Im Leben jedes Menschen kommt der Moment, der eine Moment, wo man erkennt, dass alles einen Sinn hat! Oder keinen? Der eine Sinn, der Bauern zu Herrschern und Prinzen zu Königen machte. Der Sinn der uns morgens aufstehen und abends schlafen gehen lässt, der uns Schmerz ertragen und Freude leben lernt, die Hoffnung die er uns gibt bestimmt zu sein, für etwas das die Welt verändert. 9 … spürt meinen Schmerz hört meine Schreie … Manche Menschen die soll es geben, die wissen, fühlen und spüren es ohne Zweifel wann es soweit ist, dem Weg der Bestimmung zu folgen. Sie erkennen den Weg, den Weg - welchen bitte? Welchen Weg von den vielen? Ist es ein Feldoder Bergweg, eine Autobahn oder Landstrasse? Erkenne ich ihn an einem Baum? Vielleicht eine große Eiche? Oder doch eine Tafel mit der Inschrift: „Das ist dein Weg, dem folgst du jetzt?“ Bin ich der Einzige der ihn nicht kennt? Der Einzige der ihn nicht erkennt? … Manchmal habe ich Angst, Angst alleine zu sein, Angst alleine zu fühlen, Angst alleine zu sterben und manchmal ertrage ich die Menge nicht um 10 mich herum. Ich ertrage die Menschen die ich liebe nicht. Dann kommen die Minuten, oft Sekunden, selten Stunden, wo ich denke ich bin krank, krank in der Seele, krank im Herzen. Mal bin ich gut, mal schlecht, glücklich und dann wieder traurig. Sind das jetzt doch verschiedene Wege? Nicht einer? Mehrere? Mehrere kleine Wege? Ich mache mir oft Gedanken, Gedanken über mich, wie ich bin, was und vor allem warum ich bin? Bedeutet das, dass es mir zu gut geht? Denn wäre ich im Krieg, hätte ich Angst um mein Leben, würde kämpfen bis auf mein letztes Blut, bis zu meinem letzten Atemzug und keinen Gedanken daran verschwenden, ob vielleicht meine Seele krank sein könnte. Ich würde wahrscheinlich alles dafür geben, mein jetziges Leben, leben zu dürfen, alle Menschen beneiden, die 11 ohne Angst vor einer Bombe, Granate oder einer Kugel, die sie in den Hinterkopf treffen könnte, zu leben. Leider vergesse ich wie viele Andere auch, dass die Menschen im Krieg keine seelenlosen Kreaturen sind, sondern genauso fühlen wie ich und du und der kleine Junge in Bagdad, der sich im Schrank vor den Streubomben versteckt, oder der ach so starke Vater, der den kleinen, leblosen und blutüberströmten Körper seiner Tochter weinend in den Armen hält, die Frage „warum“ stellt. Warum - nur fünf Buchstaben und doch ein Wort das endlose Romane, Sach- und Literaturbücher füllen könnte. Denn je tiefer der Schmerz, desto tiefer die Empfindung. Denn wer die Hölle kennt - kennt den Himmel! 12
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