WiSe 13/14 - Universität Bremen

Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der Macau University of Science and Technology
Im Zuge meines Masterstudiums in BWL habe ich mich für das 3. Mastersemester (WiSe 2013/14) für
einen Platz an der Partneruniversität, der Macau University of Science and Technology, kurz MUST,
beworben.
Glücklicherweise hab ich die Chance bekommen eine, das sei vorweg genommen, großartige
Erfahrung zu machen, viele nette Leute kennenzulernen und einige schöne Ecken von Asien zu sehen.
Würde mich heute jemand fragen, ob ich ihm zu einem Semester in Macau raten würde, wäre meine
Antwort „Mach es!“.
Vorbereitung
Außer die herkömmlichen Vorbereitungen eines Auslandsaufenthalts, wie grundlegende
Informationen des Aufenthaltsortes einzuholen, wichtige Unterlagen zusammen zu suchen und in
stetigen Kontakt mit den verantwortlichen Koordinatoren der Uni Bremen und der Macau University,
während der Vorbereitung zu sein, ist nicht allzu viel zu beachten.
Sprachlich beispielsweise reicht ein gutes B2 Niveau vollkommen aus. Ein C1 Kurs kann generell
natürlich nie schaden, würde ich im Nachhinein aber niemals als notwendig bezeichnen.
Eher würde ich dazu raten einen chinesisch Einsteigerkurs zu belegen, um wenigstens schon einmal
Dinge wie eine Begrüßung und das Zählen anwenden zu können. Verfügt man über die Fähigkeit
gebrochen ein, zwei Sätze auf Chinesisch zu sagen, hat man bei den Chinesen direkt enorm an
Sympathie gewonnen.
Außerdem kann ich empfehlen sicherheitshalber ca. 50€ an Hong Kong Dollar aus Deutschland
mitzunehmen. Mehr muss es für die Ankunft nicht sein, da überall ATM’s zur Verfügung stehen. In
der allerdings nicht selten auftretenden Hektik, bei einer Reise, schadet es nicht ein wenig Bares
parat zu haben.
Was ebenfalls nicht besonders überrascht ist, dass ich empfehle den Flug so früh wie möglich zu
Buchen. Dadurch lässt sich viel Geld sparen. Ein Flug nach Macau wird, je nach Buchungszeitpunkt,
zwischen 500 und 600€ liegen.
Das Ganze hört sich nun zwar nach wenig Vorbereitung an, nichts desto trotz muss man so früh wie
möglich mit der Vorbereitung beginnen!
Ankunft
Je nach dem mit welcher Fluggesellschaft man seine Reise antreten wird, geht es über eine
Zwischenstation höchstwahrscheinlich nach Hong Kong. Von dort nimmt man die Fähre nach Macau.
Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten. Die Fähre direkt vom Flughafen zu nehmen oder aus dem
Stadtzentrum. Ich würde definitiv empfehlen die Fähre am Flughafen zu wählen, obwohl diese ein
wenig teurer ist und die Wartezeit unter Umständen bis zu 3 Stunden betragen könnte. Hierbei ist zu
erwähnen, dass die letzte Fähre vom Flughafen um 21Uhr fährt. Man sollte also die Flugzeiten so
wählen, dass man Tagsüber in Hong Kong ankommt, so dass man noch die Fähre nehmen kann. Eine
Fährfahrt vom Flughafen kostet ca. 250HKD also ca. 25€.
Vom Fährterminal in Macau zur Universität kann man eines der viele Taxen nehmen. Dabei sollte
man an einen Taxistand gehen und sich nicht von einem teureren Anbieter überreden lassen.
Eine Taxifahrt in Macau ist extrem günstig, also ist selten zu erwarten dass der Preis mehr als 6,7€
betragen wird. Wenn man mit viel Gepäck unterwegs ist und sich offensichtlich nicht auskennt, kann
es sein dass die Taxifahrer eventuell einen Tick mehr berechnen.
Ich hatte das Glück am Fährterminal von den bereits angekommenen Austauschstudenten und
ebenfalls von einer einheimischen Studentin empfangen worden zu sein. Dementsprechend hatte ich
keine Probleme bei der Ankunft.
Die Uni, die Unterkunft und die ersten Tage
Zunächst einmal muss man sagen, dass zwar vieles in China allgemein und auch an der Uni
unorganisiert wirkt, sich dieser Eindruck jedoch sehr schnell relativiert, weil man mit Christina Lei
eine top Koordinatoren an der MUST hat, die einen unheimlich hilft und jeden Schritt, der zu
erledigen ist gut erklärt. Sie spricht auch ausgezeichnetes Englisch. Deshalb muss man sich um die
Bürokratie nicht so viele Gedanken machen, sondern einfach ihr zuhören und umsetzen was sie
einem sagt.
Außerdem wird von der MUST eine kleine Gruppe von einheimischen Studenten organisiert, die
einem vieles zeigen und als Ansprechpartner jederzeit zur Seite stehen.
Generell kann man sagen, dass alle, ob Studenten oder Mitarbeiter sehr hilfsbereit sind.
Die Problematik bezüglich der Eingewöhnung hält sich in Grenzen.
Um jedoch trotzdem alles entspannt erledigen zu können und eventuell Macau schon einmal etwas
kennenzulernen kann ich empfehlen ungefähr 5 Tage vorher anzureisen. Ich selber war 4 Tage vorher
dort.
Das Unigelände befindet sich in Taipa unmittelbar neben dem Cotai Strip, sozusagen die Casino Meile
von Macau.
Die Uni selber ist nicht sehr groß und technisch etwas besser ausgestattet als die Universität Bremen.
Der Campus verfügt über einen Kiosk, einen kleinen Elektroladen und ein Café.
Außerdem befindet sich direkt neben dem Studentenwohnheim ein relativ großes Fussballstadion.
Erstaunlich, dafür dass sie dort kein Fussball spielen können.
Die Mensa an der MUST ist eher klein und ziemlich gewöhnungsbedürftig. Sogar die Chinesen selber
mögen es nicht wirklich.
Über die Unterkunft kann man kaum etwas Schlechtes sagen. Es ist weit über dem chinesischen
Standard. Besonders was die Größe betrifft. Man hat zu zweit ein wirklich großes Zimmer mit einem
Vorraum. Außerdem selbstverständlich ein eigenes Bad mit zwei Waschbecken und großer Dusche.
Ich würde definitiv sagen, man lebt dort besser als in den Studentenwohnheimen hier in Bremen.
Zu dem sorgt die überaus freundliche Hausdame Ping wöchentlich, für grobe Sauberkeit in den
Zimmern.
Einzig negativ empfand ich die Tatsache, dass wir keine Küchen/Kochnische hatten, wozu
ausreichend Platz vorhanden gewesen wäre. Dadurch war man gezwungen ständig auswärts zu
essen.
Vorlesungen
Die Vorauswahl an Kursen, die man in Bremen zwangsläufig durchführen musste, wird man
höchstwahrscheinlich über den Haufen werfen. Die Kurse überschneiden sich, stehen nicht zur
Verfügung, haben nicht die erwarteten Themen oder der Professor spricht kein oder nur ein ganz
schlechtes Englisch.
Aus diesem Grund kann ich nur jedem nahe legen, wie ich, die ersten zwei Wochen sämtliche Kurse,
die einen auch nur halbwegs interessieren, zu besuchen und dann zu entscheiden. Das hat den
Vorteil, dass man sehen kann, in welchen Kursen die Professoren gutes Englisch sprechen. Gutes
Englisch ist nämlich weder bei den Studenten, noch bei den Professoren zu erwarten.
Der Schwierigkeitsgrad der Kurse ist sehr unterschiedlich. Alle Kurse sind auf keinen Fall schwieriger
zu bewältigen als vergleichbare Kurse in Deutschland. Die Aufgabe und Klausuren sind an der MUST
deutlich einfacher. Der Unterschied besteht darin, dass man stetig Aufgaben zu erledigen hat und die
Note nicht nur eine Abschlussklausur umfasst.
Je Kurs hat man immer wieder Case Studies, Präsentationen zu erledigen oder Tests zu schreiben. Im
Großen und Ganzen kann man jedoch sagen dass man, ohne sich zu überarbeiten, gute und sehr gute
Ergebnisse erzielen kann.