Novelliertes EWärmeG am 1. Juli in Kraft getreten

Pressemitteilung
Stuttgart, 1. Juli 2015
Novelliertes EWärmeG am 1. Juli in Kraft getreten: Photovoltaik
jetzt als Option anerkannt
Eigentümer von Wohn- und Nichtwohngebäuden können mit kleinen
Solarstromanlagen das Gesetz erfüllen. Photovoltaik (PV) ist weiterhin
wirtschaftlich.
In Baden-Württemberg ist am 1. Juli die Novelle des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWärmeG)
in Kraft getreten. Bei einem Heizungstausch steigt der Pflichtanteil für Ökowärme von 10 auf
15 Prozent. Als offizielle Ersatzerfüllung der Gesetzesanforderungen gilt künftig auch die
Installation einer Photovoltaikanlage, berichtet der Branchenverband Solar Cluster BadenWürttemberg. Die neue Option ist sowohl für Wohn- als auch für Nichtwohngebäude
vorgesehen. Solarstromanlagen produzieren klimafreundlichen Strom und sind auch aufgrund
des lukrativen Eigenverbrauchs weiterhin finanziell lohnend – spätestens in 2 bis 3 Jahren
auch in Kombination mit einem Batteriespeicher.
Die Erzeugung von Sonnenstrom ist mit der Neufassung des EWärmeG jetzt ebenfalls eine
anerkannte Alternative. Bislang war das nicht so: Wer vor dem Austausch der Heizung über keine PVAnlage verfügte, durfte auch keine neue installieren, um die Vorschriften des Gesetzes zu erfüllen.
„Dieses Hindernis hat der Gesetzgeber jetzt beseitigt“, sagt Carsten Tschamber vom Solar Cluster.
„Für das Vorankommen der Photovoltaik im Land ist das eine gute Entscheidung.“ Der Anteil der PV
am Strommix im Südwesten könnte jetzt wieder steigen, für die Solarunternehmen und ihre
Beschäftigten sei das ein gutes Zeichen, so Tschamber weiter. Außerdem brauche das Land dringend
mehr Photovoltaik, um seine Klimaziele erreichen zu können.
Faustregel: 20 Watt pro Quadratmeter Gebäudefläche – Solaranlagen rechnen sich weiterhin
Hauseigentümer, die die Gesetzesauflagen vollständig mit Photovoltaik erfüllen wollen, benötigen eine
installierte Leistung von 20 Watt pro Quadratmeter Wohnfläche. In Nichtwohngebäuden wird die
Nettogrundfläche als Maßstab herangezogen. Ob der Strom eingespeist oder im Gebäude selbst
verbraucht wird, spielt keine Rolle. Ältere Anlagen können angerechnet werden. Wer weniger als
20 Watt pro Quadratmeter installieren lässt, erfüllt das Gesetz teilweise und muss die Photovoltaik mit
anderen Maßnahmen, etwa einer Dämmung, kombinieren.
Wer über ein kleines Einfamilienhaus mit 100 Quadratmeter Wohnfläche verfügt, dem reicht eine
Anlage mit 2 Kilowatt Spitzenleistung (kWp) zur umfassenden Erfüllung des Gesetzes. Diese
Anlagengröße liegt in Deutschland am unteren Rand der Skala: Der Großteil der PV-Anlagen auf
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deutschen Dächern hat eine Leistung von 5 bis 8 kWp, das entspricht rund 40 bis 60 Quadratmetern
Dachfläche.
Die Investitionskosten für eine 2-kWp-Anlage betragen derzeit rund 3.000 Euro. Ein Vorteil der
Kleinanlagen: Der im Vergleich zur Netzeinspeisung lukrative Eigenverbrauch des Solarstroms für
Licht und elektrische Geräte kann aufgrund der geringeren Solarstromproduktion besonders hoch
ausfallen und erhöht damit die Rendite. Über die Zeitspanne von 20 Jahren refinanziert sich die
Investition mit einem Gewinn von bis zu 6 Prozent, wenn Stromverbrauch und Erzeugung aufeinander
abgestimmt werden.
Doch auch bei größeren Anlagen sind ansehnliche finanzielle Gewinne möglich – im Wohnbereich
etwa mit 4 bis 8 kWp. „Bei Anlagen auf Gewerbeimmobilien kommen sogar 100 kWp und mehr in
Frage“, sagt Ralf Hofmann, Geschäftsführer des Neckarsulmer Wechselrichterherstellers KACO new
energy. „Da die Last bei Firmen im Gegensatz zu Privatleuten meist nur tagsüber anfällt und sich das
mit dem Solarstromertrag deckt, sind gewinnträchtige Eigenverbrauchsquoten von 70 Prozent ohne
Speicherung möglich.“ In Privathaushalten liegt der Wert dagegen bei höchstens 30 bis 40 Prozent.
Solarstromspeicher: Batterien und Wärmepumpen erhöhen lukrativen Eigenverbrauch
Um beim Eigenverbrauch im Wohnbereich auf ähnliche Werte zu kommen wie ein Unternehmen, sind
Batteriespeichersysteme eine Option: Sie speichern den Strom tagsüber, wenn der Verbrauch niedrig
ist, und geben ihn abends ab, wenn der Bedarf wieder steigt. Noch ist die elektrochemische
Speicherung in Batterien jedoch nicht wirklich wirtschaftlich. Das wird sich aber in spätestens zwei bis
drei Jahren ändern, da die Kosten aktuell bereits deutlich sinken.
Auch Wärmepumpen sind ein Mittel zur Solarstromspeicherung. Die Geräte erhitzen Wasser
energieeffizient mit Hilfe des Sonnenstroms und der Umweltwärme. Gespeichert wird das heiße
Wasser wie bei einer solarthermischen Anlage im Warmwasserspeicher. Die Hausbewohner können
es dann für die Heizung und je nach Wärmepumpenausführung auch für Küche und Bad nutzen. „In
diesem Fall liefert der Solarstrom sogar echte erneuerbare Wärme“, erklärt Carsten Tschamber vom
Solar Cluster. Bei geringerem Wärmebedarf etwa im Sommer sei parallel die Nutzung des PV-Stroms
für elektrische Geräte möglich: Durch die Kombination von Elektrizität und Wärme aus Photovoltaik
komme man der energetischen Unabhängigkeit noch ein Stück näher, so Tschamber weiter.
Aktuelle Informationen zur Solarenergie gibt es auch auf https://twitter.com/SolarClusterBW.
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ihn Privatpersonen und Unternehmen. Die Zinsen liegen derzeit im günstigsten Fall bei 1,26 Prozent,
die Kredithöhe bei bis zu 25 Millionen Euro pro Vorhaben.
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Über das Solar Cluster
Das Solar Cluster Baden-Württemberg e.V. will den finanziellen, ökologischen, industriepolitischen und
volkswirtschaftlichen Nutzen der Solarenergie stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Ziel der
südwestdeutschen Branchenvereinigung ist zudem das Mitwirken an gesetzlichen Rahmenbedingungen zum
weiteren Ausbau erneuerbarer Energien und die Schaffung eines dauerhaften Marktes für die Solarenergie. Auch
sollen Forschung und Ausbildung sowie neue Technologien zur Stromspeicherung und Netzintegration
vorangebracht werden. Das Solar Cluster vertritt rund 40 Mitglieder, neben Industrie und Handwerk der
Solarbranche auch Energieunternehmen, Forschungsinstitute und Stadtwerke.
Pressekontakt:
Solar Cluster Baden-Württemberg e.V.
Dr.-Ing. Carsten Tschamber
Tel. +49 (0)711 7870 309
Fax: +49 (0)711 7870 230
E-Mail: [email protected]
Web: www.solarcluster-bw.de
PR-Agentur Solar Consulting GmbH
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E-Mail: [email protected]
Web: www.solar-consulting.de
Photovoltaikanlage mit rund 12 Kilowatt maximale Leistung.
Foto: Aton Solar.
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Photovoltaikanlage auf der Neuen Messe Freiburg mit rund 440 Kilowatt Spitzenleistung.
Foto: Goldbeck.
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Solar Consulting GmbH
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