Geschichte Kupferdreh

Historisches Portal Essen
Geschichte der Stadtteile
Kupferdreher Geschichte:
Um 2000 v. Chr.
Germanische Siedlung in der Jungsteinzeit
(Nachweis durch Fund von Dolmen auf dem „Frauensten“ heute „Dilldorfer Höhe“)
600 – 800
Große ripuarische Siedlungsaktion: Gegenüber der röm. Siedlung „Villa Hesingi“ (Heisingen), auf der
anderen Ruhrseite, dort wo der (Deil)Bach mündet, entsteht die Bauerschaft „Hesinge Beeke“.
1150
Erste Erwähnung in den Heberegistern der Abtei Werden. Durch Schenkung an die Abtei Werden
wurde aus der Bauerschaft „Hesinge Beeke“ die fränkische Honnschaft „Hinsbeck“.
1550
Erste Erwähnung einer Kupferhütte im Deilbachtal.
1650
Erste Erwähnung eines Eisenhammers (Deilbachhammer) nahe dem Deilmannhof. Dort steht auch
die “Deiler Mühle”. Alle Gebäude gehören heute zur “Museumslandschaft Deilbachtal”.
1750
Seit mindestens 1750 ist der Betrieb diverser kleiner Stollenzechen im gesamten Gebiet bekannt.
1800
Erlaubnis zum Bau einer Kapelle in Dilldorf durch den Werdener Abt.
1830
Auf Betreiben des Industriepioniers Friedrich Harkort erfolgte am 30.9.1830 die Eröffnung der
“Deilthaler Eisenbahn” durch die erste Eisenbahn-Aktiengesellschaft auf deutschem Boden. Sie
führte von Unterbyfang, durch Hinsbeck und das Deilbachtal bis nach Nierenhof. Sie war 7,5 km
lang und wurde in den ersten Jahren mit Pferden betrieben. Nach dem Besuch des Bruders des
Deutschen Königs erhielt die Bahn den Namen “Prinz-Wilhelm-Eisenbahn”.
1847
Der Umbau der Eisenbahn auf Dampfbetrieb und die Verlängerung bis „Steele-gegenüber“ und
Wuppertal Vohwinkel erfolgt.
1852
Ansiedlung der Phönixhütte mit 2 Hochöfen auf der ehemaligen Kupferwiese an der
Deilbachmündung.
1855
Erste amtliche Erwähnung des Namens “Kupferdreh” durch die Errichtung einer Postexpedition.
Der Name „an der Kopperdreihe“ bezeichnete früher einen Ort an der zum Hafen ausgebauten
Deilbachmündung. Dort wurden die Waren des Kupferhammers umgeschlagen (Kupferwiese). Die
Ruhr machte hier eine gefährliche „Drehe“ (Hafen und „Drehe“ sind 1930 im Baldeneysee
versunken). Friedrich Harkort hat schon1830 beim Bau der Eisenbahn den Namen „an der
Kupferdrehe” auf die dortige Eisenbahnstation übertragen.
1857
Gründung der Zeche Viktoria aus den Stollenzechen Nachtigall und Himmelskroner Erbstollen.
Seite 1 von 3
Historisches Portal Essen
Geschichte der Stadtteile
1860
Verlegung der Deilbachmündung durch die Phönixhütte, danach Versumpfung des alten Hafens.
1872
Eröffnung der Eisenbahnbrücke für die Ruhrtalbahn in Richtung Werden.
Erste Anlagen eines Bahnbetriebswerkes in Kupferdreh.
1875
Die “Gemeinde Kupferdreh” ist 1875 aus den ehemaligen Honnschaften (fränkische Bauerschaften)
Hinsbeck und Rodberg entstanden (die Honnschaften waren von ca. 1200 bis 1803 der Abtei Werden
unterstellt).
1879
Einweihung der evangelischen Christuskirche am 19. März.
Benediktion der Katholischen Kirche St. Mariä Geburt in Dilldorf am 8. September
1883
Gründung der evangelischen Pfarrgemeinde am 1. Januar.
Genehmigung zum Bau der Zementfabrik Narjes und Bender am 2. November.
1887
Die Seidenweberei Colsman geht in Kupferdreh mit 1000 Webstühlen in Betrieb.
1895
Start zum Ausbau des Bahnbetriebswerkes Kupferdreh zu einem der größten BBW im Ruhrgebiet.
1896
15. Oktober: Erhebung, zusammen mit Byfang, zur “Bürgermeisterei Kupferdreh”.
1897
Gründung der „Kupferdreher Steinwerke“
1898
Einweihung des „Königlich Preußischen Bahnhof zu Kupferdreh “ am 27. Juli.
1899
Dilldorf und Teile vom Voßnacken kommen zur Bürgermeisterei Kupferdreh
1902
Bau des Krankenhauses St. Josef in Kupferdreh
1904
Konsekrierung der kath. Kirche St. Josef durch den Bischof von Paderborn.
1907
Die Bergische Straßenbahn kommt nach Kupferdreh (bis 1954)
Gründung der Zeche Adler aus mehreren alten Kleinzechen
1909
Am 1. März erfolgt die Verselbständigung der kath. Pfarrgemeinde St. Josef
1914
Schließung und Abbruch der Phönixhütte.
1921
Abteufung eines Schachtes auf dem ehemaligen Phönixgelände und Bau der Zeche “Prinz Friedrich”.
1925
Seite 2 von 3
Historisches Portal Essen
Geschichte der Stadtteile
Stilllegung der Zeche Viktoria im Deilbachtal
1929
Bau des Baldeneysees
1930
Stilllegung der Zeche Adler im Deilbachtal
1937
Kupferdreh wird Garnison. Bau der der Flak-Kaserne zum Schutz der „Waffenstadt“ Essen.
1945
Am Frühlingsanfang sterben bei einem Bombenangriff auf die als Lazarett ausgewiesene Kaserne
132 Menschen (Verwundete, Kranke, Schwestern, Ärzte, Bedienstete und Kriegsgefangene)
1965
Niedergang der Industrie: Schließung der Ruhrtalbahn, des Bahnbetriebswerkes und des
Empfangsgebäudes.
1966
Grundsteinlegung zum Bau des neuen Krankenhauses St. Josef Kupferdreh.
Baubeginn der Hochstraße B227N (heute A44) quer durch Kupferdreh.
1973
Stilllegung der Zeche „Prinz- Friedrich“.
1992 Beginn der Planung zum Umbau des Kupferdreher Bahnhofes (Aufständerung), Neuanlage des
Marktplatzes und umfangreiche Stadtteilsanierung.
1994
Schließung der „Ruhrland Kaserne“ in Kupferdreh. Auf dem Gelände entsteht in den Folgejahren die
Siedlung „Dilldorfer Höhe“.
1998
Gründung des Klinikverbundes „Katholische Kliniken Ruhrhalbinsel“.
1999
Stilllegung der Zementfabrik und Abbruch in den nächsten Jahren
2008
Am 1. April Gründung der „Großpfarrei Ruhrhalbinsel“ mit der St. Josef Kirche als Hauptkirche.
2012
Baubeginn der Siedlung „Am Seebogen“ auf dem Gelände der ehemaligen Zementfabrik.
2013
Am 23. November erfolgt die Profanierung der St. Josefkirche in Kupferdreh . Neue Hauptkirche der
„Pfarrei St. Josef Ruhrhalbinsel“ wird die Herz Jesu in Burgaltendorf.
Seite 3 von 3