasst und richtig adressiert sein. Leicht schleichen sich Tippfehler oder eine nicht mehr gültige Mailadresse ein. Es lohnt sich immer, die ganze Bewerbung vor dem Versenden von einer Person des Vertrauens gegenlesen zu lassen. Der grösste Fauxpas war, dass jemand das gleiche Bewerbungsschreiben mehrmals versandte, jeweils mit leicht anderem Text. Dabei gerieten der geänderte Inhalt und die Adressen zweier Firmen durcheinander. Wie viele Beratungen haben Sie ca. pro Woche? Wie viele davon von Schülern bzw. Schülerinnen der Enge? Die Beratungszahlen hängen davon ab, wie viel anderes noch zu erledigen ist. Ich schätze jedoch, dass wir durchschnittlich 12–15 Beratungen verzeichnen. Davon fallen 3–5 auf Schüler/innen der KEN oder KFR. Können Sie einen Beruf bzw. eine Berufsrichtung nennen, die besonders häufig gewählt wird? Kennen Sie die Gründe dafür? In der Beratung erkundigen sich die jungen Menschen mehr nach Studiengängen als nach konkreten Berufen. Sie zeigen ein starkes Interesse für Medizin und Wirtschaft. Die meistgewählten Studiengänge sind wohl jene in Wirtschaft. In der Beratung hört man als häufiges Argument für diese Entscheidung, dass ein Wirtschaftsstudium beruflich vielseitig um- und einsetzbar sei. Welche Berufe haben Ihrer Ansicht nach Zukunft und welche eher weniger? Wir leben in einer hochtechnologisierten Dienstleistungsgesellschaft. Viele kunsthandwerkliche und handwerkliche Berufe, die es früher gab, werden heute bei uns nicht mehr ausgeübt. Andererseits ergaben sich neue Berufsbilder, und aus bestehenden entstanden mehrere neue. Wie sich der Arbeitsmarkt konkret entwickeln wird, kann ich nicht voraussagen. Ich gehe aber davon aus, dass dienstleistungsorientierte Tätigkeiten kaum abnehmen werden und die Entwicklung der Technik ebenfalls weiter voranschreiten wird. Berufsberaterin – was für eine Ausbildung setzt diese Tätigkeit voraus? Für die Studienberatung des Kantons Zürich wird nach wie vor ein universitäres Studium mit anschliessender Weiterbildung vorausgesetzt. Anders als früher muss es heute nicht mehr zwingend ein Psychologiestudium sein. Für die allgemeine Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung braucht es einen Bachelor FH oder Uni und eine Weiterbildung bzw. eine Lehre mit einem Abschluss in höherer Berufsbildung und eine anschliessende Weiterbildung. Was schätzen Sie besonders an der KEN? Ich erlebe die KEN als eine Schule, die sich sehr für die Anliegen ihrer Schülerinnen und Schüler einsetzt. Persönlich habe ich mich von Anfang an willkommen gefühlt. Ich schätze das wohlwollende Klima und insbesondere die grosse Akzeptanz der Studienberatung sowie deren gute Einbettung in den Schulbetrieb sehr. Nadine Scherer (H2b) 18 kenzeichen 2/15 KOLUMNE BUCHTIPP Lehrer – diese merkwürdigen Wesen Mord im Freudenberg «Ihr könnt euch nicht benehmen», sagt er und legt das Buch auf den Tisch. Die Stunde hat begonnen. «Wahrscheinlich habt ihr die Aufgaben sowieso nicht dabei!» Wir wissen natürlich alle, dass diese Behauptung auch stimmt - fast stimmt. Nur Thomas hat seine Pflicht erfüllt. Vor ihm liegen die Blätter ausgefüllt, und er strahlt mal wieder, da er sich des Sonderlobes vom Lehrer sicher ist. Aber auch dafür hat der Nörgler kein Auge. «Das ist wieder mal typisch für eure Klasse!» Er trifft den Nagel auf den Kopf. Der Nörgler fährt mit dem Unterricht fort, in Gedanken zieht er sich wohl zurück ins Lehrerzimmer und rekapituliert den neusten Pausenklatsch. Meine Motivation spiegelt in etwa die seine wider. Ich schaue aus dem Fenster und verliere mich in Gedanken. Was sind die Lehrer nur für merkwürdige Wesen? Ich leiste mir den Spass, sie mir vorzustellen, zum Beispiel im Lehrerzimmer. Sie sitzen in ihrer VIP-Lounge und futtern fleissig Croissants und nippen an ihren Kaffeetassen. Dabei diskutieren sie über die Schüler oder die Klassen. Da gibt es den einen Lehrer, der eine Klasse in Schutz nimmt. Er ist der Coole, immer trendig unterwegs, immer auf dem neusten Stand, und doch sieht sein Outfit manchmal ein bisschen verkrampft aus, da er auch schon an der oberen Altersgrenze kratzt. Er trägt seine Brille wie ein 20-Jähriger, eine jugendlich wirkende Brille. Er hebt sich damit von seinen Kollegen ab, die alle ein Nasenvelo tragen, aber seinen Hang zur Mode nicht teilen. Dann gäbe es natürlich noch den Lehrer, der immer über die Klassen herzieht in solchen Gesprächen. Er sieht immer nur das Schlechte, warnt die Schüler in jeder Stunde davor, dass, wenn sie nicht lernten und die Schule ernst nähmen, dies zu schlechten Noten, Arbeitslosigkeit, Hunger und schliesslich zum Tod führen werde. Er hat den Kontakt mit den Jungen verloren. Der Lehrer hat vergessen, dass er früher auch jung war, und fordert darum teilweise fast unmögliche Leistungen von seinen Schülern. Auch er hat allerdings die Jugendlichen gerne, im Gegensatz zum Nörgler, der gerade mit einem Schüler ein ernstes Wörtchen redet. Links vom Coolen sässe dann der Freak. Das ist die Person, die unglaublich begeistert ist von ihrem Fach. Sie redet über nichts anderes, stellt es an erste Stelle und würde sogar mit ihm ausgehen, wenn es eine Person wäre. Der Nachteil dabei ist, dass sie die anderen Fächer als minderwertig betrachtet. Dies führt meistens dazu, dass sie einen Haufen Hausaufgaben gibt und dabei vergisst, dass wir noch andere aufgabenverteilende Lehrpersonen haben und zu Hause bereits ein majestätisch hoher Pflichtenberg auf uns wartet. Doch auch sie spricht sich für die Klasse aus, ist immer optimistisch und will im Grunde nur das Beste für ihre Schüler/innen. Die Stunde ist fast zu Ende, und wir fangen schon heimlich an einzupacken. «Wieder einmal typisch für eure Klasse, dieses Zimmerfluchtverhalten kannten wir früher nicht, die heutige Jugend hat einfach keinen Respekt mehr», hört man vom Lehrerpult. Er fährt mit dem Zusammenfassen des Stoffes fort. Gedanklich sind die meisten aber schon beim Essen, entweder am See oder im McDonald‘s. Der Pausengong ertönt. Nun heisst es aufstehen, locker aufstuhlen und sich auf den Mittag freuen. «HALT!» Der Kommandoschrei übertönt alles. Wie das so bei jedem Lehrer ist, beendet auch er diese Stunde, nicht der Gong. Benjamin Baumgartner (H2a) Der Schüler liegt am Ende der breiten Treppe, gegenüber der Aula. Einige Holzperlen werden neben ihm gefunden. Mord – offensichtlich. Die Geschichte ist zum Glück nicht Realität, aber sie wurde vor einigen Jahren unter dem Titel Holzperlen als Maturitätsarbeit von Nicole Nickerson geschrieben und ist nun als Schulhausroman im novum-Verlag erschienen. Nicole Nickerson ging selber ins Freudenberg und siedelte ihren Krimi auch gleich in diesem Schulhaus an. Die Geschichte spielt auf mehreren Ebenen, im Zentrum des Handlungsstranges stehen die Diebstähle und schliesslich ein Mord, den es aufzuklären gilt. Etwas Zickenkrieg, die Probleme der Hauptfigur mit dem eigenen Vater und am Rande auch eine Liebesgeschichte ergänzen das Lesevergnügen. Die Protagonisten des Romans sind die Schülerinnen und Schüler im Freudenberg, von denen sich vor allem Lynn als Detektivin versucht, sehr zum Missfallen ihres Vaters, der als Polizeibeamter die Vorfälle im Freudenberg untersuchen muss. Das Buch liest sich leicht und macht schon deshalb Spass, weil einem Leser aus unserer Schule die Schauplätze sehr vertraut sind. Gute Ferienlektüre für alle, die sich in der Anlage von Enge und Freudenberg auskennen. Dass eine so junge Autorin es schafft, mit einer Maturitätsarbeit einen Verlag zu finden, der ihr Werk herausgibt, ist beachtlich und könnte für weitere Schülerinnen und Schüler ein motivierender Anstoss sein. Nicole Nickerson ist jedenfalls bereits daran, ihr zweites Werk zu schreiben, diesmal sogar auf Englisch. Holzperlen. Ein Schulhausroman. Von Nicole Nickerson. Das Buch ist beim novum- Verlag als Taschenbuch oder als e-book erhältlich. Pietro Tomasini (Geschichte, Geschäftsleiter International Project Aid) 19 WORTSCHATZ Suchend Die Durchsage weckt sie aus ihren Gedanken. Sie schaut um sich. Fremde Gesichter, keines gleicht dem anderen. Lange Nasen, grosse Augen, schmale Lippen, Sommersprossen. Sie ertappt einen jungen Mann dabei, wie er sie ansieht. Er wendet seinen Blick rasch ab, bückt sich und hebt seine Tasche auf seine Knie. Was er wohl dachte, als er sie betrachtete? Er macht sich wohl bloss Gedanken über ihr Aussehen. Auf die Persönlichkeit kann man schlichtweg nicht von Gesichtszügen und Kleidung schliessen. Oder doch? Was er wohl von ihr hielt? Na, junger Herr? Mögen Sie mich? Er lacht und fährt sich mit seiner Hand durch seine braunen Locken. Ein Freund eines Freundes einer Freundin. Sie lernte ihn letzte Woche kennen. Beide betrunken, beide auf der Suche nach etwas Neuem. Er bekam schliesslich ihre Nummer von dieser Freundin und nun sitzen sie hier auf diesem Sofa in seiner Wohnung an diesem Abend, halten je das dritte Bier in der Hand. Sie mag ihn. Sehr sogar. Er scheint anders zu sein als die anderen. Ob er sie wohl auch mag? Ob ihm ihre Haare gefallen? Die Kleider, die sie trägt? Sie fragt sich, ob sie ihn wohl nicht langweilt. Je mehr Fragen sie sich stellt und je mehr Gedanken sie sich macht, desto nervöser wird sie. Zuvor haben sie noch einen Joint geraucht. Nicht, was sie sonst tun würde, aber immerhin will sie an diesem Abend locker und entspannt wirken. Dennoch weiss sie, dass es irgendwie falsch ist, und eigentlich mag sie es auch überhaupt nicht. Aber es gehört dazu und wäre auch nicht das erste Mal, dass sie es tun würde. Sei es mit Freunden oder mit Jungen. Sie tut es, um ihnen zu gefallen. Als sie so dort sitzen, den Rauch aus dem Fenster blasend, bezeichnet er sie als die coolste Sechzehnjährige, die er je getroffen hat. Es scheint, als habe sie ihr Ziel erreicht. Sie kichert und rückt näher an ihn heran, und er legt seinen Arm um sie. « ... die coolste Sechzehnjährige, die ich je getroffen habe ...» Seine Worte hallen noch immer in ihrem Kopf nach. Ist sie das wirklich? Ist Coolness, was er will? Ist sie, was er will? Sie betrachtet ihn noch einmal von der Seite, sein Blick ist noch immer auf den Fernseher gerichtet. Na, du? Magst du mich? Die eine stolpert über ihre eigenen Füsse und krallt sich am Arm der anderen fest. Diese Unter dem Motto «Sturm und Zwang» widmeten sich die Schüler/innen der Klassen W3c und W3b im Sommersemester einem Schreibprojekt, in dem sie sich ganz praktisch mit den Prinzipien des erzählenden Schreibens befassten. Sie gestalteten einen Plot, entschieden sich für eine Erzählperspektive, versuchten zu verdichten, brauchten rhetorische Figuren, setzten erlebte (nicht: indirekte) Rede ein, bemühten sich um erzählerische Leichtigkeit und … und … Originelle, bisweilen witzige oder tiefsinnige Geschichten reichten sie am Ende ein. Ein Beispiel, die Kurzgeschichte von Brigitta Grimm (W3b), ist hier wiedergegeben. beginnt so hysterisch zu lachen, dass sich gleich die Hälfte ihres Getränkes über den Boden ergiesst. Es ist laut und die Luft stickig, der Raum voll und die Gäste sind betrunken. Auch sie ist hier, schliesslich ist sie gut mit einem der Organisatoren befreundet und hat keinen Eintritt bezahlen müssen. Auch sie ist schon betrunken, denn sie will ja nicht die sein, die immer nüchtern ausgeht. Trotzdem wäre sie an diesem Abend lieber zuhause geblieben, hätte lieber einen Film geschaut oder einfach ein bisschen Schlaf nachgeholt. Der Bass dröhnt ihr laut entgegen, als sie mit ihrer Freundin die Tanzfläche betritt. Es geht nicht lange, da holen sie sich bereits den ersten Drink. Dann ein Bier. Sie tanzt und trinkt, immer mit dem dröhnenden Bass in ihren Ohren, während die Silhouetten der Menschen um sie herum immer diffuser werden. Nicht, was sie sonst tun würde, aber es gehört dazu und wäre auch nicht das erste Mal, dass sie es tun würde. Na, ihr? Mögt ihr mich? Da dreht er sein Gesicht zu ihr hin und beginnt, sie zu küssen. Sie hat es bereits erwartet, doch es ist anders als das letzte Mal. Er hält sie fest und merkt in seinem Rausch nicht, dass er viel zu grob ist. Ist es das, was er von ihr will? Soll sie sich dem jetzt so einfach hingeben? Nicht, was sie sonst tun würde, aber es gehört dazu ... Völlig hin- und hergerissen hält sie inne und versucht, sich aus seinem Griff zu winden, doch er hält sie weiterhin fest und schaut sie verdutzt an. «Komm’ schon! Was soll das? Letztes Mal hast du dich auch nicht so benommen.» «…die coolste Sechzehnjährige, die…» Sie kann nicht. Sie will nicht. «Du willst es doch auch!» Nein. Auf ein Mal wird ihr alles zu viel. Sie erhebt und verabschiedet sich, greift nach ihrer Tasche und rennt – rennt bis zum Bahnhof –, bis sie schwer atmend innehält. Sie will nur noch nach Hause. Sie sitzt neben ihm und wieder hat er seinen Arm um ihre Schultern gelegt. Allerdings ist es nicht schwer zu erkennen, dass er an diesem Abend stark betrunken ist. Sogar sie, die selbst an diesem Abend bereits viel getrunken hat, bemerkt es. Sie kramt in ihrer Handtasche und zieht eine Zigarette aus einem kleinen, weissen Päckchen. Wenn ihre Eltern wüssten, dass sie raucht ... Sie blickt über die Strasse und beobachtet die, die noch immer anstehen, um in den Club zu kommen, als sie merkt, wie er plötzlich seine Hand auf ihren Oberschenkel legt. Sie lehnt sich an seine Schulter, um ihm zu zeigen, dass sie seine Geste wahrgenommen hat. Es ist offensichtlich, worauf die Tuchfühlung hinauslaufen wird. Er zieht sie näher zu sich hin. Ihr ist kalt, doch die Kälte tut ihr gut. Sie beginnt, alles wieder klarer zu sehen: den Rauch, den sie in die Luft bläst, die Formen, die daraus durch kleine Luftwirbel entstehen, seine Hand, die noch immer auf ihrem Oberschenkel liegt. «… die coolste Sechzehnjährige, die ich je getroffen habe …» Sie begutachtet diese Person, die ihr gegenübersteht. Sie kennt sie, aber weiss trotzdem nicht, wer sie genau ist. Sie ist vieles und gleichzeitig das meiste davon überhaupt nicht. Sie lächelt, die Person lächelt zurück. Wer ist sie? Sie hält sich die Hände vor das Gesicht. Tränen steigen ihr in die Augen, als sie zurückdenkt, an das, was eben geschehen ist. Sie hätte es niemals so weit kommen lassen sollen. Sie lässt ihre Arme fallen und blickt noch einmal in den Spiegel. Das Mädchen, das kifft – ist sie das? Das Mädchen, das trinkt – ist sie das? Das Mädchen, das zulässt, dass ein Junge sie anfasst, nur um ihm zu gefallen – ist sie das? Stumm betrachtet sie das Mädchen und stumm betrachtet das Mädchen sie. Na, du? Magst du mich? Brigitta Grimm (W3b) 20 kenzeichen 2/15 TERMINE September bis November 2015 SEPTEMBER Knabenschiessen Unterricht ab 12.15 Uhr eingestellt Mo. 14.9. Fr. 18.9. 14.15 Uhr Gesamtkonvent Unterricht ab 14.10 Uhr eingestellt Sternwoche N- und W- Klassen: 1. Klassen: Technikwoche KEN 2. Klassen: Arbeitswoche Schweiz 3. Klassen: Projektwoche KEN oder extern 4. Klassen: Arbeitswoche Ausland (W4i: Schweiz) Mo. 28.9. – Fr. 2.10. HMS: 1. Klassen: Kompetenzwoche KEN 2. Klassen: Arbeitswoche Ausland 3. Klassen HMS: Projektwoche KEN oder extern OKTOBER Mo. 5.10. – Fr. 16.10. Herbstferien Mo. 26.10. – Fr. 30.10. Wirtschaftswoche N3a, N3b und N3c NOVEMBER Hausfest Sa. 14.11. Ausstellung «Expo Nano» in der Halle Mi. 18.11. – So. 31.1.2016 Mo. 23.11. 13.30 Uhr Gesamtkonvent Achtung: Termine können im Laufe des Semesters ändern. Massgebend ist der Terminkalender auf der KEN-Homepage: www.ken.ch. Foto: Andreas Haag Unterricht voraussichtlich ab 13.10 Uhr eingestellt
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