Erfahrungsbericht Studiengang: Mannheim Master in Management Austauschjahr/Semester: 4. Gastuniversität: BI Norwegian Business School, Oslo Stadt: Oslo Land: Norwegen Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht die Meinung der Universität Mannheim wider. Jeder Bericht wird vor der Veröffentlichung geprüft; die Universität behält sich das Recht zur Kürzung vor. Aus Spam- und Datenschutzgründen werden Name und E-Mail-Adresse des Verfassers nicht im Internet veröffentlicht. Bei Interesse an weiteren Informationen kann das Akademische Auslandsamt eine Anfrage an den Verfasser des Berichts versenden, in welcher dieser gebeten wird, sich mit dem Interessenten/der Interessentin in Verbindung zu setzen. 1. Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) und Ankunft… Ich hatte die BI Oslo damals als erste Priorität bei der Wahl meiner Gastuniversität angegeben und war sehr glücklich über eine Zusage. Bei der Bewerbung habe ich Wert darauf gelegt, dass die Gasthochschule einen guten internationalen Stellenwert hat um weiterhin an einer renommierten Universität zu studieren. Auch war es mir wichtig eine in Europa liegende Universität zu wählen, da ich schon viel Zeit Übersee verbracht hatte und eine mir neue Kultur kennenlernen wollte. Die BI hat all meine Kriterien erfüllt und ich war sehr zufrieden mit meiner Wahl. Durch die Kooperation mit Mannheim ist schon vieles im Voraus gut organisiert und man muss sich nicht mehr um allzu viel kümmern. Nach der Zusage musste ich aus formellen Gründen noch eine Bewerbung mit Motivationsschreiben nach Oslo schicken und mir eine Unterkunft suchen. Ich habe mich damals entschieden nach Oslo zu fliegen und habe einen günstigen Flug (ca. 120€) mit SAS bekommen. Bei der Gesellschaft ist das erste Gepäckstück im Preis mit einbegriffen. Die BI stellt einen Arrival Service zur Verfügung und ich habe ihn damals in Anspruch genommen. Man wird am Hauptbahnhof abgefangen, bekommt seinen Wohnungsschlüssel und eine Wegbeschreibung zum Wohnheim. Leider muss ich sagen, dass das für mich mehr Aufwand war als alles andere. Grundsätzlich fährt ein ‚flytoget’ Zug vom Flughafen bis zum Hauptbahnhof und danach soll man mit dem Bus oder der Bahn weiter zum Wohnheim. Könnte ich es nochmal machen, würde ich vom Hauptbahnhof aus ein Taxi nehmen und nicht wieder zwei Koffer, eine Reisetasche und eine kleine Tasche quer durch Oslo im Schnee schleppen. Ein Taxi zu meinem Wohnheim hätte um die 30€ gekostet und das wäre es mir wert gewesen. Das Semester beginnt schon in der ersten Januarwoche und es findet eine kleine Orientierung mit den internationalen Studenten statt. Ich kann nur empfehlen pünktlich vor Ort zu sein und diese nicht zu verpassen um möglichst viele Kontakte zu knüpfen – die drei Stunden Tageslicht und der Kalte Winter könnten sonst zu mieser Laune führen. 2. Unterkunft (Kosten, Unterbringung allgemein, etc.)… Ich hatte mich damals um einen Platz im BSN Wohnheim beworben aber keinen bekommen. Stattdessen habe ich in einem Studio Flat im SiO Bjølsen gewohnt. Ich habe für meine 17qm umgerechnet ca. 600€ Warmmiete im Monat gezahlt. Es ist ein hoher Betrag für wenig Wohnung aber in Oslo muss man sich leider auf stark erhöhte Ausgaben für Lebensunterhalt einstellen. Die beiden genannten Wohnheime sind am nahesten an der Uni und haben einen guten Ruf unter den internationalen Studenten. Allerdings würde ich beim nächsten Mal weder das eine noch das andere Wohnheim wählen und mir eins in der Innenstadt suchen. Das Pendeln zur Uni ist durch die relativ kurze Vorlesungszeit nur bis Mitte April nötig und ich finde die Atmosphäre und Nähe zur Stadt einfach attraktiver. Auch wohnen die meisten Norweger in den anderen Wohnheimen und so kann man schnell und leicht ein paar neue Kontakt knüpfen und sich ein wenig von den anderen Austauschstudenten abgrenzen. Ein Freund von mir hat eine 2-Zimmer WG im SiO St. Hanshaugen gehabt und ich fand die Lage und Wohnung optimal. Preislich war es ähnlich wie bei mir aber die Option hat mir persönlich einiges besser gefallen. Von dort aus kommt man direkt mit dem Bus in 15 Minuten zur Uni und zu Fuß in 5 Minuten in der Innenstadt. Dies erleichtert einem auch nachts den Heimweg und man ist nicht auf den Bus angewiesen, der ab bestimmten Zeiten nur noch stündlich in Richtung Bjølsen oder BSN fährt. Hierzu muss ich noch sagen, dass man wirklich darauf achten soll, dass die Wohnheime auch nachts noch leicht mit Bus und Bahn zu erreichen sind, sonst kann so ein Heimweg auch eine gute Stunde dauern oder durch eine Taxifahrt sehr teuer werden. 3. Studium an der Gasthochschule… Zunächst muss man sagen, dass das Gebäude der BI wirklich beeindruckend ist. Eine solch moderne und schöne Uni habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen, es fehlt an absolut nichts. Die Kurswahl war ziemlich leicht, online kann man schon früh in einen Kurskatalog einsehen und ein paar Wochen vor Semesterbeginn wird auch ein Zeitplan veröffentlicht. Dann bekommt man Bescheid ab wann man sich in die Kurse einschreiben kann. Die Vorlesungen werden in kleineren Gruppen (max. ca. 50 Studenten) gehalten und sind einiges interaktiver als bei uns. In fast all meinen Kursen habe ich Noten für meine Mitarbeit bekommen und auch Gruppenprojekte und viele Paper sind ein fester Bestandteil der meisten Kurse. Im Kurskatalog steht genau beschrieben aus welchen Prüfungskomponenten die Vorlesung besteht, da kann man in Voraus schauen auf was man sich einlässt. Der Vorlesungszeitraum geht von Anfang Januar bis ca. Mitte April, wobei manche Kurse sich auf einen kürzeren Zeitraum beschränken. Jede Vorlesung findet einmal pro Woche statt und geht knapp drei Stunden, mit Pausen selbstverständlich. Das Semester selbst geht bis Mitte Juni. Nach dem Vorlesungszeitraum ist man meist noch mit Gruppenarbeiten und Klausuren beschäftigt. Viele Studenten sind dann aber schon Anfang Juni mit allem durch. Zum Lernen und für die Gruppenarbeiten bin ich immer in die Uni gegangen. Sie bietet eine große Vielzahl an Aufenthaltsmöglichkeiten und es ist alles super ausgestattet. In den Kursen selbst hat man durch viele Hausaufgaben und Paper durchgehend einen größeren Arbeitsaufwand als in Mannheim. Die Klausuren finden in Eis- oder Turnhallen irgendwo in der Stadt statt und dauern 3 Stunden, sind aber jedoch unter dem Niveau der Mannheimer Klausuren. Ich hatte vor Ort an der Uni noch einen Norwegisch Sprachkurs belegt und kann diesen auch weiterempfehlen. 4. Alltag und Freizeit… Zunächst ist zu sagen, dass man relativ viel Freizeit hat, da man nur einmal in der Woche jeden Kurs besucht und der Arbeitsaufwand über das komplette Semester verteilt ist. Dementsprechend war ich relativ viel unterwegs und konnte auch Oslo gut erkunden. Oslo selbst ist wunderschön und wahnsinnig lebenswert. Die Stadt hat viele unterschiedliche Viertel mit tollen Restaurants, Cafés und Bars. Auch ist Oslo eine relativ junge Stadt und hat ein attraktives Freizeitangebot für Studenten. Bis März, oder sogar April, kann es aber in Oslo noch schneien und man sollte sich auf alle Fälle auf kalte Temperaturen und kurze Tage einstellen. In der Zeit bin ich gerne mit der S-Bahn Skifahren gegangen, denn Oslo hat ein kleines Skigebiet, den Oslo Vinterpark, welchen man in kürzester Zeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Also, wer gerne Ski fährt sollte überlegen sein Equipment mitzubringen und einen Saisonpass zu kaufen. Oslo hat auch viele tolle Clubs, die man sicher in seiner Zeit vor Ort erkunden wird. Sobald das Wetter besser wird, kann ich die tollen Restaurants und die Atmosphäre in Grünerløkka und an der Aker Brygge (beides Stadtteile) sehr empfehlen. Ganz Oslo ist unterwegs sobald die Sonne sich wieder sehen lässt und die Straßen sind bis in den frühen Morgenstunden überflutet. Aber hier muss nochmals gesagt werden, Oslo ist teuer. Meine Ausgaben lagen bei mehr als dem vierfachen im Vergleich zu Mannheim. Es ist einfach alles teurer und wenn man seine Zeit dort einigermaßen genießen möchte, sollte man sich im Voraus um Stipendien kümmern. Die Erasmus-Förderung reicht vielleicht für einen guten Monat. 5. Fazit (beste und schlechteste Erfahrung; Abschlusswort an Ihre Nachfolger)… Das Semester war eine super Erfahrung und ich kann Norwegen nur als Zielort empfehlen. Die Norweger haben eine tolle Kultur und man fühlt sich schon nach kurzer Zeit dort heimisch. Auch das Land selbst ist einfach wunderschön für alle Naturliebhaber. Die BI ist hervorragend organisiert und der Unterrichtsstil eine neue Erfahrung. Es war einfach ein super Erlebnis! An der ausländischen Partnerhochschule besuchte Kurse: KursKurs bezeichnung GRA2236 Creativity in Organisation Individual, Group SWS/ Credits and 6 GRA2261 Managing for Excellence - Generative 6 Practices GRA6344 International Strategy GRA6437 Marketing Research and Multivariate 6 Analysis SWS = Semesterwochenstunde 6 Anerkennung an der Bemerkungen Universität Mannheim Ja Einwöchiger Blockkurs mit einem wirklich motivierten amerikanischen Professor; hier zählte nur die Klausur am Ende des Semesters; ein witziger Kurs aber der Lerneffekt war für mich minimal, da mich das Thema letztendlich weniger interessierte Ja Nur 10 Studenten im Kurs und man lernt sich sofort kennen; toller Professor, der den Unterricht interaktiv und interessant gestaltet; es gibt viel zu lesen und ein paar Paper aber keine Klausur; kann den Kurs weiterempfehlen Ja Kurs basierte auf Cases, die man für jede Vorlesung erst kaufen und dann vorbereiten musste; neben Mitarbeit zählten auch eine Gruppenarbeit und Klausur in die Note; der Kurs war mit viel Arbeitsaufwand verbunden aber für mich sehr interessant; der Kurs ist auf nur 8 Wochen angelegt Ja Interessant für all die, die in ihrer Masterthesis SPSS anwenden möchten und noch keinen Schimmer davon haben; wenn man Statistik ein wenig versteht ist der Kurs sehr gut machbar und das Professorenduo auch ganz amüsant; Note besteht aus zwei Assignments, einem Paper und einer Klausur
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