Klimaschutz: Solar Cluster fordert gezielte

Pressemitteilung
Stuttgart, 4. Dezember 2015
Klimaschutz: Solar Cluster fordert gezielte Industriepolitik für
heimische Solarbranche statt Handelsbarrieren
EU vor Entscheidung über Anti-Dumping-Zölle auf chinesische
Photovoltaikmodule
Am Montag, 7. Dezember 2015, entscheidet die EU-Kommission über die Fortschreibung von
Handelsbeschränkungen gegen chinesische Photovoltaikmodule. Das Solar Cluster BadenWürttemberg rät von solchen Schutzmaßnahmen, wie etwa Mindest-Import-Preisen, ab.
„Derartige Eingriffe in den Markt schaden der ganzen Photovoltaik-Wertschöpfungskette“, sagt
Carsten Tschamber, Geschäftsführer des Branchenverbands. „Wir fordern daher, die
bestehenden Zölle kurzfristig durch geeignetere industriepolitische Maßnahmen zur Stärkung
der deutschen und europäischen Solarbranche zu ersetzen.“ Für hilfreicher als Strafzölle hält
der Branchenverband unter anderem erleichterten Kapitalzugang und verlässliche gesetzliche
Rahmenbedingungen.
Es gilt, den Ausbau der Photovoltaik in Deutschland weiter voranzubringen und zehntausende
Arbeitsplätze bei Projektentwicklern, Herstellern von Komponenten, Maschinenbauern und im
Handwerk zu erhalten, so das Cluster. Zwar stehe außer Frage, dass bei PV-Modulen eine
Wettbewerbsverzerrung zugunsten chinesischer Hersteller besteht, nur müsse dieser Tatsache auf
anderem Wege begegnet werden als durch Handelsschranken. Eine aktuelle Studie von Ernst &
Young im Auftrag des Photovoltaikverbands Solar Power Europe zeigt, dass ein Ende der
Handelsbeschränkungen für chinesische Solarprodukte in den kommenden fünf Jahren mehr als
50.000 zusätzliche Jobs entstehen lassen könnte.
Zudem sei der Zugang zu den wachsenden asiatischen Märkten gerade für die exportorientierte
deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung und sollte daher nicht durch Handelsbarrieren behindert
werden. Und nicht zuletzt sei die Solarenergie unverzichtbar für einen wirksamen Klimaschutz und
damit, insbesondere vor dem Hintergrund der laufenden Klimaverhandlungen in Paris, von hoher
aktueller Relevanz. „Daher benötigen alle Teile der solaren Wertschöpfungskette in Europa eine
tragfähige Perspektive“, sagt Carsten Tschamber.
Der Branchenverband fordert daher von der Politik klare Bekenntnisse zum Ausbau der Solarenergie:
Sowohl die nationalen Regierungen als auch die Europäische Kommission müssten sich klar zur
Bedeutung der Solarenergie für die Umsetzung der Klimaziele und die sichere Energieversorgung
Europas sowie folgerichtig zu ihrem weiteren Ausbau bekennen.
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Weiterhin müsse der Zugang zu Kapital für weitere Investitionen der Branche erleichtert werden: Die
Finanzierung insbesondere mittelständischer Solarfirmen durch Banken sei derzeit außerordentlich
schwierig. Daher sollten vorübergehend staatliche Banken wie die KfW oder die EIB den Zugang zu
Kapital sichern und über Bürgschaften das Kreditausfallrisiko absichern. In besonderer Verantwortung
stünden hierbei die Landesbanken.
Investitionen in Forschung und Entwicklung sichern die langfristige Wettbewerbsfähigkeit
„Um den nach wie vor signifikanten technologischen Vorsprung der deutschen Solarbranche zu
erhalten und damit insbesondere Hersteller von Produktionstechnik und Komponenten im weltweiten
Wettbewerb zu unterstützen, sind gezielte und kontinuierliche Fördermaßnahmen im Bereich der
angewandten wie auch der Grundlagenforschung notwendig“, meint Carsten Tschamber weiter.
Um auch zukünftig international erfolgreich zu sein, sind deutsche Unternehmen auf den Erfolg der
Energiewende und einen funktionierenden Heimatmarkt angewiesen. Das Solar Cluster fordert daher
eine deutliche Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für die Solarenergie und
Planungssicherheit für Investoren, um mindestens die Zielmarke von 2.500 MW Zubau an PV pro Jahr
zu erreichen. Hierzu gehören unter anderem die Rücknahme der Belastung des erneuerbaren
Eigenverbrauchs mit der EEG-Umlage, die Gleichstellung von Eigenverbrauch und Direktlieferung, die
Reparatur des Degressionsmechanismus sowie eine generelle Deregulierung und Vereinfachung des
EEG. Diese Maßnahmen würden die Voraussetzungen für einen weiteren dynamischen Ausbau der
Solarenergie schaffen.
Die lokale und regionale Wertschöpfung ließe sich auch über die geplanten Ausschreibungen für PVAnlagen steuern, wenn neben der installierten Leistung auch die Art und Herkunft der verwendeten
Komponenten beurteilt würde. Eine Bevorzugung europäischer Produkte wäre damit durchaus
denkbar.
Aktuelle Informationen zur Solarenergie gibt es auch auf https://twitter.com/SolarClusterBW.
Über das Solar Cluster
Das Solar Cluster Baden-Württemberg e.V. will den finanziellen, ökologischen, industriepolitischen und
volkswirtschaftlichen Nutzen der Solarenergie stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Ziel der
südwestdeutschen Branchenvereinigung ist zudem das Mitwirken an gesetzlichen Rahmenbedingungen zum
weiteren Ausbau erneuerbarer Energien und die Schaffung eines dauerhaften Marktes für die Solarenergie. Auch
sollen Forschung und Ausbildung sowie neue Technologien zur Stromspeicherung und Netzintegration
vorangebracht werden. Das Solar Cluster vertritt rund 40 Mitglieder, neben Industrie und Handwerk der
Solarbranche auch Energieunternehmen, Forschungsinstitute und Stadtwerke.
Pressekontakt:
Solar Cluster Baden-Württemberg e.V.
Dr.-Ing. Carsten Tschamber
Tel. +49 (0)711 7870-309
Fax: +49 (0)711 7870-230
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E-Mail: [email protected]
Web: www.solarcluster-bw.de
PR-Agentur Solar Consulting GmbH
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Web: www.solar-consulting.de
Carsten Tschamber, Geschäftsführer Solar Cluster Baden-Württemberg
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