sEK| | UNTERRTCHT WITTMANN GERALD experimentieren Mit Bruchzahlen entwickeln wechseln- Grundvorstellungen Darstellungen Bruchzahl als relativer Anteil soBruchrechnen- wozu braucht man das 5.-7.Schuljahr wie im Anschlussdaran,um diesen überhaupt?DieseFragestellenSchüleAnteil absolut angebenzu können, rinnen und Schüler immer wieder, da MitAufgaben, denen unterschiedvon licheDarstellungslormen die Von-D eutung der M ultip likat ion sich ihnen der Sinn einer endlosenBezugrunde liegen, bilden Bruchzahlen mit einer Bruchzahl handlung des Themengebietesnicht erundSchüler adäquate Schülerinnen Bruchzahl als Resultat einer Divisischließt. Die Frage sollte aber auch für ausundlernen, Grundvorstellungen diese flexibel einzusetzen. jede Lehrkraft am Beginn der entspreals ein Bindeglied on, insbesondere zwischen gewöhnlichenBrüchen chendenUnterrichtsplanungstehen. S.21 Bruchzahl alsTeileinesGanzen, und Dezimalbrüchen wie Alltagsbezüge Vordergründige der ARBEITSBLATT 2: Verfeinern undVergröbern Kuchenbackenoder Einkaufen helfen . Bruchzahl als Quasikardinalzahl Einteilung, S.22 (werden Brüche als neue Einheit bei der Suche nach einer Antwort nicht vergleichen, 3: BrÜche S. 22 ARBEITSBTATT aufgefasst, wie in der Rechnung weiter. Um drei Achtel Liter Milch 4: Teilen vonBruchzahlen, S.23 ARBEITSBLATT ..1 Fünftel + 3 Fünftel = 4 Fünftel" oder ein halbesPfund Zucker abzumesliegen dicht,S.24 die Fünftel, kann man mit gleichnaARBEITSBLATT 5: DieBruchzahlen sen,benötigt man keinen vollständigen migen Brüchen wie mit natürlichen Lehrgang zur Bruchrechnung, und die Zahlen rechnen) Division zweier Bruchzahlen tritt im . Bruchzahl als Vergleichsoperator gen an: zuerstro*r und gleich anschlietäglichen Leben kaum auf. (,,... ßend noch 1fu. Auf mehrmaligesNachi s t ma l so großw i e ..." ) Die Bedeutung der Bruchzahlen f fragen beschreibt Patrick anschaulichliegt woanders:Sie bilden in Klasse5 prozesshaft,warum kleiner ist bis 7 eine wichtige Basis für die Defr6 als f. Die Grundvorstellung Bruchzahl Vorstellungen zimalbruchrechnungsowie das VervonSchülerinnen undSchülernals Teil eines Ganz.enwird dabei deutständnisunter anderemvon Prozentanlich; jedoch kommt nicht zumAusdruck, gaben,Verhältnissen,relativen HäufigHäufig weichen die individuellenVor- dassdieseTeile alle identisch (oder zukeiten und Wahrscheinlichkeiten(s. die stellungenvon Brüchenund Bruchzah- mindestgleich groß) sein sollen. Diskussionbei Padberg2002, S.5ff.). David (Kasten 1, Mitte) antworDie Schülerinnenund Schüler benöti- len von den fachlich korrekten und für gen ein grundlegendesund flexibel an- den weiteren Lernprozess adäquaten tet spontan ,,ein Viertel". Doch nach wendbaresVerständnisdes Bruchzahl- Grundvorstellungenab. Aufgaben,de- der Bitte um eine Begründungtritt eiren Bearbeitungnur auf der Basis adä- ne Wendungein und er kommt imZubegriffs und der Rechenoperationenfür quaterGrundvorstellungen möglich ist, ge einer längerenArgumentationzur Bruchzahlen.Dies kann nur über AktigebenAufschlussüber die Vorstellun- korrekten Lösung *. Hierbei entsteht vitäten ausgebildetwerden, welche die auch die Skizze: David schraffiertim Entwicklung adäquaterVorstellungen gen der Schülerinnenund Schülern.Im mittleren Kreisdiagramm zwei Viertel Interviews wurden LerRahmen von unterstützen. bis 8 beund im rechtenzwei Achtel. SeineArnende der Jahrgangsstufen 6 (s. gumentationfußt, in Übereinstimmung fragt Wittmann 2006): mit der Skizze, auf dem Vergleichen zum Grundvorstellungen + Gib einen Bruch an, der kleiner von Brüchen: In ihrem Kern wird heBruchzahlbegriff alst ist. -)t,)l rausgearbel tet.dass ä= i und ro= ä ) Wie viele Bruchzahlen lie(en zwider Teilsatz..dasGanist. Insbesondere Mit Bruchzahlen lassen sich die fol, I ,?^ ze ist ein Viertel" lässtsich als Verweis gendenGrundvorstellungenverbinden schen1 und 1! (vgl. Malle 2004): auf die schraffierteFläche im mittle. Bruchzahl als Teil eines Ganzen so- Einige Antworten aus der Hauptschule, ren Diagrammdeuten.David bringt die (Klasse8) sind aufden folgendenSeiten Grundvorstellung Bruchzahl als Teil wie damit zusammenhängendEreines Ganzen sowohl verbal als auch in Kasten1 und Kasten2 dokumentiert. vveiternals Verfeinerungund KürPatrick (Kasten 1, oben) gibt zur ikonisch zum Ausdruck. Wenig später z.enals Vergröberungder Einteiersten Frage auf Anhieb zwei Lösun- reflektiert David, wiederum angestolung mathematiklehren 142| 2oo7 17 SCHÜLERVORSTELLUNGEN Vorstellungen zur Anordnungder Brüche + Gib einenBruchan, der kleinerats ist. ] Patrick im Interview Patrick:EinenBruch,... der kleinerals ein Achtel ist,ein Tausendstel? lnteruiewer:schreib mar hin. Du sagst, ein Tausendster ist kreinerars ein Achtel? Patrick:Und ein Hunderlstel.Ja, ich schreib, ein Tausendstel. lnteruiewer:Ein Hundertstelwäre eine zweite Lösung, sagst du. Ja, und warum ist ein Tausendsteljetzt kleinerals ein Achtel? Patrick:weir es tausend reire von einem Ganzen ist, und ein Achtersino bloßacht Teilevon einemGanzen. lnteruiewer:Ja, aber tausendTeilesind doch mehr als acht Teile. Patrick:Ja, das ist schwer,aber das sind hart kreinerestücke, das sind hart, wre wenn man ein Brattzerreißt,das sind tausend kreineTeire,wenn man ein Blattzerreißt,und wenn man tausendhat, dann sind sie so klein,und bei acht sind die halt größer. Davidim Interview David:DasistdanneinViertel. lnteruiewer: Warumist ein Viertel kleineralseinAchtel? David:Weil ein,nein,halt. Interuiewer: Du darfstauchwasschreiben oderzeichnen. Davld:Nein,einVierteristviergrößer, weireinvierter,sagenwirjetzt,dasist ja vierviertel,dannist einvierterdas und einAchterist dannso, arsohier, und desharb ist einsechzehnter nochkreiner, das ist dann,sagenwir,oa istso einvierter,einAchter,arsodas,dasGanzeist einviertel,dasistdann einAchter, unddannjetzt,nocheinmar so,ja,dannistdannso einKreines einSechzehntel [...] David:rchhättejetzteigentrich arserstesein viertergesagt,weirdas hört sichja kleineran, aberdannmussmanja, dannhabe ich überlegtund überlegt, unddannist mirkrargeworden, weireinAchteristja kleinerwre einvierter, unddesharb istdanneinsechzehnter, weirdasistja,wiesoilich dasjetztsagen,ja, kleinerhalt. @ w& Jasminim lnterview ,At o .Q .a 7o ^8 -$ /\ /1 -- v r , \ 4> 4 ,,:=o:f 4O 49 : qo {.{D t 3= o,,ri Aö = ^o Jasmin:lch habejetztden Bruchin Dezimarbruch umgewandert undjetzt schaueich,wercher Bruchkreiner ist.EinFünfter istjetztnuilKommazwan- z t g. . . lnteruiewer: Ja. Jasmin:Da müssteeigentlichein Neuntelkleiner sein. lnteruiewer:Ja, das stimmt auch. warum ist denn ein Neunterkreinerars ein Achtel? Jasmin:Arso,warum?Arsobei dem Bruchist es so: Einharbsind fünfzig, ein Drittersind dreiunddreißig, ein viertersind fünfundzwanzig, ein Fünfter sind "' Umso größerder zährer,Nennerwird, um so kreinerwird die Dezimalzahl. ßen durch den Interviewer,seinenLö_ sungsprozess: Im Zuge der Aufgaben_ bearbeitunggelingt es ihm, eine typi_ scheFehlvorstellungzu überwinden. Jasmin (Kasten l, unten) geht völ_ lig andersvor als ihre beidenMitschü_ ler. Sie wandelt zunächst und dann { nochweitereBrüchein Dez'imalbrüche um. (Die nicht den Konventionenent_ sprechendeSchreibweiseder periode soll hier ebensowenig betrachtetwer_ den wie die Sprechweiseder Nachkom_ mastellen.)Dies passiertin einigenFäl_ len.im Kopf, so bei unOj, mci!ficner_ I weise auch aufgrundvon äutomatisier_ ten Beziehungen,in anderenFällen, so bei j und schriftlich. Anschließend f, vergleichtsie dieseDezimalzahlen,be_ vor sie zu dem richtigen Resultat ge_ langt. JasminsAnsatz - das Umwan_ deln in Dezimalbrüche- wirkt auf den erstenBlick sehraufwändig,sogarum_ ständlich.Jedoch:Jasminsteigt mittels der GrundvorstellungBruchzahl als Quotient in einen wirklichen Lösunss_ -eiproz,ess ein. Sie schafftsich selbst ne Reihe strukturierterpäckchenaufea_ ben, derenVergleich und Interpretati-on nicht nur zum Ergebnisführen,sondern sogareine weiter führendeEinsicht er_ möglichen,auch wenn sie diesenoch sehrumgangssprachlich formuliert. Patrick, David und Jasmin gelin_ gen erfolgreicheLösungenauf der Ba_ sis adäquater- wenn auchunterschied_ licher - Grundvorstellungen.Darüber hinaus sammeln sie wichtige Erfah_ rungen,wenn sie z.B. eine anfäneliche Fehlvorstellungals solche identi-fizieren oder eine aufgabenübergreifende, allgemeineErkenntnisformulieren. Grundvorstellungenkönnenjedoch auch an Grenzen stoßen.Dies zeist eine weitere Episodeaus dem [nteiview mir David (Kasten2). Während der BearbeitungskizziertDavid zwei Kreismodelle: Im linken Modell ist der j repräsentierendeSektor deut_ lich zu klein; dasrechtestellt dar und I gibt die richtigen Größenverüälrnisse annäherndwieder. Das Abzählen der Sektorenim Kreismodelldeutetdarauf hin, dass David ] als unmittelbaren Nachfolger von f versteht; er äußert dies wenig später-nochmals explizit. In den Modellen kommt jeweils die GrundvorstellungBruchzahl als 18 mathematik lehren 142| 2OO7 SCHULERVORSTELLUNGEN Teil eines Ganzen zum Ausdruck und in der verbalenBeschreibung,die beide Modelle verbindet,die Grundvorstellung Bruchzahl als Quasikardinalzalz/.Insbesondereletztere ist hierbei hinderlich,weshalbDavid auch an seine Grenzenstößt- für ein erfolgreiches Lösen derAufgabemüsstean ihre Stelle die GrundvorstellungErweitern als Verfeinernder Einteilung treten. Jasmin kann dieseAufgabeebenfallsnicht lösen.Sie kann die VorstellungBruchzahl als Quasikardinalzahl in Bezug auf I und I auch im weiteren Verlauf des Interviewsnicht überwinden. David und Jasmin verfügen offenbar über adäquateGrundvorstellungen,solangesie sichaufeineneinzigen Bruch beziehen,nicht jedoch, wenn ein Bruch gekürztoder erweitertwerden soll - wenn es also um eine Bruchzahl geht. Vorstellungen zur Dichtevon Bruchzahlen ) WievieleBruchzahlen liegenzwischen J unOfZ David Also das ist dann ein Drittel,das sind zwei Drittel, und das sind drei Drittel.und ich weiß nicht.was dazwischenkommen soll. Das check' ich irgendwie nicht,weil das ja dann ist, nach ein Drittelja genau zwei Drittel,kommt und das check' ich nicht, was dazwischenkommt. oo Jasmin lch meine,dass da keineZahl dazwischenliegt,weil ein Drittelund zwei Drittel,das ist ja plus eins,das nimmtman ja plus eins,und dann hat man zwei,also liegtglaubeich keinerdazwischen.[...] Weil nach ein Drittelkommt ja zwei Drittel. Wenn solche Aufgaben jedoch insgeKürzen undErweitern samt zu ,,sprachlastig"sind, d. h. wenn die Informationen ausschließlichoder Die statischeGrundvorstellung Bruchüberwiegend verbal repräsentiert werzahl als Teil eines Ganzensteht meist Grundvorstellungen den und auch auf dieser Repräsenta- am Beginn des Arbeitens mit Brüchen imUnterrichl entwickeln tionsebeneverarbeitetwerden sollen, (Arbeitsblattl).Sie sollte schon bald kann dies rasch an Grenzen stoßendurch die dynamische GrundvorstelSchülerinnenund Schüler müssendie insbesonderein Lerngruppen mit eilung Erweitern als Verfeinerung und ve rschiedenenG r und v o rs te l l u n g e n nem hohenAnteil nicht-muttersprach- Kürzen als Vergröberungder Einteilung flexibel und situationsgerechteinset- licher Schülerinnenund Schüler. angereichertwerden - stundenlanges zen können.Anders als bei LösungsIn den folgendenAufgabensequen- Schraffierenvon Bruchteilen bringt keischematabesteht bei Grundvorstel- zen wird daher der Erwerb von Grundnen Lernzuwachs,sondernkann rasch lungen keine Eins-zu-eins-Zuordnung vorstellungenin erster Linie auf han- zur Routinetätigkeit ausarten. zwischen einer konkreten Aufgabe delnde (enaktive) oder bildhafte (ikoWährend sich die erste Teilaufgaund einer bestimmtenGrundvorstel- nische) Repräsentationengestützt.So be in fast jedem Schulbuchfindet, ist lung. Grundvorstellungen lassensich können die Schülerinnenund Schüler dies bei den zwei weiteren nicht mehr auch nicht einfach auswendig lernen. zunächstprobierend-experimentell vor- der Fall. Die BezeichnungenErweitern Sie erwachsennur aus einer individugehen und konkrete Erfahrungen sam- tnd Kürzen müssenanfangsnoch nicht ellen und aktiven Auseinandersetzung meln, die sie dann schrittweise reflekeingeführt werden, da sie eine Ablömit den neuen Bruchzahlenund ihren tieren und verallgemeinernkönnen. sung des syntaktischenArbeitens eher Eigenschaften.Es gibt viele Anregunbegünstigen; später kann diese Aufgagen zu Aufgabenformaten,die eine solDarstellungen abstrakter Sachverhalte be auch andersformuliert werden: che Auseinandersetzung anstoßen(vgl. erweiternunsereDenkmöglichkeiten. z.B. Prediger2004 und 2006). Meist Durch Skizzen,Diagramme,aberauch .) a Gib für den geftirbten Teil der werdenSituationengeschildertmit der durchsymbolische Darstellungen komFlöche jeweils einen Bruch an. Aufforderung.zu erklären,wie etwas men wir auf Ideen,tastenwir uns im b Welcher der Brüche lcisstsich gerechnetwurde,wie in dem folgenden Problemlöseprozeß voran.Wir müssen kürzen?Begründedies anhand Beispiel (ausPrediger2006, S. 1l): nicht allesim Kopf behalten,ein Teil der Zeichnung. unseres Denkvorganges wird,,ausgelac Erweitere die Brüchejeweils mit ) In einer Pizzeria teilen sich 5 Kingert".(Fischer/Malle 1985,S. 227) 2 und stelle dies in einer Zeichder 3 Pizzen. Kevin sagt, dann benung dar kommt jeder t fizz". Martin wunEnaktive oder ikonische Repräsentadert sich: ,Aber wir teilen doch tionen erleichtern darüber hinaus auch Im Kreismodell wird - ein anfänglidurch Fünf, wieso bekommt dann die unterrichtliche Kommunikation: cher Vorteil - das Ganzedeutlich sichtnichtjeder !?" Ideen können an konkreten Darstellun- bar. Recht bald sollten das RechteckWer hat Recht? Was ist der Unter- gen aufgezeigtund müssennicht aus- modell und das Streckenmodell hinschiedin den Denkweisen? schließlichverbalformuliert werden. zugefügt werden, da das Kreismodell mathematiklehren 142| 2oo7 19 L,/otL6,t siE0/6 {Ifrft{;ft*n, die GrundvorstellungBruchzahl als Vergleichsoperator aDS.Sie hängt wiederum eng mit der Von-Deutungder Multiplikation mit einer Bruchzahl zusammen,die hinter der Multiplikation ttl r.i = stehr. ä Prinzipielle Erweiterbarkeit - dieBruchzahlen liegen dicht o o für den späterenLernprozessmit Blick auf Grundvorstellungenwie die VonDeutung der Multiplikation ntit einer Brttchzahleine Sackgasse bildet. Auch das Geobrettbietet sich zur Darstellungvon Brüchenim Sinne des Rechteckmodellsan. Für diesenZweck eignetsich vor allem das5x5-Geobrett, dasdurch die Nägel in l6 Felderunterteilt wird. Das Ganzesollte durch einen großen Gummiring deutlich gekennzeichnet werden. (Legen zwei oder drei Schülerinnenund Schülerihre Geobretterzusammen,lassensich auchunechteBrüchedarstellen.) Beim Arbeiten mit dem Geobrettmüssendie Schülerinnenund Schülernicht zeichnen,sondernkönnenihre Ideeneinfach d ur c hS pannenei n e sG u mmi ri n g sa u s probieren(zum Bau und Einsatz des Geobrettsvgl. Wittmann 2003). Die Aufgabensequenzzum Geobrett beginntwieder mit der GrundvorstellungBruchzahl als Teil eines Ganz,enund regt dann das Erweitern als Vetfeinerungund Kürzen als Vergröberung der Einteilung an (Arbeitsblatt 2). ) Betrachtedie Brüche i,*,*, il 7 I t27 5 9 13 13 2 s ' -10,1s' 250,8' t2s, 200,300. a Welcher der Brüche lcisstsich aufden Nenner 100 enueitern? b Welcher cler Brüche lcisstsiclt auf den Nenner 1000 erweitern? c Sucheweitere Brüche, die sich auf den Nenner 100 bzw. 1000 erweiternlassen. Findestdu eine Repel? D i e S c hül eri nnenund S chül er können anhandder Aufgabe erkennen:Es ist nur relevant,ob der Nennerein Teiler von 100 bzw. 1000ist. Der Zähler hat auf die gewünschteErweiterbarkeit keinenEinfluss. Vergleichen vonBrüchen Das Vergleichenvon Brüchen können Schülerinnenund Schülerzunächstrein qualitativ durchführen,im Sinne von ,,...i s t g rößeral s ..." , ,,...i st gl ei ch..." o d e r,,...i st kl ei neral s ..." . Lassensi ch jedoch konkrete,quantitativeAussagen Erweitern aufeineZehnerpotenz treffen, so stößt dies die Grundvorstellung Brucltzahl al s Vergleichsope rctDas gezielteErweitern eines Bruchs tor an. In Arbeitsblalt 3 geschiehtdies ist späterauch für die Umwandlungeimit den klassischenTangram-Figuren, nesgewöhnlichen Bruchsin einenDe- die den Schülernauch ausgeschnitten zimalbruchvon Bedeutung. Ist dasRe- vorliegen.Alternativ kann das für das sultat ein endlicheroder ein periodi- GanzestehendeQuadratauch in einfascher Dezimalbruch?Den Schülerin- chere(2.B. ausschließlichrechteckiee) nen und Schülernhilft bei der Antwort, Figuren zerlegt werden. wenn sie erkennen,ob sich ein Bruch Im Falle der Tangram-Figurenwird so erweiternlässt,dasssein Nennereider schrittweiseVergleichausgehend ne Zehnerpotenzist, und wann dies nur von den größerenFiguren hin zu den möglich ist. Eine Vorbereitunghierzu kleinerendurchgeführt.Die Aussage ist folgendeAufgabensequenz: ,,(7) ist halb so groß wie (1)" drückt 20 Die GrundvorstellungBruchzahl als Quasikardinalzahlträgt zwar als Einstieg in die Bruchrechnung,da auf ihrer Basis einfacheOperationen(Addition gleichnamigerBruchzahlen,Multiplikation einer Bruchzahl mit einer natürlichenZahl) erklärt werden können. Für den weiterenVerlauf gilt es jedoch, dieseVorstellungzu überwinden und ihr andereGrundvorstellungen zur Seitezu stellen.BesondereBedeutung besitztin diesemZusammenhang das Erweitern als Verfeinerung der Einteilung, das - anders als das Kürzen - prinzipiell immer vorgenommen werden kann. Ein wesentlicherUnterschiedbestehtdabei.ob Schülerinnen und Schüler das Erweitern durchführen, wenn es explizit gefordert wird (durch eine Aufgabenstellungoder ein Lösungsverfahren), oder ob sie das Erweitern auseigenerErkenntniszur Lösung einesProblemsvornehmen.Auf Letztereszielt die Aufgabensequenz in Arbeitsblatt 4. Die Einkleidung in einen Sachkontext (Krug mit Orangensaft)ist hierbei von zentralerBedeutung:Sie zeigt, dass es eine Lösung gibt. Diese Lösung kann sogar zeichnerischermittelt werden.Das Findeneiner passenden B ruchzahlzu ei nem neu eingezeichnetenTeilstrichder Skalaauf dem Krug ist letztlich eine Vorstufe zum Finden einer Bruchzahlzwischenzwei bekanntenBruchzahlenauf dem Zahlenstrahl.Diese Überlegunggeht später auch in den Nachweisder Dichtheit der Bruchzahlenein. AhnlicheAktivitätenlassensich anschließendauch unmittelbaram Zahlenstrahl durchführen(Arbeitsblatt 5). Zunächstwird versucht,in einem vorgegebenenIntervall möglichst viele Bruchzahlenzu finden.Die umgekehrte Überlegungbestehtdarin, zu einer mathematiklehren 142| 2oo7 SEKI I UNTERRICHT ten Form. Diese Schematisierungkann später in eine in der Mathematik übliche Darstellungenmünden. 3. Grundvorstellungenfür Brucherwerben zahlenmüssen sich jedoch nicht unbeGrundvorstellungen dingt auf enaktive oder ikonische Repräsentationenbeziehen. Sie können folgende sich Abschließend lassen vielmehr auch eine Verbindung zu anPrinzipien für das Erlernen von Grundderen symbolischenDarstellungenhervorstellungenfesthalten: l. Die Grundvorstellungen werden stellen. Dahinter steht der Gedankeeihäufig enaktiv oder ikonisch repräsen- ner,,verallgemeinertenAnschauung": tiert, sie umfassenauch Handlungen. Als anschaulich können auch abstrakVielfach ist nicht (mehr) entscheidend, te, mathematischeObjekte empfunden ob das Material konkret vorliegt oder werden, etwa schon bekannte Zahlen, Handlungen real durchgeführt werden, wenn sie vertrauter sind als die neu zu es genügt auch die Darstellung in einer lernenden,wenn die Schülerinnen und Schüler mit diesen Objekten mental skizzenhaften, schematisiertenForm operierenkönnen. oder die Vorstellung davon. 4. Wesentlichist stetsdieVerbalisie2. Der Sachkontextals solcher ist häufig nicht von Bedeutung, oft so- rung: Sie dient der Aufmerksamkeitsgar banal. Der Realitätsbezugist der fokussierungund hebt die entscheidenBegriffsbildung untergeordnet.Güns- den Aspekte heraus. Ohne Verbalisierung bleiben die Darstellungenmeist tig ist es, wenn der Sachkontextvon den Schülerinnen und Schülern zeich- folgenlos. Eine enaktive oder ikonische Repräsentationunterstützt umgenerisch leicht erfasst werden kann, eventuell auch in einer schematisier- kehrt die Verbalisierung, sie hilft ins- \ orsegebenenBruchzahl ein möglichst kleinesIntervall zu finden. und Schülern, Schülerinnen besondere Defizitebesitzen. die sprachliche Literatur Günther:Menschund Fischer,Roland/Malle, Mathematik.Eine Einführungin didaktischesDenkenund Handeln.- B.l.-WissenMannheim1985. schaftsverlag, zu BruchMalle,Günther:Grundvorstellungen lehren123'2004' zahlen.- In: mathematik s. 4-8. Padberg,Friedhelm:Didaktikder Bruchrechnung. GemeineBrücheund Dezimalbrüche. - Spektrum,Heidelberg(3. Auflage) 2002. Prediger,Susanne:Brüchebei den Brüchen - In: matheoder umschiffen? - aufgreifen S. 10-13. matiklehren123,2OO4, zum OperieSusanne:Vorstellungen Prediger, ren mit Brüchenentwickelnund erheben Zu- Vorschläge tür vorstellungsorientierte Aufgaben'- In: gängezu diagnostischen PM48(5),S.8-12, Köln2006. Wittmann.Gerald:EbeneGeometriemit Geolehren - In:mathematik brettundTangram. 'I19. 2003.s. 8- 12. Wittmann, Gerald: Grundvorstellungenzu Bruchzahlen- auch für leistungsschwache Schüler?Eine mehrperspekivische Interviewstudiezu Lösungsprozessen, und Beliefsin der Hauptschule. Emotionen didactica29(2)' 2006' - ln: mathematica s.49-73. PassendeBrüchefinden 6 @ E ul G N N ' AUFGABE Teilder FlächejeweilseinenBruchan. a Gibfür den gefärbten N o ln welchender Fällefindestdu auch noch eine andere Lösung?Begründedies. o J 6 E o Teiledie Flächejeweilsin doppeltso vieleStücke.Zeichnedies ein. Gib nun wiederumeinen Bruchfür den gefärbtenTeilder Flächean. o 41 o F F Brücheam Geobrett o o F uJ E r N N () I 6 E 3 6 E o ' a a a a o A UFG A BE Ein Teilder Gesamtflächeist auf dem Geobrettmit einem Gummiringabgegrenzt. a Gib jeweilsden Anteilder umspanntenFlächeals Bruchteilan. b In welchender Fällefindestdu auch noch eineandereLösung?Begründedies. c Stelle folgende Anteite anderGesamtftäche dar:rt, t, 3,#, 3% d Kannst dudenAnteilvonf derGesamtfläche abgrenzen? e F a Überlegedir weitereAufgaben.welche Anteilekannstdu leichtdarstellen? WelcheAnteilekannstdu nicht darstellen? Brüchemit Tangram o o L IJJ tr A U FGA B E a Sortieredie siebenTangram-Teile der Größenach. Vergleiche sie durch übereinanderlegen. Begründedeine Reihenfolge. b WelchenAnteilan der Gesamtflächehat jedes der siebenTangram-Teile? Beginnemit dem rechtwinkligen Dreieck(1). c d Wie kannstdu überprüfen, ob die gefundenenAnteile stimmen? Stelle-folgende Anteilemit HilfedeinerTangram-Teile r^-.3536715 vqr. 4,9, 16'8,6, 16. e WelcheAnteilekannstdu darstellen? Versuchemöglichstvielezu finden. ts N N o ; 6 E o 6 E o WelcheAnteilekannstdu mitSicherheit nichtdarstellen? Begründe deineAntwort. ArbeitemitdeinemPartner zusammen. lhrhabtnun insgesamt 14 Tangram-Teile. StelltfolgendeAnteiledar:t, t, 1rq, f, i€, ;, 3 WelchederAnteilekannstdu aufverschiedene Arten darstellen? Brüchehalbierenund dritteln J o @ F IJJ t A UF GA BE 1 Wenn der Krug bis zum oberstenStrich gefülltwird, fasst er genau 1 Liter. sind in jedem Krug? a Wie viel LiterOrangensaft jeweilsdie Hälftedes Orangensafts. Wie viel Litersind das? Michael trinken b Christinaund -[ T iT T T r N N o o v A U F GA BE 2 Wennder Krug bis zum oberstenStrichgefülltwird,fasster genaut] t-iter. a Wie viel LiterOrangensaftsind jeweils im Krug? b Christinaund Michaeltrinkenjeweilsdie Hälftedes Orangensafts' Wie viel Litersind das? c Nun kommt Steffihinzu:Jedes der Kindererhältnun ein Dritteldes Orangensafts Wie viel Litersind das ieweils? ' 6 E o 6 o Bruchzahlenzwischenzwei gegebenenBruchzahlenfinden o o = ' lrJ E AUFGABE zwischen a GibeineBruchzahl I undI an. zwischen b GibeineBruchzahl I und] an. c zwischen GibvierBruchzahlen I und] an. d zwischen GibzehnBruchzahlen I undJ an. e f zwischen GibeineBruchzahl ft unO$ an. zwischen GibvierBruchzahlen ft unOf, an. g zwischen GibzehnBruchzahlen fi unOf, an. von Bruchzahlen ,,Einsperren" ' r N A U F GA BE an, zwischendenen$ liegt. a Gib zwei Bruchzahlen b an, zwischendenen] liegt. Gib zweiBruchzahlen c Gib einensehr kleinenBereichan, in dem I tiegt. N o ! o : 6 E o o
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