vollständigen Brief

@
MOTHERHOOD
e.v,
I 4 o t h e rH o o de v
B r ä h m s s t Ir2 d 5 3 1 2 1B o n n
Frauur. rretrTer
GKV-Spitzenverband
Reinhardtstraße
28
10 .ZBerlin
SehrgeehrteFrauDr. Pfeiffer,
als Medizinerlnnen
und Elternmöchtenwir gerne Stellungbeziehenzu lhren
Geburten
nur biszumerrechneten
Plänen,die außerklinischen
Terminzu bezahlen
Zustimmung.
unddarüberhinausnurnachfachärztlicher
5ie begründen
diesin den
Verhandlungen
mit dem Deutschen
Hebammenverbandund vor allemin der
- mit demArgumentderSicherheit
Öffentlichkeit
für MutterundKind.
Wir werden auch daraufeingehen,was nach internationaler
Studienlage
eine
Geburtsichermacht.
FachlicheAnmerkungenzum sogenannten,,Errechneten
Termin":
variiertstark.EineaktuelleStudiezeigteauf,
DienormaleSchwangerschaftsdauer
bis zu 37Tagebetragenkönnen.Einflussfaktoren
dassdie Unterschiede
sinddas
Lebensalter
der Frau,die Dauervorangegangener
Schwangerschaften,
daseigene
sowieein hohermaternaler
Body-Mass-lndex
Geburtsgewicht'
vor undeinegroße
'.
in derSchwangerschaft
Gewichtszunahme
Zusätzlich
unterliegtauchder sonografisch
errechnete
Termin- nachdem5ie sich
nun richtenwollen diversenEinflussgrößen.
Zum einenist dasErgebnis
von der
Erfahrungder Untersucherln
abhängig.Bei unendlichvielen Messungenam
gleichen Foetus ergäbe sich eine Gauß'scheNormalverteilung.
Zu diesen
gerätebedingte
Messfehlern
addiertsichder systematische,
Messfehler.
Zusätzlich
kommtesbeidersoftwarebedingten
Berechnung
desTerminszu einemFehler,
der
auf dem Berechnungsmodell
aus statistischen
Untersuchungen
beruht.In der
Summeergibtsichein errechneter
Termin,der,je nachGerätund Untersucherln,
a
um mehrereTagevariieren
kann.3
ist nichtgerechtfertigt
bei einfacher
Überschreitung
des
EgZi!.Ein Fachaztkonsil
Termins".
Hier
kann
man
von
einerÜberversorgung
sprechen,
dieeine
,,Errechneten
Interventionskaskade
in Gang setzenkann. Die Behandlung
Schwangerer
bei
Terminüberschreitung
wird deutschlandweit
sehr unterschiedlich
gehandhabt.
MancheGynäkologlnnen
empfehleneineEinleitung
ab ET +3,anderewartenbis
ET+7 oder länger, bis eingeleitetwird. Da es keine S3-Leitlinienzur
Re8istergericht
Amtsge cht Bonn
Reeister-NrVR9958
CLSCemeinschaftsbankeC
IBAN:DE154306 0967 4093 8386 OO
8lC:6ENODEM16L5
Bundesetterninitiativezum
Schutzvon Mutter und Kind
während Schwangerschaft,
Ceb!rt und 1. Lebensjahr
Mother Hood e.V
Brahmsstr.12a
53121Bonn
wwwmother-hood.de
Vorstand:
Dr KatharinaHanmann
EvaAbert
ChristinaSchröter
gibt, werdenFacharztkonsile
ohneweitereIndikationbei ET+3
Geburtseinleitung
der Oualität darstellen,zumal es sich bei geplanten
keine Verbesserung
Schwangerschaftsrisiko
handelt.
um Frauen
mit niedrigem
Hausgeburten
- mit allen
dassdie Zahlder Geburtseinleitungen
lm Gegenteil:
es ist zu erwarten,
Folgen weitersteigenwird.
DieRolleder Hebammen
Fachfrauen
für die normale
Hebammen
sindin Deutschland
bestensausgebildete
der Hebammenarbeit
ist
Schwangerschaft
und Geburt.Ein wichtigerBestandteil
in der Schwangerschaft.
Hierzusindsie
dasErkennen
von möglichenPathologien
in der Low-Risk-Gruppe,
zu der Frauenmit
befähigt,geradebei Schwangeren
geplanter Hausgeburtgehören. Wenn nötig, überweisenHebammendie
Schwangere
an eineFachärztin.5
Außerklinische,
von Hebammenbetreute Geburten,haben ein niedrigeres
für Mutterund Kind,bei gleicherperinataler
Mortalitätsrate
im
Morbiditätsrisiko
Danächrichtensich auchdie NICEVergleichmit Geburtenim Krankenhaus.6
welchefür Mehrgebärende
ohneRisiken
Guidelines
des NHSin Großbritannieni,
Geburtenempfehlen.Um die oualität der Versorgungzu
außerklinische
verbessern,
empfiehltsich eine besserezusammenarbeit
der klinischenund
z.B.nachdemVorbildderNiederlande.
außerklinischen
Geburtshelferlnnen.
Di€ Rolleder Frau
wo eineFrauihr Kindzurwelt bringt,liegtletztenEndes
DieEntscheidung
darüber,
immerbeiihr selbst.Medizinisches
Fachpersonal
kannundsollihr dabeimit Ratund
zur Seitestehen,abernichtmehr.Schonheutebestehteinewirkliche
Fachwissen
nicht mehr. DurchlhrenVorstoß
Wahlfreiheitin vielenGebietenDeutschlands
Geburten,
sondernauchdie Zahl
würdesichnichtnur die Zahlan außerklinischen
an Hebammen,welche solche begleiten,weiter verringern.Eine weiter
mit immerlängeren
Anfahrtswegen
zunehmende
Zentralisierung
der Geburtshilfe
des Rechtesauf freie Wahl des
unter der Geburt sowie eine Beschneidunq
wärendieFolge.
Geburtsortes
Waserwartenwirvon einersicherenGeburtshilfein Deutschland?
Eine1:1-Betreuung
unterder GeburtdurcheineFachkrafts,
sowiemöglichstkuze
Anfahrtswegezum Entbindungsorte
spielenfür die Sicherheitvon Mutter und Kind
Entwicklung
einegroßeRolle.Die derzeitige
in der Deutschen
geht
Geburtshilfe
jetzt
leider in die entgegengesetzte
Richtung. Die
schon bestehenden
Versorgungslücken
im ländlichen
Raumführenzu längerenAnfahrtswegen
und
ungeplanten
außerklinischen
Geburten
ohnequalifiziertes
Fachpersonal.
Auchdie steigendeZahl an Kaiserschnitten'o
bereitetuns Sorge.Einefinanzielle
(oder
Entlohnung
für Kliniken,
die einenhohenProzentsatz
an interventionsfreien
-armen)Geburten
zumindest
vorweisen
können,würde,in Verbindung
mit anderen
Maßnahmen,
dieseEntwicklung
zumindest
bremsen,
wennnichtaufhalten
können.
Durchdie hohe Zahl an Sectiones
ergibt sich nicht nur aktuelleine steigende
finanzielleBelastungfür die Krankenkassen,
sonderneine nicht absehbare
für dieZukunft."'"'"3
Belastung
Wir brauchenin Deutschland
nicht weniger,sondernmehr gut ausgebildete
Hebammen,
die in derGeburtshilfe
tätigsind.
WennSietatsächlich
an einerhohenOualitätin der Geburtshilfe
interessiert
sind,
dann setzen Sie die r:l-Betreuungals Standardin den Klinikenum. In der
istsieselbstverständlich.
außerklinischen
Geburtshilfe
Wir bittenSie,lhrePositionen
in denVerhandlungen
mit dem DHVzu überdenken
und lhre Verantwortungfür die Zukunft der Geburtshilfein Deutschland
wahrzunehmen!
Mit freundlichen
Grüßen
Dr.phil.Katharina
Hartmönn
Vorstand/ LeitungWi5senschaftsressort
lrisAppel
#rz
LeitungTeamArztekommunikation
LydiaAbdallah
TeamAtztekommunikation
Mitzeichner:
Dr. med.Wolf Lütje-
Chefarztfür Gynäkologieund Geburtshilfe,Ev. Amalie
Sieveking-Krankenhaus
Hamburg
HerbertRenz-PolsterFachantfür Kinderheilkunde,
Vogt
Bart Maris- Facharztfür Gynäkologie,
Krefeld
'Length
ofhumanpregnancyand
contributorstoits naturalvariation.Jukic,A.M.etal., In:Human
Reprodudion,Vol.q No.opp. r +, 2013.
'Effect of maternalweighton posftermdelivery.HallloranD. et al.,InI Journal Perinatology
of
32,85,90
( 2012Feb),doi:1o.rc38/jp.2o1r63
3Fehleöetrachtung
per Ultraschall,
zurGeburtsterminberechnung
Wieland,U. (Dipl.-lng.
(FH),Dipl.-lng.Informationstechnik,
Biomedizintechnik
ObjektleiterBiomedizintechnik/lT
am 0RKKrankenhaus
Lichten5tein),2o15
Jun,bisherunveröffentlicht.
SieheAnhang.
' zum Vergleichder Geräte-undsub.jektiven
Messfehler:
NeueMethodenzurfetalenGewichtgschätzun9
mittelsUltraschalls.
Hilbert,A.,Dissertation
än der
-Alexander-UniversitätErlangen,Nürn
Friedrich
berg,2oo9,https://opus4.kobv.de/opus4fa!/f rontdoor/index/index/year/201o/docldholl
'5Vgl.VerordnungdesSozialministerium5
(desLandesEaden,Württemberg)
überdieBerufspflichten
der
Hebammenund Entbindung5pfleger(Hebammenberufsordnung)
vom 25.November1992,
t1. und92.
6PilotprojektzumVergleich
klinischer
Gebunenim Bundesldnd
Hessenmit außerklinischen
Geburtenin
von HebammengeleitetenEinrichtungen
bundesweit.,
InitiiertvomGKV,Spitzenverband
und
Verbändender Hebammen,2o11Nov.,http://www.gkvspitzenveöand.de/mediö/dokumente/presse/pressemitteilungen/2oü/Nov2o11_Pilotprojekt_Vergleich_klin-ausserklin_Geburten_GKV-SV_18221.pdf
7httpr//www.nice.org.uk/9u
-care-fu
idance/cA19o/evidence/cg19o-intrapartum
ll"9uideline3
.'
3Midwifery-led
continuitymodelversusothermodelsofcareforchildbeäringwomen.
CochraneReview(2013):httpt/onlinelibrary.wiley.com/doi/xo.10o2/455f58.CDoo4667.pub3/abstract.
eTraveltimefrom hometo hospitalandadverseperinataloutcomes
in womenatterm in the
Netherlands.
Ravelli,ACet al.,ln: Intemationa
I Journalof ObstetricaandGyneacology,
2011
Mar;u8(4):457--65.(doi:10.111tj.r47a--0528.2o1o.o2816.x.
Epub2o1oDecSth.)
- Entwicklung
" Kaiserschnittgeburten
undregionaleVerteilung.https://kaiserschnitt.faktenaheckgesundheit.de/fachinformation/zahlen-daten-fakten/
sectiondeliveryandthe riskofallergicdisordeßin childhood.Renz-polster,
" Caesärean
H. etal., In:Clih
ExpAffergy.2oo5Nov;35ü1.)t1466-71.,
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmedh6297j44
sectionis associated
" Caesarean
with an increased
riskofchildhood-onset
type1diäbetesmellitus:a
meta-analysis
of observational
studies.CardwellCR
et al.,In:Diabetologia.
2oogMay;5{5):?26-35.
doi:
10.1oo7l9oo125-oo8-o941-2.
Epub2oo8Feb22.
'rA meta-analysis
of the association
betweenCaesarean
sectionandchildhoodasthma.,Thayagnanam
S. et af.,fn:ClinExpAllergy.2oo8Ap438(4):629-33.
doi:1o.111r,/j.1365-2
222.2oo7.o278o.^.