Bilingualer Unterricht: Vom Klassenzimmer ins Entwicklungsprojekt

Dienststelle Berufs- und Weiterbildung
Schulische Bildung
Bilingualer Unterricht: Vom Klassenzimmer ins Entwicklungsprojekt
Berufsaustausch: Swiss Electricians meet Sri Lankan Electricians
Nach dem letztjährigen Erfolg des Berufsaustausches zwischen Lernenden aus der
Schweiz und Sri Lanka organisierte Adrian Wirz, bili Lehrperson am BBZ Bau und
Gewerbe, auch dieses Jahr einen Austausch beruflicher und kultureller Art in Sri
Lanka. Elektroinstallateur Lerndende des bilingualen Unterrichts erhielten die
Möglichkeit, zwei Wochen eine Berufsschule der Stiftung Tamils Aid (STA) in Sri Lanka
zu besuchen. STA ist ein von Adrian Wirz mitbegründetes Hilfswerk, das seit 10
Jahren in Sri Lanka Projekte in der Berufsbildung initiiert und umsetzt.
Ein Erfahrungsbericht von Adrian Wirz, Projektleiter Berufsaustausch BBZ Bau und Gewerbe
Luzern – STA/Sri Lanka, Stiftungsrat STA, Bili Berufsschullehrperson
Im September flog die 8-köpfige Delegation bestehend aus 5 Elektroinstallateur Lernenden
und 3 Begleitpersonen nach Colombo. Nach einer spannenden achtstündigen Fahrt
Richtung Norden - vorbei am riesigen neuen Windpark in Puttalam und entlang einer neuen
Stromleitung - erreichte die Gruppe Kilinochchi in Nord Sri Lanka.
Obwohl sich die Region in gewissen Bereichen dynamisch entwickelt hat, kam der
Wiederaufbau und die Entwicklung der Infrastrukur aufgrund eines Embargos wenig voran.
Die Region benötigt daher nebst staatlicher auch private Unterstützung. Im Rahmen des
Aufbaus der Berufsbildung unterstützt die private Organisaton STA die Entwicklung einer
Berufsschule für Elektriker.
Eindrücke aus der Berufsbildung
Die unterschiedlichen Techniken der Lernenden an der Berufsschule in Sri Lanka zeigten
den Luzerner Lernenden auf eindrückliche Weise die Vielfalt an Wegen und Möglichkeiten in
ihrem Berufsfeld. Dass die Lernenden in Sri Lanka lernbegierig und eifrig mitmachen,
erfuhren die 5 Elektroinstallateur Lernenden beim Unterrichten an der Berufsschule in
Udiarkatthu. Es wurden Pläne gezeichnet, nach dem ohmschen Gesetzt gerechnet, Theorie
über Magnetismus und Sicherheit studiert und mit praktischen Übungen vertieft. Verständigt
hat man sich dabei in der englischen Sprache.
Die Lerninhalte in Sri Lanka unterscheiden sich nur gering von jenen aus der Schweiz. Zu
sehen wie Berufskollegen aus einem anderen Land lernen, welche beruflichen Möglichkeiten
sie haben und wie der Berufsalltag in Sri Lanka aussehen kann, war für die Luzerner
Lernenden interessant zu erfahren.
Neben dem Unterrichten an der Berusschule in Sri Lanka haben die fünf Lernenden auch
vier Tage Englisch und Sport an 2 Kinderheimen in Sakthi und Amman unterrichtet.
Bilingualer Unterricht wirkt
Das Projekt zeigt auf eindrückliche Weise, wie die Lernenden ihre im bilingualen Unterricht
erlernten Englischkenntnisse erfolgreich in der Praxis anwenden können. Die
Handlungsorientierung und der Praxisbezug der Einsatzmöglichkeit in Sri Lanka wirkt sich
dabei motivierend auf die jungen Luzerner Berufsleute aus. Die Erkenntnisse, die die
Lernenden im Einsatz in Sri Lanka gewinnen, ist eine Bereicherung - nicht nur für sie selbst
sondern auch für ihre Heimbetriebe und zukünftigen Arbeitgeber.