BERICHT DER ARBEITSGRUPPE INTEGRATION „Begegnung führt zusammen“ Diese drei Worte wurden bei der ersten Zusammenkunft der Arbeitsgruppe zu Papier gebracht. Sie beschreiben kurz und prägnant einen Lösungsansatz für sehr viele der vermeintlichen Probleme, die sich beim Thema Integration ergeben. Gegenseitige Begegnungen sind die Basis für eine funktionierende Integration !!!! BEGRIFFSDEFINITION: Integration (von lat. integrare ‚erneuern, ergänzen, geistig auffrischen‘) Integration hebt den Zustand der Exklusion und der Separation auf. Integration beschreibt einen dynamischen, lange andauernden und sehr differenzierten Prozess des Zusammenfügens und Zusammenwachsens. Die Arbeitsgruppe INTERGRATION hat sich bei bisher zwei Zusammenkünften recht intensiv mit der Analyse des Ist Zustands in der Gesamtstadt Sulz befasst. Die Ergebnisse dieser Analyse lassen sich unter folgenden zwei Punkten zusammenfassen: 1. Das Thema Integration bekommt auf nahezu allen Ebenen (von der Verwaltung über Schulen und Vereine bis in den Privatbereich ) nicht den Stellenwert eingeräumt, den es bräuchte um unsere Stadt fit zu machen für den Strukturwandel in der Bevölkerung 2. Die Ansätze zur Integration , die es bereits gibt, werden nicht mit der nötigen Ausdauer und Konsequenz unterstützt und weiterverfolgt. In der Arbeitsgruppe wurden dann einige Vorschläge erarbeitet, wie man möglichst viele Menschen in der Gesamtstadt Sulz in den Integrationsprozess mit eingliedern könnte. Gleichzeitig wurde diskutiert, wie man die Nachhaltigkeit dieser Ideen sicherstellen könnte. So wurden also in der Arbeitsgruppe die Vorschläge im Hinblick auf ihre zeitliche Umsetzungsfähigkeit eingeteilt: 1. Kurzfristige Maßnahmen - Zukunftswerkstatt öffnen für Bürger mit Migrationshintergrund (gezielte persönliche Kontaktaufnahme auf allen Ebenen) Fast jeder kennt jemanden mit Migrationshintergrund, den er einladen könnte. Integration im Ferienspaß: z.B wie entsteht ein Döner, internationaler Kinderkochkurs o.ä. Vertreter von Vereinen und Organisationen einladen, bei denen Integration, zumindest in Ansätzen, schon funktioniert. (Sportvereine, Kindergärten o.ä.) und mit Ihnen über Ihre Erfahrungen reden. Kontakte zur Türkisch Islamischen Union e.V. in Sulz aufnehmen bzw vertiefen. Die Türkisch Islamische Union bietet sich durch ihre Organisationsstruktur an um relativ kurzfristig konkrete Kontakte zu knüpfen. (Organisation von gemeinsamen Festen, gegenseitige Teilnahme an kulturellen Festen, regelmäßige Zusammenkünfte) Auch eine Teilnahme der türkischen Gemeinde am Kinderfest wird angestrebt. Organisation eines Müttertreffs. Hier sollen sich Mütter möglichst vieler Nationalitäten in zwangloser Atmosphäre kennenlernen. Aus der Arbeitsgruppe kamen schon sehr konkrete Vorstellungen wie das unbürokratisch organisiert werden könnte. 2. Längerfristige Maßnahmen - Sprachkurse stärken. Auf einer möglichst breiten Basis muss jeder und jede die Möglichkeit bekommen möglichst schnell die deutsche Sprache zu lernen. Hier gibt es Beispiele in anderen Kommunen wie dies sehr effektiv organisiert werden kann. (z.B. das Thannhauser Modell) - Kontakte suchen und aufnehmen zu Vereinigungen und Kommunen, die bereits große Erfahrung im Bereich Integration haben und sich dort beraten lassen. - Eine Bestandsaufnahme aller Vereinigungen und Gruppen aller Nationalitäten in der Gesamtstadt Sulz erstellen. - Möglichst viele Sprecher bzw Vertreter all dieser Gruppen zu einem gemeinsamen Treffen einladen. - Gemeinsame Ausarbeitung einer Erklärung (Charta) zur Integration und zum gemeinsamen Zusammenleben in der Gesamtstadt Sulz. - Feierliche Unterzeichnung der Charta durch alle Beteiligten. - Long Lunch : an einer langen Tafel können Menschen aller in der Gesamtstadt vertretenen Nationalitäten platznehmen und die kulinarischen Spezialitäten der jeweiligen Länder genießen. - Die Elternvertreter in den Schulen und Kindergärten zusammen mit den Lehrern dazu zu motivieren im Klassenverband für die Eltern Möglichkeiten des gegenseitigen Kennenlernens auch außerhalb der Elternabende anzubieten. Es herrscht in der Gruppe sehr große Einigkeit darüber, dass erste Ideen zügig umgesetzt werden. Angesichts der aktuellen Lage müssen Zeichen gesetzt werden um, der auch in Sulz vorhandenen, fremdenfeindlichen Stimmung unter den sogenannten besorgten, oft aber auch uninformierten Bürgern, die Stirn zu bieten. Wenn man genau hinhört kann man an vielen Ecken der Stadt Menschen hören, die den Parolen der rechtsnationalen Rattenfänger mehr Glauben schenken, als Ihrem eventuell noch vorhandenen Menschenverstand. Die Integration muss in der Gesamtstadt Sulz mindestens den gleichen Stellenwert erhalten wie z.B. die Wirtschaftsförderung. Es reicht nicht sich auf die Kräfte und das Engagement aus dem Bereich des Ehrenamts zu verlassen. Wer die Situation der Ehrenamtlichen kennt, der weiß, daß dort zwar vieles geleistet wird aber von immer weniger Menschen. Alle Maßnahmen zur Integration sollten von einer Stelle aus professionell geplant, koordiniert und begleitet werden um möglichst effektiv und erfolgreich zu sein. So wie dies mittlerweile in unserer Stadt auch im Bereich der Wirtschaftsförderung geschieht. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe Integration sind sich durchaus bewußt, dass unter Umständen nicht alle Maßnahmen in der gewünschten oder erhofften Art und Weise funktionieren werden und dass im Integrationsprozess kleine Brötchen gebacken werden müssen. Aber auch die kleinen Schritte bringen uns voran und wir alle täten gut daran alles daran zu setzen, dass es mit der Integration voran geht. Schritt für Schritt. Sie ist eine zentrale Aufgabe unserer Gesellschaft, die uns, wie es die Definition schon sagt, geistig auffrischt. Und geistige Auffrischung kann einer Gesellschaft nur guttun. Hans Gühring Sprecher der Arbeitsgruppe Integration
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