Das SIEWA-Magazin Nr. 36 Herbst 2015 www.siewa-homecare.de Tiergestützte Therapie Was bringt Homecare für Sie? SIEWA versorgt umfassend – in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und zu Hause. In guten Händen sein – wir sorgen für eine lückenlose Überleitung von Patienten in den ambulanten Bereich mit professioneller Unterstützung in beratungsintensiven Fachbereichen wie Stoma- und Inkontinenzversorgung, Ernährungstherapien, Wundversorgung – Anspruchsvolle Versorgungen und individueller Service. Unsere erfahrenen medizinischen Fachkräfte beraten Sie bei der Auswahl und im richtigen Umgang mit den benötigten Hilfsmitteln, Verbandmitteln und Produkten. Denn SIEWA heißt Beratung, Betreuung, Belieferung aus einer Hand. Besuchen Sie uns auch im Internet unter www.siewa-homecare.de Stomaversorgung Inkontinenzversorgung Ernährungstherapien Wundversorgung Anspruchsvolle Versorgungen Kostenfreies ServiceTelefon 0800 468 62 00 Inhalt Spektrum4 Tiergestützte Therapie: Hilfreiche Begleiter 6 Porträt: Dr. Andrea Heidrich10 Dank Darmmanagement: Mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben12 ExpertenRat/Aus dem Alltag 14 In Bewegung: Wheelchair Flying Disc Sport 15 Recht: Antragsverfahren 16 Gesundheitspolitik: Wie viel muss ich zuzahlen? 17 Partner: avendi Senioren Service GmbH 18 Plätzchen: Schnell und lecker19 Rätseln Sie mit Perspektiven20 Mehr Zeit für die schönen Dinge In unserem Fokus geht es diesmal um Therapeuten der anderen Art: Die therapeutische Begleitung durch Tiere hat in den letzten 20 Jahren an Bedeutung gewonnen. Lesen Sie mehr darüber ab Seite 6. Tierische Begleiter hat auch Dr. Andrea Heidrich, die wir Ihnen in unserem Porträt ab Seite 10 vorstellen. Ihre beiden Hunde Sandy und Jay sind für sie nicht nur Stützen im Alltag, sondern auch im übertragenen Sinn Türöffner. Bilder: Titel: Fotolia.com/Zlatan Durakovic, Seite 3: Coloplast, avendi Senioren Service, Fotolia.com/Gerhard Seybert/Dora Zett Wenn das Darmmanagement nicht richtig funktioniert, kann das erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben. Internationale Experten haben sich auf eine therapeutische Pyramide verständigt, um ein höheres Versorgungsniveau bei Darmfunktionsstörungen zu erzielen. Mehr erfahren Sie ab Seite 12. 6 18 In unserer Rubrik „Partner“ auf Seite 18 präsentieren wir Ihnen diesmal die avendi Senioren Service GmbH. Petra Skroblies, Leiterin Geschäftsbereich SIEWA Coloplast Homecare 19 IMPRESSUM Perspektiven ist das Magazin für Kontinenzthemen der Coloplast GmbH Herausgeber: Coloplast GmbH, SIEWA Homecare Kuehnstraße 75 22045 Hamburg [email protected] Kostenfreies Coloplast ServiceTelefon 0800 780 9000 (Mo. bis Do. von 8 bis 17 Uhr und Fr. von 8 bis 16 Uhr) Fax 040 66 98 07-48 www.coloplast.de Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in der Regel die männliche Schreibweise verwendet. Der Herausgeber weist an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass sowohl die männliche als auch die weibliche Schreibweise für die entsprechenden Beiträge gemeint ist. Coloplast bietet Produkte und Serviceleistungen, um das Leben von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen zu erleichtern. In enger Zusammenarbeit mit Anwendern entwickeln wir Lösungen, die ihren sehr persönlichen medizinischen Bedürfnissen gerecht werden. Coloplast entwickelt und vertreibt Produkte für die Stoma-, Kontinenz- und Wundversorgung sowie für die Hautpflege und die Urologie. Darüber hinaus bietet Coloplast in Deutschland Homecare-Dienstleistungen an. Coloplast ist ein weltweit operierendes Unternehmen mit mehr als 8.000 Mitarbeitern. Für die Inhalte der Websites, auf die in diesem Magazin hingewiesen wird, übernimmt Coloplast keine Haftung. The Coloplast logo is a registered trademark of Coloplast A/S. © 2015-10 All rights reserved Coloplast A/S, 3050 Humlebæk, Denmark. Verlag und Redaktion: mk publishing GmbH · Döllgaststr. 7–9 86199 Augsburg · Tel. 0821 3 44 57-0 [email protected] · www.mkpublishing.de Perspektiven | Herbst 2015 | Spektrum Neuer Service bei schwerwiegenden Ernährungsproblemen Die meisten Menschen kommen nach einer Stomaanlage gut mit ihrer Ernährung zurecht. Was vor der Operation vertragen wurde, Melanie Kühn, macht in der Regel auch danach keine Ernährungswissen Schwierigkeiten. schaftlerin und SIEWA-Mitarbeiterin. Allerdings gibt es auch Stomaträger, die, z. B. aufgrund von Nahrungsmittelunverträglichkeiten, unter starken Beeinträchtigungen leiden und extrem unsicher sind, wie sie sich etwa bei bestimmten Lebensmitteln verhalten sollen. Genau für diese Personen bietet SIEWA jetzt einen speziellen Beratungsservice zu Ernährungsfragen an. Betroffene können über das kostenfreie ServiceTelefon (siehe Kontakt unten) einen persönlichen Be- ratungstermin vereinbaren und werden dann zum festgelegten Zeitpunkt von SIEWAErnährungsspezialisten zurückgerufen. „Mit diesem neuen Service wollen wir Menschen, die besondere Schwierigkeiten mit der Ernährung haben, zu einem unbeschwerteren Alltag verhelfen. Sie sollen sich nach dem Gespräch wieder sicherer fühlen“, sagt Ernährungswissenschaftlerin und SIEWA-Mitarbeiterin Melanie Kühn. „Den Kunden, die sich mit ihren Anliegen an uns wenden, Lösungen anbieten zu können, ist eine wunderbare Motivation!“ Tipp für die Vorweihnachtszeit Im Hinblick auf die Vorweihnachtszeit hat Melanie Kühn noch einen Tipp für alle Stomaträger und insbesondere für Ileostomieträger parat: „Gerade bei Nüssen und Zitrusfrüchten wie Orangen ist Vorsicht geboten. Sie sind sehr faser- reich. Die Fasern können sich im Darm verdichten und im Extremfall zu einer sogenannten Stomablockade führen. Das Wichtigste für den Stomaträger ist daher immer, Maß zu halten und gut zu kauen.“ Und zu Orangen gibt die Ernährungswissenschaftlerin gleich noch eine Anregung: „Wer die Säure von Orangensaft nicht so gut verträgt, kann beispielsweise Instant-Haferflocken mit einrühren.“ Denn die Säure von Zitrusfrüchten kann mitunter sogar zu Hautreizungen und Rötungen um das Stoma herum führen. „Dann ist das Hautschutzspray aus der Brava® Pflegeschutz-Serie eine Hilfe“, rät die SIEWA-Mitarbeiterin. Sie sind für 2016 von der gesetzlichen Zuzahlung befreit? Dann senden Sie bitte schnellstmöglich eine Kopie Ihrer Zu- zahlungsbefreiung an: Coloplast GmbH, SIEWA Homecare, Stichwort „Zuzahlungsbefreiung 2016“, Kuehnstraße 75, 22045 Hamburg, oder verwenden Sie einfach den SIEWA-Freiumschlag, den Sie mit Ihren Lieferungen erhalten. Sind Sie noch nicht dazu gekommen oder überschneidet sich die erste Zuzahlungs- rechnung mit dem Zusenden der Kopie des Befreiungsnachweises, können Sie sich diese Zuzahlungsrechnung direkt von Ihrer Krankenkasse erstatten lassen. Wichtig: Sollten Sie erst im Laufe des Jahres eine Zuzahlungsbefreiung von Ihrer Kasse erhalten, dann senden Sie uns dann ebenfalls schnellstmöglich eine Kopie zu. Ihr Kontakt zu SIEWA Coloplast Homecare Weiterführende Informationen zu SIEWA Coloplast Homecare und unser umfassendes Dienstleistungsangebot finden Sie im Internet. Dort können Sie auch Informationsmaterialien bestellen. Wenn Sie fachliche Fragen haben, rufen Sie uns einfach an oder schreiben uns eine E-Mail oder einen Brief. Und so erreichen Sie uns: 4 Coloplast GmbH, SIEWA Homecare, Postfach 70 09 20, D-22009 Hamburg Kostenfreies ServiceTelefon: 0800 468 62 00 (Mo. bis Fr. von 8 bis 17 Uhr) E-Mail: [email protected] www.siewa-homecare.de Bilder: Coloplast, SIEWA, Fotolia.com/Oakozhan, Shutterstock.com/Preto Perola, Die ARCHE, Heike A. Röben Zuzahlungsbefreiung für das Jahr 2016 Perspektiven | Herbst 2015 | Spektrum Designpreise für SpeediCath® Compact Eve Gleich mit vier angesehenen Designpreisen wurde der SpeediCath Compact Eve in 2015 ausgezeichnet. Das allererste Mal hat ein Coloplast-Produkt den renommierten Red Dot Design Award „Best of the Best“ und den iF Gold Award gewonnen. Darüber hinaus bekam der Frauenkatheter den Medical Design Excellence Award (MDEA) und den International Design Excellence Award (IDEA). SpeediCath Compact Eve vereint Funktionalität mit aufregendem Design. Durch die einzigartige dreieckige Form der Katheterhülle und ihre leicht raue Oberfläche lässt sich der Katheter besonders gut greifen, auch von Anwenderinnen mit eingeschränkter Handfunktion. Darüber hinaus rollt der Katheter auf einer flachen Oberfläche nicht weg. Der Katheter kann ganz intuitiv geöffnet und wieder verschlossen werden. Der augenscheinlichste Vorteil des Produkts: Es ist nicht als medizinisches Hilfsmittel erkennbar, sondern sieht eher aus wie ein Kosmetikprodukt. Das allererste Mal hat ein Coloplast-Produkt den Red Dot Design Award „Best of the Best“ und den iF Gold Award gewonnen. Hilfe für Hamburger Kinder Anstelle von Weihnachtspräsenten spenden Coloplast und SIEWA Coloplast Homecare auch in diesem Jahr wieder für die Hamburger ARCHE. Dort werden Mädchen und Jungen aus bedürftigen Familien betreut und gefördert. Das Geld aus der Coloplast-/ SIEWA-Weihnachtsaktion trägt zur Finanzierung einer fünftägigen Ferienfreizeit im Frühjahr 2016 bei – für manche Kinder der einzige Urlaub im Jahr. Coloplast und SIEWA bedanken sich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Kunden und Partnern und senden bereits vorweihnachtliche Grüße! Weitere Informationen zur ARCHE Hamburg finden Sie im Internet unter www.freundeskreis-arche-hh.de Spendenkonto bei Berenberg Bank: Freundeskreis Die ARCHE Hamburg e. V. IBAN: DE07 2012 0000 0054 5400 00 BIC/SWIFT-Code: BEGODEHH Vom Leben mit „Madame Sabotage“ Die Diagnose Multiple Sklerose (MS) ist für die Betroffenen ein Schock: In immer neuen Schüben verändert die Krankheit unaufhaltsam ihr Leben. Heike Röben, selbst an MS erkrankt, sammelte Geschichten, Gedichte und Gedanken von insgesamt 57 MS-Erkrankten oder ihren Angehörigen. Traurig, lustig oder hoch motiviert – jeder geht mit seiner „Madame Sabotage“ anders um: Die einen verleihen ihren Emotionen künstlerisch Ausdruck, andere suchen Unterstützung bei Selbsthilfegruppen und eine Betroffene begibt sich sogar auf den Jakobsweg. Das Buch gibt Betroffenen Tipps und veranschaulicht Angehörigen, was in ihren Lieben vorgeht. Buchtipp Heike Röben (Hrsg.): Madame Sabotage. 2014, Books on Demand, ISBN 9783738604405, Taschenbuch 14,90 Euro, E-Book 8,99 Euro. Ein Teil des Verkaufserlöses kommt der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft zugute. Mitmachen und gewinnen! Lösen Sie unser Kreuzworträtsel auf Seite 20 und gewinnen Sie mit etwas Glück eines von fünf Büchern „Madame Sabotage“. 5 Perspektiven | Herbst 2015 | Fokus Das Arbeiten mit Pferden zählt zu den verbreitetsten Formen der tiergestützten Therapie. 6 Perspektiven | Herbst 2015 | Fokus Hilfreiche Begleiter Bilder: Fotolia.com/Gerhard Seybert, Shutterstock.com/Sue McDonald Sie bieten emotionale Nähe und Wärme, sind Ablenkung, Freude und Motivation und fördern die Interaktion: Der Umgang mit Tieren kann auf Menschen zahlreiche positive Effekte haben. Als therapeutische Begleiter werden sie deshalb in zahlreichen Bereichen geschätzt und eingesetzt. Egal, ob Hunde, Katzen oder Hühner, Klein- oder Nutztiere: Immer häufiger kann man den Einsatz von Tieren in Krankenhäusern, Seniorenheimen und psychiatrischen Einrichtungen, in Kindergärten, Schulen oder auch im Strafvollzug beobachten. Physio- und Psychotherapeuten, Ergotherapeuten, Pädagogen und Logopäden arbeiten tiergestützt mit Kindern ebenso wie mit Senioren, mit behinderten Menschen und Schwerstkranken. In Fachkreisen hat das Thema „Therapeutische Begleitung durch Tiere“ in den vergangenen 20 Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Engagierten Verbänden und Institutionen geht es dabei zum einen um eine begriffliche Präzisierung, zum anderen auch um einheitliche Ausbildungskriterien sowie die Frage nach der Kostenübernahme durch die Krankenkassen. Zwei Richtungen werden grundsätzlich unterschieden, wobei die Grenzen fließend sein können: Unter tiergestützten Aktivitäten werden Begegnungen verstanden, bei denen die Lebensqualität von Menschen verbessert werden soll – etwa im Rahmen von Tierbesuchsdiensten in Seniorenheimen. Im Vordergrund steht dabei, mit Hilfe von zumeist ehrenamtlichen Helfern Menschen zu aktivieren, ihre Lebensfreude zu steigern und Alltagskompetenzen zu erhalten. Die Vereine „Tiere helfen Menschen e. V.“ sowie „Leben mit Tieren e. V.“ setzen sich in Deutschland besonders für intensive Tier-MenschBegegnungen ein (siehe auch Infokasten S. 9). In der tiergestützten Therapie und Pädagogik integrieren Therapeuten, Ärzte oder Pädagogen ein ausgebildetes Tier in ihre Form der Therapie. „Der positive Effekt der Interaktion mit Tieren auf das autonome Nervensystem ist wissenschaftlich Tiere bieten emotionale Nähe – ältere Menschen erleben sie deshalb häufig als Begleiter gegen die Einsamkeit. gut belegt. Mittels objektiver Daten wie der Messung von Hormonen, Blutdruck und Herzfrequenz wurde gezeigt, dass die Anwesenheit von Tieren das Stresshormon Cortisol reduzieren kann und so Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle vermieden werden“, erklärte die Mensch-Tier-Forscherin Dr. Andrea Beetz im März dieses Jahres auf einer Arbeitssitzung des „Forums Heimtier“. Anja Junkers arbeitet als Ergotherapeutin seit mehr als 15 Jahren mit Hunden. Sie ist überzeugt: „Hunde in der Therapie reduzieren Ängste. Der Puls des Patienten geht herunter, sein Blutdruck wird reguliert. Beim Streicheln des Tieres werden Bindungshormone ausgeschüttet. Zugleich mobilisiert der Kontakt neue Kräfte.“ Zahlreiche Therapieziele seien mit Hilfe von Hunden schneller und nachhaltiger erreichbar und die Patienten lernten mit viel mehr Freude. Die Fachbuchautorin („Tiergestützte Therapie. Der Hund als Co-Therapeut in der Ergotherapie“, 2013) hebt hervor, dass insbesondere von Behinderung oder Erkrankung stark betroffene Patienten von der Zugewandtheit und Unvoreingenommenheit des Tieres profitieren: „Die eigene Krankheit steht dann nicht im Mittelpunkt.“ Tiermärchen hören Sie heißen Finja, Brunhilde, Jonda, Agatha, Gismo, Ben und Elli – nur sieben der über 40 Tiere, die auf dem Therapiehof des 1994 gegründeten Instituts für soziales Lernen mit Tieren in der niedersächsischen Wedemark bei Hannover leben. Ein Team aus Diplom-Sozialpädagogen, Ergotherapeuten und Tiertrainern arbeitet hier schwerpunktmäßig mit tiergestützter Ergotherapie und ist – unterstützt von 7 In der Therapie eingesetzte Tiere sind speziell ausgebildet. Sie müssen eine hohe Reizschwelle haben und stressfähig sein. Tiere sind Menschen zugewandt und unvoreingenommen. Davon profitieren vor allem behinderte und schwerkranke Menschen. Interview Petra Bartenbach, Vorsitzende der Deutschen Gruppe für Hippotherapie e. V. (www.dgh-ev.com). Wenn Pferde helfen Menschen mit zentralen Bewegungsstörungen können von den rhythmischen Bewegungen auf einem Pferderücken profitieren. Petra Bartenbach erläutert den Nutzen einer Hippotherapie. Was versteht man unter einer Hippotherapie? Petra Bartenbach: Eine Hippotherapie ist eine physiotherapeutische Maßnahme, bei der die Bewegungsübertragung des möglichst geradeaus im Schritt geführten Pferdes genutzt wird. Der Patient sitzt locker im Spreizsitz in einem Sattel oder auf einem Pad mit Gurt und muss auf die Pferdebewegung reagieren. Die Bewegungen rufen gangtypische Reaktionen im Rumpf hervor und fördern diese in der Fortbewegung, 8 rhythmisch und symmetrisch – keine andere Therapieform ermöglicht dies in gleichem Maße. Welche Verbesserungen erzielt die Therapie? Petra Bartenbach: Die verkrampfte (spastische) Muskulatur des Patienten lockert sich, schwache Muskelgruppen werden aktiviert und kräftiger; das Gleichgewicht beim Sitzen und Gehen verbessert sich, genauso die Koordination. So hilft Hippotherapie ganz wesentlich, das Gehen zu verbessern. Bei Rollstuhlpatienten verbessert die Hippotherapie das Gleichgewicht, lindert Spastik und Koordinationsschwierigkeiten sowie Rückenbeschwerden. Was kostet eine Hippotherapie? Petra Bartenbach: Eine Hippotherapie wird vom Arzt verordnet und von Physiotherapeuten mit einer Zusatzausbildung zum Hippotherapeuten gestaltet. Der Satz für die krankengymnastische Behandlung beträgt rund 30 Euro pro Behandlungseinheit. Die Behandlungsdauer liegt je nach Belastbarkeit des Patienten bei 25 bis 30 Minuten. speziell ausgebildeten Hunden, Ziegen, Eseln, Minischweinen, Gänsen, Pferden, Kühen, Schafen, Schwänen, Meerschweinchen, Hühnern und Kaninchen – u. a. an Förderschulen, in Kinder- und Jugendwohnheimen sowie in Seniorenheimen tätig. Ein besonderes Angebot stellen die seit 2003 stattfindenden einwöchigen Kurzzeittherapien auf dem Hof dar, die sich an Familien mit Kindern und Jugendlichen richten, die hochgradige Kommunikations- und Kontaktstörungen zeigen und/oder körperliche Einschränkungen aufweisen. „Die behinderten Kinder werden in dieser Woche von einer Sozialpädagogin und einer Ergotherapeutin begleitet. Die Kinder können erfahren, was für ein starkes emotionales Erleben die Begegnung mit Tieren in ihnen auslöst. Sie können spüren, wann sie Verantwortung übernehmen sollten, oder einfach die Nähe und Wärme des Kontakts genießen. Sie brauchen im Kontakt zu den Tieren nicht nach den Normen unserer leistungsorientierten Gesellschaft zu funktionieren“, erläutert Institutsleiterin und Diplom-Sozialpädagogin Ingrid Stephan. Die Kinder wählen, mit welchem Tier oder welchen Tieren sie zusammen sein und was sie tun möchten: ein Pony streicheln oder reiten, die Kaninchen oder Meerschweinchen füttern, mit einem Hund spielen, sich beim Streicheln des Meerschweinchens Tiermärchen erzählen lassen … Ingrid Stephan erklärt: „Ich bin sehr froh, dass wir hier so viele verschiedene Tiere haben. Würde ich nur mit Schafen oder mit Hunden arbeiten, wäre es schwer, einige Patienten zu erreichen. Durch diese Vielfalt findet sich aber immer irgendein Team, eine Begegnung, bei der Mensch und Tier voneinander profitieren können und sich eine individuelle Verbundenheit und Nähe ergibt.“ Die Rückmeldungen der Eltern auf den Aufenthalt belegen die positiven Auswirkungen des Umgangs mit Tieren: Die Kinder seien entspannter, ausgeglichener, zufriedener, offener und selbstbewusster als vor der Intensivwoche. Tiere wecken Sympathie Einen weiteren positiven Effekt benennt Erhard Olbrich, bis zu seiner Emeritierung Professor für Psychologie in ErlangenNürnberg und seit 1983 in Forschung und Lehre im Bereich Psychologie der MenschTier-Beziehung tätig, wenn er darauf hinweist, dass Menschen über Tiere leichter in Kontakt kommen: „Menschen, die von einem Hund begleitet werden, bekommen mehr Aufmerksamkeit, sozusagen einen Bilder: Coloplast, Fotostudio Karin/Rottenburg, Hippotherapie (siehe Buchtipp), Shutterstock.com/Sue McDonald, Fotolia.com/Monkey Business Perspektiven | Herbst 2015 | Fokus Zum Weiterlesen Sympathiebonus. Ein Rollstuhlfahrer wurde einmal gebeten, immer den gleichen Weg durch einen Supermarkt zu fahren und dabei stets dafür zu sorgen, dass ihm kleine Missgeschicke passierten. Wurde der Rollstuhlfahrer dabei von einem Hund begleitet, dann bekam er nicht nur häufiger Hilfe, er wurde auch häufiger angelächelt und angesprochen. Das Tier lässt Menschen die Behinderungen und Probleme eines Menschen weniger störend und von weniger Erschrecken begleitet wahrnehmen“ (zitiert aus „Tiere in der Therapie“ von Erhard Olbrich, zu beziehen über www.tiergestuetzte-therapie.de). Auch Pferde werden in der Therapie vielfältig eingesetzt. Neben der Hippotherapie als krankengymnastischer Behandlungsmaßnahme (siehe auch unser Interview) gibt es ein umfangreiches Angebot für heilpädagogisches Reiten und Voltigieren. Dabei geht es nicht in erster Linie um die reiterlichen Fähigkeiten, sondern unter der Anleitung von Pädagogen, Psychologen und Psychotherapeuten um eine ganzheitliche Ansprache und individuelle Förderung von Patienten mit verschiedenen Behinderungen oder Störungen. „Kinder, Jugendliche und Erwachsene können aufgrund positiver Erfahrungen ihr Selbstwertgefühl stärken und eine angemessene Selbsteinschätzung erlernen. Die Konzentrations- und Lernfähigkeit sowie der angemessene Umgang mit Emotionen (z. B. Wut, Ärger, Trauer, Freude) stehen häufig im Vordergrund“, heißt es dazu auf den Seiten des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten e. V. (DKThR). Nützliche Infos im Netz Eine Übersicht über tiergestützt arbeitende Pädagogen und Therapeuten bietet www.tiergestuetzte-therapie.de Informationen über die Arbeit des „Instituts für soziales Lernen mit Tieren“ unter www.lernen-mit-tieren.de Ansprechpartner zu regionalen Gruppen des Vereins „Tiere helfen Menschen e. V.“ unter www.thmev.de Informationen zur Arbeit von „Leben mit Tieren e. V.“ in Berlin unter www.lebenmittieren.de Eine Übersicht der Therapeuten und Einrichtungen in Deutschland, die Therapeutisches Reiten (ThR) anbieten, sowie umfassende Informationen zu den verschiedenen Fachbereichen des ThR gibt es auf den Seiten des „Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten e. V.“: www.dkthr.de Sylvia Greiffenhagen, Oliver N. BuckWerner: Tiere als Therapie. Neue Wege in Erziehung und Heilung. Kynos Verlag, ISBN 978-3-933228-24-6, 21,- Euro. Standardwerk zum Einsatz von Tieren in Therapie und Pädagogik. In lebendigen Beispielen zeigen die Autoren, wie Tiere bei Schulangst, Autismus, Depression, Altersdemenz, Herzkrankheiten, Sprachstörungen, Kontaktschwäche oder Hyperaktivität eingesetzt werden. Milena Penkowa: Hund auf Rezept. Warum Hunde gut für uns sind. Kynos Verlag, ISBN 978-3-95464028-7, 24,95 Euro. Die Autorin arbeitet als Neurologin und hat jahrelange Erfahrung in der Arbeit mit Therapiehunden. Detailliert beschreibt sie, wie Hunde Beschwerden lindern können. Annette Soehnle, Sabine Lamprecht: Hippotherapie: Befunderhebung – Bewegungsanalyse – Therapie. ISBN 978-3844831504, 49,90 Euro. Praxisbuch zu den Grundlagen und Rahmenbedingungen der Hippotherapie. Die Autorinnen erläutern die spezifische Befundaufnahme bei Kindern und Erwachsenen sowie die Auswahl von Therapiepferden und Hilfsmitteln. 9 Perspektiven | Herbst 2015 | Porträt Freunde auf vier Pfoten 10 Perspektiven | Herbst 2015 | Porträt Bilder: Stefan Durstewitz Seit mehr als 13 Jahren sitzt Andrea Heidrich im Rollstuhl. Seit gut drei Jahren lebt sie mit ihren zwei Hunden in Bochum. Die ausgebildeten Tiere sind praktische Hilfe und emotionale Stütze zugleich. „Prima, fein gemacht“, lobt Dr. Andrea Heidrich ihren Hund Jay. Der schwarze Labrador Retriever läuft – das Telefon im Maul – freudig auf sie zu. Andrea Heidrich streichelt ihn anerkennend. Und dann bekommt auch Malteserdame Sandy Aufmerksamkeit. Seit Februar 2012 sind die drei ein Team. Dass die zwei Hunde sich gut verstehen, ist dabei eine große Erleichterung für Andrea Heidrich, denn beide sind eine große Stütze für die geborene Dortmunderin, die mittlerweile in Bochum zu Hause ist. Andrea Heidrich ist ein Teenager, als sie erste Beschwerden bemerkt. Ein geschwollenes Knie, Sehstörungen. „Es waren immer vereinzelt auftretende Beeinträchtigungen, die von den jeweiligen Fachärzten – vom Orthopäden oder vom Augenarzt – behandelt wurden“, erinnert sich die heute 47-Jährige. Bis die Dia gnose „Kollagenose“, eine nicht heilbare, rheumatische Autoimmunerkrankung, feststeht, vergehen Jahre. Ende 20 ist sie, als sich nach abgeschlossenem Medizinstudium in der Facharztausbildung zur Rheumatologin die Puzzleteilchen zusammensetzen. Und die Beschwerden massiv werden. 2002 führen Entzündungen im Rückenmark und im Gehirn zu einem Halsquerschnitt. Mehrere Monate liegt die junge Frau im Koma, anschließend ist sie auf den Rollstuhl angewiesen. „Zum Glück hat sich der Querschnitt etwas zurückgebildet, so dass ich meine Arme und meine Atmung wieder kontrollieren kann“, erzählt sie. Nach einer Chemotherapie ist ihr Gesundheitszustand heute weitgehend stabil. Die Sensibilität in ihren Händen ist tagesformabhängig, nachts ist sie an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Ihren Alltag organisiert Andrea Heidrich mit Hilfe persönlicher Assistentinnen, nachdem sich jahrelang ihr Vater sowie Nichte und Neffe gekümmert hatten. „Mein absolutes Tief hatte ich 2008“, erinnert sie sich. Damals fühlt sie sich einsam, ihr fehlt der Lebensmut und sie sucht nach einer Perspektive. „Die Idee war, eine Katze aufzunehmen“, berichtet Andrea Heidrich. Im Tierheim begeisterte sie sich dann aber für einen Malteserwelpen. Hundedame Sandy ist mittler- weile als Begleit- und Therapiehund ausgebildet. Wie so häufig, hat sie es sich auf dem Schoß ihres Frauchens gemütlich gemacht und wird gekrault. „Sandy ist vor allem psychisch eine große Stütze“, erklärt Andrea Heidrich. Jay wurde ihr über den Verein Vita Assistenzhunde e. V. (www.vita-assistenzhunde.de) vermittelt. Aufregender Test Nachdem sie sich dort 2010 um einen Assistenzhund bewirbt, durchläuft sie das mehrstufige Bewerbungsverfahren und die umfangreiche Ausbildung im Therapiezentrum des Vereins in Hümmerich rund 35 Kilometer südöstlich von Bonn. Anfang 2012 ist es so weit: Andrea Heid rich macht mit Jay die Abschlussprüfung, zeigt, dass sie ihren Hund auch an belebten Plätzen sicher führen kann, dass er auch dann gehorcht, wenn sie anderen Hunden begegnen. „Heute ist dieser Test ein Klacks, aber damals war das schon sehr aufregend“, erinnert sie sich. Viel ist sie seitdem für den Verein unterwegs, u. a. als Ansprechpartnerin auf Messen zum Thema Mensch-Hunde-Teams. „Zur Grundausbildung eines Assistenzhundes gehört, dass er Lichtschalter bedient, Türen öffnet, Schuhe auszieht oder Sachen anreicht“, erklärt Andrea Heid rich. „Alles schöne Spielchen“, wie sie lachend meint, denn in ihrem Leben sind die Hunde viel mehr: „Sie öffnen mir auch im übertragenen Sinn Türen. Wenn ich mit den beiden unterwegs bin, ist es ganz einfach, Kontakte zu knüpfen.“ „Ist die süß“, hört sie dann oft, wenn Fremde Sandy erblicken – und fasziniert beobachten Außenstehende, wie sicher sich Jay mit seinem kleinen Korb im Maul auf dem Markt bewegt und Obst und Gemüse beim Verkäufer einsammelt. „Das macht selbstbewusst. Man wird nicht – wie so oft – als Rollstuhlfahrerin nur bestaunt, sondern auch angesprochen.“ Auch abends in der Dunkelheit fühlt sich Andrea Heidrich sicherer als allein, zudem ist sie nun bei Wind und Wetter draußen unterwegs. „Ich bin ein echter Naturmensch durch die Hunde geworden“, erzählt sie. Damit ist ein weiterer Punkt angesprochen: Die Verantwortung für ihre Hunde zu haben, motiviert sie. Auf Assistenzhund Jay ist Verlass – Gegenstände apportieren zählt zu seinen leichtesten Übungen. „Wenn ich morgens am Bett von zwei kalten Schnauzen begrüßt werde, die unbedingt an die frische Luft möchten, dann stellt sich die Frage gar nicht, ob ich jetzt aufstehen möchte oder nicht …“ Andrea Heidrich gestaltet ihren Alltag sehr aktiv. Seit 2009 berät sie ehrenamtlich ebenfalls Betroffene über Möglichkeiten einer persönlichen Assistenz und zu verschiedenen Hilfsmitteln. In ihrem umgebauten Wagen ist die passionierte Autofahrerin gerne für Vita Assistenzhunde unterwegs oder auf dem Weg ans Zwischenahner Meer in Niedersachsen, wo sie regelmäßig ausspannt. Nicht nur auf Reisen schätzt sie, dass sie dank intermittierendem Selbstkatheterismus und analer Irrigation Darm und Blase zuverlässig managen kann. In ihrem Mehrfamilienhaus, einem generationsübergreifenden nachbarschaftlichen Wohnprojekt mit 18 barrierefreien Einheiten, ist die leidenschaftliche Köchin Ansprechpartnerin für die von allen zu nutzende Gemeinschaftswohnung. „Meine Tür steht hier immer offen. Gemeinsam wird hier gegessen, erzählt, man hilft sich untereinander.“ Jay hat es sich mittlerweile in seinem Körbchen vor dem Fenster gemütlich gemacht. „Komm, wir gehen jetzt noch raus“, lockt Andrea Heidrich. Und obwohl es leicht regnet, geht es vor die Tür … 11 Perspektiven | Herbst 2015 | Fachthema Inkontinenz Mehr Zeit für die schönen Dinge im Leben Dr. med. Dietrich Leder vom Medizinischen Versorgungszentrum Oberallgäu in Sonthofen. Mehr als vier Millionen Menschen in Deutschland sind von Darmfunktionsstörungen betroffen. Einen wichtigen Baustein in der Therapie stellt die anale Irrigation dar. Über Empfehlungen für das „Wann“ und „Wie“ haben sich internationale Experten in einem Expertenkonsens verständigt. „Einer meiner Patienten, ein junger Zahnarzt mit einer Rückenmarksverletzung, hatte viermal am Tag Inkontinenzepisoden. Ein unerträglicher Zustand! Dank Peristeen® Anale Irrigation gelang es ihm, wieder die vollständige Kontrolle über den Zeitpunkt seiner Darmaus- scheidungen zu erreichen. Dadurch konnte er eine neue berufliche Karriere beginnen.“ Es sind solche konkreten Beispiele, die Dr. med. Dietrich Leder vom Medizinischen Versorgungszentrum Oberallgäu in Sonthofen motivieren, sich für mehr Fachwissen auf dem Gebiet der analen Irrigation einzusetzen. Gemeinsam mit einer Gruppe internationaler Experten erarbeitete er ein Konsensuspapier zum Thema transanale Irrigation, das im führenden Fachmagazin Spinal Cord1 veröffentlicht wurde. Der Bericht gibt Antworten aus Expertensicht, wann und wie die (trans)anale Irrigation anzuwenden ist. Dadurch trägt er zu mehr Struktur in der Behandlung von Darmfunktionsstörungen und zu einem höheren Versorgungsniveau bei. Stufe für Stufe zum Therapieerfolg „Wir haben uns auf die therapeutische Pyramide, einen stufenweisen Behandlungsansatz, verständigt, der je nach der individuellen Ausgangslage und den Bedürfnissen des Patienten gefolgt wird“, berichtet Dr. Leder. Die Basis der Pyramide bildet die Auseinandersetzung mit den Ernährungsgewohnheiten, den körperlichen Aktivitäten sowie der Überprüfung der bisherigen oralen, stuhlregulierenden Medikamente. Wenn das Darmmanagement gut funktioniert, bleibt mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens! 12 Perspektiven | Herbst 2015 | Fachthema Inkontinenz Stoma Stufen der therapeutischen Pyramide Sakrale Vorderwurzelstimulation Die helltürkisen Schichten repräsentieren eine konservative Behandlung, die mitteltürkise eine wenig invasive und die dunkeltürkisen Schichten eine invasive Behandlung. Antegrade Irrigation Sakrale Neuromodulation Transanale Irrigation Stimulation / Suppositorien / Biofeedback Ernährung und Flüssigkeit / Änderung des Lebensstils / Laxanzien oder eindickende Stoffe Auf der nächsten Stufe stehen die digitale Stimulation, lokale rektale Entleerungshilfen wie Zäpfchen oder Miniklistiere sowie Biofeedback. „Jede Veränderung, sei es die Erhöhung der Ballaststoffaufnahme, die Erhöhung der Trinkmenge oder der Wechsel zu einem anderen Medikament, sollte sorgfältig dokumentiert werden, um den Effekt einer Veränderung abschätzen zu können. Führen Veränderungen im konservativen Bereich nicht zu einem befriedigenden Therapieerfolg, kann in einem nächsten Schritt die transanale Irrigation erwogen werden“, sagt der Facharzt für Chirurgie und Proktologie. Und er betont: „Generell sollte man regelmäßig kontrollieren, ob der Patient mit der Situation zurechtkommt und ob die Therapie wirkt. Zur Statuserhebung gibt es verschiedene Fragebögen, sei es der über Coloplast erhältliche NBD-Score von Klaus Krogh oder der vom Arbeitskreis Neurogene Darmfunktionsstörungen etc. Wenn die Situation nicht zufriedenstellend ist, ist es Zeit, sich zur nächsten Stufe zu bewegen.“ Bilder: Coloplast, privat Kontrollierte Darmentleerung Bei der transanalen Irrigation mit dem Peristeen® System handelt es sich um eine wenig invasive Methode. Über einen Rektalkatheter pumpt der Anwender körperwarmes Wasser in den Enddarm. Durch den Dehnungsreiz, den das Wasser im Enddarm ausübt, wird die natürliche Darmbewegung angeregt. Die Darmentleerung setzt bald von selbst ein; sie dauert in der Regel rund 30 Minuten. Der untere Darmabschnitt wird dadurch so wirksam geleert, dass die meisten Benutzer nur alle zwei Tage irrigieren müssen. Anwender, die zuvor unter extrem langen Toilettenzeiten gelitten haben oder ständig Angst vor Stuhlinkontinenz oder Verstopfung haben mussten, haben es nun wieder leichter, sich mit Freunden zu treffen, arbeiten zu gehen oder zu reisen. Den eigenen Rhythmus finden Bis der Prozess der transanalen Irrigation zur Routine geworden ist, dauert es im Einzelfall vier bis zwölf Wochen, in denen ein engmaschiger Kontakt zum Patienten erforderlich ist, machen die Experten im Konsensbericht deutlich. „In der Regel führen die Patienten die Irrigation zu Beginn täglich durch und nach zehn bis vierzehn Tagen jeden zweiten Tag. Je regelmäßiger der Rhythmus, desto besser das Resultat. Hilfreich ist es zudem, die Irrigation 20 bis 30 Minuten nach einer Mahlzeit durchzuführen, da durch die Nahrungsaufnahme der Darm stimuliert wird – ein Effekt, der bei der analen Irrigation zusätzlich unterstützt“, erklärt Dr. Leder. Erst wenn die anale Irrigation als Therapiemethode nicht zufriedenstellend ist, kommen invasivere Methoden zum Einsatz (siehe Grafik). „Bei den meisten Patienten lassen sich mit den ersten drei Stufen hervorragende Ergebnisse erzielen“, weiß Dr. Leder aus Erfahrung. Insbesondere die anale Irrigation habe beim Darmmanagement einen hohen Stellenwert, wenn mit konservativen Methoden kein zufriedenstellender Erfolg erzielt werden könne. Denn es handle sich um eine sehr sanfte und äußerst effektive Methode, die – nach ärztlicher Verordnung und entsprechender fachkompetenter Anleitung – von den meisten Betroffenen sehr gut selbstständig beherrschbar sei. „Wenn das Darmmanagement wieder funktioniert, bekommen die Patienten ein großes Stück an Lebensqualität zurück“, so der Mediziner. Emmanuel AV et. al. Consensus review of best practice of transanal irrigation in adults. Spinal Cord 2013; 51: 732−738. 1 Weitere Informationen Zu Peristeen Anale Irrigation erhalten Sie weitere Informationen im Internet unter www.peristeen.de bzw. www.coloplast.ch sowie Mo. bis Do. von 8 bis 17 Uhr und Fr. von 8 bis 16 Uhr unter dem kostenfreien Coloplast ServiceTelefon 0800 780 9000 bzw. in der Schweiz unter 0800 777 070. 13 Perspektiven | Herbst 2015 | ExpertenRat & Aus dem Alltag Was bedeuten die Symbole? Auf den Produktverpackungen der Coloplast-Hilfsmittel befinden sich etliche Symbole. Perspektiven verrät, was die wichtigsten bedeuten. Dieses Symbol bedeutet: Gebrauchsanweisung beachten Das Produkt wurde durch Bestrahlung (R) sterilisiert Uwe Papenkordt, Fachkrankenpfleger und Fachberater bei Coloplast. Frage: Auf meiner SpeediCath®-Katheterverpackung ist eine durchgestrichene Zwei in einem Kreis abgebildet. Was bedeutet das? Uwe Papenkordt: Das Symbol bedeutet, dass das Produkt nur zum Einmalgebrauch und nicht zur Wiederverwendung gedacht ist. Gerade beim intermittierenden Katheterismus ist eine hygienische Anwendung von großer Be- deutung. Unsere SpeediCath-Katheter sind in steriler Kochsalzlösung eingebettet und daher sofort gebrauchsfertig. Das spart Zeit und verringert das Infektionsrisiko. Durch seine besondere Verpackung ist der Katheter problemlos zu öffnen – auch mit eingeschränkter Handfunktion. Das Verpackungsdesign erleichtert eine einfache Ablage und unterstützt einen hygienischen Umgang. Nicht zur Wiederverwendung Herstellungsdatum (mit neben- oder untenstehendem Datum) Chargenbezeichnung (mit nebenstehender Chargennummer) Kontakt Verwendbar bis ... (neben- oder untenstehendes Datum) Wenn auch Sie eine Frage an unser Beratungsteam haben, dann schreiben Sie uns: Coloplast GmbH, BeratungsService, Kuehnstraße 75, 22045 Hamburg, oder an [email protected]. Vor Sonnenlicht geschützt aufbewahren MS und Beruf Unter dem Motto „Aus dem Alltag“ veröffentlicht Perspektiven Ihre Tipps und Erfahrungen. Perspektiven-Leserin Birgit Wundlechner aus Augsburg hat folgenden Literaturtipp: „In der vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V. – REHADAT herausgegebenen REHADATWissensreihe gibt es immer wieder interessante Publikationen. Im 2015 erschienenen Ratgeber ,Und manchmal kribbeln meine Beine‘ geht es darum, wie sich die berufliche Teilhabe von Menschen mit Multipler Sklerose gestalten lässt. Sie finden den 14 Und al manchm kribbeln ine meine Be AT REHAD N WISSE AUS GAB E 02 → rehadat .de Menschen Teilhabe von berufliche ten lässt Wie sich die se gestal ler Sklero mit Multip Ratgeber unter http://www.rehadat.de/ wissensreihe/multiplesklerose.pdf im Internet.“ Nützliche Tipps zum Thema berufliche Integration. Kontakt Haben Sie auch einen Tipp aus Ihrem Alltag? Dann schreiben Sie uns: Coloplast GmbH, Redaktion Perspektiven, Kuehnstraße 75, 22045 Hamburg, oder an [email protected]. Perspektiven | Herbst 2015 | In Bewegung Eine neue Sportart entsteht Die vielfältigen Wurfmöglichkeiten der Scheibe gehören zu den Dingen, die Daniel Schließmann bei Frisbee („Flying Disk“) am meisten faszinieren. Um die Freude am Spiel auch mit Querschnittgelähmten teilen zu können, stellt er Rollstuhlvarianten von Frisbeesportarten vor. Bilder: Coloplast, REHADAT, DRS/Malte Wittmershaus Der „Tag ohne Grenzen“ des DRS e. V. war eine von vielen Veranstaltungen weltweit, auf denen Daniel Schließmann (unten) WFDS vorstellte. Nur wenig Vorbereitungsaufwand ist für eine adaptierte Version des FußgängerTeamsports Ultimate Frisbee notwendig. „Die Spieler benötigen eine Frisbeescheibe und müssen drei Zonen abgrenzen. Dazu brauchen sie bei einem spontanen Spiel lediglich acht Gegenstände wie etwa Schuhe“, erklärt Daniel Schließmann, Doktorand der Neurorehabilitation. Die zwei äußeren Zonen sind die Endzonen der jeweiligen Mannschaft, die mittlere ist die neutrale Zone. Die angreifende Mannschaft, der es gelingt, das Frisbee zu einem Mitspieler in der gegnerischen Zone zu passen, erhält einen Punkt. Ein offizielles, internationales Regelwerk für Ultimate im Rollstuhl gibt es bislang nicht. Daniel Schließmann stellt daher seit 2009 unter dem Oberbegriff Wheelchair Flying Disc Sport (WFDS) international Frisbee-Ideen vor. „Man kann WFDS auf jedem flachen, berollbaren Platz wie etwa einem leeren Parkplatz spielen. Basketballrollstühle eignen sich am besten, aber auch mit anderen ist das Spielen möglich“, erläutert Daniel Schließmann. WFDS als Teamsport gibt es in zwei Varianten. „Zone Disc“ ist ähnlich konzipiert wie Ultimate Frisbee. Der wichtigste Unterschied: Während ein Spieler bei Ultimate, nachdem er die Scheibe gefangen hat, stehen bleiben muss, darf ein Zone-Disc-Spieler den vollen Schwung des Rollstuhls ausnutzen. „Wir haben beim Ausprobieren schnell gemerkt, dass es dem Spiel die Dynamik nimmt, wenn ein Spieler nach dem Fangen abbremsen muss“, berichtet Daniel Schließmann. auf Gesichtshöhe anheben können, um die Scheibe zu fangen. Für sie gelten allerdings Sonderregeln, etwa dass sie nach dem Fangen ihren Rollstuhl antreiben dürfen und nicht werfen müssen. „Das Spiel befindet sich noch in der ‚Kreativphase‘. Für Anregungen bin ich offen“, sagt Daniel Schließmann. „Ich bin gespannt auf die eintreffenden Vorschläge.“ Variante Goal Disc Die zweite Variante „Goal Disc“ präsentierte er 2013 auf der Messe Rehatec in Brasilien. Hier können die Spieler punkten, indem sie das Frisbee durch einen gegnerischen Torrahmen in Schulterhöhe befördern. Clubs oder Vereine für Frisbee im Rollstuhl existieren in Deutschland bislang noch nicht. Generell kommt die Sportart für alle infrage, die Hände und Arme frei bewegen und einen manuellen Rollstuhl nutzen können. Sogar Tetraplegiker können mitspielen, wenn sie die Arme Kontakt und weitere Informationen Daniel Schließmann, E-Mail: [email protected] 15 Perspektiven | Herbst 2015 | Recht Auf dem Weg zur Leistung Wer ein bestimmtes Hilfsmittel benötigt, muss vorab einen Antrag stellen. Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung, der Rentenversicherung oder der Agentur für Arbeit werden auf Antrag gewährt. Die Anträge unterliegen in der Regel keinerlei Formerfordernissen, sie können daher schriftlich, persönlich zur Niederschrift, telefonisch, per E-Mail oder Fax gestellt werden. Wer bei der gesetzlichen Krankenversicherung Hilfsmittel beantragt, benötigt allerdings eine ärztliche Verordnung. Empfehlenswert ist es zudem, sich bereits frühzeitig mit einem Hilfsmittelversorger in Verbindung zu setzen. Diese geben häufig auch wertvolle Tipps zu den Formulierungen auf der ärztlichen Verordnung. Der Sozialleistungsträger muss den Antrag innerhalb bestimmter Fristen 16 prüfen – hier besteht eine gewisse Mitwirkungspflicht des Antragstellers im Interesse einer umfassenden Sachverhaltsermittlung. Der Bescheid des Leistungsträgers sollte aus der Entscheidung über die Bewilligung oder Versagung der beantragten Leistung und im Falle der Versagung einer Begründung der Entscheidung bestehen. Den Abschluss eines versagenden Verwaltungsaktes bildet die Belehrung über die rechtlichen Möglichkeiten zur Überprüfung des Ablehnungsbescheids, die sogenannte Rechtsbehelfsbelehrung. Das Widerspruchsverfahren Wurde die begehrte Leistung abgelehnt oder statt der begehrten eine andere Leistung bewilligt, so besteht das Recht, Christian Au, LL.M., Rechtsanwalt und Fachanwalt für Sozialrecht in Buxtehude, www. rechtsanwalt-au.de. gegen diese Entscheidung Widerspruch einzulegen. Der Widerspruch muss schriftlich oder persönlich in einer Niederlassung des entsprechenden Trägers eingelegt werden. Wichtig: Ein telefonisch oder per E-Mail eingelegter Widerspruch ist nicht ausreichend! Auch alle anderen Behörden sind zur Entgegennahme des Widerspruchs verpflichtet und leiten diesen dann an den richtigen Träger weiter. Die Frist zur Einlegung des Widerspruchs beträgt einen Monat ab Bekanntgabe der Entscheidung des Trägers. Im Falle einer fehlenden oder unrichtigen Rechtsbehelfsbelehrung kann der Widerspruch binnen eines Jahres eingelegt werden. Wurde der Widerspruch ganz oder teilweise zurückgewiesen, ist gegen den Widerspruchsbescheid der Klageweg eröffnet. Widerspruchs- und Klageverfahren sind in der Regel leider sehr langwierig. Häufig sind aber Leistungen Gegenstand der Verfahren, auf die der Antragsteller nicht lange warten kann, ohne dass ihm erhebliche Nachteile drohen würden (zum Beispiel die Versorgung mit Einmalkathetern). Für diese Fälle besteht die Möglichkeit eines Eilantrags beim Sozialgericht. Der Eilantrag ist auch schon im Antrags- oder Widerspruchsverfahren zulässig. Bilder: Fotolia.com/Wolfisch, privat, Coloplast Sozial(versicherungs)leistungen sollen dem Anspruchsinhaber helfen, ein möglichst unbeeinträchtigtes und „normales“ Leben zu führen. Rechtsanwalt Christian Au erläutert einige grundsätzliche Schritte rund um das Antragsverfahren. Perspektiven | Herbst 2015 | Gesundheitspolitik Wie viel muss ich zuzahlen? Mit Zuzahlungen für ihre Hilfsmittel beteiligen sich gesetzlich Versicherte nach Vollendung des 18. Lebensjahres an den allgemeinen Gesundheitsausgaben. Einige grundlegende Informationen hierzu gibt Norbert Bertram, Leiter Coloplast Krankenkassenmanagement. Wie viel muss ich für Stoma- und Inkontinenzhilfsmittel zuzahlen? Norbert Bertram: Für „Hilfsmittel, die zum Verbrauch bestimmt sind“, müssen Sie als gesetzlich Versicherter zehn Prozent der Kosten pro Verbrauchseinheit übernehmen, jedoch höchstens zehn Euro im Monat – unabhängig vom Preis des Produkts. Diese Regelung gilt auch, wenn Sie aufgrund unterschiedlicher Erkrankungen verschiedene zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel benötigen. Damit niemand finanziell überfordert wird, gibt es sogenannte Belastungsgrenzen. Wer bereits zwei Prozent des verfügbaren Haushaltsbruttoeinkommens (bzw. ein Prozent bei schwerwiegend chronisch Kranken) zugezahlt hat, kann bei seiner Krankenkasse einen Antrag auf Befreiung von Zuzahlungen stellen. Die Befreiung gilt dann für den Rest des Kalenderjahres. Die die Belastungsgrenze übersteigenden, bereits gezahlten Zuzahlungsbeträge werden (auf Antrag) durch die Krankenkasse zurückerstattet. Da die Belastungs- grenze jedes Jahr neu ermittelt wird, sollten Sie immer alle Zuzahlungsbelege aufheben. Denn es ist ja nicht absehbar, welche Kosten im Laufe eines Kalenderjahres zusammenkommen. An wen muss ich die Zuzahlung leisten? Norbert Bertram: Sie zahlen die Zuzahlungen an den Leistungserbringer (Homecare-Unternehmen, Sanitätsfachhandel, Apotheke etc.). Dieser ist gesetzlich zur Erhebung des Zuzahlungsbetrags verpflichtet. Werden Sie von zwei Leistungserbringern versorgt, müssen Sie zwar bei beiden den Zuzahlungsbetrag voll bezahlen, z. B. zweimal zehn Euro für zum Verbrauch bestimmte Hilfsmittel, können sich die zu viel gezahlten Beiträge aber von der Kasse wiederholen. Bestehen Vereinbarungen zu Fall-/Versorgungs- oder anderen Pauschalen, muss jeden Monat ein Maximalbetrag von zehn Euro für den Monatsbedarf zugezahlt werden – und dies auch, wenn in einem Monat keine Produktlieferung erfolgt. Ein Beitrag von Norbert Bertram, Leiter Krankenkassen management bei Coloplast. Wann kann der Leistungserbringer zusätzlich zur Zuzahlung eine „wirtschaftliche Aufzahlung“ verlangen? Norbert Bertram: Aufzahlungen kommen nur zum Tragen, wenn der Versicherte eine Leistung einfordert, die medizinisch nicht notwendig ist (bzw. über das Maß des Notwendigen hinaus geht) und von der Kasse auch nicht erstattet wird, er die Leistung – also z. B. ein bestimmtes Hilfsmittel – aber trotzdem haben will. In diesen Fällen ist der Versicherte von seinem Leistungserbringer über die Höhe der Aufzahlung zu informieren. Der Leistungserbringer lässt sich wiederum vom Versicherten bestätigen, dass dieser darüber aufgeklärt wurde und bereit ist, die Aufzahlung zu leisten. Für zum Gebrauch bestimmte Hilfsmittel müssen Zuzahlungen geleistet werden. 17 Perspektiven | Herbst 2015 | Partner Gut versorgt am Leben teilhaben Die Freude am Leben steht in den Pflegeeinrichtungen der avendi Senioren Service GmbH im Mittelpunkt. In insgesamt 18 Häusern in Rheinland-Pfalz, BadenWürttemberg, Hessen und Sachsen-Anhalt wird älteren Bewohnern ein ansprechendes Zuhause geboten. vorzugten Standorte für Einrichtungen der avendi-Gruppe. „Es geht uns um die Schaffung von Pflegebereichen in überschaubaren Größen und eine konsequente Öffnung nach außen“, so Ralf Zaizek. Ein öffentliches Café, Konzerte, Lesungen und zahlreiche weitere Angebote an den jeweiligen Standorten tragen dazu bei, dass die Einrichtungen auch von Nachbarn, Angehörigen und Freunden gerne besucht werden – ein wichtiger Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe der Bewohner. Nicht nachlassen Manchmal sind es auch Kleinigkeiten, die zur hohen Zufriedenheit beitragen: „Oft höre ich: ,Bei Ihnen riecht es ja gar nicht‘ und ,Toll, dass bei Ihnen noch selbst gekocht wird …‘“, berichtet Ralf Zaizek. Für ihn und seine Mitarbeiter ist dieses Lob Bestätigung und Ansporn zugleich: „Unser Anspruch ist, nicht nachzulassen.“ Um das Pflegepersonal und die Patienten vor Ort bei der Anwendung von erklärungsbedürftigen Hilfsmitteln und Produkten zu unterstützen, arbeitet die avendi Senioren Service GmbH an sieben Standorten – fünf Häuser in Mannheim, ein Pflegeheim in Edingen-Neckarhausen sowie das Service-Wohnen & Pflege „Parkstraße“ in Ketsch – unter anderem mit Hilfsmittelspezialisten von SIEWA Coloplast Homecare zusammen. „Wir versprechen uns von dieser Zusammenarbeit einen kontinuierlichen Austausch und kollegiale Tipps in den Bereichen Stoma, Wunde und Ernährung“, erklärt Ralf Zaizek. Wichtig sei, die Bewohner und ihre Angehörigen in ihren Selbstständigkeitsbemühungen zu unterstützen und gleichzeitig zu schauen, wo Beratung und Versorgung notwendig sind. Kontakt Senioren nicht nur unterzubringen, sondern ihnen ein Zuhause zu bieten, ist das Ziel bei avendi. 18 avendi Senioren Service GmbH Wilhelm-Wundt-Straße 19 68199 Mannheim, Tel. 0621 8607470 www.avendi-senioren.de Bilder: avendi Senioren Service GmbH, Coloplast, Fotolia.com/Dora Zett/photocrew Ein sinnenfrohes, anregendes Umfeld, gut ausgebildetes Personal, kompetente Pflege, Service auf hohem Niveau sowie eine hochwertige Ausstattung zum Wohlfühlen sind nur einige der Punkte, die dazu beitragen, dass die Pflegeeinrichtungen der avendi Senioren Service GmbH mit Hauptsitz in Mannheim bei unabhängigen Prüfungen sehr gute Gesamtnoten erhalten haben. „Bei euch ist doch immer etwas los!“, fasst Ralf Zaizek häufig gehörte Rückmeldungen von Besuchern zusammen. Der Diplom-Sozialarbeiter ist einer von drei Geschäftsführern und als Qualitätsmanager u. a. zuständig für Qualitätssicherung, Konzeptentwicklung und interne Kommunikation. Innerstädtisch oder zumindest stadtnah, mit einer guten Verkehrsanbindung und einem ansprechenden Angebot an Kultureinrichtungen, Geschäften und medizinischer Versorgung sind die be- Ralf Zaizek, einer von drei Geschäftsführern und Qualitätsmanager der avendi-Gruppe. Perspektiven | Herbst 2015 | Freizeit Schnell und lecker Was wäre die Vorweihnachtszeit ohne Plätzchen, Lebkuchen und Kekse? Dass sich auch mit wenig Aufwand Köstlichkeiten zaubern lassen, beweisen diese drei Rezepttipps von Coloplast-Mitarbeitern. Kokosmakronen Zutaten: 200 g Kokosraspel, 4 Eiweiß, 200 g feiner Zucker, 80 Oblaten Omas Schneeflocken Zutaten: 75 g Butter, 150 g Zucker, 1 Ei, ½ TL abgeriebene Zitronenschale, 175 g gesiebtes Mehl, 1 Msp. Salz Zutaten: 250 g Margarine, 100 g Puderzucker, 1 P. Vanillezucker, 1 Pr. Salz, 200 g Maizena (Speisestärke), 125 g Mehl Zubereitung: Den Backofen auf 190 °C vorheizen. Butter und Zucker schaumig rühren. Die anderen Zutaten nacheinander einarbeiten. Teelöffelgroße Mengen auf das Backblech setzen, mit dem Gabelrücken leicht flachdrücken. 10−12 Min. backen. Tipp: Teig mit Schokoraspeln oder gemahlenen Mandeln verfeinern. Zubereitung: Alle Zutaten mischen und gut zu einem Teig verkneten. Aus dem Teig Rollen formen und diese eine Weile kühl stellen. Anschließend Scheiben abschneiden und Kugeln daraus formen. Die Kugeln aufs Backblech setzen und mit einer bemehlten Gabel flachdrücken. Bei 175 °C ca. 10−15 Minuten backen. Zubereitung: Zucker, Kokosraspel und Eiweiß in einem Topf vorsichtig auf ca. 50 °C erwärmen, so dass der Zucker schmilzt und sich langsam mit dem Eiweiß verbindet. Die Masse sollte nicht wärmer als 50 °C werden. Die Oblaten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und mithilfe von zwei Teelöffeln (oder aus einem Spritzbeutel) Häufchen draufgeben. Tipp: Wenn man das Backpapier vorher leicht mit Wasser beträufelt, verschieben sich die Oblaten beim Befüllen nicht so leicht. Die Kokosmakronen im vorgeheizten Backofen bei 150 °C Ober-/Unterhitze ca. 20 Minuten backen. Manja Rothgaenger, Auszubildende zur Kauffrau im Gesundheits wesen bei Coloplast: „Diese Kekse schmecken super und sind ganz einfach zuzubereiten. Der Aufwand ist wirklich gering und die Zutaten hat man eigentlich immer im Haus. Perfekt also, um mal eben leckere Kekse zu backen!“ Doris Drews, Coloplast BeratungsService: „Das Rezept habe ich von meiner Mutter. Ich habe als Kind von ihr das Backen gelernt und da ich bis heute sehr viel Spaß daran habe, gibt es bei mir öfter mal was frisch Gebackenes. Sehr zur Freude meiner Familie/Nach barn/Kollegen ...“ Miriam Feddern, Coloplast Consumer Marketing: „Die Kokos makronen sind zwar ein sehr bekanntes Gebäck, aber ich habe sie letztes Jahr das erste Mal gebacken. Ich habe kaum etwas davon abbekommen, so schnell hatte meine Familie die Plätzchen aufgegessen ... ;-)“ Bilder: xxxxxxxxxxxxxxxxx Blitzkekse 19 Perspektiven | Herbst 2015 | Gewinnrätsel Lösen Sie unser Kreuzworträtsel und gewinnen Sie eines von fünf Büchern „Madame Sabotage“. Rätseln Sie mit Perspektiven! Pflanze mit Haftfrüchten portuKolben- giesisch: getreide Bergkette indische Wasserpfeife Segel am hinteren Schiffsmast besitzanzeigendes Fürwort grell, extrem, unerhört 5 querfeldein Fahrrad fahren offene Feuerstelle ein Erdteil öffentl. hinken, Beweis humpeln d. Hochachtung Alarmgerät 10 kurz für: ernste Musik nordische Hirschart Mode der halblangen Röcke Dieneruniform 2 7 Abk.: South Carolina 3 Abk.: gezahlt Großvater Anzeige der Uhr 7 8 9 10 1 2 Verbindungslinie einfetten, schmieren Getreidehalme Weltsprache 4 Papageienname gesunde Früchte Farbe des Neides sich abbrausen 1 2 Sie uns 3 einfach 4 die5Lösung6 Schicken bis zum 16. Februar 2016 per E-Mail an: [email protected] oder per Post an: Coloplast GmbH, Redaktion Perspektiven, Kuehnstraße 75, 22045 Hamburg. Epoche Vitamin-CMangelerkrankung unentschieden (franz.) mischen stiller, zentraler Ort oder Mensch Opernlied wohlhabend Querstange a. Segelmast persönl. Fürwort, 2. Person Plural Traktionskontrolle (engl. Abk.) hochgeboren Verkaufsausstellung Richterkollegium milchig Seitenbestimmung scherzhaft: Arzt Abk.: Nummer griech. Kunstgöttinnen Süddeutscher Schlagzeugzubehör (Jazz) 9 wunschlos glücklich klangvoll, volltönend Ackerunkraut scharfe Kurve Sperre, Fußglied Schlagbaum Stadt in Norditalien Haarbogen über dem Auge 6 Inserat, Baum- Abk.: Zeitungs- Dummkopf wolle Rechnung anzeige Lastenheber zur Haut gehörend (Med.) gemein, widerwärtig einstudieren Wald-, Sumpfpflanze dunkel, unklar Haarwaschmittel aktuelle Rollschuhart (Kw.) Staat in Nordostafrika italienisch: Liebe Sinnesorgan 8 betagt 1 3 ® s1816.1-22_a 4 5 6 7 8 9 Bilder: Kanzlit, Bassermann Verlag/Wolfgang Feiler, Heike A. Röben Hochschule (Kurzwort) 10 TEILNAHMEBEDINGUNGEN: Teilnahmeberechtigt sind Personen, die mindestens 18 Jahre alt sind. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und sind mit der Veröffentlichung ihres Namens einverstanden. Die Gewinnspielteilnahme ist unabhängig vom Erwerb eines Abos oder sonstiger Waren der Coloplast GmbH. Lösung der Ausgabe Sommer 2015: Sommerfest Die Gewinner der Frühjahrsausgabe erhalten das Buch „Spargel. Die besten Rezepte für weiße & grüne Köstlichkeiten“: Heinrich Sachs, Bielefeld; Lydia Lehnhardt, Hüttenberg; Rosemarie Jonas, Schweich; Heinz Börner, Leipzig, und Norbert Samberger, Rückersdorf. 230NSSCH65Z / PS Herbst 2015 Ziffer, Geheimzeichen
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