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Thurgauer Zeitung Online - Nachwuchs für harmonisches Team
22.01.16, 15:51
22. Januar 2016, 02:40 Uhr
Nachwuchs für harmonisches Team
Thomas Goetz gibt eine humoristische Einlage als Arnold Schnyder. (Bild:
Donato Caspari (Donato Caspari))
Die wiederkandidierenden Thurgauer Regierungsräte samt den
beiden neuen Bewerbern präsentieren sich am TZ-Podium als
funktionierende Gemeinschaft. Das Publikum stört die Harmonie
mit kritischen Fragen zu den Themen Raumplanung,
Hochwasserschutz und Flüchtlinge.
THOMAS WUNDERLIN
WEINFELDEN. Die vier bisherigen Thurgauer Regierungsräte unterstützen sich
im Wahlkampf gegenseitig. Dabei beziehen sie den FDP-Kandidaten Walter
Schönholzer ein. Auch Ueli Fisch, Kandidat der Grünliberalen, würde in die
entspannte Atmosphäre passen, wie an der Podiumsveranstaltung der Thurgauer
Zeitung am Mittwoch in Weinfelden klar wurde. Der Herausforderer, der sich als
Aussenseiter bezeichnete, erwies sich als wenig angriffig. So lehnte er die
Aufforderung von Regierungspräsident Jakob Stark (SVP) ab, Sparvorschläge zu
nennen: «Ich bringe sie, wenn ich gewählt bin.» Seine abweichenden Positionen
äusserte Fisch eher beiläufig. So rühmte er als einziger Kandidat die Expo 2027
nicht als grosse Chance für die Ostschweiz.
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Geschlossen gegen aussen
Monika Knill (SVP) lobte die politische Stabilität, die das geschlossene Auftreten
des Regierungsrats bewirke. Eine Wohlfühloase sei die Regierung deswegen
nicht. Ihre Mitglieder müssten aber nicht «die Emotionalität ausgleichen», bevor
sie sachlich diskutieren könnten.
Eine sachliche Differenz scheint es wegen der SVP-Durchsetzungs-Initiative zu
geben. Fisch warf dem Regierungsrat Mutlosigkeit vor, weil er nicht dazu
Stellung nehme. Stark gab zurück, der Regierungsrat nehme nur Stellung zu
eidgenössischen Vorlagen mit «überdurchschnittlicher Einwirkung» auf den
Thurgau. Er auferlege seinen Mitgliedern deswegen aber «keinen Maulkorb».
Darauf erklärte Cornelia Komposch (SP), Vorsteherin des zuständigen
Departements für Justiz und Sicherheit, die Folgekosten der Initiative seien höher,
als sie der Generalstaatsanwalt in der Thurgauer Zeitung beziffert hatte. Der
Haftvollzug in der Schweiz komme dazu. Komposch fügte an, dass das
Kantonalgefängnis seit Jahren überbelegt sei. Auch zum zweiten GotthardAutotunnel wurde eine Stellungnahme verlangt, als David Angst, Moderator und
Redaktionsleiter der Thurgauer Zeitung, nach zwei Stunden die rund 150 Zuhörer
um Fragen bat. Sie habe zunächst befürchtet, für die BTS werde wegen des
Gotthards das Geld fehlen, räumte Carmen Haag (CVP) ein. Das Bundesamt für
Strassen habe aber ihre Bedenken ausgeräumt.
Co-Moderator Mario Testa musste einige Male quer durch den Rathaussaal eilen,
um das Mikrophon zu den Fragestellern zu bringen. Einer kritisierte die
Geldverschwendung für das geplante Verwaltungsgebäude: «Ihr könnt das schon
bringen, abgelehnt wird es sowieso.» Auch das Thur-Hochwasserschutzprojekt
fand er zu teuer. Stark versicherte, der Kanton werde noch 2019 ein
Nettovermögen aufweisen. Das Thurprojekt sei politisch entschieden; ein
Referendum sei nicht ergriffen worden. Haag, die das Dossier von Stark
übernommen hat, wies darauf hin, dass die Thur schon früher gemäss alten Karten
viel Platz gebraucht habe. In ihr Departement fällt auch die Raumplanung, die den
Unmut des Gemeindepräsidenten von Schönholzerswilen, Fredi Oettli, erregt. Die
Regierung habe vor der Abstimmung über das Raumplanungsgesetz erklärt, der
Thurgau habe seine Hausaufgaben erledigt, sagte Oettli: «Jetzt trifft es uns.» Haag
erklärte: «Ich bin immer noch der gleichen Meinung, wir haben kein Problem.»
Der Thurgau müsse nur 9 Hektaren zurückzonen, das Wallis hingegen 2000.
Kradolf statt Weinfelden
In seiner Rolle als Nationalrat Arnold Schnyder wies der Kabarettist Thomas
Goetz darauf hin, dass Stark Schönholzers Vorgänger als Gemeindevorsteher von
Kradolf-Schönenberg war. Früher seien die Gemeindeammänner von Weinfelden
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in die Regierung aufgestiegen. «Das Vögeli ist nicht flügge geworden», spielte er
auf den jetzigen Amtsinhaber an.
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