Neue Gemeinschaftsschule nimmt Formen an

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Konstanz
19.06.2015
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Kirsten Schlüter
Neue Gemeinschaftsschule
nimmt Formen an
Der Rohbau steht, eine Musterfassade ist angebracht: Die Baustelle für die
neue Gemeinschaftsschule Gebhard geht mit großen Schritten voran.
Diese Baustelle ist auch für Hochbauamtsleiter Thomas Stegmann etwas
Besonderes. Eine neue Schule entsteht heutzutage schließlich nicht mehr allzu oft.
„Das ist eine schöne Aufgabe“, sagt Stegmann, während er durch viel Sichtbeton
führt. Es geht einige Stufen nach oben, vorbei an Säulen, fertigen Unterrichtsräumen,
schweißenden Bauarbeitern und einer Musterfassade. Die Gemeinschaftsschule
Gebhard an der Pestalozzistraße nimmt Formen an.
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Eröffnet werden soll sie im August 2016. „Wir liegen gut im Zeit- und Kostenplan“,
sagt Thomas Stegmann. Und noch etwas macht ihn stolz: Dreck und herumliegende
Teile suchen kritische Augen vergebens. Die Beteiligten achten darauf, die Baustelle
sehr sauber zu halten. „Hier könnte schon Unterricht stattfinden“, sagt der
Hochbauamtsleiter und deutet in einen Raum hinein. Natürlich fehlen noch Fenster,
Türen und Innenausbau. Doch der Rohbau ist fertig. Nun verschweißen
Dachabdichter die Innenhöfe, damit kein Wasser, sondern nur Licht in die Schule
kommt. Auch Elektriker sind schon am Werk, und in Richtung ZeppelinGewerbeschule sind erste Elemente der so genannten Pfosten-Riegel-Fassade
sichtbar. Auf der anderen Seite hängt eine Musterverkleidung mit Glas. „Sie wird jetzt
in Serie produziert“, erklärt Thomas Stegmann. Ein Zier-Element schimmert in
unauffälligem Grau. „Die Schule soll bewusst schlicht gestaltet werden, denn die
Farbe bringen die Schüler hinein“, sagt er. „Wenn es gewünscht ist, kann mal eine
Wand bunt gestrichen werden oder die Schüler hängen Bilder auf.“ Dann wählt
Thomas Stegmann noch eine passende Formulierung: „Es soll ja keine schreiende,
sondern eine ruhige Schule sein.“
Solch eine große Baustelle erfordert viel Planungsaufwand. „Wir schauen, dass wir
sehr früh ausschreiben und mehrere Gewerke auf einmal hier haben, damit sie sich
vor Ort absprechen können“, erläutert Thomas Stegmann, selbst Architekt. „So
können wir besser planen, und es spart auch Kosten.“ Um die Fenster-Fassade
liefern zu können, braucht die Fachfirma zum Beispiel ein halbes Jahr Vorlauf. Knapp
30 verschiedene Gewerke sind am Bau beteiligt, schätzt der Amtsleiter. Als nächstes
werden die Arbeiten an den Böden sowie die Innenausstattung ausgeschrieben. „Die
Schule wünscht sich in den Unterrichtsräumen Teppichboden“, so Stegmann. Dieser
habe den Vorteil, dass es nicht so hallt und dass der Boden wärmer ist als mit
Linoleum oder Holz – verständlicher Wunsch in einer Schule, die mit alternativen
Unterrichtsformen arbeitet und wo die Kinder auch mal auf dem Boden sitzen oder
liegen. Im Eingangsbereich wird Linoleum verlegt, die große Freitreppe wird mit Holz
verkleidet. Um sich Anregungen zu holen, ist eine Delegation aus Konstanz in die
Gemeinschaftsschule nach Hilzingen gefahren. „Einige Ideen bei der Möblierung
werden wir von dort übernehmen“, sagt Stegmann.
Der Bau läuft bislang nach Plan, größere Pannen gab es nicht, auch nicht bei der
nebenstehenden Sporthalle. Hier sind inzwischen die Umkleide- und Geräteräume
sowie die Sportflächen selbst erkennbar. „Nur am Anfang gab es Ärger, weil das
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Setzen der Bohrpfähle in den Untergrund sehr laut war“, erzählt der
Hochbauamtsleiter. „Da hat die Baustelle wochenlang halb Konstanz beschallt, viele
haben sich beschwert.“ In den kommenden Wochen geht es ruhiger zu. Nur am
Dienstag, 14. Juli, könnten noch einmal ungewöhnliche Töne von der Baustelle
kommen: Dann wird Richtfest gefeiert. Dabei wird bekanntlich Glas zerdeppert.
Baustelle in Zahlen
Die Baustelle der Gebhardschule beeindruckt mit folgenden Zahlen, die das
Hochbauamt zur Verfügung stellt: Boden und Deckenplatten messen insgesamt
11200 Quadratmeter. Es werden 4400 Kubikmeter Beton und 820 Tonnen Stahl
verbaut. Zuvor mussten 5500 Kubikmeter Erde ausgebaggert werden. Das Gebäude
stützt sich auf 140 Bohrpfähle. Legte man sie zusammen, ergäben sie eine Länge
von 1,7 Kilometern. Die Sporthalle kommt auf 3500 Quadratmeter Boden und
Deckenplatten, 1050 Kubikmeter Beton und 280 Tonnen Stahl. Da sie 3,5 Meter in
den Untergrund versenkt wird, mussten hier 7400 Kubikmeter Erde weggeschaufelt
werden. Die Halle steht auf 141 Bohrpfählen. (kis)
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